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ruua. M»a dürfe nicht mit einem ftauzösisch-ltallenischen Weihnachisgescheuk für den AriedenLurova» rechnen, doch liegeeia R-ujahngeschenk Keser Art durchaus i« Bereich Wcht aauz io günstig mle der „Mafia* beurteilt »Le Jour* die «»»lichten eine, französisch-italienischen Proto kolle. Laval wolle nicht von seinem Programm abgehen, da» «ine bevorzugte VHaudlung der südslawischen Unan tastbarkeit, zu der Italien sich bekennen solle, vorsehe. Außerdem solle bei dem Besuch Laval» in Rom eine gemein same Erklärung über die Unabhängigkeit Oesterreich« au»- gearbeitet werden. Keute fmnzvstscher Wttnisterrat. — AutzenpoUttk und Citroen auf der Tagesordnung. DNB. Pari». 20. Dezember. (Eig. Funkmeld.) Die Minister treten heute zu einer Beratung zusammen, in der die auswärtige Polin! einen breiten Raum einnehmen wird. - Außenminister Laval wird seine Kollegen vor allem über die Frage der italienisch-französischen Annäherungs verhandlungen unterrichten. Außerdem wird sich dar Ministerrat eingehend mit dem Zusammenbruch der Kraftwagenwerke Citroen beschäftigen. Andrö Citroen Kat nicht nur mit dem Ministerpräsidenten, sondern auch mit dem Finanzminister verhandelt und dem Pariser Handelsgericht bereits seine Bilanz eingereicht. Die seit etwa 14 Tagen geführten finanziellen Verhandlungen sollen, wie verlautet, gescheitert sein. Di« insgesamt 20 000 Arbeiter, di« die Citroen-Wort« beschäftigen, und auch di« Industrie und die vielen Zweigstellen und sonstigen Unter nehmungen, die Kapital in die Gesellschaft gesteckt haben, hoffen, daß die Regierung trotz Ler bestehenden Schwierig keiten noch in letzter Stunde eine Möglichkeit finden werde, da» Unternehmen zu halten, dem man eine nationale Be deutung nicht absprechen will. Nichtsdestoweniger vorheim licht die Preffe nicht die Schwierigkeiten und die ernsten Folgen, die der Krach, falls er erfolgen solle, nach sich ziehen müßte. Der dänische Grossbetrüger Möller nach Paris gebracht. Pari», 20. Dezember. Der-dänische Finanzmann Möl ler, der, wie gemeldet, wegen riesiger Betrügereien, die 200 Millionen Francs betragen sollen, in Graste verhaftet wor den ist, wurde am Mittwochabend in das Pariser Santö-Ge- fänanis eingeliefert. Cr hat die Reise in Begleitung von zwei Polizeiinspektoren im eigenen Kraftwagen zurückgelegt und ließ es sich nicht nehmen, überall dort halt zu machen, wo ein wegen seiner guten Verpflegung bekanntes Gasthaus sich zeigte. Schließlich wurde er in Lyon festgehalten und von dort unter scharfer Bewachung gefesselt nach Paris ge bracht- Die Kabinettskrise in Südflanrierr. Der neue südslawische Ministerpräsident? Der bisherige südslawische Außenminister Jeftitsch, dessen Demis- sion. den Rücktritt des gesamten Kabinetts zur Folge hatte, wurde mit der Neubildung der Regierung beauftragt. Belgrad. 19. Dezember. Außenminister Jeftitsch, der den Auftrag zur Neubildung der Regierung «hatten bat, nahm am Mittwoch die Verhandlungen mit hervorragenden politischen Persönlichkeiten auf. Zn gutunterrichteten Krei sen verlautet, daß die Verhandlungen bereits weit vorge schritten seien. Ueber die Zusammensetzung des neuen Kabinetts ver lautet, daß es eine grundlegende Aenderung gegenüber der alten Regierung bedeuten werde. Ministerpräsident Usuno- witsch und alle seine Freunde sollen durch die Neuregelung auegeschaltet werden. Da Usunowitsch