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ittüs Aufschlußreiche Wahlen. In der Sowjetunion finden gegenwärtig Wahlen statt, die sich über «inen längeren Zeitraum Hinsehen, so daß erst mit einem sehr späten Termin das Ergebnis vorliegen wirb. Jedoch hört man schon jetzt einig« über die Kandidaten und die Wahlbeteiligung. Was bisher bekannt geworden ist, gibt zu denken. Das Geringste ist noch die Unvollständig keil der Listen, in denen viele Wahlberechtigte fehlten oder die wieder di« Namen von längst verstorbenen Personen auswiesen. Etwas anders sieht es jedoch mit dem diktatori schen Auftreten der Ortsaewaltigen aus, di« hier und dort kurzerhand viele Lerechtiate von der Stimmabgabe aus- schloffen, weil sie angeblich zu alt waren. Dabei standen diese Wähler in den besten Jahren! Ihr Ausschluß ist osten- bar wegen politischer Unzuverlässigkeit erfolgt. Um nicht mit schlechten Abstimmungsergebnissen höheren Orts aufzu fallen, Hot man kurzerhand diesen Staatsbürgern von sich aus das Wahlrecht aberkannt, was natürlich nicht verbor- gen geblieben ist. Dann hört man, daß Priester und soge nannte Großbauern selbständig gebliebene Bauern, die höchstens noch eine verhungerte Kuh besitzen, aber mit dein Schimpfwort „Kulak" belegt werden) als Kandidaten auf traten Und auch gewählt wurden. Wenn derartiges trotz der scharfen Aussicht durch die örtlichen Sowjets möglich war, dann kann man daraus nur schließen, daß die Kommunisten der Gegenden, in denen Priester und Großbauern die Mei sten Stimmen auf sich vereinigen konnten, dem Kommunis mus den Rücken gekehrt haben und mit der breiten Masse gehen. Dann erfährt man wieder, daß in manchen Gegen den überhaupt keine Wähler zu sehen waren oder von vie len hundert Arbeitern nur einige an der Wahlurne erschie nen. Auch diese Dinge sprechen nicht dafür, daß man be geistert dem Kommunismus dient. Biel «her darf man daraus auf eine demonstrative Ablehnung des bolschewisti schen Systems schließen. Aber im Schlußergebnis werden die Wahlen natürlich so ausfallen, wie sie von Moskau ge wünscht und vorgeschrieben sind. Nur wird das amtliche Ergebnis Nicht überzeugend sein. Sozialistische Trauerweiden. Wenn verschiedenartige politische Gruppen daran den ken, sich zusammenzuschließen, dann ist bas der beste Beweis dafür, daß sie den Glauben an ihre Mission uno ihre Er- folgsaussichten bereits ausgegeben haben. Das gilt auch für die Marxisten aller Lander, di« heute mit hängenden Ohren Herumlaufen, weil sie erkannt haben, daß sie nicht mehr die Kraft der Selbstbehauptung besitzen. In Deutschland haben sich die Masten von ihnen ab gekehrt, sehr viele Führer ha ben ebenfalls mit der Vergangenheit gebrochen, in Italien und in Polen haben sie ausaespielt, in der Schweiz und in Spanien sind sie im Abwirtschaften begriffen, in der Sow jetunion gibt es vom Tage des Sieges der bolschewistischen Revolution an überhaupt keine Sozialisten mehr, weil jeder Sozialist westeuropäischer Einstellung durch die neuen Herr- scher vernichtet wurde. Eine sozialistische Internationale wllllte jedoch ihr Leben weiter fristen, sie ist jetzt am Ende ihrer Kräfte angelangt und sucht nun bei ihren erbittertsten Feinden Unterschlupf. Die Verhandlungen mit der kom munistischen International« haben zwar keinen einstimmig gefaßten Beschluß zutage gefördert, aber im allgemeinen war man der Ansicht, daß man sich in die Moskauer Hörig keit begeben solle. Auf die neuen Bundesgenossen legt Moskau natürlich