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Der sächsische Erzähler : 16.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193410161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19341016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19341016
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-10
- Tag 1934-10-16
-
Monat
1934-10
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 16.10.1934
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Aus Sachsen. Verstärkte Arbeitsbeschaffung für Sachfen. Reichsarbeitsminister Seldte beim sächsischen «r-eU,- minister. / Ipr. Dresden,, 15. Oktober. Reichsar-eitsmimster Seldte stattet« am Sonnabendmittag dem sächsischen Arbeits- und Wohlfahrtsminister Dr. Schmidt einen Besuch ab. Im Bei sein der Sachbearbeiter des Ministeriums sowie eines Ver treters Les Wittschastsministeriums wurde an Hand statisti schen Materials die besondere Notlage geschildert, in der sich Sachsen immer noch mit einer den Reichsdurchschnitt erheblich übersteigenden Arbeitslosigkeit befindet. Der Reichsarbeitsminister wurde dringend darum gebeten, bei künftiger Zuweisung von Reichsmitteln Sachsen in eines, solchen Ausmaß zu berücksichtigen, daß die sächsische Arbetts- losenzahl allmählich wenigstens auf den Reichsdurchschnitt gesenkt werden kann. Reichsarbeitsminister Seldte führte aus, daß er die besondere Lage Sachsens durchaus kenne und daß er darauf drücken wolle, daß diese besondere Not lage entsprechende Berücksichtigung finde. Es ist nach dem Verlaufe der Besprechungen anzunehmen, daß dieser Besuch des Reichsarbeitsministers eine günstige Auswirkung auf dem Gebrete- der Arbeitsbeschaffung für Sachsen haben wird. Einnahmen unb Ausgaben -es Landes Sachsen im August 1934. sä. Dresden, 15. Oktober. Nach dem Monatsausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Sachsen im Monat August betrugen die Einnahmen im Berichtsmonat : sck. V«»L«, 15. Ott. Auf seiner volksmisfionarischen Reise traf der Reichsbischof am Sonnabend kurz vor 17 Uhr mit siebter Begleitung m Dresden ein. Er wurde im Hotel Bellevue von Landesbischof Toch und drt sächsischen Kirchen führung begrüßt. Ws eKe der anläßlich der Anwesenheit des Reichs- bischdfs in Sachsen veranstalteten Kundgebungen fand am Sonnabendabend 8 Uhr in der Frauenkirche in Dres den eine deutsch-christliche Feterftunde statt. Das Gotteshaus war lange vor Beginn bis auf den letzten Platz gefüllt. Be sondere Aufmerksamkoit erregte ein« Abordnung « vanae - ltfcher Wendinnen aus der Oberlausttz in ihrer heimi- Wen Bottstracht, die den ReichMschos am Eingang der Kirche willkommen hießen. Der Reichsvischof begab sich dann in den Vorraum der Kirche, wo er von Pfarrer Schu- knecht begrüßt wurde und schritt darauf -um Altarplatz. Die Gemeinde erhob sich zu Ehren des Reichsbischofs, in des- fen Begleitung sich der Landesbischof Toch und der Propst der Kurmark, Loerzer, befanden, von den Plätzen. Unter den zahlreichen anwesenden Ehrengästen bemerkte man u. a. auch den Dresdner Oberbürgermeister Zörner. Die Feierstunde begann mit dem feierlichen Präludium in Oes-Dur von I. S. Bach. Nach Chor- und Gemeinde gesang nahm Reichsbischof Ludwig Müller Las Wort. Ausgehend von dem Heilandswort „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ibn