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Eine anhaltende Unpäßlichkeit, die mir selbst das Arbeiten erschwert, hat mich gehindert, Ew. Exzellenz in so lange Zeit aufzuwarten. Doch darf ich jetzt wieder das Zimmer verlassen und werde, wenn Ew. Exzellenz es befehlen, meine kleinen Privatgeschäfte so vollenden, daß ich mit nächster Woche nach Schönebeck abgehen kann. Ich wage es, Ew. Exzellenz ein von mir aufgesetztes Schreiben an den Bergmeister Gläser beizulegen. Ew. Exzellenz ganz gehorsamster Humboldt. Nachdem daraufhin der König Friedrich Wilhelm (II.) unter dem 27. April verfügt hatte, daß Humboldt aus der General-Salzkasse den Be trag von 500 Rtlr. courant ausbezahlt bekommen sollte, richtete dieser sogleich unter Beifügung seiner Diäten-Liquidation an den König folgen den Bericht 65 über die Ausführung seiner kommissarischen Aufträge: Berlin, den 28. April 1793. Ew. Königliche] Majestät haben unter dem 25. Juni a[nni] pfassati] aller- gnädi'gst resolviert, mir die Untersuchungen des Bergbaus in beiden Fränkischen Fürstentümern, der Saline zu Gerabronn und der Porzellan- Manufaktur zu Bruckberg aufzutragen, auch dies Commissorium nachmals dahin auszudehnen geruht, daß die Porzellanfabrik zu München und der Zustand der Ober-Bayrischen Salzwerke ebenfalls Gegenstände meiner Berichterstattung sein sollten. Ich habe diesem Befehle gemäß meine Reise bereits am 26. Juni a. p. an getreten, bis zum 23. September in Franken und bis zum 26. Dezember in den Bayrischen, Österreichischen und Oberschlesischen Gebirgen verweilt, auch unter dem 22. September über den Zustand des Bergbaus und Hütten wesens in den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth, der Salinen zu Schwäbisch-Hall und Gerabronn, der Porzellan-Manufaktur zu Bruckberg, des Vitriolwerk[s] im Schwefelloch pp., unter dem 28. November über die Porzellan-Manufaktur zu Nymphenburg bei München, unter dem 23. Dezember über die Bayrischen Salinen alleruntertänigst Bericht erstattet. Da diese Berichte aber mit den von mir dazu angefertigten Rissen und Handzeichnungen aus zufälligen Ur sachen erst später eingelaufen sind, so habe ich es nicht gewagt, Ew. König lichen Majestät die Liquidation über die Reisekosten und Diäten früher einzureichen, als meine Arbeiten übersehen werden konnten. Ew. Königliche Majestät haben indeß unter Bezeugung dero allergnädigsten Wohlgefallens unter [dem] 23. April die aus der General-Salzkasse an mich zu geschehende Zahlung von 500 Rtlr. cour[ant] zu resolvieren geruht, ohnerachtet dessen, daß die Liquidation meiner Kosten, welche ich aller untertänigst hiermit überreiche, nur 398 Rtlr. 16 Gr. beträgt. Ich ermangle daher nicht, Ew. Königlichen Majestät für diese mir dadurch erzeugte Gnade meinen untertänigen Dank abzustatten und hierbei meinen innigen Wunsch an den Tag zu legen, mich des Vertrauens und der Zu friedenheit, deren mich ein Hohes Salz-Departement bisher gewürdigt hat, immer werter zu machen. 5 Original das.; Bl. 12/13.