keinen Wert, es will nur die Konkurrenz los sein, um umso ungestörter die eigenen bolschewistischen Ziele verfolgen zu können. ammenfänden. In einem eng«n Einvernehmen zwstchen hnen und nicht in irgendwelchen Verhandlung«» in Genf ieae die wirkliche Hoffnung aus Frieden. Die vollkommen« Unfähigkeit des Völkerbundes, das „ungebärdige" Paraguay zur Ruhe zu bringen, sei der sicherste Beweis der außeror dentlichen Machtlosigkeit des Völkerbundes. Sie können es nicht lassen. — Jüdische Möbelversteigerungen verboten. Pari», 23. November. (Eig. Funkmeld.) In Trag- nignan (Provence) mußte die Polizei einschreit«n, um ein« von Juden aps Deutschland, Polen und Griechenland ver anstaltete gesetzlich verbotene öffentliche Versteigerung neuer Möbel zu unterbinden, die seit vergangenen Sonnabend täglich stattfand. Di« Kaufleute der Stadt sahen sich mit Recht durch diese Verkaüfsmethode geschädigt und hatten Klage eingereicht. Am Donnerstag wurde der Dersteiae- rungssaal gerichtlich geschlossen. Die vorhandenen Möbel wurden vorläufig beschlagnahmt. S Ahr früh und gewiuut durch di« leider «st ««Heere Tag« spät« «folgte Haussuchung besondere Bedeutung. -kro* irr Genf. Saarbrücken, 23. November. (Eig. Funkmeldg.) Der Präsident der Regleruagskommisfloa des Saaraebiele,. Knox, ist am Donnerstagnachmlttag nach Genf abg-reist. Er wird an der Sitzung des Pülkerbuudsrats leiluehmeo, die d« Prüfung der Fragen üb« di« Volksabstimmung und deren Auswirkungen gewidmet fein wird. Schweres Unwetter über Athen. Athen, 28. November. (Eig. Funkmeldg.) Am Von- aerslagabend wurde Athen (Griechenland) von einem schwe- rea Unwetter heimgesucht, Viele Schiffe tm Piräus und viele Häuser wurden beschädigt. Manche Stadtviertel waren von den wassermassev völlig abgesperrt. Viele Flüchtlings barracken wurden weggespült. Vier Personen sind erlrun- ken, sechs weitere werden vermißt. Reue Verbote der Saarregiekong. „Auf Ersuchen -er Abstimmungs kommission." DNB. Saarbrücken, 22. Nov. In Form einer Auflage nachricht für die Saarpresse hat die Regierungskommiffion auf Ersuchen der AbstimmungskoMmisflön eine neue Ver ordnung erlassen, nach der den unmittelbaren oder mittel baren Staatsbeamten untersagt ist: 1. ) In oder für Vereinigungen, die eine Einwirkung auf Volksabstimmung bezwecken, irgendwelche PartelfuntnoneN oder Irgendeine Agltationsarbeit aurzuüben; . 2. ) volltische Versammlungen zu veranstalten, zu leiten oder in diesen als Redner aufzulrelen; , 3. ) in periodischen oder nlchkperlodischen Druckschriften Angelegenheiten der Volksabstimmung zum Gegenstände der Erörterung zu machen. Vertretern von Behörden oder deren Vertretern, die Beamteneigenschaft besitzen, ist die Teilnahme an öffentlichen, au, Anlaß der Volksabstimmung stattfindenden Veranstaltungen verboten, sofern die Teil nahme in der Eigenschaft al« Vertret« ein« Behörde erfolgt. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten und mit Geldstrafen nicht unter 1000 Franken bestraft. Bei mildernden Umständen tritt Gefängnis nicht unter einer Woche und Geldstrafe nicht unter 800 Franken ein. - Die neue Verordnung der Saarregierung, die an den Ge fühlen und an den bürgerlichen Rechten einer großen Grup pe von Abstimmungsberechtigten auch hier ohne weiteres vorbeigeht, wird im Sinne des Aufrufes der Landesleitung der Deutschen Front mit selbstverständlicher Disziplin ausge nommen und befolgt werden.