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Die Gänge in der hiesigen Revier sind ausgefüllt mit dichtem braunen Eisenstein, fasrigem braunen Eisenstein oder Glaskopf, braunem Eisenocker, Spateisenstein, immer kristallisiert, nie derb, Quarz- und Bergkristall. Zu dem Spateisenstein gehört wahrscheinlich auch der hier ausschließ lich sogenannte weiße Eisenstein, welcher so feinkörnig ist, daß er dem dichten Kalkstein ähnlich sieht. Er ist von gräulichweißer, bis weilen rauchgrauer Farbe, im Bruche uneben, matt, gibt einen gelblich weißen Strich, ist schwer, dem außerordentlich schweren nahe, schwärzt sich nur unmerklich an der Luft und ist sehr strengflüssig. Er bricht hauptsächlich auf der unteren Revier und zwar mit dichtem braunen Eisenstein gemengt, oft gleichsam als wären Bruchstücke des weißen mit jenem zusammengekittet, wie ich auf Anna Christiana Fdgr. bei der Be fahrung bemerkte. Sollte dieser weiße Eisenstein wohl Spateisenstein (innigst mit Quarz gemengt) sein? Diese Untersuchung war dem dies maligen Zweck meiner Arbeit zu fremd. H. p. Ferber hält den hiesigen Eisenstein für ehemalige Aus füllung von Gängen, die ihrer natürlichen Lagerstätte entführt und in das Roslatal mit Glimmerschiefer und Granitgeschieben ge schwemmt wären. Hätte er aber Muße gehabt, die Grube selbst zu be fahren, so würde er gesehen haben, daß der Eisenstein nirgends in ab gerundeten oder auch nur scharfeckigten, aber getrennten Massen, die auf ein Hinschwemmen deuten können, zu finden ist, daß er aneinander hängende Mittel (nirgends kurznierige) zeigt, in schmalen Trümmern und mächtigen Gängen das Quergestein durchschwärmt und (da, wo dasselbe nicht aufgelöst ist) im eigentlichsten Verstände mit demselben verwachsen ist. Der Umstand, daß der das Tal begrenzende körnige Kalkstein in einer Teufe von 2—3 Lr. schon eben die Eisensteintrümmer zeigt, und daß diese Trümmer die Kalksteinschichten meist durchschneiden, entscheidet ganz gegen die Meinung dieses erfahrenen Naturforschers. Die schmalen Eisensteingänge im Kalkstein sind nirgends deutlicher zu erkennen, als in den 2 Steinbrüchen bei der Alexander Fdgr. oberhalb, und bei der Anna Christiana Fdgr. unterhalb Arzberg. Flöz oder Lager kann man die rätselhafte Lagerstätte des Eisensteins auch nicht nennen, wenngleich die Befahrung einzelner Gruben, bei denen man sich auf den eisernen Johannes nach Kamsdorf versetzt glaubt, und einzelne 2—3 Lr. mächtige Massen (ohne alle Drusen und Zerklüftung) sieht, leicht dazu verführen könnte. Wie wenig stimmt die Lage der Drusen, die 2—3 Zoll schmalen Trümmer, welche das Quergestein nach aller Richtung durch schneiden und ein Netz bilden, mit der Natur eines Flözes oder Lagers überein! Ausgemacht ist es: daß das den Eisenstein hauptsächlich enthaltende Lettengebirge späterer Entstehung sei als der angrenzende Tonschiefer