Volltext Seite (XML)
DerSächsische LrMer Inders Donnerstag, den 20. Dezember 1034 Nr.2SS 8S. Jahrgang AM. vsW 25 4 55 15 50 14 z L 93 or 25 25 25 25 25 25 25 25 17. 12. lArotitn ' Schill.-'! » Gülten > Franken 97 97 97 97 97 97 97 95,5 98.4 93.4 ILM. L«. r^L-12M 52. August lb». «ngl, «rsal Stan- b». englisch. 54,- 104 SS 70 72,25 1t. v 14^5 102,5 «.-5 -m Geschäft di» Waage, ehauptet. t unk'Step- Neu waren 5 l. 5 1,5 8 5 Einzige Tageszeitung im Amtsgerichwdezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DmSächstsche machunaeu der 2,45 2.5 0.44 >n«v«, ch,u Heu stchin und Mei« Artikel silr ind Futter- Deutschen i Geld 1SM o,s28 5S.17 0,204 .3,947 2.513 54,KO 81,1» 12,2 5 48,«8 5/3 16,40 2.354 168^4 55,63 ri,so 0,717 '.-M4 41,6« 41,73 48,93 4d,L9 11,17^ 2,488 . t .,40 M.72 -4^>2 10^9 1.V7S 1,049 2,488 Unadhängtge Rettung fltrallrStSndetn Stadtund Land. Dicht verbreitet tn allen BolkslchtLten. zuzugrstehen, das es beansprucht. Denn Laval spricht nur °rm den gleichen Bedingungen und den gleichen Rechten, unter denen Deutschland, genau wie di« übngen Länder, am Kollektivpakt teilnehmen könnte. Aber die wichtige Frage, ob uns d»e MHchbevechttgung tn militärischer Hinsicht zuge- standen wird, ist von Laval nickst angeschnitten worden. Ob- gleich di« Beantwortung dieser Frage das Entscheidende Reibt, schweigt sich Laval aus und setzt an die Stell« einer Karen Antwort allgemein« Versicherungen über di« franzö sische Friedensliebe, die mit dem französischen Sicherungs bedürfnis verbunden bloibt. das sich aber auf keinen Fall gegen Deutschland richte. Somit hat Laval sich für di« kom- menden Verhandlungen alle Möglichkeiten vorbehalten, er hat keine positiv« Zusage gemocht, aber «r hat sich auf Ge- deib und Derderb an Rate-Rußland gebunden. Das ist viel- leicht die entscheidende Feststellung seiner Programmrede. So bedarf diese französische Darlegung doch noch im we sentlichen neuer Aufklärungen. Laval steht auf dem Boden der von Doumergue Inaugurierten Politik der Wiederkehr der Dorkriegskoalition mit Räte-Rutzland. Cr hat sich in einer Weife gebunden, daß er nur schwer eine andere Politik treiben kann. Wenn aber lein Kchst die Notwendigkeit ein- steht .das Machtzentrum Deutschland anzuerkennen, dann ist es unverständlich, wie er sich in Genf derartig festlegen konnte. Er steht an der Scheidegrenze zweier Zeiten. Die Möglichkeit einer französisch-oeutschen Verständigung ist von ihm mit soviel Vorbehalten versehen worden, daß der Wog zur Versöhnung nur sehr schmer z» erkennen ist. Nr. 444 mU> 44k Gtwnlt E Rkisg obsr fonstiarr irgendwelcher -—Ebes der Zeitung »der der Bewrderunaseinrist> haedtt^-ieh« ketneaLnspruch au» Lieferung oder I der Fettung oder «i Rückzahlung ü«, Bezugspreise» Ein Sprengstofflager im Saargebiet ausgegraben. Saarbrücken, 2V. Dezember. (Eig. Funkmelb.) Wie di« Zeitung „Deutsche Front" meldet, hat die hiesig« Krimi nalpolizei «in umfangreiches Sprengstofflager am SüVhang des Spichorer Berges in der Nähe der französisch-saarländi schen Grenz« ausgehoben. Bei Nachforschungen über «inen Einbruch stieß man auf mehrer« Gruben. In der ersten Grube sand man Munition, Sprengkapseln und schwere Jagdmunition. Die zweite Grube enthielt ein« große ble chern« Bonbondose, die mit Brisanzsprengstoffen, Dynamit sowie fünf Schnür«» mit fünf Zündkohlen und Sprengkap seln gefüllt war. In der dritten Grube wurde ein Spaten mit Stahlrohr gefunden, mit dem offenkundig die Gruben hergestellt waren. Dao gesamt« Material wurde von der Krimmalpolizei beschlagnahmt. Die Munition, anscheinend französischen Ursprunges, war in französischen bzw. lothrin gischen Zeitungen verpackt. Außerdem wurde