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111 2. ) 3. ) Da man das Gaxkupfer dem Kiese zusetzt und Rohstein daraus schmelzt, so schlug ich dem p. Löwel vor, doch lieber Schwarzkupfer zu nehmen, in dem die Kosten der Gare nicht stecken. Er versicherte, daß er es sich gerne verschaffte, daß es aber selten sei. Sollte man das Rothen burger zu annehmlichen Preisen liefern können? In der Hütte ist auch ein kleiner Garherd vorhanden, und dem p. Löwel wäre eine reichere Kupferausbeute zu Naila sehr willkommen. Was er als Schwarzkupfer nicht selbst braucht, könnte (mit Hüttenzins) wenigstens anfangs hier verschmelzt werden. Auf dem Werk sind 5 Bühnen, (die eine hält die Lauge nicht, weil sie schlecht konstruiert war. Man schätzte den Verlust auf 300 bis 400 rl.) 2 Steinlaugpfannen, in denen der Rohstein ausgelaugt wird, und 4 Sied pfannen. Ein Sud gibt hier 7 Ztr. Vitriol und dauert 8 bis 12 Stunden. Man braucht dazu 'A Kl. Holz. Die Siedepfannen sind 6 Fuß lang, 5 breit und 314 tief. Die Feuerung ist wie im Schwefelloche vorgerichtet, also sehr schlecht, und doch klagt man über die Holzpreise. 1 Klafter Holz kostet jetzt 2 fl. 16 gr. frk. Dazu 1 fl. Fuhrlohii: = 3 fl. 16 gr. fränk. Gegen größere Pfannen hatte man kein anderes Bedenken, als daß man nicht immer Lauge genug habe, um sie zu füllen, da man in jeder Pfanne bisweilen verschiedene Sorten von Vitriol mache. Für die Steinlaugpfannen gelten nicht einmal diese Hindernisse. Man fabriziert hier 800 Ztr. Kupfervitriol und braucht im Durchschnitt: 200 Klafter Holz; 1 Ztr. ä 120 Pfd. K. Vitriol kostet hier 6 rl. 4 gr. Die Objekte, auf welche bei diesem Werke am meisten zu achten sind, wären: Das Fuhrlohn für die Kiese und armen Schiefer vom Kuhschachte nach der Hölle, wo für 1 Fuhre Vt Laubtaler bezahlt wird. Das Vitriolwerk neben der Grube anzulegen, wäre nicht ratsam, weil es dort an Auf schlagwassern zum Betrieb des Rohschmelzens fehlt. Warum hat man aber aufgehört, die armen Schiefer auf einer Bühne bei Kemlas zu laugen und bloß die Lauge nach der Hölle zu führen? Die Teuerkeit des Ungar(ischen) Garkupfers. Der große Holzverbrauch. Darauf ritten wir das Selbitztal hinunter, welches fast ganz durch Felsstücke versperrt ist, so daß der Fluß sich mühsam durchwindet, und befuhren die tiefen Stollen der Rebekka Erbst. Dieses ehemals so wichtige Grubengebäude, dann der Schreckenberg, Kupferpühl p. bauten alle auf einem Gange, der mehrere Neben trümmer hat, die aber meist alle St: 10 bis 11 streichen. Dieser flache Gang ist sichtbar kein anderer als der Friedensgang, der hier von der Friedens grube im Mittag-Abend in das Gegengebirge durch das Selbitztal über-