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3 D '8" s. s s t2 s § Z As Ä' 3 ? lk 'Z ;-r s§ W -!S rZ i — k? f'Z -L Spiel in Senf Sn Genf tritt am heutigen Dienstag das Büro der Ab» rüstunaskonserenz zusammen. Der DöikerbuNdsrat, der in den nächsten Tagen zusammentreten wird, sollt« sich ur sprünglich nur mit der weiteren Vorbereitung der Saarab- stimmuna beschäftigen. Nunmehr ist auch der Chaco-Konflikt «Ns die Tagesordnung gesetzt worden, und gerüchtweise ver lautet, daß auch vom Marseiller Attentat gesprochen werden wird. > i>...' Bei der Beschäftigung mit dem Chaco-Konflikt wird der Völkerbund schwerlich etwas andere» zutage fördern als «inen neuen Beweis seiner Unfähigkeit, diesen Konflikt zu beendigen. Wa» die Saarfrage angeht, so hat sich da» Dreier-Komi- tee de» Bölkerbunosratr, dessen Vorsitz bekanntlich der Ita liener Aloisi führt, in letzter Zeit mit den durch da» Saar- Memorandum Bartbous aufgeworfenen Fragen beschäftigt. Barthou» Memorandum hatte in erster Linie den Zweck, die bevorstehende Saarabstimmung im französischen Sinne, d. h. im Sinne der Abstimmung für den Status quo, zu be einflussen, einmal dadurch, daß der Weg zu einer eventuel len zweiten Abstimmung freigemacht und die Emigranten kreise in jeder Weise gestutzt wurden, zum anderen, durch Aufwerfung möglichst zahlreicher Fragen, deren Erledigung erst nach der Abstimmung zu erfolgen hat. Er ist müßia, auf diese Fragen im einzelnen einzugehen. Wesentlich ist festzustellen, daß es die Möglichkeit einer zweiten Abstim mung im Saargebiet nach den Versailler Vertragsbestim mungen nicht gibt, daß sie auch nicht geschaffen werden kann, daß der IS. Januar 1VSS sich unerbutlich nähert, und daß die klare Fragestellung, für oder gegen die Rückkehr zu Deutschland, deren Beantwortung bei dem treubeutschen Charakter der Saarbevolkeruna Wer jeden Zweifel erhaben ist, durch keinerlei Machenschaften verunklürt werden kann. Der Völkerbundsrat wird sich deshalb vor einer eindeu- tiaen Situation befinden. Die Verantwortung seiner Mit glieder besteht nur darin, dieser Situation Rechnung zu tra gen und den wohl pcher zu erwartenden Bemühungen, sie zu verfälschen, nicht «ntgegenzukommen. Da» Memorandum Barthoüs laust darauf hinaus, au« dem Saargebiet ein un ter Völkerbund-Herrschaft stehender Schutzaebiet für Emi granten und «inen Unruheherd fiir «fahriiche Kommuni- Pen-Umtriebe zu machen, in dem sich nicht nur deutsche, son dern Emigranten verscPedener Nationalität und Sendboten des Umsturzes aus aller Welt versammeln würden, ja heut« schon versammelt haben. Wenn ber vötterbundsrat tatsäch- llch mit den politischen Untergründen de« Marseiller At tentat» beschäftig werden sollt«, so würde ihm da» «inen be sonder» deutlich«» Maßstab für di« Beurteilung der Gefähr- lichk«lt d«r französischen Bestrebungen gchen kSnn«n, da» Saargebiet zu einer Sammelst«»« de« internationalen Emiarantentum« zu machen. Aber abgesehen von solcherlei Verantwortung wird da» politisch entscheidend« Gremium de« Völkerbund» einfach vor der Frage stehen, ob «» sich für eine verlorene, für den euro päischen Frieden gefährliche Sach« einsetz«» will ober ob e» den politischen Tatsachen, wi« sie nun einmal sind, Rech nung tragen und Entscheidungen fällen wird, di« im Sinn« der natürlichen und logischen Entwicklung liegen. TL »3 «r SA »Z Mark Pf», ..... äu«m« Ä Pftz) s, Vrss' > »-öS r» DerSSHWeLrMler Umkirch und Almgegend Unabhängige Leitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntaasblatt, Heimatkundliche Beilage > Frau und Heim Landwirtschaftliche BeUaae. