Das Transportproblem im Montanwesen 13 kontrakt mit den Halloren im Jahre 1582 6 — so ergibt sich ein überraschen des Resultat: Auf dem 1578/79 erbauten Elsterflößgraben wurden 1582/1588 zunächst jährlich 6000 Klafter 10 / 4 -elliges Holz nach Halle geliefert. 1593 entschlossen sich auch die Ernestiner, auf der Saale (im Durchschnitt des 15 Jahre laufenden Kontraktes) jährlich 10 300 Klafter zu liefern. Die Saline Halle erhielt also zwischen 1604 und 1607 jährlich auf Elster und Saale rund 20 000 Klafter, hatte aber einen Bedarf 7 * * von 30 000 Klafter. Diese Quantität ist zwischen 1611 und 1620 auch tatsächlich angeliefert worden, für das Jahr 1612 steht uns die genaue Ziffer mit 31 785 Klaftern auf Rechnung der Halloren zur Verfügung. 1623 aber mußten die Halloren zurücktreten, als das Kupferbergwerk zu Graslitz seinen enormen Bedarf aus den vogtländischen Wäldern bezog vermöge eines Kontraktes, der in zehn Jahren die Lieferung von 90 000 Klaftern vorsah, die auf der Zwota geflößt wurden. Dieser allerdings sehr große Betrieb benötigte pro Jahr mit 9000 Klaftern für Gruben — Hütte — Hammer — Alaun-/Vitriolwerk im Jahr etwa 28,3°/o des Gesamtbedarfes der weitberühmten Saline Halle! Einwandfrei geht aus der Reduzierung der Lieferungen nach Halle hervor, daß der Bergbau dem Salinenwesen den Rang ablaufen konnte. Der zu erwartende Gewinn aus der Metallproduktion erlaubte der Gewerkschaft zu Graslitz eine höhere Bezahlung, als die Salzproduktion sie den Halloren zuließ. Auch 1629 haben die Halloren das Flößholz nicht erschwingen können — in diesem Jahr wurden etwa 47 500 Klafter verflößt, aber nur 17 866 Klaf ter auf Rechnung der Saline. Die beachtliche Menge von rund 30 000 Klaf tern verhandelten die sächsischen Fürsten an andere Abnehmer des weiten Flößbereiches. 1632 deckten die Halloren durch die Flöße ihren Gesamt bedarf von 32 335 Klafter, für den sie 104 544 Gulden zu erlegen hatten! Die Brandstiftung der Schweden, die 1636 den gesamten Holzhof der Halloren in Flammen aufgehen ließen, traf die Korporation als vernichten des Unglück. Die Kurfürsten von Sachsen suchten sich zahlungskräftigere Abnehmer und fanden sie auch, obwohl sie die Halloren nicht ganz im Stich ließen, um den erforderlichen Salzimport für ihre Länder sicherzustellen. Trotz der Kriegsjahre erzielte 1629/1641 die Elsterflöße 226 199 Gul den. die Saaleflöße 161 028 Gulden Umsatz! Der 1646 geschlossene Kontrakt mit Halle sah nur noch 15 000 Klafter '/ 4 -elliges Holz vor. Immerhin hat die Elsterflöße auch weiterhin jähr- 6 Vergleichbar sind auch die Angaben auf S. 125 Anm. 103 über die Salinen im Flößgebiet der Traun, wobei die weit höhere Konzentration der Sole im Salzkammergut den Holz aufwand pro Zentner Siedesalz herabsetzte. 7 So umständlich es sein mochte — Halle bezog aus den Wäldern an der Havel Holz, das elbaufwärts geführt werden mußte. Allerdings erfolgte dieser Bezug wohl nur unter dem zeitlich begrenzten Einfluß jenes Administrators von Magdeburg, der ein branden ¬ burgischer Fürst war.