gleichzeitig Präsident der südslawischen Regierungspartei ist, der die überwältigen de Mehrheit der Abgeordneten angehörte, muß seine Aus bootung aus der Regierung großen Einfluß auf das Gefüge der Skupschtina haben. Die Nachricht, daß 156 Abge ordnete sich gegen ihn in einer Denkschrift bereits auflehnten, wird in gutunterrichteten Kreisen bestätigt. Somit ist die Spaltung in der Regierungspartei Tatsache geworden. Man erwartet jedoch, daß noch weitere Abgeordnete Usunowitsch verlassen werden, sobald das Kabinett Jeftitsch-Zivkowitfcy gebildet sein wird. Auflösung des Deutschen Flotten vereins. Der Reichsbund deutscher Seegeltung teilt mit: In sei ner Hauptversammlung vom 16. Dezember hat der Deutsche Flottenverein seine Auflösung beschlossen. Mit Stotz kann er auf die Zeit zurückblicken, als er dem deutschen Volke den Blick öffnete für den Bau der Flotte, die im Weltkriege auf allen Meeren ruhmreich gekämpft hüt. In hingebender Treue hat der Deutsche Flottenverein den Seegedanken durch alle Notzeit hlndurchgetragen, bis er nun unter der neuen Formung des deutschen Bolkstumes seine verdienstvolle Tätigkeit abgeschloffen hat. Nunmehr siegt die Betreuung der Seegeltungsfragen bei dem auf Anordnung des Führers im Frühjahr geschaffe nen Reichsbund deutscher Seegeltung, der alle mit der See verbundenen Kräfte ohne den Neuaufbau einer Vereins organisation zusammenfaht, und mit besten Leitung Vize admiral a. D. Staatsrat von Trotha beauftragt ist. würdige ErinnerunMgaben überreichen. Alfred Wiesen wird mit sofortiger Wirkung zum Ersten Offizier befördert. Die Besatzung des Rettungsbootes erhält einen vierwöchi gen freien Sonderurlaub im Erholungsheim Sachsen-Wal dau der Hamburg—Amerika-Linie. Englische Kermrrrderung für die Uet- trrngskrt der „Uerryork". DNB. London, 20. Dez. Die Rettung der 16 Mann starken Besatzung des Norwegischen Frachtschiffes „Sisto" durch die Seeleute des Havagdampfers „Neuyork" wird in der Morgenprefl« ausführlich und mit Ausdrücken der Be wunderung gemeldet. Inder Times besonders werden der „glänzende Mut und die Seemannskunst" der Helfer ge rühmt. Erst nach dreistündiger Airbeit hatten sie die Schiff brüchigen erreicht. Trotz der größten Gefahr des Kenterns oder Scheiterns an der Bordwand des steuerlosen Schifies hätten sie die Norweger, einen nach -em anderen, in ihre „Nußschale" hinübergenommen und trotz des schweren Stur mes sicher zu ihrem Schiff gebracht. Amerikanisches Lob für die Retter. Die amerikanischen Zeitungen sind voll des Lobes über die deutsche Rettungstat. Bilder der „Neuyork" und „Europa" sowie,ihrer Kapitäne erscheinen überall, und amerikanische Passagiere der „Europa" schildern in aus führlichen Berichten diese Stunden dramatischer Spannung, die sie miterlebt haben, Tief beeindruckt sind alle von der beispielhaften Disziplin der deutschen Mannschaften. Das Zusammenarbeiten der „Neuyork und „Europa" findet be- sondere Anerkennung, «her auch Vie Versuche -er anderen Rettungsdampfer' werden gewürdigt, die zeitweise selbst gefährdet schienen^ Als das Rettungsboot sich zur „Neüyork" zurückaekänipft hatte, wurde es von den H och- -rufen der Passagtere aller umliegenden Dampfer emp fangen. . ... — Schiffszufammenstoß an der Küste Portugals. Wie aus Lissabon gemeldet wird, ist der aus Südamerika kom mende holländische Personen-ampfer „Oxania" auf der Reede von Leixoes bei Porto von dem portugiesischen