Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Reihe
Freiberger Forschungshefte D 23
Titel
Bericht Über den Zustand des Bergbaus und Hütten-Wesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach nebst Beilagen über die Saline zu Gerabronn und Schwäbisch-Hall, die Porzellan-Fabrik zu Bruckberg, das Vitriolwerk am Schwefelloch, die Natur des Eisens, der Smalte und die Entstehung der Schwefel-Säure bei der Alaun- und Vitriol-Fabrikation: vom 12. Juli bis 5. August 1792
Die Drahteisen zu verschiedener Länge von 3—5% Fuß etwa 12 bis 14 □-Linien im Durchschnitt werden hier auf 1 Zainhammer (mit Prel lern wie gewöhnlich) in Zaineisen verwandelt. Die 10 Drahtzüge selbst haben die gewöhnliche mechanische Einrichtung. Sie werden durch 2 unter- schlächtige Wasserräder vom roten Main bewegt. Der nach und nach durch mehrere Züge gezogene Draht wird in einem eigenen Glühofen geglüht und nach dem Erkalten poliert. Das Glühen geschieht in einem etwa 4—5 Fuß hohen Ofen, der auf der vorderen Seite ganz offen ist. Das Feuer brennt auf einem Roste. Die Drahtbunde werden unmittelbar auf die brennenden Scheithölzer geworfen und mit andern bedeckt. Das Polieren geschieht mittels des Schüttelns auf hölzernen Planen. Eine horizontal mit Däumlingen versehene Welle geht nämlich zwischen 2 Planen und Herden durch, welche aus einzelnen beweglichen Balken be steht. Die Däumlinge drücken wie gewöhnlich auf das hintere Ende dieser Balken, die (als Hebel) in der Mitte unterstützt sind. Auf dem vorderen gehobenen Ende liegt das Drahtbündel, welches um einen senkrechten eisernen Bolzen gesteckt ist. Durch das Heben und Fallen dieser Balken werden die Drahtbündel auf und nieder geworfen, und durch eigene, mit einer Röhre communizierende Hähne, welche darüber angebracht sind, naß erhalten — alles wie gewöhnlich. Die Drähte, welche hier fabriziert werden, gehen meist ins Ausland, besonders nach Frankfurt am Main. Sie sind von verschiedener Feinheit. Die Preise steigen daher für 1 Ztr. von 22 bis 50 Tlr. Die Teuerkeit des Holzes und Holzfuhrlohnes, welches jedoch nicht bloß im eigentlichen Holzmangel, sondern in andern Umständen gegründet zu sein scheint, machen, daß der Eigentümer dies Werk zu veräußern wünscht. Es werden übrigens hier 20 Menschen beschäftigt.