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seit 20 bis 30 Jahren, in hiesiger Revier gebaut wird,) auszuhauen. Sie ist jetzt fast vollendet und zirkelrund mit 18 F. Durchmesser, dabei ohngefähr an 4 Fuß weit (1 Kubikfuß auszuhauen ist hier mit 4 gr. angeschlagen). Sie steht im ganzen Gestein, doch möchten sich einige Schalen hineinziehen, wenn sie nicht durch Mauerung unterstützt werden. Die Korbstange soll durch ein halbes Kreuz in das Abteufen hinein schieben. Die hölzernen Sätze werden 12 Zoll weit, mit 3- bis 4zölligen Ansteckröhren. Die Radstube steht im Winkelkreuz des Ganges. Die Grubenwasser, die man mit einem Querschlag erschroten hat, und die zu Aufschlagwasser dienen, fließen bisher nicht über 4 Zoll breit und 2 Zoll hoch, also in einem Profil von 8 Zoll. Man glaubt alles durch das enge Schaufeln zwingen zu können. Überhaupt hat man keine Idee von Wassermessungen, ja nicht einmal ein praktisches Anhalten dazu, wie z. B. das unter den Kunstknechten und Kunststeigern gemeine von einem Profil von 36 Zoll, für 18ellige Räder. Man wird sich genötigt sehen, noch ein Wasserort zu treiben, weil man weiß, daß noch Quellwasser vorliegen. Die Grube ist dermalen mit 18 Mann belegt und fördert 1000 Seidel Eisenstein. In der Teufe, unter dem Stollen, wird man künftig wahrscheinlich auf Kupfererze treffen, denn die alte Sächsische Grube Zolltafel im Gegengebirge, die auf einem Gang mit der Gabe Gottes am Kemlas baute, gab reiche Aus beute an Kupfer. Mit der Gabe Gottes ist durchschlägig mittelst eines Feldorts 15 Lr. unter Tage die derselben Gewerkschaft gehörige Grube Kühschacht Fdgr. Der Ziehschacht, den wir hinausfuhren, ist 15 Lr. tief, der Bau auf Vitriolschiefer, die hier sehr arm und quarzig sind, liegt in Mittag-Abend. Die Schiefer fallen, wie das Gestein, 50° gegen Mitternacht-Abend. Sie führen ein wenig Kupferkies im oberen Teufen, daher ist, selbst nach dem Fallen zu schließen, die Hoffnung desto größer, auf der Gabe Gottes (wo das Quergestein immer kiesiger wird, und wo es den Spateisenstein immer mehr verunreinigt) unter der Stollteufe, mittelst des Kunstgezeuges, Kupferkiese zu gewinnen. P ü c h i g gegen Abend von Gottmannsgrün, eine in alten Zeiten überaus wichtige Revier, wo man auf Zinnzwittern baute. Zahllose Schächte, deren Bingen noch vorhanden, und wenig Teufe einbringende, — meist nicht einmal herangebrachte — sondern früh verlassene Stollen. Das Gebirge ist eine sanfte Kuppe. Es scheint ein aufgelöstes, ton artiges, überaus eisenschüssiges Gestein zu sein. Dies eisenschüssige Gestein ist auch das einzige, was man jetzt auf den Halden findet. Alten Nachrichten zufolge sollen hier Zinnzwitter in anstehendem Gestein (nicht Zinngeschiebe) gewonnen worden sein. Von zinnführenden Gängen, die in Tonschiefer auf setzen, weiß ich bis jetzt noch kein Beispiel, ob sie gleich so gut als im Marienberger Gneis (Christ bescherung) vorkommen könnten.