im Geist und in der Wahrheit anbeten" wies der Reichsvischof darauf hin, daß das Fragen nach Gott im Mittelpunkt des innersten Erleben jedes Menschen stehe. Dieses Fragen nach Gott habe nie aufgehärt und die Zeichen der Zeit wiesen darauf hin, daß das junge deutsche Geschlecht wieder mit allem Ernst, mit . aller Schärfe und mit aller Unerbittlichkeit nach Gott'fragt und Antwort haben will auf das suchende Fragen der Seel«. Aus seiner Erfahrungswelt belegte der Reichsbischof, wie vielgestaltig heute in der Christenheit die Frage „Was ist Gott?* beantwortet werde. Für viele zerbreche der Glau ben zu Gott, wenn Gott ihnen auf ihr Flehen nicht helfe, in den Erschütterungen des Lebens. Wir hätten uns vielfach daran gewöhnt, zu glauben, daß Gott uns helfen müsse, wenn wir zu ihm flehten und wenn unsere menschliche Weis heit zu Ende sei. Aus dieser Einstellung heraus mache man dann auch Gott für das über den Menschen hereinbrechend« Leid verantwortlich. Mit einem Male sehe man Gott als den Strafenden, Rächenden, ja als einen Tyrannen an. Wie ganz anders hat der Heiland von Gott gesprochen und wie anders ist das Bild, das er von Gott zeichnete! Gott ist der Ewige, Heilige und Gerechte, die Wahrheit und die Lieber Ewig ist ohne Anfang und Ende. Wir können es nicht fas sen mit unserem Verstand und wir können auch den ewigen Gott nicht begreifen mit unseren Ueberlegungen. Wir füh- len das Ewige in uns, in unserer Soele, denn in uns allen ist ein Stück Ewigkeit. Wie sagte der Heiland: Wenn Du diesen Ewigen erleben willst, mußt Du ihm nahen anbetend, innerlich, in absoluter und letzter Wahrheit, und wir können dos um so ruhiger tun, als Du Dich zu Gott pellen sollst wie* ein Kind zum Vater. l Ein Bater müsse aber auch, und gerade aus Liebe, hart sein können. Der Christ könne Gott nur finden im inneren Stillesein der Seele. Nicht mein Will«, sondern Dein Wille S°s<K' kmbe >uin deuten Volk- o-lvrock»-n in dem n- Bott habe -um deutschen Volke gesprochen in dem ge waltigen Geschehen unserer Tage. Die deutsche Christenheit müsse die Zeichen der Zeit erkennen und nicht nur davon «den, daß sie dankbar sei, daß Gott den Retter geschickt habe. Die Dankbarkeit gegen Gott könne nur bestehen in harter Arbeit und in einem Gottvertrauen, das keine Macht der Well erschüttern könne, in der Gewißheit, daß Gott doch den letzten Sieg behält. Nur aus einem Stillewerden vor 25127000 Mark (seit^Beadm Le, »Wmm-awhre. 108 495 000 Mark) und Re Ausgaben 28 7Ä 000 KU (126 21S 000 Mark). E- ergab sich somit eine Mehrausgabe von 3306000 Mark (17724000 Mart). Im außerorüut- sichen Haushalt beliefen sich die Ausgaoen auf 860000 Mark G 022 000 Mary. Die jchwehenän Schulden de,-ande- Sachsen sind von 234746000 Mk. Ende Juli auf 2»Ä4 Ogg Mark Ende August gestiegen. Kundgebung -er Kriegseisenbahner. Drwdea, 16. Oktober. Die ehemaligen sächsischen Kriegs, teilnehmer der Reichsbahn veranstalteten am Sonnabend in Dresden eine Wiedersehensfeier anläßlich de» ISjährigen Bestehen» ihrer Bereinigung. Der Gruppenführer dy Sächsischen Feldkameradenbündes, Oberstudiendirektor Kastner, begrüßt« die erschienenen Kameraden und nadn, die Weihe van sechs neuen Gruvpenfahnen vor, Vie der Landesverbandsführer Hermsdors in feine Obhut übernahm Am Sonntgg fand im