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171 ein anhaltendes beträchtliches Steinkohlenflöz schließen; vielmehr geben sie Gegengründe in die Hand. Dennoch verdient ein so wichtiger Gegenstand, als die Verschaffung eines neuen Brennmaterials für das Fürstentum Ansbach wäre, die ge wissenhafteste Untersuchung. Diejenigen, welche die 4 Wettiner Bergleute Philipp Scheibel Christian Steinert Christian Goetze Christian Stopp im September 1790 angestellt haben, kann ich ohnmöglich für entschei dend annehmen, da sie ihre Bohrlöcher (wahrscheinlich von dem Neben zwecke, zugleich die Lagerstätten des Alaunschiefers näher kennen zu lernen, geleitet) auf dem Hügel bei der Heldenmühle, wo man mit 3 bis 5 Lr. vom Rasen nieder mit den Bauen in der Grube durchschlägig wurde, und nicht in der Grube selbst ansetzten. Doch scheint es wahrscheinlicher, daß ein Steinkohlenflöz, falls eins vorhanden wäre, eher unter dem jetzt bebauten Alaunschiefer als über demselben läge. Das Alaunwerk, welches ich befuhr, das einzige jetzt bebaute, liegt am östlichen Ufer der Jagst. Das fremdartig aufgesetzte Gebirge, in wel chem ein tonartiger Sandstein, Alaunschiefer, Steinkohlen und Letten hier unter einander liegen, ist gleichsam zwischen Kalkstein hineingeschoben oder macht vielmehr die etwa 10 Lr. hohe Ausfüllung eines Tals aus, das zu beiden Seiten gegen Or. und Occ. mit Kalkstein begrenzt ist. Das Alaunschieferflöz streicht hier St. 12,1 und schießt etwa 15° gegen Abend ein. Gegen Morgen steigt es bisweilen jählings an, macht einen Sattel unter 40—50°, schneidet sich dann ab, wird aber nach dem Ab schneiden immer noch einmal, und zwar mächtig und reichhaltig, doch nur auf eine kurze Distanz ausgerichtet. Seine Erstreckung von Morgen nach Abend ist teils durch das Ab schneiden und Ansteigen, teils durch den Kalkstein, an den der Hügel grenzt, auf etwa 20—30 Lr. eingeschränkt. Wie weit es gegen Mitternacht aber noch fortstreicht, ist unbekannt. Der jetzige Abbau muß sich ganz gegen Mitternacht-Abend ziehen, da gegen Abend überall alter Mann ist und gegen Morgen sich dies Flöz aus keilt. Dies Flöz ist 2—2% Fuß hoch und besteht teils aus gemeinem und glänzendem Alaunschiefer, teils aus wirklichem Brandschiefer, der mit Schwefelkies durchzogen ist. Fast in der Mitte des Flözes lief eine 2, höchstens 3 Zoll dicke Schicht Steinkohlen. Diese ist eben nicht überall vorhanden, sondern verdrückt sich für sich, ohne daß das ganze Flöz an seiner Höhe abnimmt. Die Steinkohle ist teils Schieferkohle, teils eine stark glänzende, kleine aber vollkom men muschlige Pechkohle. Sie kommt aber zu selten vor, als daß es der