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Wetterbericht der sächsischen Landeswetterwarte vom 23. November, mittags 12 Uhr. Wettertage: Ein im Norden vorüberziehender Tiefdruckausläufer hat uns auffrischende Westwinde und leichten Temperatur anstieg gebracht. An der nordischen Küste liegt noch eine Störungsfront und verursacht strichweise Regen. Sie wird sich bis Sonnabend nach Südosten entfernt haben. An ihrer Rückseite sind bei abflauenden und nach Nord drehenden Winden Abkühlung und Uebergang der Niederschläge in Schauer zu erwarten. Im nördlichen Vorland des Erzge birges werden die Niederschläge voraussichtlich etwas er giebiger sein. Witterungsoussichten: Nach Nordwest drehende und abflauende winde, kühler, wechselnd wolkig und zeitweise Regenfälle. In mittleren und höheren Berglagen Neuschnee. Staats. Kraftwagenverwaltung. Zum Totensonntag wird de: Fahrplan auf den Staat!. Kraftwagenlinien im Bezirk Bautzen wie folgt durchgeführt: Linie 480 /Bautzen— Bischofswerda — Neustadt wie werktags. Cs kommt also die Sonntags fahrt in Wegfall Linie 481 /Bautzen — Kamenz wie Sonntags. Linie 489 / Bautzen —Neukirch wie Sonn tags, unter Wegfall der Sonntags-Nachtfahrten IS und 14. Linie 500 / Oppach —Bischofswerda wie Sonntags. Die Fahrt 16 wird jedoch nur bis Steinigt wolmsdorf (Halang) und nicht bis Bischofswerda durchge führt. Die Fahrten 18 und 17 kommen in Wegfall.. Amtliche Bekanntmachungen. Sonnabend, am 24. November 1934. vovm. 10 Uhr, soll in Schmölln — Sammeln der Bieter Steglichs Tasthof — 1 Schreibtisch (Eiche) öffentlich versteigert werden. Finanzamt Bischofswerda. Das heutige Blatt umfaßt 10 Selten Durchschnittsauflage: Oktober 1934: 5S44. NuupNchr'lUeitek Mar Fledere: Stelloertreter: Alfred MSck «l: verantwortlich für den TextteN mit Ausnahme de« Sportteil«: Mar Flederer. fiu den Epdrt- tell: Alfred Mftckel Druck und Verla,, orn Friedrich Mu» B m b H, verantwortlich für di» «nzeiaenleitung: Melanie May, sämtlich tn vlichofewerda. chrere Tage I- umn den- e Beweis ihre Er- ! auch für en Ohren mehr die nd haben Ihrer ha- i Italien z und in >er Sow- w ist i scheu oeil jeder en Herr- rationale rm Ende ittertsten >er kom- rstimmig irmeinen r Hörig fen legt nkurrenz oistischen org von rben. ahlen statt, so daß erst egen wird, waten und oorden ist. »ollständig- chlten oder Personen l diktatori- : und dort gäbe aus- ei standen z ist offen- Um nicht >rts aufzu- n von sich ht oerbor- und soge- mern, die r mit dein »aten auf- s trotz der glich war, nmunisten r die mei- ommunis- ten Masse rn Gegen- : von vie re «rschie- man be- >arf man »lschswisti- s werden oskau ge- ; amtliche Heu. Am Von- !aem fchwe Ziräu» und rekel warn Nüchkliugs lnd erkrun- eldg.) Der aargebiete«, ' ««reift, leilnehmen. nmung und EhrliSer Vettbrwech ohne Schleaderkonkorrenz. Gin Erlich Dr. Soerdeler». Der Reichskommifsar für Preisüberwachung hat fetz» «iue Erklärung zur Arag« der Preisbindungen uud des Wettbewerb», abgegeben. Entsprechend der Ankündigung bei Uebernahme feine« Amt« bezeichnete es vr. Soerdeler al, feine wichttafte Aufgabe, die Wirtschaft von folchea Bindungen ja befreien, die einer Entwick lung und Wertung der Gaben uud Fähig keiten der Menschen entgegenstehen. Enticheldend für die Maßnahme d« ReichskoMmifsor, gegenüber Preis- blnduagen wird in jedem Falle d« nationalwirtschaftliche Leistung,priuzip sein. Die Wirtschaft soll die Mög- tichkat h«en, ein« ehrlichen Wettbewerb zu gefunden Preisen berbeizuführen. Voraussetzung hierfür ist aber, dah eine Preirschleuderei