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8 Erich Rammler, Bernhard Krahl, Peter Modde und Dietmar Krause der Körnung 20 bis 30 mm ersetzt, so daß Eigenkoks von 8 bis 30 mm, BHT- Koks von 20 bis 30 mm und Kokereigas aus Lauchhammer seitdem gemeinsam den Unterfeuerungsbedarf der Synthesegaserzeugungsanlage — neben kleineren Mengen von Gaskoks aus Gaswerken und Braunkohlenhartschwelkoks aus Deutzen sowie geringen Restmengen von Syntheserestgas und Synthesegas — decken. Der Koppers-Reslkoks hat infolge des Verzehrs des größten Teiles der organi schen Substanz durch die Vergasung einen erhöhten Aschegehalt, der mit 18 bis 19% im wasserfreien Zustand aber nur dem der ascheärmsten mitteldeutschen Schwelkokse entspricht. Dies ist durch den sehr niedrigen Aschegehalt der ver gasten Niederlausitzer Braunkohlenbriketts bedingt. Der „Kopperskoks“, wie man den Restkoks schlechthin auch nennt, ist natürlich ein Hochtemperaturkoks, da die Wälzgase mit einer Temperatur zwischen 1100 und 1300 °C in die Synthese gaserzeuger einlrelen. Er ist aber von dem als Vergasungsmittel dienenden Wasser dampf bei diesen hohen Temperaturen angeälzt und ist daher aktiviert. Hieraus erklärt es sich, daß trotz des erheblich höheren Aschegehaltes sein Zündpunkt (nach der Methode von Bunle-Kölmel-Schroth) nur zu 375 °C ermittelt wurde, während der des BHT-Kokscs aus der Kokerei Lauchhammer zu 425 °C, also um 50 grd höher, gefunden wurde. Gleichermaßen erwies die Bestimmung der Reaktions fähigkeit gegen CO2 nach der Methode Bunle-Windörfer die Aktivierung des Koppers-Kokses. Bei 800 °C wurde ein Wert der Reaktionsfähigkeit von 73% für den Koppers-Koks und nur ein solcher von 51% für den BHT-Koks gefunden Hierbei mag neben der Beschaffenheit der organischen Substanz auch die unter schiedliche Aktivierung der Aschebestandteile durch die Vergasung einerseits und die Verkokung andererseits mitsprechen. Die Aschegehalte des Koppers-Kokses wurden zu 17,7 bis 19,3%, die des BHT-Kokses zu 10,6 bis 12,6%, auf wasser freien Koks bezogen, bestimmt. Die C-Konzentration in der wasser- und aschefreien Substanz wurde nach Tabelle 1 zu 94,1% beim Koppers-Koks und zu 96,1% beim BHT-Koks ermittelt. Die Differenz wäre noch etwas höher ausgefallen, wenn frischer BHT-Koks mit 2% Wassergehalt vergast worden wäre. Indessen mußte der für die Versuche dienende BHT-Koks vom Reservelager genommen werden. Durch Beregnung und Feuchtigkeitsaufnahme aus der Luft hatte sich sein Wassergehalt auf 9 bis 11.5% erhöht. Hierbei tritt, wie uns seil langem bekannt ist, eine Hydratisierung von Aschebestandteilen ein, die zu einer Erhöhung des Gehaltes an Flüchtigen Be standteilen, nämlich durch das Hydratwasser, führt und den C-Gehalt drückt. Auffällig ist noch, daß der Gehalt an verbrennlichem Schwefel beim Koppers-Koks zu 1,5 bis 1,7%, hingegen beim BHT-Koks nur zu 0,8% gefunden wurde. Offen sichtlich nimmt der Koppers-Koks im Synthesegaserzeuger Schwefel aus den Wälz gasen auf. Uber die Vergasungseigenschaften des Koppers-Kokses sind Versuchs- oder Be triebsergebnisse im Schrifttum kaum bekannt geworden. Dies gab den Anlaß, im Rahmen von zwei studentischen Belegarbeiten Untersuchungen in der Drehrost generatoranlage des Synthesewerkes anstellen zu lassen. Mit Koppers-Reslkoks und BHT-Koks wurde je eine Versuchsreihe mit unterschiedlicher Belastung bei konstanter Dampf-Luft-Gemisch-Temperatur durchgeführt. Ferner wurde mit