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noch nicht dagegen zu streiten, daß der Gang nur in oberen Teufen, und zwar in einer bestimmten Erzteufe, Eisenstein führe. Denn ich habe be merkt, daß das Quarzgestein alles gegen Mitternacht fällt und daß daher, nach den Gesteinlagen gerechnet, man vielleicht auf der Friedensgrube noch nicht die Teufe als auf dem Kupferpühl erreicht hat. Doch ist dies, um praktische Schlüsse darauf zu bauen, wie ich gerne gestehe, zu speku lativ und ungewiß. Der rote Eisenstein bricht, außer den Gängen des Roten Hirsches, bloß auf Lagern und zwar zwischen uranfänglichen Tonschiefern. Es wäre zu untersuchen, ob nicht mehrere Lager aufeinander liegen, wie gewisser maßen bei den Kamsdorfer Flözen der Fall ist. Nach dieser allgemeinen Angabe von der Beschaffenheit hiesiger Gänge werde ich die Hauptgänge, so viel ich sie befahren, kürzlich beschreiben. Friedensgrube samt Rückertsberg. macht jetzt eine Gewerkschaft aus, welche einen mächtigen flachen Gang bebauet, der St: 10, 2, an einigen Punkten auch St: 11, streicht. Die Grube, oder vielmehr der ganze Zug liegt bei Steben, im Morgen hinter Lichtenberg. Der Gang, welcher in alten Zeiten viel geschüttet und die Zeche noch jetzt im Ausbeuten hält, fällt 80° gegen Mitternacht-Mor gen (mit dem Abhang des Gebirges gegen die Selbitz zu), zertrümmert sich aber in 3—5 Lr. Teufe, ohne jedoch seine Mächtigkeit, sein Streichen oder seine Veredelung dadurch merklich zu verändern. In oberen Teufen führt er meist nur eine mit braunem Eisenocker durchdrungene Mergelerde. Auf dem Gang sind, nicht eigentlich nach dessen Fallen, sondern meist im Hangenden vorgeschlagen, 3 Hauptschächte, der obere, mittlere und untere abgesunken. Sie bringen 18—22 Lr. Teufe ein, sind 1J4 Lr. lang und 14 Lr. weit und stehen meist im Lohenschrot. Zwischen dem mittleren und unteren Hauptschachte wird zugleich ein neuer abgesunken nach dem Fallen des Ganges unter 80° Tonnlage. Man hat hier gleich unter dem Rasen Eisenstein gewonnen und bringt den Schacht auf ein 10 Lr. nieder, um sich durch denselben die Förderung aus einem Übersichbrechen (vom untern Schachte gegen Mittag-Morgen) zu erleichtern. Der Bau auf der Friedensgrube ist von dem oberen Schachte an meist in Mitternacht- Abend erlängt. Der Stollen bringt an 40 Lr. Teufe ein. Er ist aber seit 30—40 Jahren ganz zu Bruch gegangen, so daß nur das Gerinne offen geblieben ist. Das ehemalige Stollenmundloch befindet sich im Muschwitztale. Es fließen indeß nur wenige Wasser heraus, weil die meisten auf Klüften, größeren Teufen zufallen. Der Stollen ist an 500 Lr., auf dem Gang, gegen Mittag-Abend, aufgefahren. Ehemals wurde beim unteren Schachte, etwa ein 10 Lr. tief unter der Stollsohle gebaut und die Wasser mit Menschen händen gehalten.. Wegen der vielen erschrotenen Wasser und der Teuer-