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — vostscheckkonw Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 04 Tagebklü HrAWoftwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Dtschosswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächftschf Erzähler ist da» zur Veröffmtltchuna der amtlichen Bekannt machungen der Ämtshauptmannschast, da» Hauptzollamt» und de, Po- ztrkischulautt» -u Bautzen sowie des Finanzamt» Und de» Stadtraw zu Bischofchoerda und der vemeindchehvrdqr behärdiicherseit» bestimmte Blatt > Mw breit, einspEg, Mllimrterzrtl, 8 Rvr. . ww breit, Mwimrterzeil« LS Rps Nachla» nach den gesetzlich oorgeschriebenrn SStzen. Für da, Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmte, Platzen kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. , . Fewimecher Amt vllchoimwrd, Nr. 444 oat «45. «nzeigenprei,! Di, 4« An Falk b»Mer Gewalt - Krieg od« tonst,a»r irgendwelcher ! Sm Lxtteil dl» S0 w Störung de» Betrieb«, ber Leitung oder der Beförderunaseinrich- - ' " ^nam - har M Bezieh« »einen Anspruch au» Lieirrung oder . Nachlies«ung der Zeitung oder auf Rückzahlung ü«, Bezug,preis«,. Dienstag, den 20. November 1V34 Nr. 271 80. Jahrgang Tagesschau. * Sie Lustschuhbewegong macht ln Deukschkandersteullche Fortschritte, Es find bereit, üb« 4 Millionen Mitglied« im Uelcholufischu^nnd vereinigt. die LaMflewahlr» a« Sonntag lm Gegensatz zu der Ansicht der AnveWboreu «in« Zunahme der «arloualsoziallflischen Skim- men gezeigt hätten. Liefe, Wahlergebnis sei von größter wich- tigkest, da e« ankündlge, was am IS. Januar i« Sqargiblet ge- scheheu werde. Herr Hitler habe in den letzten 1» Monatzy imm« wieder praktische Vorschläge gemacht die de« Frieden dienen solltet». Lerfrauzüfisch« Außenminister Laval ist am Montag um » Uhr nach Genf abgereist. Im Zusammenhang mit d« Reise Laval, nach Genf schräbt «in Mitarbeit« des „Excelflor". früher oder spät« werde mau in Geuf ad« anderswo die deulsch-ftan- zöfische Aussprache mied« aufaehmen müssen. * Ja Rizza wurde d« Ungar wladi»lqus »iß ««haftet. Nach dem »Petit Journal- soll « einen Anschlag auf den tschechischen Außenminister »«laut habe«. D« König von England nürd heule Dienstag die neue Sit zung de, Parlament, mit ein« Thronrede «öffne«, v« wich- tigfie Gesetzentwurf, der dem Parlament zugeheu wird, betrisfk die indische Verfaffuugareform. ') Auefvhrliche» an ander« Stell». Slbarfer Wind ans Belgrad. Südslawische Warnungen an den Völkerbund. Belgrad, 20. November. (Eig. Funkmelba.) In einem Bericht aus Genf behandelt die halbamtliche „Breme" die südslawische Völkerbundsklage gegen Ungarn. Das Blatt wendet sich gegen alle Bestrebungen, den südslawischen Schritt vereiteln zu wollen. Dabei «halt auch der Völker bund selbst einige Warnungen von »averkeanbar« Deut lichkeit. In Genf, so sagt die „Vreme", werde ein regelrech ter unterirdischer Kampf gegen Südslawlen ge führt. Ls sei aber zu hoffen, daß er nnr die kindlichen Ge müter täuschen könne. Südslawlen habe nach dem Marseil ler Königsmord Anspruch auf volle Genugtuung, die e» nur durch Inanspruchnahme des Völkerbundes oder durch Krieg «halten «inne. Südslawlen habe den «sten weg gewählt. Ls werde nur für den Fall, daß er sich als erfolglos Herausstellen sollte, Genugtuung auf andere weise fordern. Der Völkerbund aber werde vor die Entscheidung gestellt werden, entweder seine Auf gabe zu erfüllen oder da» Gegenteil davon zu tun. Letzte- res könne man jedoch keineswegs annehmen, solange er die Absicht habe, seinen Ruf zu wahren und sich wenigstens al» schwerfällige bürokratische Einrichtung zu erhalten, die sei nen Mitgliedern