Reichstagsdirektionsgbäud« eine von künstlerischen Darbietungen umrahmte Kundgebung statt, hei der Präsident Dr. Domsch als Schirmherr der Per- einigung den im Weltkriege gefallenen Kqmeraden Worte ernsten Gedenkens widmete. Die Weihestunve klang au« mit einem Treuebekenntnis zum Führer und Reichskanzler Und den gemeinsam gesungenen Nationalhymnen. Kundgebung sächsischer Gärtner und Siedler. Die LanLesgrupve Sachsen im- Reichsbunh der Klein gärtner unü Meinstedler Deutschlands veranstaltete in den Räumen des Ausstellungsvalastes eine gut besuchte Werbe kundgebung. Nach begrüßenden Worten -es Landesgrup- penfuhrers Pg. von Heinrich sprach Regierung»bcmrctt a.D. Stegemonn-Leivzig über das -sutsche Siedlungrwerk, sein« Geschichte und fern« Aufgaben, Sm Mittelpunkt der Kund gebung stand die Rede tzes Re4chÄ»undführ«rr Regie- rrmgsrat Dr. Kammler über das Thema „Die Kieinsied- lungsbewegung im nationalsozialistischen Staate". In einem Nebensaal war Las wohlgelungen« Modell einer Mustersiedlüng ausgestellt., Die Landesgruppe Sachsen umfaßt zur Zeit 16 ISO Kleinsiedler und über 92000 Klein gärtner. . . ... . . , Es war kein Raub. — Anzeigen nicht leichtfertig erstatten: Dresden, 16. Oktober. Nach einer vor einigen Tagen beim Dre-dner Kriminalamt eingegangenen Anzeige wollte eine Frau am 6. Oktober nach Verlassen der Straßenbahn in Dobritz auf der Fauststraße Überfallen und ihrer Hand tasche beraubt worden fein. Als Täter, wurde ein Zigeuner öder Neger bezeichnet. Die Angelegenheit hat plötzlich eine eigenartige Wendung genommen. Es stellte sich heraus, daß der Frau dje Handtasche nicht geraubt worden war, sondern daß sie diese in der Straßenbahn hatte liegen lassen. Die wettere Schilderung des Vorganges, wonach die Frau von einem Mann umarmt und festgehallen worden ist» wird von der Anzeigeerstatterin aufrechterhalten. In diesem Zusammenhänge weist das Kriminalamt daraufhin, daß es unverantwortlich ist, leicttfertige oder gar wissentlich falsche Anzeigen zu erstatten. Durch Einstttz von Beamten und umfassende Fahndung-Maßnahmen ent- stehen dem Staat oftmals erhebliche Kosten. Beispielsweise wurde u. «. kürzlich angezeiat, daß ein Mann in den Abend stunden von den Insassen eines ausländischen Kraftwagens überfallen und betäubt worden sei. Bei genauer Nachprü fung brach die Anzeige als «in einziges Lügengewebe zusam men. In einem anderen Fall« hatte ein Mann erklärt, daß ihn drei Männer abends auf der Kohlenstraße überfallen und kastriert hätten. Auch hier war alles Lug und Trug. Der Mann konnte zwar ein« erhebliche Verletzung am Uw Der Reichsbischof in DrchsM Gott könne die innere Freiheit kommen und au» diesem Freiwerden entstehe da» innere Stark- und Fröhlichwerden. Wer durch Liefe Zett geht und La, Rufen Gotte» hört in der Geschichte de« Volke», in der Geschichte seine» Lebens, in den stillsten Stunden, di« wir di« Stunden unseres Gewissen nennen, der erlebt Gott, und er erlebt ihn al» den Bater, den Helfer und den Tröster und er will, daß uns allen ge holfen werde aus der Not des Leben». Im Anschluß an di« Ansprache de» Reichebischofs sang di« Gemeinde da» alte Trutzlied „Gin' feste Burg ist unser Gott". Landesbischof Toch faßte da» religiöse Erlebnis der Feierstunde zusammen in dem Bibelwort „Meine Seele ist stille zu