auvgeschaltet wird. Lr. Goerdeler kün- digt zwei Maßnahmen, -le wesentliche Neuerungen darstei len, an, n« dies« Ziel zu erreiche«. In der Erklärung heißt es weiter: „In der Notzeit der Nachkriegsjahr« haben sich unleugbar vielfach Formen und Methoden des Wettbewerbs entwickelt, die mit Berufsehr« und geschäftlichem Anstand unvereinbar sind. Preisunterbietungen, di« nicht zu Lasten des eigenen, sondern fremden Risikos erfolgen, sind das, was man liberalsstisch nennen könnte. Die Möglichkeit, aus Kosten Dritter (Staat, Gefolgschaft und Geldgeber) mit Preisen zu schleudern, gilt '«?. scharf zu beschneiden. Hierin sowie in der Uebevwychung einer der Kaufkraftlage richtig angepaßten Qualitätsha.ltung sehe ich heute die wichtigste Aufbade der sachlichen Selbstver waltung, nicht aber in der Festlegung und Verteidigung eines starren, Preissystems. ' Selbstkontrolle der Verbände. Li« hierzu nötigen Doraussetzungen sind in folgendem gegeben: . - Es muß die Sicherheit gegeben sein, daß jeder Wettbe werber unter allen Umständen seine Verpflichtungen gegen dm Staat und seine Gefolgschaft erfüllt, um überhaupt auf die Lauer im Geschäft, bleiben, zu dürfen. Hierzu wird den Verbänden, deren Preisbindungen auf gehoben oder die die Aufhebung freiwillig beantragt haben, das Recht gegeben, bei oen züständigen Stellen der. Finanzoerwaltung und der Arbeitsfront jederzeit Erkundigungen einzuziehen und d!e Kalkulationen solcher Berufsgenossen, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, durch ein« neutrale Stel le genau nachprüfen zu Kissen. Ls wird mit allen Mitteln darauf hlagewlrkt werden, daß künftig von -en Möglichkeiten, welche die Vorschriften der Gesetz« gegen den unlauteren Wettbewerb uud der Sonkursordnuua bieten, in wirksamster weife zur Bekämpfung gemeinschäollcher Preirschleuderei Gebrauch gemacht wird. wet la feiner Preisgestaltung unredlich war, wird in Ankunft kelye Möglichkeit haben, sich die Vor teile eines Vergleichsverfahrens zunutze zu machen. Nöti genfalls wird <mch eine Verschärfung der gellenden Straf- Bestimmungen tu dem Sinne erfolgen, dah die einer Aah- luagseinstMung vorhergegangene rücksichtslose Preis unterbietung, die zur Verschleuderung anver- trauler werte geführt hat, al» besonder« strafbare Handlung gewertet nürd. Bei solchen Sicherheiten liegt die Besserung der Stan derehre dann nicht mehr in der Innehaltung ein« irgend- wie vorgefchriebenen Preis«, sondern in der Innehaltung der klar umrlssenen Bedingungen für den Wettbewerb. Für Selbstdisziplin und Fleiß, Arbeitskraft und Arbeitsleistung ist dann der weg zum Erfolg frei gemacht." : i Gntfchutdurrgsaktiorr für die Keamien eingeleitet. NDZ. Berlin, 23. Nbv. (Erg. Funkmeldg.) Der vor einiger Zeit erörterte Plan, ein« Um- und Entschuldung der deutschen Beamten durchzuführen, ist von der Beamtenschaft als fühlbare Entspannung begrüßt worden. Der: Reichsbund der deutschen Beamten, hat diesen Plan aufgegriffen und. wie die „NS.-Beamtenzeitung" laut ND? mitteilt, auch inzwischen schon die ersten praktischen Maßnahmen ergrif fen. Der Führer des Reichsbundes hat angeordnet, daß bei Letztes Kapitel Mono Castle". Von Or. K a r l Rüttgers. Nun traten die Offiziere des amerikanischen Unglücks dampfers vor ihren Richter.,. Noch nie in der Geschichte der Schiffahrt wurde ein Prozeß mit größerer Anteilnahme verfolgt als dieses Verfahren gegen die fünf Schiffsoffiziere in Neuyork. Nicht nur die der Seefahrt berufsmäßig ver bundenen Menschen, ganze Völker, denen, Meer und Schiff vertraute