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zubeleitlaenunb dadurch dazu beitzutragen, dle gange europäische Atmosphäre zu ändern. -Die Antwort Toys, ob -le deutsch-französische An näherung sich in einer Rückkehr Deutschlands nach Genf auswirken werde, lautete: Die wünschenswerte (Rückkehr Deutschlands nach Gons wird einer deutsch-franzö- isischen Aussprache nur folgen, aber nicht ihr vorangeyen. Im VöAervund veröffentlicht man die »zwischen den Nationen abgeschlossenen Abkommen, um 'jede Beunruhigung, die bei dritten Mächten, die an den Abkommen nicht beteiligt sind, aufkonrmen können, zu ver meiden, aber der Abschluß der Abkommen kann nicht in Gons erfolgen. Ein« weitere an Goy gestellte Frage lautete: Ein un mittelbares Hindernis für di« deutsch-französische Berständi- gung ist di« Saarabstimmung, die zu unangeneh- mm Zwischenfällen führen könnte. Haben Sr« ein Mittel gesucht, dieser Gefahr zu begegnen? Die Antwort lautete: Ich glaube, daß eine Abordnung ehemaliger französischer und deutscher Frontkämpfer sich lemige Tage vor der Saarabstlmumng nach Saarbrücken «buchen und «ährend der der Abstimmung folgenden wo- (chea dort bleiben könnte. Sie wäre geeignet, durch ihre Anwesenheit dm willen beider Völker und die Abslim- iqvngsstcherheit zu gewährleisten. Angesicht, einer solchen 'Moralisch«, Beruhigung dürften die erregten Elemente sich zvohl hükm, einen Zwischenfall hervorzurufen. Meuterei aus einem sranzöWen Minenleger. DNB. Paris, 29. November. An Bord eine« in Tou lon vor Anker liegenden französischen Minenleger» Ist nach einer Änformatlon de» Paris Solr eine Meuterei ausgebro- chm. Lin Teil der Besatzung beklagte sich über das schlechte Essen und verwelgerle die Nahrungsaufnahme. Eine vom Kommandanten eingeleitete Untersuchung hat damit geen det, daß 22 Mann der Besatzung vor da» Kriegsgericht ge stellt «erden. Da» Blatt fügt hinzu, daß es nicht möglich sei, nähere Einzelheiten über diesen Zwischenfall zu erlangen, dec augenblicklich Tagesgespräch in Toulon sei. Pie japanische Presse zur englischen Unlerhausaussprache. Tokio, 30. November. (Eig. Funkmeldg.) Trotz des großen Interesses, das die gegenwärtige Sitzung des japa nischen Parlaments bei der spanischen Oeffentlichkeit findet, widmet die japanische Presse der Aussprache im englischen Unterhaus große Beachtung. Sie betont, die japanische Oef fentlichkeit sei sehr davon enttäuscht worden, daß im Unter haus Awar das Abrüstungsproblem angeschnitten, daß aber keinerlei Stellung zur Flottenfrage genommen worden sei. Iapan-„Times" schreibt, die Aussprache im Unterhaus sei mehr für den innerpoutischen als den außenpolitischen Ge brauch gedacht gewesen, um gegenüber dem eigenen Lande die Notwendigkeit einer Verstärkung der englischen Luft rüstungen zu beweisen. Die Zeitung bedauert, daß die eng lische Regierung bei der Besprechung des Abrüstungspro blems zu den Flottenverhandlungen in London keinerlei Stellung genommen habe, die, wie bekannt, in eine Krise geraten seien, aus der ein Ausweg noch nicht zu sehen sei. Auck» die übrige japanische Presse nimmt zu den Erklä rungen Churchills und Baldwins Stellung und betont, daß von der versprochenen englischen Initiative in der Abrü stungsfrage bisher noch nichts zu verspüren gewesen sei. Die Vertreter der englischen Politik hätten lediglich nach Ar gumenten zum Schutze ihrer eigenen Rüstungspolitik ge sucht. Die Äbrüstungsverhandlungen in Genf seien vollstän dig in eine Sackgasse geraten. Schanghai-„Times" zu der englischen Unterhausaussprache Schanghai, 30. November. (Eig. Funkmeldg.) Die Londoner Unterhausaussprache über die deutschen Rüstun gen hat hier sehr kritische Aeußerungen über das Verhalten der Mächte gegenüber Deutschland heroorgerufen. Das angelsächsische Blatt verdammt die Nachkrieaspsychose, die überall und immer in Deutschland den Feind sehen wolle und die bereits zu einem lächerlichen Fetisch geworden sei. Die von Baldwin beklagte Isolierung Deutschlands sei in Wirklichkeit das Machwerk der anderen Nationen. Ein mili tärischer Wiederaufbau sei das natürliche Recht einer gro ßen Nation. Der Versailler Vertrag müsse durch neue Ab kommen ersetzt werden. Pt» frorrMsch-ttuUenlsch-n Verhandlung?