- Allerdings wird der Saarbe- völkerung nicht verübelt werden können, wenn sie diese Maßnahme ebensowenig begreift wie die vorangegangenen weit- und volksfremden Methoden der Regierungskommis sion. Die Beamtenschaft des Saargebietes bildet einen Teil der Saardeutschen Bevölkerung und ist nicht zu verwech seln mit der dortigen unmittelbaren Beamtenschaft des Völ kerbundes. , Mafferrfund im Uerkehrslokal der Marristen irr Neunkirchen. Saarbrücken, 23. Rovember. (Eig. Funkmeldg.) 2m Verkehrslokal der marxistisch-kommunistischen Einheitsfront in Neunkirchen wurde gestern eine Haussuchung vorgenom men. Eine große Anzahl Beamt« besetzte die einzelnen Räumlichkeiten, um nach verborgenen Waffen zu fahnden. Bel dies« Gelegenheit wnrde ein jüngerer Mann festgenom men, der im Besitz von zwei Pistolen war. Er wurde zu nächst ins Amlsgefängnis eingelieferk und soll spät« nach dem Saarbrücker Gefängnis gebracht worden sein. Amtliche Erklärungen über das Ergebnis dies« Haussuchungen lie gen nicht vor. wie man jedoch erfährt, sollen bet der Haus suchung drei Gewehre mit Munition beschlagnahmt worden fein. Gerüchtweise ««lautet, daß unk« anderem auch ein Maschinengewehr gefunden wurde, wie man von Augen zeugen erfährt, wurden beretts am vergangenen Montag mehrere offenbar sehr schwere Kisten aus dem Volkshause herausgebracht und auf einen Lieferwagen geladen. Hier bei erregte ein gus dem Reich geflüchtet« ehemaliger Schuh- polizeibeamt«, der jetzt im Dienste der „Volksstimme" steht, einige, Aufsehen. Der merkwürdige Umzug erfolgte um feban Schritt ua»«r,üglich «nleme-me. Sie wünscht di« um so mehr — und lenkt die Aufmerksamkeit der euro päischen öffentliche« Meinung besoaders hierauf — weil es deu Anschein hat, daß Südslawien und seine Freunde im Bewußtsein ihrer tm Sinne der Frledensverträae ihnen einseitig zugestandenen überlegenen militärischen »rast den hentgen Gedanken de, europäischen Frieden, gefährden. Polens geringe» Interesse für die Genfer Verhandlungen «. den Gstpakt. Warschau, 23. Nov. (Lia. Funkmeldg.) Polen ist an d«n meisten diesmal in Gens behandelten Fragen offensicht lich wenig interessiert. Sehr im Gegensatz zu früheren Ten- fer Tagungen beschränkt sich die polnische Presse auf nüch- terNe Tatsachenberichte aus Genf und vermeidet die sonst üblichen erläutenrden Artikel und Eigenberichte. Nicht ein mal die Genfer Kultffengesvräche haben darin bisher ein« Aenderung gebracht. Die halbamtlichen polnischen Blätter bewahren ebenso wie die amtlichen Stellen weiterhin die größt» Zurückhaltung in der Frage der neuen Verhandlun gen Wer den Ostpakt, die Laval in der angekündigten Note an Polen wieder in Gang bringen will und die in Genf zwi schen Laval und den Sowjetvertretern erneut besprochen wurde. Dem amtlichen und halbamtlichen Schweigen über die Frage des Ostpaktes schließen sich fast alle politisch be deutsamen Blätter an, auch die der Opposition. Bemerkens- wert ist der bisher einzige Kommentar in der Frage des, Ostpakts, die der heutige „Kurjer Poranny" bringt, das größte Blatt des Pilsudski-Lagers. Das Blatt ist der Ueber- zeüaung, daß die Anregung zur Wiederaufnahme der Ver handlungen über den Ostpakt von sowjetrussischer Seite aus gegangen ist. Es bezweifelt, daß Minister Laval sehr gern dieser Anregung folge, um so mehr, als in der Zwischenzeit nichts geschehen sei, was auf eine Aenderung der Lage hin sichtlich des Ostpaktes schließen lasse. Dem Ton der Aus führungen des „Kurjer Poranny" kann man ohne weiteres entnehmen, daß die neue sowjetrussische Anregung, di« der