Vorstellungen bedeuten- sehen mit Spannung der richterlichen Entscheidung entgegen. Und wir Deutschen, denen gerade in diesem letzten Sommer Lurch die Kraft durch Freude-Fahrten Seereisen eine Sache des Volkes wurden, müssen besonders laut die Frage erheben: War um? Wie konnte trotz aller Fortschritte in Schiffsbau und Nautik ein großer Dachpfer ganz nah« der Küste so hilflos dem Wüten -er Elemente zum Opfer fallen? Warum mußten Liese 124 Menschen ihr Leben lassen? — Wie der Brand überhaupt aüStzebrochen ist, das soll eine schon län ger tagende Sonderkommission erforschen. Bei dieser Ge richtsverhandlung geht es um das Verhalten der Besatzung. Was bald nach dem Dekanntwerden der Katastrophe die Fachleute vermuteten, was dann, durch immer neue Tat sachenberichte genährt, in der ganzen Welt von Mund zu Mund ging, das verdlchtüe sich jetzt in der Anklageschrift: Zu spätes Aussen-en des SOS-Rufes, Versäumnis, das Schiff rechtzeitig abzustoppen, Versäumnis, die Löschgerät« in Ordnung zu hakten, die Türen und Schotten zu schließen Wachen auszustellen, Rettungsboot« vorschriftsmäßig aus- Zusetzen Versäumnisse und Versäumnisse, «ine lange, grausame Liste. .. Es hat in der Geschichte der Seefahrt schon größere Ka tastrophen gegeben, ab« noch nie wurden gegen Seeleute schwerere Beschuldigungen erhoben. Nie hätte ohne diese ange Reihe von Versäumnissen ein Brand so entsetzlich« und -er Sonkursordnuua Bekämpfung gemelnschäolk gemacht wlrv. wet ln war, wir- in Ankunft kelye In- SWWttzllMell m Mll tzkMr» MW«. Berlin, 23. November. (Eig. Funkmeld.) Der Garrlettertagrmg in Kerlin. Berlin, 23. November. (Eia. Funkmeldg^ Am Freitag um 9 Uhr begann im Hotel „Salserhof" in Berlin -le Ta gung sämtlicher Gavleiter der NSDAP. den Kressen des Bundes Entschuldungsstellen etn-l gerichtet werden. Ueberall sollen Kreis- und Gauentschul dungsreferenten «mannt werden. Eine erst« Bein echung über -le praktisch« Durchführung der Entschuldung mit dem Referenten der Gaue hat bereits in Berlin stattqefunden. Bi» Ende dieses Monat» werden wichtigeorganlsats- rische Vorarbeiten im wesentlichen abgeschlossen sein. Der Fortgang der Arbeit soll sich im schnellen Zuge vollziehen. Es wird mitgeteilt, daß die Frage der Ausfall bürgschaft keine Schwierigkeiten mehr bietet. Hervorgshoben wirb, daß keineswegs an «ine Sonderaktion des Reiche» für die Beamten gedacht sei, sondern daß es sich vielmehr um eine Selb st Hilfe -er Beamten handele. Die Schaffung eines Beamtenk.eüitinstitutes werde nicht erwogen, da die Umschuldung eine einmalige Sache sein solle. Den Gläubigem der Beamten wird ver sichert, daß die rechtmäßig abgeschlossenen Geldgeschäfte von dem Umschuldungsplan nicht berührt werd-n. Aus Sachsen. Hochkirch, 23. Noo. Baumfrevler ermittel». Wie von dem Gendarmerieposten Hochkirch mitgeteilt worden ist, sind in der Nacht zum 12. November auf dem Gemeindeweg Wohla—Breitendorf junge Obstbäume schwer beschädigt und viele Baumpfähle aus dem Erdreich gerissen worden. Der Tat verdächtigt wurde alsbald ein Dienstknecht aus Breiten dors, der nach Einlieferung in das Amtsgerichtsgefängnis Löbau nach langem Leugnen die Tat eingestanden hat. Sei ner wohlverdienten Strafe sieht er entgegen. Flöha, 23. Nov. Line raffinierte Diebin. Vor einigen Tagen hatte eine in einer hiesigen Spinnerei beschäftigte Arbeiterin angegeben, daß ihr der gesamte Wochenlohn ge stohlen worden sei. Die Ermittlungen der Gendarmerie ergaben, daß auch einer anderen Arbeiterin des gleichen Betriebes der Lohn gestohlen worden