« in Uom. Paris, 30. Nov. (Eig. Funkmeldg.) Ueber den Stand der französisch-italienischen Verhandlungen berichtet Her Vertreter des „Matin" in Rom, man habe bereits di« Frage der Rüstungen geprüft. Jetzt werde man die Kolonialfrage in Angriff nehmen und anschließend die technischen Pro bleme erörtern, um schließlich die Zusammenarbeit in Mit teleuropa zu behandeln. Man hoffe, daß bis dahin in Senf eine solche Entspannung eingetreten sei, daß Frankreich, ohne gegen seine Bündnisse zu verstoßen, in die Phase greif barer Abkommen eintreten könne, deren Krönung in der Reise nach Rom bestehen würde. Italienisch? Stimmen gegen das südslawische Memorandum. Rom, 30. November. (Eig. Funkmeldg.) Der „Meflr- gerro" schreibt: Zweifellos schneide schon beim ersten Ver gleich mit den ungarischen Äegengründen, die Eckhardt in Genf sofort darlegte, das südslawische Memorandum schlecht ab. Man könne der Budapester Regierung die Aufgabe überlassen, die Demolierung des Memorandums ihrerseits zu vollenden. Dcks scheine wahrhaft keine schwere Aufgabe. Die internationale öffentliche Meinung habe bereits entschie den über Ursprung und Charakter des Versailler Königs mordes: Eine verabscheuungswürdige Tat, gegen die das Weltgewissen entrüstet aufsteht, aber In der jeder Mensch nichts anderes entdecken könne als den unauslöschlichen Ab grund von Haß und Rache, der durch die Diktatur von Bel grad zwischen Serben und Kroaten aufgerissen worden fei. Vergeblich sei es daher, sich an den ungarischen Revisionis mus zu halten und zu versuchen, ein ganzes Volk zu ver leumden. Die Bluttat von Marseille,habe nur einen Aus gangspunkt: dle innere Lage Südslawiens. Prinz Paul von Südflawien bei Moedorrald. London, 30. November. (Eig. Funkmeldg.) Im Buk- kinghampalast frühstückte heute Freitagvormittag Mini sterpräsident Macdonald mit Prinz Paul von Südflawien. Die armen, verfolgten Juden. Die in einer neutn Boykott-Organisation zusammenge- schlossenen Deutschenhetzer haben sichtlich an Anhang ver loren. Sie versuchen infolgedessen neuen Zuzug zu erhalten, was in der Weise geschieht, daß sie wieder alle Schrecken an die Wand malen, die den Juden in Deutschland heute be gegnen. Das hat eben erst der englische Sozialist Morrison in einer Rede getan, die nicht unwidersprochen bleiben soll. Was er „furchtbar" nennt, empfinden die Juden in Deutsch land keineswegs so. Sie können sich frei bewegen, sie kön nen ihrem Gewerbe nachgehen, sie sind mit allen staatsbür gerlichen Rechten ausgestattet, die auch den Deutschen zu stehen, außerdem werden sie von keiner Seite belästigt oder irgendwie behelligt. Ja, sie werden, soweit sie unterstüt zungsbedürftig sind, genau so aus öffentlichen Mitteln unter halten wie andere Bürger, sie erhalten auch au» der Winter spende dieselben Zuwendungen wie ander« Bedürftige. Das alles haben wir schon im vorigen Winter und während des ganzen Jahres dem Ausland auseinandergesetzt, wenn man draußen glaubte, Klagelieder über das Schicksal der Juden n Deutschland anstimmen zu müssen. Dem Saulus Morri- on insbesondere möchten wir jedoch empfehlen, sich einmal nach Deutschland zu begeben, die jüdischen Kreise zu besuchen, deren kulturelle Einrichtungen zu studieren und sich gründ lich umzusehen. Ganz bestimmt wird er, wenn er nicht hoff nungslos verbohrt