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124 Bef a'h rungs-Bericht über die Fürstenzeche zu Goldkronach. den 2 0. Juli 1 7 9 2. Die weitere Reise in die Wunsiedler Bergamts-Reviere, auf der ich begriffen bin, macht es mir unmöglich, das, was ich in den Akten und in der lehrreichen Beschreibung des Herrn Berghauptmann von Bothmer gelesen, mit dem, was ich bei einer Befahrung des ganzen Grubengebäudes, mit Einschluß aller Forsten, so weit sie nicht verbrochen waren, beobachtet habe, zusammenzustellen. Ich muß mich daher jetzt begnügen, nur wenige Materialien zu einem Grubenbericht, und zwar bloß in Hinsicht auf die jetzige Lage des Gebäudes niederzuschreiben. Die Wiedergewältigung der Fürstenzeche ist seit 1 Quartal auf aller höchsten Befehl eingestellt, und man hält bloß das Ganze durch Ein wechslung der Türstöcke in befahrbarem Stande. Ich teile das jetzt aufgeschlossene Feld in 2 Abteilungen, deren Wieder gewältigung zum Teil auch ganz verschiedene Zwecke, Täschlerzug und Schmuzler, gehabt hat. I. Abteilung. Schmiedtenstollen samt dem Wanderersort und Übersich brechen auf dem Kiesgange. II. Abteilung. Die durch das Schönauersche Übersichbrechen mit dem Schmiedestollen durchschlägig gewordene Feldstrecke samt Knechtsort und Lenkort. Von den 3 Schächten, welche dermalen aufgezogen sind, steht der Tannenschacht vom Schönauerschen Übersichbrechen in Abend, also un fern dem Punkt, wo die Feldstrecke mit dem Schmiedestollen durch schlägig ist, der Jacobschacht und Ferberschacht aber auf der Feldstrecke, wobei jedoch zu merken ist, daß der erste bis auf die Stollteufe ab gesunken ist, doch ohne daß der Schmiedestollen schon so weit heran gebracht wäre, und daß der zweite selbst die Feldstrecke nicht einmal er reicht hat. Hauptgänge, die ich bei der Befahrung beobachtet, sind rechts fallende, teils Morgen — teils stehende Gänge: Rautenkranzer Gang, den Ferber in seinem Gut ¬ achten den Goldgang nennt St: 3,2, Spießglasgang St. 2,1. Weiße Kiesgang St. 4,1. Knechtgang St: 2. Ob der Knechtgang und Spießglasgang derselbe sei, wie man hier ver mutet, entscheide ich bis jetzt ebenso wenig, als ob der Name Spießglas gang überhaupt den Alten unsern Gang bezeichnet habe. Alle diese Gänge streichen nicht dem Zoppeten-Tale St. 11., in dem sie auf setzen, sondern mehr dem entfernten Maintale /St: 5/, dem jenes als dem Haupttale das Winkelkreuz gibt, parallel. Dies nur zur allgemeinen Übersicht. Jetzt werde ich die dermalige Be schaffenheit der einzelnen bereits wieder gewältigten Hilfsbaue beschrei ben.