Per sonendampfer „Loadan" während der Ausschiffung der Reisenden gerammt worden. Der Bug der „Orania" wurde vollkommen eingedrückt, so daß sich riesige Wastermassen in das Schiffsinnoie ergossen. Das Schiff begann schnell zu sinken. Die aus ISO Mann besehende Besatzung und die 122 Reisenden wurden vom Schrecken ergriffen. Aus dem Hafen Leixoes waren sofort viele Boote an der Unfallstelle, die sich an den Bergungsarbeiten beteiligten. Soweit bis jetzt bekannt ist, ist ein Verlust an Menschenleben nicht zu beklagen, jedoch wurden verschiedene Reisend« und Mit glieder der Besatzung vorletzt. Ein Reisender, der uoer Bord gesprungen war, wurde mit einem schweren Schädel bruch ins Krankenhaus eingeliefert. Außerdem sind 9 Per sonen, nämlich 4 Besatzungsmitglieder, «ine Krankenwär terin und vier Reisende leicht verletzt worden. Sie Heldentat deutscher Seeleute. Wie bereits gestern ausführlich berichtet, ist es der Be satzung des deutschen Hapagdampfers „Neuyork" nach hel denmütigen Anstrengungen gelungen, die Besatzung des oen Wellen preisgegebenen norwegischen Frachtdampfers „Sisto* trotz stürmischer See und nächtlichen Schneesturmes zu ret ten. Das für die Mannschaften der „Neuyork" lebensgefähr liche Rettungswerk konnte in der Nacht, unter g«spenst«rbaf- ter Beleuchtung durch die Scheinwerfer aller an die Un- alücksstelle geeilten Schiffe, durchgeführt werden. Der deut sche Ozeanriese „Europa^ war bei der Bergungstat behilflich. Ueber die Rettungstat berichtet ein Augenzeuge: Gegen 9.30 Uhr ahends traf die „Europa" an der Un- glücksstelle ein. Ein Pastagier der „Europa" schildert Vie Lage mit folgenden Worten: Nachdem wir die 808-Rufe au^efangen hatten, war es ein furchtbares Gefühs, in den behaglichen, warmen Luxusräumen unseres schwimmenden Hotels zu sitzen, während draußen die tapfere Mannschaft eines Frachtschiffes dem Untergang geweiht schien. Wir eil ten an Deck und starrten hinaus in di« See. Endlich be leuchtete unser grelles Scheinwerferlicht den Ort der Kata strophe. Um den Frachtdampfer vereint warteten jrei Schiffe, vi« schon zur Rettung h«beigeeilt waren und nun selbst mit Stürm und Regen schwer zu kämpfen hatten. Aber auch uns war eine sofortige Bergung der Schiffbrüchigen, die wir deutlich auf der kleinen „Sisto" erkannten, im Augenblick unmöglich. Auf der „Sisto" aber sahen wir, wie die Mann schaft uns durch Winken klarzumachett versuchte, daß sie sich nur noch kurze Zeit auf ihrem untergehenden Schiff halten könnte." Während die Kapitäne sich noch gegenseitig durch Funksprüche verständigten, tauchten plötzlich aus dem Dunkel die suchenden Scheinwerfer der „Neuyork auf. Wieder Funksprüche hin und her. Ein Plan, wie die 16 tapferen norwegisch«« Seeleute dem Tode entrissen werden sollten, wurde gefaßt. Verzweifelter Kampf im Sturm. Die „Europa" legte sich quer vor das Unglücksschlfs, um so den Sturm so gut wie möglich abzufangen. So begün stigt, ließ die „Neuyork" ein Rettungsboot aufs Meer, das sich nun durch, die Wogen hindurchzukämpfen hatte. Non allen Schiffen verfolgten die Mannschaften und Passagiere, wie das Boot von den Wellen wie ein Spielball hin- und hergeworfen wurde. Frauen schrien laut auf, die Männer krampften sich fest an der Reling, wenn das Boot plötzlich in den Wellen verschwunden schien. Der Sturm wollte noch in letzter Minute die schon ge lungen scheinende Seemannstat zum bitteren Ende führen: Als