30 Erich Rammler und Peler Göhler Hydratwasser aufgenommen haben, wodurch eine weitere Erhöhung des ohnehin schon größeren Gehaltes an Flüchtigen Bestandteilen bei dem Koks aus Siegmar vorgetäuscht wird. Elementaranalyse und Heizwert unseres Versuchskokses unter scheiden sich übrigens nur wenig von denen des Anthrazites. Das Aschenschmelzverhalten des BHT-Kokses ist etwas ungünstiger als das des Anthrazites, wie Tabelle 2 ausweist. Der Schmelzpunkt sinkt von 1435 °C für An thrazit von Flöz 8 auf 1325 °C bei unserem Koks. Leider liegt keine Aschenanalyse des Versuchskokses vor, in Tabelle 2 ist daher die durchschnittliche Aschenanalyse des Lauchhammer-Kokses aus dem Jahre 1958 eingetragen. Während die Asche des Doberluger Anthrazites einen stark sauren Charakter hat, zeichnet sich die Asche des BHT-Kokses durch hohe Kalk- und Eisengehalte aus, doch ist auch der Kiesel säure-Anteil beträchtlich. Der hohe SOg-Gehalt ergibt sich durch Bindung fast des gesamten Schwefelinhaltes des Kokses an den Kalk der Asche. Die physikalischen Eigenschaften gehen aus Tabelle 5 hervor. Der Koks ist mit 11% Unterkorn und 0,5% Uberkorn relativ sauber klassiert. Der Anteil an Fein korn — 1 mm ist mit 3% etwas höher als beim Anthrazit. Die Schüttdichte beträgt 0,7 t/m 3 . Tabelle 5. Ergebnisse der physikalischen Untersuchungen mit BHT-Koks Brennstoff Sorte mm BHT-Koks Siegmar 10-30 BHT-Koks Lauchhammer 20-30 Anthrazit Doberlug 18-30 Überkorn 0/ /o 0,5 27,4 1,1 Unterkorn 0/ /o 11,4 4,6 20,3 Feinkorn — 1 mm 0/ /o 3,0 0,1 Mittlere Korngröße mm 19,4 21,0 Schüttdichte t/m 3 0,70 0,57 0,86 Durchführung der Versuche Nun zu den Vergasungsversuchen selbst: Aus organisatorischen Gründen führten wir die Anthrazitversuche in zwei Serien durch. 1960 wurde lediglich die Sorte Nuß III, 1961 nur die anderen zur Verfügung stehenden Sorten erprobt. Vor Beginn jeder Versuchsserie fuhren wir den Generator über 2 bis 3 J age mit dem Versuchsbrennstoff ein. Die Dauer der eigentlichen Meßversuche wurde zu je 12 Stunden (von 8.00 bis 20.00 h) gewählt, in den dazwischen liegenden Nacht stunden konnte der Generator auf die neuen Versuchsbedingungen eingeregelt wer den. Leider gestatteten es die zur Verfügung stehenden Anthrazitmengen nicht, zwischen die einzelnen Versuche der zweiten Serie mit z. T. recht unterschiedlichen Anthrazitsorten eine längere Periode zum Einfahren des Generators auf die neue Körung zu legen, wie es wünschenswert gewesen wäre. Unter sonst konstanten Vergasungsbedingungen sollte für die einzelnen Sorten die Schachtbelaslung des Generators zwischen 60 und 140 kg/m 2 h variiert werden. Eine auf Grund der ersten Versuchsserie diskutable weitere Erhöhung der Schacht-