Sott, der mir hilft" und schloß mit dem Batetunser, das die Gemeinde mitspvach. Der Reichsbifchof begab sich darauf zum Altar. An knüpfend an di« Äott« de» Landesbischof», der die Dresdner Frauenkirche als die Kirche des sächsischen Protestantismus gefeiert hatte, erhob der Retchsbischof die Frauenkirche, das alle Wahrzeichen Dresdens, zum Sächsischen Dom und'gab ihr den Namen „Dom und Frauenkirche" als der Stätte, in der der erste Geistliche des Landes seinen Dienst tut vor Gott und vor der Gemeinde und in der die frohe und befreiende Botschaft Christi gepredigt wird, lautet und rein und in der die Menschen finden möchten Friede und Ruhe, Kraft und Freude. Mit einem Segenswunsch für Gotteshaus und Ge meinde schloß der Reichsbischof die Feierstunde. Unter dem Gesang der Gemeinde verließ der Reichsbifchof den Dom und begab sich zur Kreuzkirche, wohin ebenso wie in die Martin- Luther-Kirche Lie Feierstunde übertragen worden war. Auch in Ler Kreuzkirche richtete der Reichsbischof einige Worte der Begrüßung an die Gemeinde. Am Sonntagvormittag setzte der Reichsbischof seine volksmissionarische Reise nach Leipzig und von da nach Chemnitz fort. unü aus n . kurz sen Abscheu, scharf ins Auge, sagte Gel, da schaugst! Ein bayrisches Geschichtchen von Friedrich Nießner. . ' (Nachdruck verboten.) Obgleich das, was hier erzählt wird, lang« vor dem Kriege geschah, bin ich doch nicht sicher, ob nicht der H-upt- beteiligte noch lebt uns vielleicht Anstoß an meiner Geschichte MMMt, weshalb ich seinen Namen lieber nicht nennen will. Baron v. S. also war Rittmeister bei den Bamberger Ulanen gewesen und just in der Zeit des Herbstmanövers, do, diesmal in der Umgebung Münchens ausplänkelte, in die Residenzstaat als Eskadronführer zu den Schweren Rei tern versetzt worden. Er ritt deshalb nicht mehr mit den Manen Len weiten Weg nach Bamberg zurück, sondern nahm gleich, von seinem PferLewärter begleitet, den kurzen nach München: Bon Trudering zum Ostbahnhof, durch Heid- Hausen, über die Isarbrücke und flußabwärts bis zur alten — auch damals schon baufälligen — Schweren-Reiter-Ka- ferne. Hier war er eben im Begriff, durch Las Tvr zu rei ten, als er noch einmal archielt, sich ein wenig seitwärts vom Pferd beugte und, mit Zeigefinger unü Daumen jeweils «in Nasenloch -uhaltend, sich auf bäuerlich ungenierte Weise schnäuzt«, wobei er auch nicht vergaß, als er gut ausgebla- fen hatte, kräftig mit den zwei Fingern zu schlenkern zu scyncckzen. Ein alter, feiner Herr, mit hohem Zylinderhut, ein Mairke» Sstbergriffstöckchen an di« Hüfte haltend, sah das für «inen Offizier unziemliche Benehmen kopfschüttelnd nächster NA« mit an. Der Netter aber faßte den Alten sind, wie benffttat von.dessc ", . " ' " „ , „ zu ihm: „Ger, da schaugstl" und schwenkt« dann, ihm das breit« Hinterteil Les Pferdes zudrehend, vergnügt in den Hof der Kasern« ein. Andern Tags vertauscht« der Rittmeister v. S. seine ver staubte Manöveruniform mit dem Galarock unü machte sich aätf dm Weg zu dm vorgesetzten Kommanüostelkn, um dort seinen Dienstantritt bei der neuen Truppe ordnungsmäßig zst melden. Zuerst natürlich beim Regimentskommanüsur chrd -ei der Brigade, dann beim Seneralstabschef und W- kftzt beim Kriegsminister. Als er aber dort vorgelasfen wurde, versagten ihm einen