die Mannschaften bei der „Neuyork" die Strickleitern er greifen wollten, wurde ihr Boot noch einmal gepackt und weit zurückgeworfen. Endlich gelang dann die Rettung. Rach zweistündig« außerordentlich schwer« Arbeit bei gewaltig« Dünung wurde da» Relkungswerk «folgreich dnrchgefllhrt. Die wrackbesahung mußte einzeln üb« Bord springen nnd wurde vom Rettungsboot aufgefischt, Ser dmssche Sapagdampfer „AewNori". Mittwoch um 2 Uhr nachts war die gesamte Wrackbe satzung vollzählig und unverletzt, 16 Mann stark, an Bord der „Neuyork . Danktelegrawm -es Führers an -en Kapitän -er „Neuyork". DNB. Berlin, 19. Dezember. Der Führer und Reichs kanzler Adolf Hitler hat an den Commovore Kruse vom Hapagvampfer ^Neuyork" das folgende Telegramm ge richtet: „Ihnen und d« wackeren Besatzung spreche ich für die heldenhafte Rettung der 16 norwegischen Seeleute au» schwerer Seeuot meinen Dank und meine aufrichtige Aner kennung au».* 3ÜVÜ.RM..Spen-e für -ie Besatzung -es Rettungsbootes. Der Hamburg—Amerika-Linie -ist von der Nordstern Allgemeine Versicherungs-AG. aus Anlaß der Rettungstat des Dampfer» „Neuyork" folgendes Telegramm zugegan gen: „In aufrichtiger Bewunderung für das todesmutig« Einsetzen eigenen Lebens zur Rettung ihrer norwegischen Kameraden herzlichste Glückwünsche. Als sichtbares Zeichen unserer Verehrung und des Stolzes auf unsere tapferen deutschen Seeleute stellen wir für die Besatzung des Ret tungsbootes 3000 RM. zur Verfügung." Die Hamburg—Amerika-Lini« teilt mit: Commodore Kruse, der Führer -es Rettungsbootes, Zweiter Offizier, Alfred Wiesen, und die Besatzung haben sich ein besonderes Verdienst um die deutsche Flagge erworben und dem Ruf d« deutschen Seemanns alle Ehrt gemacht. Der Betriebs- führ« dar Hamburg—Amerika-Lim«, Dr. Hoffmann, wird daher Kapitan und Besatzung der „Neuyork" feierlich emp fangen und Commodore Kruse und der Bootsbesatzung Darlehnsschwin-elprozeß gegen S1 Personen. Berlin, 20. Dez. (Eig. Funkm.eldg.) Unter dem Akten zeichen „Weitenthaler und Genosten" hat die Staatsanwalt- schäft Berlin gegen 21 Personen Anklage erhoben wegen fortgesetzten gemeinschaftlichen Betruges „Darlehnsschwin- del", der in deN Iahten 1930 bis 1932 begangen wurde. Es handelt sich hier um «inen typischen Fall von Darlehnsoer- mittlungsschwindel größten Ausmaßes, dem etwa 200 Per- sonen in verschiedenen Teilen des Reiches zum Opfer gefal len sind. Die Beschuldigten versprachen Geldsuchenden die Beschaffung billigen ausländischen Kapitals und veranlaßten sie zur Zahlung sogenannter „Cmisstonskosten", das heißt, Kosten für di« Auflegung der ausländischen Anleihen. Es hat dann ab« keiner der Darlehnsuchenden auch nur «inen Pfennig erhalten. Auch die von den Opfern gezahlten Ge bühren wurden entgegen dem ausdrücklichen Versprechen von den Schwindlern zurückgehalten und müssen mit ganz wenigen Ausnahmen, als verloren gelten, da sie verausgabt worden sind. Der Schaden beträgt über 150 000 RM. Die Zentrale des Unternehmens, besten Seele der Angeschuldigte Weitenthaler war, befand sich ln Berlin. Als Deckmantel für die Betrügereien diente die von Weitenthaler zusammen mit dem Angeklagten Turge gegründete „Mitteleuropäische Wirtschaftsgesellschaft" in Berlin-Wilmersdorf. Als Vertre ter und Werber wirkten u. a. Trautinger und Marbach sen. mit. Die den Kunden versprochenen Gelder sollten auf die Weife beschafft werden, daß die „Mitteleuropäische Wirt-