ohnehin sehr teuer zu stehen komme. Die Großmächte und das Genf« Sekretariat müßten sich jetzt ihre Haltung gut überlegen, denn es handele sich nicht nur um das Schicksal des Völkerbundes, sondern auch um dir Sicherheit d« Staaken und damit um den europäischen Friede^ Die „politika" schreibt nach außerordentlich scharfen Angriffen gegen Ungarn unter anderem: Südslawlm habe noch nicht die Hoffnung aufgegeben, daß das Recht über die Geist« der Finsternis siegen, und daß d« Völkerbund die verantwortlichen Faktoren des Sönigsmordes brandmarken werde. Durch wirkungsvolle Maßnahmen und durch not wendige Sanktionen müßten alle Hindernisse besei tigt werden, die ein« normalen Entwicklung entgegen stehen, da andernfalls die Gewalttaten sich in solchem Maße häufe» würden, daß sie den Frieden der Welt in Frage stellten. London. 20. November. (Eig. Funkmeldg.) „Daily Mall" sagt in einem Leitaufsatz: Die heute beginnende parlamentstagung falle zusammen mit einer Zeit ernster und möglicherweise noch zunehmend« Spannung auf dem europäischen Festland, die eine Folge de, näh« kommenden Tage» der Saarabstlmmuug ist. Daß diese Spannung sich mied« legen möge, fei die Hoffnung all« Engländer. Ab« keinen größeren Fehl« könnte man begehen, al» beweisen zu «ollen — wie die» einige törichte englische Politik« und Journalisten täten — daß die Spannung schwind«, werde, daß die nationalsozialistische Sache ihre Macht üb« da deutsche Volk allmählich embüße. Die Lrgebniff« der Dau- ziger Wahlen am Sonntag zeigten gerade da» Gegenteil. Dm Nationalsozialisten eroberten Boden, statt ihn zu ver lieren. Danzig fei bekanntlich eine freie Stadt und stehe unter der Oberhoheit de» Völkerbund«. Bi, zum Jahre 1919 hab« e» zu Deutschland gehört. Sei« Bevölkerung sei beinahe ««schließlich deutsch« Rationalität. In d« Dauzl- g« Rlederuag hätten 79,4 vom Hundert für die Rational- sozlalisten gestimmt, gegenüber 92 vom Hundert bei den letz- ten Wahlen. 2« Bezirk Danzig-Verd« hatten 79 vom Hundert der wähl« ihre Stimme den Rattonalsozialisten gegeben, statt 90 vom Hundert beim letzten Mal. Diese Zah len Kien von größt« Wichtigkeit, da sie an kündigten, wa» am IS. Ianuar im Saargebiet geschehen ««de. Wenn man auf die letzten 10 Monate zurückblicke, dann könne niemand leugnen, daß Herr Hist« imm« rvleder praktische Vorschlä ge gemacht Hecke, die de« Frieden dienen sollten. Vor einem Jahr habe er angeregt, d« Data« der Saarabstlmmung offen lassen würde, wird sich an der Haltung Deutschland» ihr gegenüber nichts ändern. Der deutsche Standpunkt ist nach wie vor derselbe: Solange noch von irgendeiner Seite Einwendungen gegen unsere Gleichberechtigung erhoben werden, nehmen wir an internationalen Verhandlungen über die Rüstungsfrage nicht teil. Ob und wann man in Frankreich den Mut findet, die Tatsachen zu sehen wie sie sind und sich ihnen nicht mehr entgegenstellt, können wir in Ruhe abwarten. Das Büro der Abrüstungskonferenz wird sich am 20. d. Mt». mit einer Mitteilung des Präsidenten der Abrü stungskonferenz Henderson zu befassen haben, .die dieser am ö. d. Mts. an die Mitglieder des Büros der Konferenz ge richtet hat. Henderson knüvft darin an di« letzten Verhand lungen der Abrüstungskonferenz Ende Mai und Anfang Hunt an und führt au», die Abrüstungskonferenz müße einen neuen Weg einschlagen. Bisher habe die Konferenz auf das Zustandekommen eines umfassenden Abkommens zur Verminderung und Begrenzung der Rüstungen hlnge- arbeitet. Angesichts der gegenwärtigen Lage müsse man sich fragen, ob man diesen Weg weiter verfolgen wolle. Richti ger sei es wohl, über diejenigen