ein großes Packpapier mit Aufklebeichild der Firma Herz Söhne und Klebezettel der französischen Eisenbahnverwaltung vorge- funden. Finger- und Fußabdrücke wurden von der zustän digen Stelle der Kriminalpolizei sichergestellt. Die polizei lichen Ermittlungen waren in den späten Abendstunden des Mittwoch noch nicht abgeschloffen. zmzM'IllllklM VkkWMW. Pari», 20. Dezember. (Eig. Funkmeld.) Dei d« Mitt- wochuakerreduag zwischen Laval und dem italienischen Bot schafter ist die Frage der französisch-italienischen Beziehnn- aen eingehend besprochen worden. Man behauptet in gut unlerrstMm französischen Kreisen, daß die Ausführungen Lavals im Senat aus Mussolini besondere« Eindruck ge macht haben. Der «ach Rom entsandte Sonderberichterstatter des .Watin" glaubt sogar melden zu können, daß Mussolini sich «Tt «ehr so rMschledea weiger«, sich anf^mmbe Ad- mach«««« aber Mitteleuropa und namentlich vesircrelch festzulenen. Maa siehe kurz vor der Einigung über ein« Art Am Schw^gkeike« berritz lediAich die AvrmuNe- Als der Italien« hier den Diererpakt erwähnte, erwiderte der Reichsaußenminister: ,Aa, d a » wareine andereSach«. Ich sage: war, weil di« ursprüngliche Idee Mussolinis leider allmählich abgeändert wurde, ohne, daß sie dadurch an Wirksamkeit gewann. Im Gegenteil: Der Gedanke eure» großen Staatsmannes war vortrefflich. Wes, was an Heaemoni«, an Unterdrückung «rinnert, war weggelassen. Er stellt« den Grundsatz der Rangeinstufung auf die international« Ordnung übertragbar dar? Auf die Möglichkeiten einer Ausdehnung des Biererpak- tes auf mehrere Staaten ging Freiherr v. Neurath nicht ein. Mt- Ostpakt. Vitae Wrrterre-rms Les Reichsaakerrrninisters mit einem italienischen Konrnalisten. Rom. 20. Dezember. In dem Interview, das d«r Reichs- außentninister v. Neurath dem Vertreter de» „M«ffag- gerv , Senat«, gegeben hat, antwortet« er auf die Fraget ob da, durch den Versailler Vertrag vorgesehen« Wstim- mungssystem irgendwelche unangenehm«« Ueber- raschün gen für Deutschland bringen könne: Das sei nicht wahrscheinlich. Höchsten» wäre es möglich, daß di« eine oder ander« Gemeinde für den Status auv optleten würde. Man stünde dann einer ebenso lächer- lichen wie gefährlichen Tatsache gegenüber, eben einem Staat von «in paar Tausend Einwohnern. Mit der Anerkennung eines solchen Staate» würde der Völkerbund als dessen Krater Souverän kein« gute Figur machen. Man müßte ihn finanzieren, also eine Art von Pensionat au» ihm machen; denn lebensfähig wäre er nicht. Zugleich würde Lieser Äliputstaat sehr gefährlich sein, weil er die Zufluchtsstätte de» ganzen Emigran tentums nicht nur aus Deutschland sein würde. Sein Wahlspruch würde lauten: Gegen da» Dritte Reich: zugleich aber: Für die Dritte International«. So würde sich unter der Souveränität de» Völkerbundes eine wahre Zen- tral« der Unzufriedenheit entwickeln, «in ewiger Anlaß zu Reibungen zwischen 2 benachbarten großen Lan dern, und daher eine Bedrohung für deneuro- väischen Frieden. Sr könne sich denken, daß das französische Außenministerium bei der endgültigen Rückkehr der Saar zu Deutschland nur Befriedigung empfind«, weil dadurch «in Kopfzerbrechen aus der Welt gebracht würde. Auf die Tätigst gewisser französischer Kreis« hingewiesen, so die des Herrn Roßenbeck, meinte der Reichsaußenminister, er sei fest überzeugt von dem auf richtigen guten Willen Flandin» und Lavals; aber tn demo kratisch-parlamentarischen Ländern will« man nie sicher, ob das ganze Land hinter der verantwortlichen Regierung stün de oder nicht. So könne es wohl möglich sein, daß einige finanziell oder industriell mächtige Gruppen wie jene, die hinter Herrn Roßenbeck stünden, auch