Augenblick Lie Knie vor Schrek- y»: Lor ihm stand plötzlich jener Herr von gestern, jetzt fpeiüch ohne Zylinder und SilborsjLck, aber immer noch ein w«ttg kopfschüttelnd, was jedoch von einem Nervenleiden herzurü-ren schien, wie Ler Baron sogleich für sich beruhi gend feststellte. Aber der Kriegsminister hatte -en Schnäu zer schon erkannt und faßte ihn kurz und scharf ins Auge. Dem Rittmeister schien der Boden unter den Füßen zu verschwinden; er brachte kein Wort hervor und suchte nur rm Fluge der Bestürzung nach einer schicklichen Entmuti gung für sein gestriges Verhalten. Aber es fiel ihm vor Schrecken nichts ein. Der Schweiß trat ihm auf die Stirn«, da kam der Kriegsminister dem blaß vor sich Hinstarrenden einen Schritt entgegen un- sagt« gemütlich lächelnd zu ihm: „Gel', da schaugstl^ Gesellschaft für Lausitzer Schrifttum. V. Die Gesellschaft für Lausitzer Schrifttum, welche die schrift stellerisch tätigen Kräfte der sächsischen und preußischen Oberlausitz umfaßt, hielt am Sonnabend in Löbau ihre Halbjahrstagung ab. Heimatdichter und Schriftsteller mit bekannten Namen hatten sich hierzu au» allen Teilen beider Lausitzen elngefunden. Sogar der bekannte schlesische Heimatdichter .Hueis-Willem" war erschienen. Vorsitzender Oskar Schwär-Dürrhennersdorf-Drerden gab einlei tend verschiedene geschäftliche Mitteilungen bekannt, die u. a. die Einordnung der Aufgaben der Gesellschaft in die Arbeit der Reichs kulturkammer betrafen. Am „Tag de» deutschen Buches" wird die Gesellschaft auch das Lausitzer Schrifttum zur Geltung bringen. Im übrigen wird die Gesttlschaft im Rahmen der NS.-Kultur- gemeinde und der NS.-Gemeinschast »Kraft durch Freude" tätig werden. Eingehend beschäftigte man sich mit der Frage des Wei terbestehens der Gesellschaft. Schwierigkeiten organisatorischer Art bestehen nicht. Der Gesellschaft ist nachgelassen worden, ihr« Ar beit als selbständige Gruppe des heimcmichen Schrifttum» im Rah men des Derbances Lusatia fortzuführen. Au» diesem Grund« sprach man sich einmütig für da» Weiterbestehen der Gesellschaft aus. Die Gesellschaft soll auch weiterhin der Mittelpunkt «» hei matlichen Schrifttum» beider Lausitz«» bleiben, der Förderung bo denständigen literarischen Schaffen» dienen und ein Band befruch tender Gemeinschaft um alle Schriftsteller und Dichter der Lausitz schlingen. Mit den Lausitzer Verlegern und Buchhändler» soll ein« engere Fichlung angestrebt, es sollen auch fördernd« Mitglied«, die Interesse am Gedeihen heimatlichen Schrifttum» haben, aufge- nommen werden. Im übrigen wurde beschlossen, d«r Hauptversamm lung «ine Ermäßigung des Mitgliedrbeitrage, vorzuschlagen. De» weiteren beschäftigte sich die Aussprache mit Vorschlag«» zur Aus gestaltung der „Oberlausitzer Helmatzeitung", dl«/im Verlag von Marx in Reichenau «rscheint. Bet der künftigen Arbeit sollen Le bensbeschreibungen von lebenden Lausitzer Persönlichkeiten in den Vordergrund gerückt werden. Lebhaft begrüßt wurde d«r n«ue Oberlausitzer Heimatkalender für ISSö, der früher in Lübau er schien und setzt unter Mitwirkung der Gesellschaft von Karl Grün- der in Marklissa hrrausgegeben wird (Heimatverlag Paul Menzel- Marklissa). Er ist reich mit heimatlichem Text und zahlreichen künstlerischen Illustrationen ausgestattet. Mit großem Interesse