Volltext Seite (XML)
Der Sächsische Erzähler de« 2S er 1SS4 M» Ment hr» «lm- vr. »5 V IN 50 >116». «err- idetrlsd« rk« «lck» '. Olttdr., s- Rov. lalle unck grÜLere »ommen. mit ganzendeutschen Städten ein Kinderspiel. ',7 Wir wollen uns nicht noch einmal aushungern lassen. Darumekämpft Deutschland mit seinen Bauern und Siedlern, Hofgesetz und der Rückbringung der Menschen auf das Land, lusbe- n den die" Bodenständigkeit des deut- Worfe über ihre Kochkunst zu sagen. Dazu gehört manchmal schon eine beträchtliche Portion Heroismus! AG.-Hago rüst (Luch auf, Handwerkstag nimmt seinen Lauf! Wisset was ein Mister kann, Gehet deutsche Arbeit an! Tag des deutschen Handwerks am 2». Oktober r-SlSeso. 1. Betdl«tt z« N«»»er ineren Städten, der mit einem kleingewerblichen ' ; bester j>e« !apitakistische rgt die wichtig« Gruppe des Bau» , „Neubauten war , „'in den vorhandenen Häu- »ewiesen. Dies« Aufträge bewegten sich vor hrlich -em Werte nach um 1 Milliarde Mark. chatten: lrednltr, lMtznau, ?»nne- c»nve- ^vsrcls des Paul. nik zu zeigen und interessiert auch musikalisch besonders in dem geistreichen Bäkiattonensatz durch gewählte Tonsprache. Havemann, van Kempen und die Philharmoniker wurden von den begeisterten Zuhörern mit nicht endenwollendem Beifall bedacht. . > Rudolf Feigerl. zu sich in die Tiefe gezogen, oder der junge Offizier hat auf ihrem breiten Rücken das Weite gesucht. Jedenfalls kehrte er nicht zurück. Aber.Ienny Wyllon konnte nicht daran glauben, daß er ihr für immer verloren sein sollte. Sie wartete, tag» täglich auf sein Kommen. Bei jeder Mahlzeit, di<ste,«in» nahm, ließ sie «in Besteck für den Verschollenen auflegen. An jedem Tag müßte für ihn «in frischer Kuchen gebacken werden. So ging das fünfzig Jahre lang. Jedermann in derStadt kannte die ewige Braut von Philadelphia. Obgleich sie ein zurückgezogenes Leben führte, so daß selten ein Mensch sie zu Gesicht bekam. Nur mit Tieren verkehrt« sie noch, mit Hun den, Katzen und Vögeln. Die reiche Frau konnte den Tieren in dem großen Hause ein herrliches Dasein bereiten. Und wehe den Verwandten, die mit den Geschöpfen nicht liebreich umgingen! Noch aus dem Grabe beraus rächte sich die ewige Braut. WM 2v.0h»r.; mit der Ueberwachung der Getreidewirtschaft und d«r Aus mahlung um seine Selbständigkeit in -er Magenfrage. Di«s« Selbständigkeit nennt man Nahrungs-Freiheit. - Die Treibstoff-Freiheit ist dasselbe in der Magenfrage der Kraftfahrzeuge. Was nützen uns die besten Auto» und Straßen, die Lastzüge und Traktoren, wenn das Ausland uns in bezug auf da« Benzin völlig in der Hand hat? Was soll werden, wenn man unsere Waren im Ausländ nicht kauft, wir kein fremdes Geld mehr dafür bekommen und also auch kein ausländische» Benzin mehr kaufen können? Wie sollen wir uns in einem Kriege geäen die feindlichen Flug zeuge, Panzerwagen, Tanks und Motorradkompaanien zue Wehr setzen, wenn wir kein Benzin haben? Wir, haben schon einen Krieg verloren, weil wir nicht genug Brot hat ten, den nächsten Krieg, der genau so unverschuldet über uns hereinbrechen kann, auch wenn wir ihn wieder nicht wollen, können wir verlieren, falls wir nicht genug Treibstoff haben. Ja, sogar mitten im Frieden können wir einen Handelskrieg verlieren, wenn das Ausland uns kein Benzin mehr liefern würde. Der große Aufschwung in unserem Straßenbau, in unserer von Monat zu Monat wachsenden Kraftfahrt, der Aufstieg unserer Automobilfabriken, der mittelbar und un mittelbar so vielen Arbeitslosen wieder Brot gegeben hat und eine immer weiterschreitende Belebung der deutschen Wirtschaft nach sich ziehen wird, könnte ins Stocken geraten, wenn das fremde Benzin ausbliebe, weil