Fragen, die von der Konfe renz schon so weit gefördert worden seien, daß man sie zum Abschluß bringen könne, einzelne Protokolle auszuarbeiten, die dann unabhängig voneinander in Kraft gesetzt werden könnten. Als solche Fragen, die reif zum Abschluß seien, bezeichnet Henderson die Reglementierung von Waffenher stellung und Waffenhandel, die Frage der Publizität der Rüstungsausgaben und der Einsetzung einer Ständigen Ab- rüstungskommission. Der VorsHaa Hendersons läuft also darauf hinaus, die Lösung von Einzelfragen anzustreben, nachdem eine Gesamt lösung der Rüstungsfrage sich, in erster Linie wegen der Haltung Frankreichs, als unmöglich erwiesen hat. Die Ab rüstungskonferenz soll als solche nach Hendersons Absicht er halten bleiben und die Einsetzung einer Ständigen Abrü- stungskommiission würde erst recht die Möglichkeit dazu bi«ftk-.l > - — Schon auf der Tagung der Abrüstungskonferenz Ende Mai, Anfang Juni und erneut auf der Völkerbunds»«, sammtung Ende September d. Js., ist eine den Absichten Hendersons entgegengesetzte Tendenz sichtbar geworden. Litwinow hat im Einverständnis mit den Franzosen einen Vorstoß gemacht, der bezweckte, den Bankrott der Abrü stungskonferenz zu erklären und die Schuld dafür Deutsch lands Anspruch auf Gleichberechtigung zuzuschreiben. Die Franzosen haben die Abrüstungskonferenz nie geliebt. Als höchstaerüstetes Land befürchtete Frankreich bei einem posi tiven Ausgang der Konferenz eine Verminderung seiner Rü stungen. Eine formelle Beendigung der Abrüstungskonfe renz würde die Franzosen endgültig dieser Sora« entheben. Wenn für das Scheitern der Konferenz Deutschland verant wortlich zu machen wäre, so würde dies für die französische Politik mancherlei Möglichkeiten eröffnen. Es wird allgemein damit gerechnet, daß Litwinow aus der Bürositzung am heutigen Dienstag auf seine schon zwei mal erfolglos gebliebene Initiative zurückkommt und dabei die Unterstützung Frankreichs findet. Die Frage, formelle Beendigung oder Fortdauer der Abrüstungskonferenz wird also zur Entscheidung stehen. Deutschland kann den Verlauf de« Streites gelassen mit ansehen. Wenn die Konferenz fortdauert, was das wahrscheinlichere ist und wenigstens den Weg zu einer späteren Verständigung in der Rüstungsfrage M r«W! Mn -s »MM!k w SMWWW. „Daily Mail" an die Unbelehrbaren. vorzuverlegen, warum diese» Angebot damals nicht ange nommen worden sei, scheine niemand erklären zu können. Die übliche Antwort sei, technische Hindernisse, die mit dem Völkerbund Zusammenhängen, hätten dies unmöglich ge macht. wenn das wahr sei, dann sei es die schwerste An klage, die jemals gegen den Völkerbund erhoben worden sei. Vas Blatt erwähnt dann noch weitere Anregungen des Führers und schlicht: Es wäre ein sehr schwer« Fehler von den europäischen Außenministern, wenn sie diesen Anre gungen keine Folge geben, die ihnen Hitler im Verlaufe eines Jahr« gemacht bat, um Europa von den ihm drohen- den Gefahren zu behüten. »Mn all Wer rE'slWMeMMe." pari», 20. November. (Eig. Funkmeldg.) Lin Mit arbeit« des „Excelsior" schreibt zur Abreise Lavals aach Genf, Laval denke ohne Bitterkeit an seinen enttäuschenden Besuch mit Briaad in Berlin zurück. Laval habe die Worte Rapoleon» angeführt, im Kriege und in d« Liebe müsse man sich schließlich doch einmal au, nächst« RSHe kennen- lernen. Früh« oder spät« werde man in Genf oder an- v«»wo die deutsch-französische Aussprache wieder aufneh- men müssen. Beide Länd« hätten nur di« Wahl, sich zu verstäadigen oder sich gegensMg zu zerfleischen. Letzt«« Möglichkeit erscheine Laval al» sinnlos und verbrecherisch.