letzt noch und bis zum letzten Augenblick mit einer antideutschen Lösung der Saar frage spielten. Heber den Vst patt befragt, sagt« Frhrr. v. Neurath, es handel« sich hier um «inen Brei, der tm gxoßen Kessel der Vermutungen wche, ohne daß bisher di« bescheidenste Tort« dabei herausgekmnmen sei. In seiner weitesten Form wäre der Pakt nm seinen mittelbaren und unmittelbaren Ver pflichtungen «in« rätselhafte und unendlich kom plizierte Angelegenheit. Einer allein se^siKr: Wenn man unter dem Ostpatt di« Verpflichtung für Deutsch land verstehen wolle, im Falle de« Konfliktes »wischen zwei oder mehreren Ländern der zahlreichen voraussichtlichen Paktteilnchnwr bewaffnet «inzugreisen und den aesamten territtriastrolltischen Zustand Osteuropa, für die Ewigkeit zu garantieren, dann würde Deutschland nmnÄs mimischen rönnen. Er glaub«, düß man kür den europäischen Frieden bessere» und konkreteres tun k Msichaa md Aosfchm in Paris. Als Adolphe Thier-, der französische Staatsmann, dessen Bemühungen es gelang, sein Land nach der von Napoleon III. verursachten Katastrophe von 1870/71 zu restaurieren, aus di« deutsche Einigung zu sprechen kam, sagt« er kurz und bündig, da» sei der schwerste Schlag, den Frankreich seit vier Jahrhunderten erÄtten habe. Damit sprach er au», daß die Politik der Bourbonen und Rrwoleoniden Schiff bruch erlitten hätte, und es war di« Absicht Clemeneecms, nach dem deutsch« Zusammenbruch Deutschland so Nein und zersplittert zu halten, daß die französische Hegemonie auf dem Festland« unerschüttert bkebe. Daher di« Unterstützung des Marxismus und aller -ersetzenden deutschen Kräfte. Als hie nationale Einigung erfolgte und der Nationalsozialis mus aus Deutschland endlich die Einheit machte, die ihm bisher fehlte, stand Frankreich dem vollkommen fremd ge genüber. Spekulationen auf einen baldigen Zerfall der deutschen Wiedergewinnung der alten Kraft werden aber jetzt in Frankreich mehr imd mehr aufgegeben. Man stiebt Deutschland zwar ablehnend gegenüber, man treibt Politik mit otten Mitteln, aber zu einem Positiven hat man sich noch nicht durchgerungen. Ein-eln« Konzessionen versinken gegenüber dem allen Geist des Hasses und der Abneigung. Der französische Außenminister Laval hat in seinem Re- chenschaftebericht vor dem ftan-vflschen Senat in den Vor dergrund die Tatsache gestellt, daß Rätevußland und Frank reich ein Abkommen in Genf schloffen, das kein Briefwechsel sei. Er lehnt also di« Version ab, die bei dem Briefwechsel von 1V12 zwischen Sir Edward Grey und dem französischen Botschafter in London, Jules Eambon, «ine Rolle spielte. Gewiß war damals der Briefwechsel kein Vertragsdokument, ober trotzdem sah sich England ggwungen, auf Grund der in ihm festgelegten BedtnKMMn yrantrmch mit feiner gan zen Macht zu Hilfe zu kommen. Die britische Regierung, von der hervorragende Kabtnettsmitgtteder wie Lord Lore- bum, Burns und Treveloan uninformiert geblieben waren, erfuhr in ihrer Gesamtheit erst von diesem Briefwechsel, al» die Kriegsgefahr drohend wurde. Sie hätte Sir Edward Grey desavouieren müssen, aber sie zog vor, feinen Brief wechsel anzuerkennm und demgemäß zu handeln. Wenn also Laval, sicherlich in Erinnerung an diese» Ereignis, über einen Briefwechsel hinaus den Protokollchavakter be tont, so sieht er da» Abkommen al» Grundlage seiner Politik an. Er gab ihm ferner «ine Auslegung, di« gewiß auch den bolschewistischen Absichten entspricht, daß nämlich der Satz, wonach mit Deutschland und Polen kein« zweiseitigen Ver handlungen geführt würden, nicht nur Pir dm vschaktplan gelt«. Denn er sagt ausdrücklich, die Bestimmung gelte auch nach^dm aesttzllch oorgesihrUb«»«» «ätz,». Für da, »rsAW rum csewahr. — Erfüllungsort Bischofswerda. 