das Ausland unser erstarkendes Vaterland auf diese Art in die Knie drücken, will, aus denen wir uns kaum erst erhoben haben. Mir haben eigenes Benzin. In verschiedenen Gegenden Deutschlands, vor allem in Hannover, Thüringen und Baden haben wir eigene Erdöl quellen. Wir haben sogar ein Erdölbergwerk, in dem ölhal tiger Sand gegraben wird, aus dem man das Oel heraus quetschen und auslaugen kann. Im Dritten Reich wurde die Erdölbohrung mit Macht vorwärtsgetrieben. Ganz Deutsch land wird systematisch auf Erdöl abgesucht, es wird tiefer ge bohrt als früher. Wir haben auch großen Erfolg damit. Im letzten Jahre erarbeiteten wir uns schon 250 000 Tonnen eigenes Erdöl; in diesem Jahre können wir hoffen, auf 300 000 Tonnen zu kommen. Dieses Erdöl ist freilich noch kein Autobenzin, es kommt schwarz und schwerflüssig aus der Erde, es muß erst gereinigt werden. Aber das macht nichts, das bringt Arbeit. Sicherlich werden wir auch immer mehr finden, aber es wird immer noch viel zu wenig sein. Wir haben nämlich in Deutschland im Jahre 1933 2,3 Mil lionen Tonnen Mineralöl gebraucht. Davon machen die 300 000 Tonnen eigenen Erdöls nur gerade den zehnten Teil aus. Leider kann aber niemand sicher sagen, ob unsere Erd ölquellen über Jahrzehnte hinaus vorhalten werden. Quell- len, wie sie in Rumänien, in Mexiko und Rußland uner meßlich fließen, sind die deutschen Quellen eben doch nicht. Wir müssen uns darum nach anderen Wegen umsehen. Un wenn wir uns auf das natürliche Erdöl nicht verlassen wol len, weil es entweder fremdes Erdöl ist oder unzureichendes eigenes, so bleibt uns nur die künstliche Herstellung. Me stellt man Treibstoff künstlich her? Es gibt vier Zweige der künstlichen Herstellung von Treibstoff. Die bisher wichtigste Art ist das Zechen- Benzol, ein Nebenprodukt der großen Kokereien, in denen aus Kohle Koks gemacht wird, indem man die Kohle in Koksöfen ausschwelen läßt. Es bleibt dann der Teer üb» rig, aus dem man tausenderlei verschiedene Oele, Fette und Farben gewinnt und als wichtiges Nebenprodukt auch das Benzol, Die deutschen Kokereien haben heute einen jährli chen Benzolanfall von 300 000 Tonnen. Auf Grund beste» ee Handwerk und Hauswirt. An« »Tag L« deutschen Handwerks". Gleichzeitig mit dem „Tag de» -rutschen Handwerks" findet in Stuttgart ein« groß« Kundgebung -es deutschen Hausbesitzes statt. Da, deutsche Handwerk ist mit -em -eut sch auf doppelt« Weise besonders nahe verknü 1,1 Millionen Meistem hat ungefähr jeder zw ne» Haus. Hierin kommt die Bodenstänl „ schen Handwerks zu deutlichem Ausdruck. Anderseits bat sich derjenige deutsche Hausbesitz, vpr allem in den mttüe- s ren und kleineren Städten, -er mit einem klein-« Betriebe persönlich vereint blieb, durch di« Kris« hauptet als der teilweise spekulative und ta Sroßhaysbefitz. Darüber hinaus hängt die wichtig« Gruppe -es Handwerk» vom Schicksal de» deutschen Hausbesitzr! ihrem Beschäftigungsgrad« ab. Außer den Neubautti sie stet» auf Repäraturaufträge ' ' sem stark angewiesen. Dies« i -eM Kriege jährlich-em Werte Dä» wirkte belebend auf di« Industrie zurück, von der das Handwerk die Rohstoff« bezog — gilt -och die Bauwirtjchast gevadezu als Schlustelgewerbe und als ein Spiegel gesamt wirtschaftlichen Ergehens. Nach d«n Kriege , gab zwar die Neubautätigkeit dem Handwerk Beschäftigung, aber eine sehr ünregeknäßig schwankende, je nach dem Mäße, in dem di« öffenÄche Hand Baufunnnen zur Verfügung stellte oder seihst als Hauberr auftrat. Während der langen Zwangs wirtschaft wurde, wie sich,nachträglich offenbart«, -äs'Bau - kapital nicht auf die zweckmäßige Art verwandt, He.