sein sollte, als Paulus nach London zu rückkehren und nicht wieder so unsinnige Reden wie eben vom Stapel lassen. Aber wenn Grund vorhanden sein sollte, sich über das Schicksal von Angehörigen der jüdischen Rasse aufzuregen, dann dürften wohl andere Stellen dafür ver antwortlich zeichnen. Vielleicht sieht man sich einmal in der Welt um, ob denn überall die Juden so ungestört leben wie in Deutschland. Wir glauben in letzter Zeit wiederholt von Judenverfolgungen in fremden Staaten gehört zu haben. Ein fehlendes Gesetz? In einem Berliner Vorort ist es zu erregten Kund gebungen der Bevölkerung gegen den Leiter eines Rentner heimes gekommen, der einer Insassin aus nichtigen Gründen die ihr zustehende Verpflegung verweigerte. Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß man diesen üblen Zeit genossen den Gerichten zugeführt Hot. Eigenartig berührt es immerhin, daß innerhalb von wenigen Wochen ein zwei ter Fall Koeppen registriert werden mußte. Gerade die An gelegenheit Koeppen, die ihren Ausgang von der beabsich- Serlln- nene- KrlegShllndenhelm. El« t« der idyllischen Um- gebnna de« Krrojberge« liegende« Han« ist auf Anordnung de« Äelch«- daazler« ,ud Führer« au« Mittel«, dl« ihm dle RS- Krleg«opferversorgu»g zu s«i««m Drdurldlag zur Derfügung gestellt hatte, al« Helm für die deulsch»« Krleg«hli«d»n ongekaufl wor-r«. Gesell Wb der Mla-Dle. Zwei Schirrrdfttrrr» «erboten. Berlin, 29. November. Seit feinem Bestehen hat sich das Reichsnmvisterklrn für Vovsaufklärung unld Propa ganda mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften für -en deMschen Film einaeisetzt, um viels«.Kunstgattung zu fördern und zu Mögen. Leider hat aber die Filmindustrie Vies« Förderung nicht zu werten verstanden. Aus diesem Grunde hat sich der Relchsminister für Volksaufklarung und Propaganda entschlossen, zwei der besonder» krassen Fälle der letzten Zeit herwuszusuchen und diese Filme zu verbie ten. Es handelt sich txckei um dm Westro-Film der Europa „Die Lieb« siegt" und den Lloyd-Film des NDVS. „Ein Kind, ein Hund, ein Vagabund". Beide Filme sind nicht verboten, weil sie gegen staatspolitische Jnterestm verstoßen oder weil sie Grundsätzen der natroniaffogialistischen Welt anschauung zuwiderlaufen, sondern well sie unkünstle- «rische, seichte und geschmacklose Machwerke darstellen. In beiden Fällen ist mit vollkommen phantasie losen Mitteln verfahren worden, hat man die am Film tätigen künstlerischen Kräfte (Darsteller, Musiker ustv.) mißbraucht, um geschmack-, Niveau- und geistlose Der- blödungsware horzustellen. Die Hersteller der Filme haben di« Hilfe des vom Reichsminister für BoWsaufklä- rung und Propaganda eingesetzten Reichsfilmdramaturgen nur z«Hurmähig in Anspruch genommen, haben geglaubt, bei der spateren Arbeit im Atelier sich über seine Wunsche, Anregungen und fördernden Ratschläge einfach Hinwegset- gen zu können, und so Arbeiten zustande gebracht, die zwar gu polizeilichen und zensurmäßigen Maßnahmen keinen Anlaß gaben, aber di« stärksten geschmacklichen Be- denken hervorriefen, ja ein schreiendes Aergevnis für den Mlten Geschmack eines jeden Volksgenossen darstellen. Da, wie die beiden Fälle zeigen, ein wirklich künstle- rischer Wille auf dem Gebiet des deutschen FiLns vielfach noch nicht in Erscheinung tritt, wird der Reichsminister für Volksaufklärung und Pwpckganda mit seinen Mitarbeitern selbst die Initiative übernehmen und alle im deutschen Film 'tätigen Kräfte heva-nziehen, um endlich die Produktion gu, 4er Filme zu sichern. tigten Exmittierung «ine» Mieter» wegen einer Mietschuld von einigen Mark nahm, dürfte doch auch dem Letzten die Augen darüber geöffnet haben, daß für Element«, di« ohne jedes soziale Empfinden sind, -et uns kein Platz mehr ist. Der Fall Koeppen war