Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Reihe
Freiberger Forschungshefte D 23
Titel
Bericht Über den Zustand des Bergbaus und Hütten-Wesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach nebst Beilagen über die Saline zu Gerabronn und Schwäbisch-Hall, die Porzellan-Fabrik zu Bruckberg, das Vitriolwerk am Schwefelloch, die Natur des Eisens, der Smalte und die Entstehung der Schwefel-Säure bei der Alaun- und Vitriol-Fabrikation: vom 12. Juli bis 5. August 1792
78 anderen eingewachsen findet. Als fremdartiges Fossil kommen im groß körnigen Granite bisweilen 6- und 9seitige, meist gebogene Säulen, von schwarzem Schörl von 2 bis 3 Zoll Länge vor. Außer der Schichtung oder Absonderung des Granits in Lagern kommen auch Granitkugeln mit 2- bis 3fach konzentrisch, schalig abgesonderten Stücken in einem verwitterten Granite bei Seäßen 4 vor. („Ihre Art des Vorkommens zeigt, daß sie nicht sekundär sind. In anderen Teilen europäischer Gebirge sind sie noch nie entdeckt worden und unseren Gebirgen (wie die Speckstein-Kristalle, der lydische Stein auf Gängen, der Syenit im Granit) ausschließlich eigen. Hbdt.“) Syenit habe ich bisher noch nicht anstehend bemerkt, desto häufiger aber in ungeheuren Massen umherliegend. Der Syenit in hiesigen Landen ist älter als gewisse Granitabänderungen. Denn ich habe Bruchstücke von ihm in feinkörnigem Granit bei Schönlinde 5 eingewachsen gefunden. Auf dem Granit des Fichtelgebirges legt sich zu allen Seiten Gneis an. Er kommt von allen Abänderungen vor, welche das Sächsische Erzgebirge liefert und welche die neueren Oryktognosten mit den Namen dick- und dünnschiefrig, stänglich, gestreift, knotig, wellenförmig schiefriger Gneis etc. bezeichnen. Ausgezeichnet schön mit vielem silberfarbenem Glimmer erscheint er unterhalb Schirnding auf dem Wege nach Eger. Zwei sehr hohe Bergreihen bildet er eben hier an der Roslau; sie öffnen sich zwar gegen Eger hin, hängen aber unmittelbar mit dem Böhmisch-Sächsischen Erzgebirge zusammen. Das Roslatal ist überdies noch mit körnigem Kalk stein ausgefüllt. Weiter gegen Norden und Westen vom Fichtelberge ist auf dem Gneis Glimmerschiefer und auf diesem Tonschiefer aufgesetzt. Der Gneis und Glimmerschiefer führen fremdartige Lager von Quarz zu V2 bis % Lr. mächtig. Sie sind darum merkwürdig, weil die Quarzgeschiebe hiesiger Gegend, welche für Zeichen aufsetzender Gänge gehalten werden, ihren Ursprung meist diesen Lagern verdanken. Der Tonschiefer macht die äußersten Grenzen des uranfänglichen Gebirges aus, wird aber an seinem Ausgehenden häufig dadurch unkenntlich, daß er viel Kieselerde in sein Gemenge aufnimmt und so dickschiefrig wird, daß an kleinen Stücken kaum noch die schiefrige Textur zu erkennen ist. Die Quarzlager mit gemeinem Strahlstein in Tonschiefer, die auf ihm aufgesetzten Por phyre und Serpentine übergehe ich, da sie nicht ganze Gebirgszüge aus machen und es hier darauf ankommt, ein Bild des Ganzen zu entwerfen. Das bayreuthische uranfängliche Gebirge zeichnet sich noch durch das F allen seiner Schichten sehr wesentlich aus. Der Granit auf dem höch sten Kuppengebirge liegt teils söhlig (wie auf der Luxburg), teils schießt er (wie auf dem Schneeberge) unter 10° gegen Abend ein. Alle auf den Granit aufgesetzten Gebirgsarten, als Gneis, Glimmerschiefer und Ton schiefer gegen Südost und Südwest streichen St: 6 und fallen mit 60—80° 4 Seußen 5 Schönlind b. Weißenstadt