-er nationalen Notwendigkeit und unserer Verarmung auf weit« dicht entsprochen hätte. Obendrein wurde versqucht, -ey Zustand der vorhandenen Häuser auf ihre. Erhaltung uMMohnwürdiakeit gewissenhaft zu verfolgen. Die hohen Lasten, die auf den Hausvefitz gelegt waren, verhinderten' ihn, ausreichende Instandsetzungen vorzunehmen. Dir öffentlichen Gewalten aber schenkten diesem Mißstand we nig Beachtung. Dadurch wurde der Wert der Häuser, der schon durch die Abaavonbürde und die Zinshöhe rech nungsmäßig litt, auch bwutechnisch hevü-ae-rvckt, das bis herig« öMnische-VeHältnis' Hiuserer- sächttche Bedürfnis noch nicht hat voll befriedigt wevden könüen. Obwohl die Aufbringung Les eigenen Kostenan- tvils dem Hausvtsitz durch Kreditbufen ber Sparkassen und Genossenschaften sowie entsprechendes Zusammenwirken von Hausbesitzerveroinen und Handwerkergruppen erleich tert wurde, fühlt« sich mancher Eigentümer doch nicht im stande, oder versäumt« die Äntvagsfrist. Das Reich scheint mdesten nicht geneigt, seine abgelaufen«», Beihilfen zu er neuern. Infolgedessen erwägen manche Städte, deren Fi- rtanzlag« sich einigermaßen entspannt hat, ihrerseits helfend einzugrejfen, wobei auch Erleichterungen der Einkommen steuer Lett willigen Hauswirten zugute kamen. Für späterhin bleibt zu hoffen, daß ein entlasteter Hausbesttz aus eigenen Kräften wiederum die frühere nahe Fühlung mit den einschlägigen Zweigen -es deutschen Handwerk» allenthalben fortlaufend zu unterhalten vermag und so als«, Erfordernissen genügt wird. Aufs Ganze ge sehen bestehen sie tn -er bestmöguchen Erhaltung deutschen Bokksvermpgens und überlieferter Schaffenswert« durch den Hauswirt als -en persönlichen Treuhänder, im ausgie big«, Betätigungsfeld sorgsamer Handwerksarbeit und in der zweckmötzasttn, wohlbestellten Raumbefriedigung des allgemeinen Wohnbedürftristes. Indem Hausbesitzer und Handwerker hierfür zusammenwirken, dienen si« Hand in Hand leben-nötigem Gemeinnützen. vr. S. B. Lin Theater wirbt... Wer in der Stadt Plauen i. V. tagsüber an der Stadt bücherei vorüberschreitet, vernimmt hier aus einem riesigen Lautsprecher Opernarien oder Operetten. Unter Umständen kam, er auch das Glück haben, zu Hörem wie sich zwei Schauspieler oder Sänger über Stücke des Spielplans, über ihre Aufgaben, die sie in ihrer Bühnentätigkeit zu erfüllen haben, Unterhalten. Passanten bleiben stehen und lauschen, wüschen den Klängen aus Oper und Operette, und hören an geregt zu', wie sich bekannte Mitglieder des Stadttheaters unterhalten. Es ist dies die neueste und besonders originelle Veranstaltung des Plaüener Stadttheaters, das auf diese Weise für den Besuch zu werben sucht, Der Gedanke ist ge wiß nicht schlecht. Denn viele, Vie auf der Straße im Vor übergehen eine kleine Kostprobe vorgesetzt bekommen, lasten sich bestimmt dadurch anregen, das Theater zu besuchen und sich eintnäl in den vollkommenen Genuß eines Schauspiels, einer Oper oher Operette zu,setzen. Die Gewohnheit, Aus schnitte aus kommenden Stücken als Anreiz dem Publikum vorzusetzen, kennen wir bereits aus dem Reklame-Vorpro gramm -er Kinos. Hier werden ja stets Bruchstücke au» kommenden Films vorgefühü, die im Vesucher den Wunsch wach werden lasten, auch diesen Film zu sehen. In gewisser Weise folgt also jetzt das Theater dem Beispiel des . Films. Vielleicht kann die Werbung des Plauener Stadttheäters anderen Bühnen als Borbild dienen ... Amerikanisch«! Der Präsident Gomez von Venezuela ist einer der größ ten Filmschwärmer, die es gibt. Nach allerdings unverbürg ten Nachrichten soll er sich jährlich etwa 350 Filme ansehen. — Ein Herr Wels aus Miami in Oklahoma hat «ine Pilzzucht angelegt, die siebzig Meter unter der Erde