wurde schließlich ein Dorttag von Werner Anden-Ebersbach über Klangbild und Syntax der Lausitzer Mundart entgegengenommen. Ein weiterer Vortrag über die Schreibweise der heimatlichen Mundart folgt aus der nächsten Tagung. „Tag der Oberlausitzer Kunst". Am Sonntag wurde in Zittau im Rahmen de» Tage» der Oberlausitzer Kunst die 80-Iahrfeier des Zittauer Stadtmuseum» abgehalten. Zur Jubiläumsfeier am Vormittag hatten sich iin Rathause zahlreiche Ehrengäste eingefunden. Oberbürgermeister Zwingenberger dankte vor allem dem Geschichts- und Museums verein für sein vorbildliches Wirken und teilte mit, daß die Stadt einen Betrag zum Ankauf von Werken heimischer Künstler zur Verfügung gestellt habe. Die Stadt Zittau werde als Grenzstadt stet» darauf bedacht sein, Bestrebungen der heimischen Künstler schaft zu unterstützen sowie Ehre und Ansehen de» Vaterlandes zu fördern. Anschließend verbreitete sich der Kreiskulturwart Studienassessor Neumann-Zittau über die Zukunft der deutschen Kunstpflege. Den Aufschwung, den das Stadtmuseum besonders letzthin genommen hatte, kennzeichnete sodann der Vorsitzende de» Geschichts- und Museumsverein», Studienvat Häntschel, der gkeich- zeitig die Grüße und Wünsche der oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und ihres Leiter», Prof. gecht-Äörlitz, übermittelte. Museumskusto» Dr. Hoffmann gab in seiner Festansprache einen kurzen Umriß über di« Geschichte de» Museum», dessen Anfänge bi» ins Jahr 1564 zurückgehen. Damals wurden bereit» in der Stadtbibliothek astronomische und andere wissenschaftliche Instru» ment« aufbewahrt. Doch erst vor 80 Jahren wurde dem Historiker Christian Pescheck im Rathaus« «in Raum für sein« Sammlung zugewiesen, bi» da» ehemalige Franzlskanerklostrr diesen Zwecken zur Verfügung gestellt wurde. Heute birgt da» Museum manchen wertvoll«» Schatz. Auch im alten Mönchskloster wurde Zelle für Zelle Wetter für Museunwzwecke gewonnen, dl« unterirdischen Gänge und Gemächer wurden freigekgt. So hat man u. o. auch für gelegentliche Ausstellungen Platz geschaffen. Den Auftakt hier zu bildete «ine Ausstellung zum Gedächtnis des vor 100 Jahren geborenen Zittauer Maler» Adolf Thoma». Die Teilnehmer an der Jubiläumsfeier begaben sich harauf zur Eröffnung der Ausstellung, di« die Arbeitsgemeinschaft Lau sitzer Künstler in der neuen Handwerkerschule veranstaltet, und die von SO Künstlern mtt ihren neuesten Werken beschickt worden ist. Hier ergriff außer dem stellvertretenden Vorsitzenden de» Kunst- vexein», Studtenrat Schorisch, und dem Führer der Arbeitsgemein schaft, Amtshauptmann Dr. Sievert, der Landesleiter der Reichs- kunstkammer, Direktor Walther-Dresden, da» Wort. Eindringlich wie» er auf die Bestrebungen der Reichstulturkammer hin, die die Förderung alle» künstlerischen Schaffen» al» ihren hohen Beruf ansehe und durch die Eingliederung der Kunstverein« in den bc-, rufsständischen Aufbau bewiesen habe, daß sie es mit ihrer Auf- qabe ernst nehme. Am Schluß der Feier brachte Amtshauptmünn Dr. Sievert «in dreifache« Sieg-Heil auf den Führer und Reichs kanzler au». Ein Rundgang durch di« Ausstellung und ein« ne» metnsam« Fahrt der Teilnehmer nach Lückenoorf bildeten den Ab schluß der offiziellen Veranstaltungen.
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