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120 birge aufschließen, denn die alten Baue scheinen auch nicht tiefer gewesen zu sein. Schmelzöfen, 3—4 Fuß hoch, waren sonst ebenfalls hier vor handen. Über dem Gevattersgraben liegt ein Roteisensteinlager, das alle Vermutungen noch mehr verwirrt, aber freilich wohl nicht in die Teufe setzt. Die starke Vegetation verhindert jetzt alle Untersuchung. Dies Gebirge wird von dem bei Püchig nur durch das Selbitztal ge schieden. In eben dem Tractus liegt Mühlleiten, wo ehemals wichtige Blei gänge bebaut wurden. Hoher Ofen zu Marxgrün, mit dem nahe dabei gelegenen Frischfeuer, dem Kommerzienrat Löwel gehörig. Der Ofen war gerade im Gange. Er ist 27 Fuß hoch. Der Schacht ist achteckig (erst seit kurzem, ehemals war er gar viereckig, wie die andern hohen Öfen hiesigen Landes). Unten ist er 714 Fuß weit, oben in der Gicht, (die ungedämpft ist) hat er gar nur 3 Schuh im Durchmesser. Die Form liegt 14 Zoll über dem Bodenstein. Die Bodensteine (Sandsteine) ä 1 rl. kommen aus Steinach. Doch hat man jetzt in der Nähe von Bayreuth welche gefunden. Vom künstlichen Gestell weiß man hier nichts. Die Form ist, seitdem man elsässer Schmelzer hier hat, in den Bodenstein stehend oder geneigt — nicht wagrecht. Über die Absicht wollte man sich nicht deutlich erklären, versicherte aber, daß die Furcht, das Eisen zu spät zu reduzieren, den Gang des Ofens zu verlangsamen, den Bodenstein anzugreifen, das reduzierte Eisen kalt zu lassen, wichtig sei!! Eine kupferne Form ist hier in der Mündung 2 Zoll breit und 1 hoch. Sie wiegt 15—17 Pfd. (das Pfd. ä 14 gr.). Zum Blauofen hat die Form dieselbe Dimension. Seitdem die Elsäßer hier zustellen, hörte man endlich auf (was noch auf andern Hochöfen hier im Lande geschieht) mit der Schlackennase zu schmelzen. Diese Schlackennase, die man 8—9 Zoll lang ließ, sollte den Wind strom weiter ins Gestell führen, versperrte aber demselben den Ausweg. Das Gebläse ist in Hölzern, und die Wellfüße sind von gegossenen Bogenstücken, wie gewöhnlich, konstruiert. Die Düsen liegen 3—4 Zoll von der Form zurück, beim Blauofen weniger. In 24 Stunden setzt man hier 13—16 Ztr. durch. Man mengt dazu 7erlei Sorten Nailaer Eisenstein. Der an der Armen Hilfe ist der beste. Der weiße von den Friedensgruben (wegen des Kupferkieses) etwas rot brüchig, der Gumpelmanner kaltbrüchig. Das Fuhrlohn für 4 Seidel Eisen macht hier 12 Kreuzer (Fuhrlohn für eine Fuhre Kohlen = 5 Kübel = 70 cbF. Kohlen 1 rtl.). Man verkohlt hier, wie ich bei Dürrenwaid gesehen, gewöhnlich 30 Klafter Holz in 1 Meiler. Diese geben 150 Kübel = 2100 cbF. Kohlen in 7—8 Tagen. Köhlerlohn ist für 5 Kübel 5 gr. Zu 1 Gichten rechnet man hier % n Kohlen, und Vs, sonst gar Von Kalkstein.