in einem verlas senen Bergwerk aattz vorzüglich gedeiht. — Ein amerikani sche Geistlicher in Oklahoma-Eity bat in seiner Gemeinde «inen Kuß-Klub gegründet. Mitglieder des Klubs sind nur Männer, di« sich verpflichten, ihre Frau täglich wenigstens einmal zu küssen, ihnen wiederholt zu sagen, wie sehr sie si« lieben und ihnen außerdem noch regelmäßig anerkennend« M-raygte Hausbesitzer, gepieten in -«/Versuchung, unum gängliche InstaMetzungrn- SchwarzarbEn !zü rübertra- gen. Da sie nachlässig verrichtet wurden, hatte der Haus- wirt kefnen Vorteil das ocheMM-Hondwerk den Scha-eM -7- Erst die großzügige Instandsetzung! dank- öffentlicher Beihilfen tz-trhiiMN'.WW-tt gefchMm^Me-MsStze dazu aus dem Jahr« 1932 Mrde» nach der nationchev Mhebung von -er Staats- und Wirtschaftsführung zu g-waltcher Ar- ! beitsbeschaffung au«gewait«t, -sei einen kwdWttchen Be- i standtell unseres Dmksydrmögens wahrte unL verWrtungs- I W !-nuchtt, !'B».Mche.ja «jch'EögliM ' der en durch Tvlvngen der . Nachfrage: «NS -em Wohnhe-arf, wie ihn di« gestmkene Sinkomm« be stimmte, anzuyast«yi.-D«M van der KM 'beH.^Hrs hart betroffenen Bauhyn-werk mit seinen Revsogewerben wurde wesentLich .gchMen,, Schwarzarbeit: dabei' gänzlich ausgeschaltet.. Mgy hat berechnet; -aß vM Htttzst 1932 bis zum Frühjahr 1934 über drei Milliarden Mark suf diese Weise -er schaffenden Wirtschaft zugefloflen sind > i Die vorherige Anstauung längst fälliger: Instandset zungen erklärt es, -aß trotz dieser großen Beträge das tat- Dresdner Kimftschau. i Uraufführung im Komödienhaur: „Die Mottenkiste". Einen starten Erfolg erzielt« am Mittwoch im Komödienhause die dreiaktige Komödie „Die Mottenkiste" von Vera Bern. Es war eine Uraufführung, die immer lebhaftes Interesse findet Dies mal erlebte man keine Enttäuschung. Vom ersten Augenblick an erkannte man, daß hier eine Schriftstellerin die Fetzer geführt hat, die'mit wiederholten Anspielungen auf nationalsozialistische Ideen einen Dialog voll Humor und Witz zu schreiben versteht und Ge- takten zu charakterisieren weiß, die ihr vor allem in einer Wirt- chasterin zweier Junggesellen und «inxr gutmütigen, feinfühligen ungen Dame, die dem Haushalt vorstantz, glänzend gelungen sind. )n dem Stück pulsiert ein erfrischendes Leben, das bald komisch bald tragisch änmutet und dadurch wertvoll wird. Man folgt der Handlung im Hause der Junggesellen und ber jungen Haushälterin von Szene zu Szene mit Anteil und fühlt mit der letztere», die aus Harmlosigkeit und Gutmütigkeit, um die Haushaltunaskosten aufzu- bringen, «ine Tat begeht, die ihres verbrecherischen Charakters we gen die Aermste säst zum Selbstmord getrieben hätte, wenn nicht der Geschädigte und der Sohn der resoluten Wirtschafterin, «in Rechtsanwalt, als Retter erschienen waren. Diese Wirtschafterin spielt Charlotte Friedrich bewundernswert, jeder Satz ihrer Roll« zündete; das war rine.Daxstellung-kUnst von genialer Kraft.! Weiter boten glänzende Leistungen die hervorragend begabte Carla Rust, Täutz und Weidner, di« sorglosen Junggesellen, B. v. Smel- tzing ass verliebter Primaner, Hummel, der Rechtsanwalt, und Dohnberg, der Hauswirt, die Retter des jungen Mädchens. Das Stuck entfesselte einen Beifalls der keine Grenzen kannte. . -g. Konzert der Dresdner Philharmonie. „Der Gott, der mir im Busen wohnt, kann tief mein Innerstes erregen." Diese Worte Goethe» gab Wagner seiner Faust-Sinfonie als Geleit, mit der von Kempen das Konzert am Mittwoch eintet- tele. Die Erregung, von der Goethe spricht und die uns Wagners Tonsprache m gesteigertem Ausdruck vermittelt, hatte auch van Kempen ergriffen und ging spontan auf die Hörer über. Die dra matische