war. Bei den Ver nehmungen verwickelte sich die erste Arbeiterin in Wider sprüche und mußte schließlich zugeben, ihrer Arbeitskamera din den Lohn gestohlen zu haben. Sie hatte die falsche An zeige, selbst bestohlen worden zu sein, nur erstattet, um die Gendarmerie irrezuführen. formationsdienst" veröffentlicht folgenden Aufruf der Deut schen Arbeitsfront, NSG. „Kraft durch Freude", Abteilung „Schönheit der Arbeit": „vetrlebsführer und Gefolgschaft! Der Kampf um -le nattonalsozlalistifche Gestaltung der Betriebe hat begonnen! vle Abteilung „Schönheit der Arbeit" der NSG. „Kraft durch Freude" wird das gesamte schäftende Deutschland darüber aufklären, daß Arbeits freude nur in dem Betriebe herrscht, wo für Gesundheit, Ordnung, Sauberkeit und Schönheit gesorgt wird. Darum überprüft eure Arbeitsstätten! weg mit den „Bruchbuden" und „Knochenmühlen" lm nationalsozialistischen Deutsch- land! Schafft Arbeitsstätten, in denen jeder mlt Freude an -le Arbeit geht! Gebt nicht nur den Maschinen, was sie brauchen, gebt dem arbeitenden Volksgenossen, was seiner würdig ist: einen freundlichen, gesunden Arbeitsplatz, weg mit den verrotteten Umkleide-, wasch- und Aborträumen, weg mlt dem Dreck nnd Gerümpel in den Fabrikhöfen, weg mit allem, was früher einmal die Arbeitsstätten verhaßt gemacht hat! Vetrlebsführer, zeige dich als wahrer Führer sorge für das Wohl deiner Gefolgschaft während der Arbeit und in den Pausen. Männer und Frauen der Gefolgschaft, zeigt euch al» Nationalsozialisten, packt mlt an und schafft euch schöne Arbeitsstätten! Der Wettbewerb um die Schönheit der Arbeit beginnkt Vle Abteilung „Schönheit der Arbeit" steht bereit, warte, nicht, bis Mißstände ans Tageslicht gebracht werden, Han- delt von selbst! Schönheit der Arbeit in allen deutschen Betrieben! Hell Hitler!" . Kontrolle der Mumenpreife am Totensonntag. Berlin, 23. November. (Eig. Funkmeldg.) Anläßlich des Buß- und Bettages hat sich die unerfreuliche Erscheinung bemerkbar gemacht, daß beim Verkauf von Blumen und Kränzen an den Friedhöfen vielfach überhöhtePreise gefordert worden sind. Der Reichskommissar für Preisüber wachung weist darauf hin, daß am kommenden Totensonn tag durch Stichproben eine Kontrolle der Blumenpreise statt finden wird und gegen Blumenverkäufer, die sich der in die sem Falle als wenig anständig anzusehenden Handlung der Preisüberhöhung schuldig machen, scharf vorgegangen wird. Aenderung de» Kraftfahrreugsteuer- gesetzes. Vie Neuregelung der vorübergehenden Abmeldung. Die Bestimmungen -er Reichsstraßenoerkehrsordnung haben eine Aenderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes not wendig gemacht, das in einer Reihe von Punkten -er Neu ordnung des Verkehrsrechts angepaßt werden mußte. Die von uns bereits angekündigte Verordnung des Reichs finanzministers ist jetzt ergangen. Sie brmgt, wie da» NDZ. meldet, die schon durch Ministerialerlass vorwegge nommene Verordnung in der steuerlichen Behandlung von Krafträdern und Dreirädern. Diese wirkt sich zugunsten der Besitzer von Zweirädern und Dreirädern dahin aus, -atz für einen beschränkten Kreis dieser Fahrzeuge künftig ein geringerer Steuersatz, nämlich statt 12 Mark nur 8 Mark für je 100 Kubikzentimeter Hubraum gelten wird. Ein nen nenswerter Steuerausfall wird davon nicht erwartet. Eine Aenderung mußte außerdem in der Frage der Steuererstattung erfolgen. Cs handelt sich hierbei insbe sondere auch um di« Fälle, in denen vorübergehend zum Zwecke der Steuerersparnis ein KraftfaLr- zeug außer Betrieb gesetzt wird. Die