also «ine unmißverständliche War- nuna. Dennoch hat «in anderer Mann da», ihm zustehende Aufstchtsrecht benutzt, um gleich einem Sklavenhalter aufz«. treten. Ueber sein Verhalten brauchen wir wohl kein wei- Irre» Wort zu verlieren. Da es aber immer wieder vor- kommt, daß Volksschädlinge aller Art sich vorwagen und durch ihr Auftreten allerschwerste Beunruhigung in die Be- völkerung hineintragen, scheint es dringend erforderlich zu sein, ein Gesetz gegen diese Gilde zu schaffen, da» jedem di« Möglichkeit gwt, »in Einschreiten der< SWrheitsbehördcn bei besonders krassen Fällen herbeizuführen, im übrigen aber zu erreichen, daß der Richter ganz allgemein diesen Schödlin. gen ohne Zeitverlust exemplarische Strafen diktiert, die je. doch nicht im Alltag untergehen dürfen, sondern auch allen Völkskreisen mit allen Einzelheiten bekanntgegeben werden „Die Zett -er oberen Zehntausend ist endgültig vorbei." NDZ. Berlin, 30. Nov. (Eig. Funkmeldg.) Für die nationalsozialistische Arbeit an der Schaffung einer neuen Gesellschaftsordnung sind Darlegungen von großem Inter esse, die Ob» ^ldmeister beim Arbeitsdienst, Dr. Krüger. Potsdam, in der „NS.-Sozlalpolitik" veröffentlicht. Er sagt, daß man nicht bei einer neuen weltanschaulichen Haltung stehen bleiben, sondern zu einer Umgestaltung der äußeren Formen und Erscheinungen des Lebens voMoßen werde. Die bisherige Gesellschaftsordnung, die durch dle Begriffe von standesgemäßer Erziehung, Bildung und Heirat gekenn zeichnet sei, errichtete Mauern zwischen den Volksschichten. In der neuen Gesellschaftsordnung sei die Arbeit die Grund lage. Der Arbeitspaß werd« in Zukunft erst das Recht zu der Ehre geben, deutscher Staatsbürger zu heißen. Die Zeit der oberen Zehntausend, di« für alle Gebiete des täglichen Lebens ihre eigen«: Spielregeln hatten, sei endgültig vor bei. Sie hätten sich heute nach den Regeln zu richten, die für die deutsche Volksallgemeinheit gültig sind. Im Ar beitsdienst vollziehe sich die sozialistische Auslese. Wer in dieser sozialistischen Gemeinschaft als der Beste, der Tüch tigst« und Vorbildlichste sich ergebe, der sei berufen, in Deutschland Führer zu werben. Wie dem deutschen Arbeiter sein Minderwertigkeitsgefühl, so werde den Angehörigen anderer Schichten sein Standesdünkel genommen werden, weil sie ohne Unterschied in den voraussetzungslosen Wick' ten Dienst an der Heimaterde und am deutschen Volk hinein gestellt werden. Deutscher Sozicllisrnus habe nickts ur tun mit bolschewistischem Kollektivismus, nichts mit der Gleich macherei. Ts werde vielmehr gerade der Wert der Persön lichkeit bejaht, die auf Grund ihrer Pflichten verantwor tungsbewußt in der Gemeinschaft wirke. Mr kennen, so sagt der Referent Um Schluß, Rängunterschiede, ober nur nach Leistung und Aufgabe." " Dr. Goer-eler gegen unberechtigte Mietpreissteigerungen. Beim Reichskommiflar für Preisüberwachung, Dr. Goer- deler, sind von verschichenen amllichen und privaten Stellen Beschwerden darüber eingelaufen, dich in einzelnen Orten, namentlich in solchen, in Venen ein starker Zuzug stattaefun- den hat, stark« Mietpreissteigerungen vorgenommen seien. Der ReichSkommissar hat daraufhin mit dem Zentral oerbanddeutscher Haus- und Grundbesitzer-Vereine Fühlung genommen und die Zusicherung erhalten, daß diese Miß stände sofort abgestellt werden würden. Die Obersten Lan desbehörden sind hiervon unterrichtet und gebeten worden, in derartigen Gemeinden unter Zuhilfenahme der Unter- oraanisationen des Verbandes unverzüglich seit dem 1. April d. I. voraekommene unberechtigte Mieftireissteigerungen so fort zu beseitigen. Sollt« dieses auf die Einsicht, das Ver antwortungsgefühl und die nationale Disziplin aller Be- eiligten abgesttül« verfähren nicht zum Ziele führen, so ist