Note Lavals zugrunde liegt, in Polen keinerlei besondere Begeisterung auslöst. Der Streit um den japanischen Kans haltplan geschlichtet. Heereshaurhalt 490 Millionen 2en, Marlnehaushalt 530 Millionen Jen. Tokio, 23. November. (Eig. Funkmeldg.) Das japani sche Kabinett tagte bis Freitag früh 3 Uhr. In der langen Sitzung konnte eine Einigung über den Haushaltplan erzielt werden. Nach den Erhöhungen beläuft sich der Haushalt auf 2210 Millionen Jen. Davon entfallen 490 Millionen Jen auf das Heer und 530 Millionen Jen auf die Marine, Der Fehlbetrag, dex 750 Millionen Jen beträgt, soll durch Ausgabe von Schatzwechseln gedeckt werden. Für ein enges Einvernehmen Mischen England, Frankreich, Deutschland und Italien DNB. London, 23. November. (Eig. Funkmeld.) „Dai ly Mail" sagt in einem Leitcmsiatz, eine Vereinbarung über das.Saarproblem werde nirgendwo so herzlich begrüßt wer den wie in Großbritannien. Das englische Volk habe von Anfang'an die Torheit mißbilligt, einen Beamten des Foreign Office zum Vorsitzenden der Saar.kommission zu er nennen. Großbritannien habe kein Interesse am Saargebiet, Aber auch nach einer friedlichen Erledigung dieser Frage, so meint das Blatt, bleibe der Friede ernstlich gefährdet. Dem Gefühl der Besorgnis und Furcht, das einer schnel len wirtschaftlichen und industriellen Erholung der Welt so verhängisvoll sei, müsse ein Ende gemacht werden. Dies würde nach Ansicht der „Daily Mail" am besten ge schehen durch ein enges Einvernehmen zwischen den vier Großmächten West- und Mitteleuropas: Großbri tannien, Frankreich, Italien und Deutschland. In Groß britannien beständen keine unfreundlichen Gefühle gegen über Deutschland. Die britischen Beziehungen zu Frankreich seien freundschaftlich und vertrauensvoll. Infolgedessen sei Großbritannien besonders geeignet zu einem Vermittler zwischen Frankreich und Deutschland. „Daily Mail" führt dann weiter aus, Hitler zeige unstreitig große Mäßigung und staats männische Fähigkeit. Ts sollte auch nicht vergessen werden, daß Europa ihm Dank schuldet. Seine Festigkeit habe Europa vor der großen kommunistischen Revolution gerettet, von der es bedroht wurde, als Hitler die Macht «griff. Es sei daher zu hoffen, daß die vier Mächte sich möglichst bald zu- Adols Hiller bet seiner Rede an Offiziere des Heeres und der Fistle, die sich nacy wrer Beförderung v.e r:°nooner^we,lmm,,«7naweorale, vor deren muar am uv. novemver Prinz weorg von bei «hm alt d«m odersten Befehlshaber der Wehrmacht im Kongreßsaal der Reichskanzlei melde««». England und Prinzessin Marina von Griechenland die Ring« miteinander wechseln «erden. Letz Fachleute in Ottmui Wachen « zusetzen - grautame Es h< tastrophen schwerere 'ange Rei NDZ einiger Z deutschen als fühlb der Leuts wie die inzwischei fen. Der Nun dampfers Schiffahrt verfolgt a in Neuyo bundenen vertraute richterlich denen aei durch Fr wurden, um? Wie Nautik ei dem Wüt mußten d Brand ül ger tagen oestunmv lllNgpMs nnkerb traut« 2 Handl, Bel desehre i wie vorx d« klar > Selbstl Arbeit gemacht.' GnM V« «ine Erk de» w rtnkünbi vr. Goei von sollt lang i keilen für diel bindungc Leist« lichte« Preisen i eine Pre digt zwe len, an, Ini Nachkrie« und M mit Be unser Lasten d > das, war auf Kost> Preisen j Hierin s richtig ai die wich waltu^ eines sta S Die gegeben: Es i werb« u den Stac die Dane Verbünd Aufbebui j bei den - f Arbeitsfr und die Verpflich le genau E-r daß küns der Ges« und der Bekämpf, gemacht war, wir > teile ein.