12. 17.12 " 9',25 SS,5 9^,25 95.25 95.25 95/25 95 Tagesschau. * Der Führer und Reichskanzler hat den bayrischen »wat». Minister der Justiz, vr. Haas Frank, zum Reichrminifier oha« Ge- schäftsbrretch rrnaant. Der neue Relchmuiaifier wird fein« Stel lung im «elchskabtae« d^n «ahraehmeu. dl« «nuverung der R-chtsvrhauug tu Deutschland in enger Zusammeuarbr« mit dem Rttchsjustizmlulster vorwärts zu treiben. * Atir das Mntrrhilstwerk 19L4/35 wurden in den beiden ersten Monaten fast 50 Millionen RM. Varspeudru und für 41 Millionen wll. Sachspenden aufgebrach«. * Krichoaußeaminister Arelherr von Reurath äußerle sich lu «wer längere» Unterredung «U dem Lerlrelrr eines italienischen Mattes über raarlösuag uad vstpakk. Vie die Zeitung „Deutsche Arout" berichtet, hat die ürimiaal- pollzei in Saarbrücken ei» umfangreiche, Spreugposflager lu der RSHe der französischen Grenze mwgehoben. Die Munition, an scheinend französischen Ursprungs, wär in französischen und lothria- gischen zübütgeu verpackt. * Bel der Mlttwo-Unterredung zwischen Laval und dem ila- llrnischeu Botschafter ist die Irage der fr-mzöfisch-italienischen Be ziehungen eingehend besprochen worden. Maa behauptrt in gut unterrichteten französischen üreisea. daß die «usführungeu Laval» lm Senat auf Mussolini besonderen Eindruck gemacht haben. * Vie Rettung der Besatzung des norwegischen Dampfers «Klfio- durch die Seeleute des deutschen Hapagdampfer „New Rott" wird lu der London«, Morgenpresse ausführlich und mit roA"«, vrUüstyer SEnLUtr MösruysäGe VNvflWvLVMA» * Rach Leidaagea aus Lffsabo» ist auf der Reede von Lei. zoe» bei portv der holländische Personeabampfer „vrania" »<m dem pottwEche» Persoaeadanvfrr „Laodau" während der Ausschiffung der Reffenden gerammt worden. Die „DraUia" begann schnell zu finken. E» wurden nenn Personen, darunter vier Vesahaagswit- glleder, leicht verletzt. Ein Reisender mutzte mit einem schweren Schädekbrach in» Krankenhaus «tagelirfert «erden. *1 AusführNche» an anderer Stell». für all« übrigen ähnlichen diplomatischen Unternehmungen, die di« Geich« Tendenz verfolgten. E» besteht also die Möa- MM daß der französische Oschaktplan scheitert. Wenn es Frankreich dann beliebt, die Sach« nm auszufrisieren, ist Frankreich nach der Laval'schen Erklärung trotzdem gebun- den, wie es im Genfer Protokoll festgelegt wurde. Das kann sich nach Lage der Dinge nur gegen die Absicht« richten, zwischen Frontkämpfern diesseits und jenseits des Rheins eine dauerhafte Brück« zu bauen und danckt ist von vornher- ein die französisch« Politik nicht nur an den bolschewistisch« Karr« gebunden, sondern macht auch dessen Kur» gegen Deutschland mit. Ob das geh-ime Militärbündnis Paris- Moskau,, das der Londoner „Star* enthüllt«, zutreffend ist oder nicht, kann dahingestellt bleiben, jedenfalls haben west- gehend« Besprechungen -wischen dem französischen General- 1 russischen MMSHevollmächtigten stallgefun- n Deutschland und Palm die VNgriffsfront bil- ch Frankreich» HMe für den Krieg im Fernen m, An einer weitgehenden Uebereinstimmung m deutsch-polnischen Friedensblock ist also nicht Sie ist das Primäre. Bon ihr muß ausge- fl». "Und mm versucht Laval aruukündigen, daß Frankreich eigentlich nur den Frieden wolle, nichts als den Frieden. Daß Deutschland sich diesem Gefüge anpaflen müßte. Nach dem MM' also ein Pattsystem mit deutlicher Spike gegen Deutschland und Polen entwarf, will man beide Mächte ver- anlGen, dem beiMtrestn, rchne i^vch Hmtschlatrd das Recht IM 12. " >ef. L2 «2 .29 M H8 18 S4 l15 .82 85 .44 «0 .71 S-> 19 »7'V .74 ^>7 .05 (.9 8b >92 48 sr, 08 .41 >79 51 L3