Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Reihe
Freiberger Forschungshefte D 23
Titel
Bericht Über den Zustand des Bergbaus und Hütten-Wesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach nebst Beilagen über die Saline zu Gerabronn und Schwäbisch-Hall, die Porzellan-Fabrik zu Bruckberg, das Vitriolwerk am Schwefelloch, die Natur des Eisens, der Smalte und die Entstehung der Schwefel-Säure bei der Alaun- und Vitriol-Fabrikation: vom 12. Juli bis 5. August 1792
Neben dem Westphälischen Schachte in 10—12 Lachter Entfernung liegt noch ein alter Schacht, den der H. Camrin zuschütten ließ. Er brachte 60 Fuß Teufe ein, und die wilden Wasser waren so gering darin, daß man sie mit 2 Handpumpen zu Sumpfe halten konnte. Beweis genug, wie wenig Zusammenhang oft die Klüfte nahgelegener Punkte haben mögen! Noch tiefer nach der Brettach hinab, etwa 22 Fuß niedriger, liegt der Henkelsche Schacht. Er ist 80 Fuß tief abgesunken und 260 Fuß tief abgebohrt, bringt also mit dem Bohrloch zusammen 340 Fuß Seigerteufe ein. Die wilden Wasser waren hier geringer als im Westphälischen Schachte, denn mit 2 zwölf zölligen Pumpensätzen konnten sie hier gehalten werden. Die Sole aber war hier ohnerachtet der großen Teufe von 48 Lr. doch selten über % lötig. Nur einmal erbohrte man eine 91ötige Sole, die sich aber als eine in Ton- oder Mergelklüften versackte zeigte. 2—3000 Lr. oberhalb dem Westphälischen Schachte ist noch im Jahre 1783 ein Schacht von 22 F. abgesunken, 6 Fuß lang und 4 Fuß breit und 86 Fuß abgebohrt, zusammen 108 Fuß. Man traf immer auf Kalkstein, der mit Lettenlagen (hier fälschlich blauer Schiefer genannt) abwechselte. Der Zudrang der wilden Wasser war sehr gering, da sie tieferen Punk ten nach dem Westphälischen und Henkelischen Schachte zu fielen. Aber das Bohrloch wollte nicht stehen und, da man keine Sole erschrotete, wurde der Bohrversuch aufgegeben. Das 4. Bohrloch, welches im Brettach- tal abgetrieben worden ist, liegt bei Buchenstegen, unfern Liresdorf, wo in der Nähe sich das Gipsflöz erhebt, aber weiter den Fluß hinauf, nach seinem Fallen zu schließen, in großer Teufe von dem dichten Kalkstein bedeckt wird. Das Bohrloch ist in einem 150 Fuß tief abgesunkenen Schachte an gesetzt und selbst 100 F. niedergebracht. Das Aufgehen der wilden Wasser war auch hier nicht gar groß, so daß sie mit 1 Hand-Pumpe gewältigt wer den könnten, aber selbst bei 34 Lr. Teufe wurden keine Solklüfte an gehauen. . Die 7s, oft nur Vs-lötige Sole aus dem Westphälischen Schachte wird dermalen auf 4 Gradierhäusern, die zusammen 1209 Fuß Länge haben, mittelst zwei 14füßiger oberschlächtiger Kunstgezeuge ge hoben. Sie stehen fast alle nach dem Streichen des sich schlängelnden Tals selbst (weil die Winterfluten jeden andern Stand im Winkelkreuz mit dem Streichen unmöglich machen). Sie sind alle einwändig. Das erste hat 11 Bund ä 15 Fuß = 165 Fuß.