Neufas sung der Vorschriften war deshalb notwendig, weil die ver kehrsrechtliche Abmeldung des Fahrzeugs, "on der bisher die Erstattung abhängig war, seit dem 1. Oktober wegge fallen Ist. Die Reithsstraßenverkehrsordnung kennt «ine Abmeldung im bisherigen Sinne nicht- Die Erstattung soll deshalb künftig davon abhängig gemacht werden, wann die Steuerpflicht für das Fahrzeug erloschen ist. Nach den neuen Bestimmungen endet in den Fällen d«r freiwilligen oder zwangsweisen Außerbetriebsetzung des Fahrzeuges, in den Fällen der Veräußerung des Fahrzeu- ges und der Nichtbenutzung eines Probefahrtkennzeichens die Steuerpflicht in dem Zeitpunkt, in dem der Krafffahr- zeugschein und das Kennzeichen der Zulassungsbehörde zurückgegeben oder von ihr eingezogen werden. Tragen der NSDAV -Chrenadreichen auch der der Reichsbahn. NDZ. Berlin, 23. Nov. (Eig. Funkmeldg.) Auf Grün der neuen Verordnungen für die Reichswehr und für die Polizei hat die Deutsche Reichsbahngesellschaft auch für die Reichsbahnbeamten das Tragen gewisser Auszeichnungen, die den Beamten von der NSDAP, verliehen worden sind, zur Uniform genehmigt. Die Beamten des Fahrdien stes in den Grenzgebieten werden jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß es in ihrem eigenen Interesse liege, solche Abzeichen vor dem Grenzübertritt in ein Land, in dem die nationalsozialistische Bewegung verfolgt werde, abzulegen. Bei den erlaubten Auszeichnungen handelt es sich um das Koburger Abzeichen, das Ehrenzeichen 1923 und das Ehrenzeichen für Parteigenossen mit der Mitgliedsnum mer unter 100 000. Folgen haben können. Und darum ist die Neuyorker Ge richtsverhandlung das letzte Kapitel im Falle „Morro Ccfftle". — Die Erinnerung freilich wird lange und man chem Beteiligten quälen- lebendig bleiben. Es wäre frevelhaft, sich bei dem Unheil, das eins andere Nation betroffen hat, seiner eigenen Unversehrtheit zu brü sten. Aber wir haben ein Recht darauf, sachlich abzuwä- gen, wie weit die Ursachen dieser Katastrophe sich auch an uns einmal auswirken könnten. Und wir denken zurück an -ie Rettungsmanöver, die am Anfang einer jeden See reise auf deutschen Schiffen stehen, Uebungen, die es auf der „Morro Castle" nicht gab. Wir überprüfen die großen Un fälle -er Passagierdamvfer seit dem Krieg«, an denen Deutschland zweimal beteiligt war. Wir sehen, daß 1927 die italienische „Prinzessin Mafalda" 314 Passagiere verlor, daß 1929 mit dem chinesischen ,Mn Wah 372, mit d«m französischen.„St. Philibert" zwei Jahre später 514 Men schen unteraingen, daß der britische „Lien-Sching" 53" in den To- fuhr ... Und wir wissen von der „Dresden", die -lesen Sommer auf Grund gesetzt werden mußte und wobei erst durch unglückliche Umstände, nicht in der unmittelbaren Folge des Unfalles, zwei Menschen ihr Leben verloren. Wir gedenken des Hamburg-Süd-Dampfers Monte Cer- vantes", -er 1930 bei Feuerland auf eine Klippe lief, wo bei auf hoher See nicht ein Passagier umkam. Nur der Kapitän Dreyer ging mit seinem Schiff freiwillig in den So verhalten sich deutsche Seeleute in Gefahr, und Disziplin der Besatzung, das lehrt di« „Morro Eastle", ist -er vornehmste Schutz für die Passagiere. So bleibt das Vertrauen des Volkes auf unser« Seeleute ungebrochen. Un sere Schiffe werben wieder fahren, nicht um Sektgelage su chende Schlemmer übers Meer zu tragen, sondern erho- lungsbedürftige Volksgenossen, schlichte Touristen und fri- sche Jungen, di« alle von der Welt etwas sehen sollen, um mit ihrem Wissen und weltoffenen Urteil dem Vaterland zu nützen.