Wirkung wär so stark, daß man sich in seinem eigenen Sein bedroht fühlte. Als Gegensatz dazu ertöntes, die . milderen Klänge von Schubert» „Unvollendeter" Symphonie. Nicht Korn, sondern wehmütige Resignation sprechen aus den beiden Sätzen diese» von Ewigkeit»werten erfüllten Werkes. In die Regionen menschlicher Leidenschaft führte dann Richard Strauß mit der Ton dichtung „Don Juan". Wenn auch hier der Ausklang tragisch ist, so ist ihr Inhalt im wesentlichen doch der der Lebensbejahung, .chinau» und fort nach immer neuen Siegen, so lang der Jugend Feuerpulse fliegen." Di« Arbeit de» 24jährigen Autors seht uns heut« noch in Erstaunen. Ein echter Richard Strauß, der sich sein« eigene Form schüfst, neue Harmonien erfindet und dem Orchester klang einen strahlenden Glanz verleiht. Als Solist des Abends wurde Dr. Gustav Havemann begrüßt, der dem Biolinkonzert von Wjlhelm Kempfs einen großen Erfolg erspielt«. E, gibt dem So- listen reichlich Gelegenheit, sein« Kunst der Griff- und Logentech Die ewige Braut von Philadelphia. Die kürzlich verstorbene Jenny Wylson in Philadelphia hat nicht weniger als hundert Millionen Mark hinterlassen. Die lieben Verwandten haben allerdings wenig davon erhal ten. Die Tote gönnte ihnen „nur" zwanzig Millionen, den Rest bekamen verdienstvolle wohltätige Stiftungen. Und die zwanzig Millionen werden überdies nur unter gewissen Be dingungen ausgezahlt. So muß der Herr Neffe einen Kana rienvogel pflegen. Stirbt das Tier vor Ablauf von drei Jahren, so soll dies als «in Beweis ungenügender Pflege gelten und der Neffe leer ausgehen, während er andernfalls fünf Million«» erbt. Das ist die Strafe dafür, daß der jung« Mann vor Jahren einmal einen Hund der Tante verprügelt hat. Und ähnliche Pflegschaften sind den anderen Erben über tragen worden, die sämtlich mit der Betreuung von Tieren beauftragt wurden. Weshalb die Verstorbene sich gerade mit der vernunftlosen Kreatur so sehr abgab? Sie hat in.ihrer Liebe zu den Menschen einst eine fürchterliche Enttäuschung erlitten. Das war vor einem halben Jahrhundert. Da liebte Jenny Wylson, ein bildhübsches Mädchen von 24 Lengen, einen schneidigen Seeoffizier. Sie standen vor der Heirat. Es war am Tage vor der Trauung. Da unternahm der jun ge Mann noch einmal sine Segelfahrt. Ganz Mein. Er wollte von seinem Berufe Abschied nehmen. Die reiche Braut hatte ihm nämlich di« Bedingung gestellt, daß er demgefähr- ichen Meer« für immer entsagen solle. Das fiel ihm: sehr chwer. Und in der Entscheidungsstunde ist die See vänn an« cheinend .doch die Stärkere geblieben. Entweder hat sie ihn VeMe Treibstoff-Ircheit. . Eine zusammenfassende Darstellung , von F. Helmerding. Die letzten Monate haben -em deutschen Zeitungsleser ein« Füste, von Einzelarbsiten über die Frage -es künstli chen Mötorentreibstosfes gebracht. Das Problem wurde von qllen möglichen Seiten angefaßt, Vorstellungen wider- sprschenhster Art überschnitten sich. Bei dttser Lage muß es angebracht erscheinen, die Ding« einmal von Grund aus und in recht einfachen Worten dar- znWsten. So kant» es am ehesten gelingen, für eine so wich tige Frage, wie di« -er deutschen Trelbstoff-Freiheit, allge meines Verständnis anzubahnen. Ma» ist Treibstoff-Freiheit? Wir hatten während des Krieges in Deutschland zu wenig zu essen, Zermürbt von den Folgen der unzurei chenden Kost,-dm Anstehen um Brotmarken, zermürbt von der Vorstellung, daß wir immer weniger zu esten haben würden, je länger der Krieg dauert, hatten die Aufwiegler " ganzen deutfchen Städten ein Kinderspiel. Wir wollen uns nicht noch einmal aushungern lassen, mit Oe-länd'kultivierung und Güteraufteilung, mit dem Erp-