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von diesem, teils von der Berliner Manufaktur-Kommission beraten zu lassen. 50 Noch bevor Heinitz wieder nach Berlin zurückkehrte, brachte er am 6. September 1792 auch die grundsätzlich mit Hardenberg bereits am 26. August besprochene Ernennung Humboldts zum Oberbergmeister in den Fränkischen Fürstentümern zum förmlichen Abschluß. 5 ’ Dies geschah in der Weise, daß er sich noch in Ansbach von Hardenberg ein unter dem 6. September an ihn gerichtetes Schreiben vorlegen ließ, in dem dieser darauf hinwies, wie Heinitz bei seiner Besichtigung der Berg- und Hütten werke im Fürstentum Bayreuth selbst bemerkt habe, daß viele derselben einer großen, die meisten aber einiger Verbesserung fähig seien, wenn Bau und Betrieb von einem völlig sachkundigen Mann geleitet würden. Da es nun hier an einem solchen „Subjekt“ fehle, der Berg-Assessor von Humboldt aber sich durch seine mitgebrachten und bei der Bereisung er worbenen Kenntnisse eine besondere Qualifikation dazu erworben habe, den Bergbau in Aufnehmung zu bringen, so werde Heinitz gebeten, diesem zu erlauben, auf einige Jahre die Stelle eines Oberbergmeisters im Bay- reuthischen anzunehmen und ihn, sobald die Umstände es erlauben wür den, an seinen neuen Posten abgehen zu lassen. Noch am gleichen Tag richtete Heinitz, ebenfalls von Ansbach aus, an Hardenberg ein Schreiben, in dem er zum Ausdruck brachte, daß er diesem Vorschlag mit Vergnügen zustimme. Jedoch möge Hardenberg dem Assessor Humboldt erlauben, daß er dem Kgl. Bergwerks- und Hütten-Departement des General-Direk toriums in Berlin, mit dem er auch während seiner Bayreuthischen An stellung in Verbindung bleiben werde, von den dabei gemachten Verbes serungen und von seinen ferneren geognostischen Bemerkungen von Zeit zu Zeit Nachricht gebe. Auch werde Hardenberg anheimgestellt, ob Hum boldt nicht die Salzbohrversuche in der Provinz Ansbach, die Vitriol- und Alaunhütte zu Crailsheim und die Porzellanfabrik zu Bruckberg teils leiten, teils von Zeit zu Zeit in ihrem inneren Betrieb untersuchen sollte, wie auch zu hoffen sei, daß seine Kenntnisse vom Maschinenbau auch den Fabriken in Schwabach und Fürth zustatten kommen werden. Die Hum boldt erteilten Aufträge zu einer Reise nach Bayern und Schlesien sowie zur Anstellung von Versuchen über Salzgradierung und -siedung würden ihn allerdings noch bis zum März des nächsten Jahres beschäftigen. Da nach aber könne er die ihm zugedachte Stelle unverzüglich antreten. Indem der Minister dem am 6. September in Ansbach anwesenden Humboldt diese an Hardenberg gerichtete Zustimmungserklärung zu seiner Ernennung in Abschrift zufertigen ließ, bemerkte er noch, daß er sogleich nach seiner Rückkehr nach Berlin die deshalb erforderliche Be kanntmachung an die dortige Bergwerks- und Hütten- sowie Haupt-Torf- Administration gelangen lassen werde. Ebenfalls noch am 6. September, nachdem Heinitz von Ansbach nach Berlin abgereist war, ließ Hardenberg das nachfolgende „Bestallungs- 55 Me 44, C, Nr. 204, Bl. 5. 57 Die Humboldts Ernennung zum Oberbergmeister betr. Vorgänge werden hier nach Me 121, H. 3, Bl. 8 ff., und Me 44, C, IV, Nr. 1507, Bl. 1 ff., dargestellt.