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Anzug ln dle VWofswerdaer StadirandAedluna Uebung der Freiwilligen Feuerwehr konnten einige treuver- diente Feuerwehrleuteeine würdige Ehrung etfahtem 2m , _!tadttst! -turtln Wehrrer r 35jährige treue Dienste an Volk schenk der Stadtverwaltung. SiB- Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, IS. Oktober. Elegie und Ausblick. Man mag es betrachten, wie man will: dies herbstliche Blätterfallen ist Loch so recht dazu angetan, uns traurig zu stimmen. Dünkt uns auch das Bild noch so ergötzlich, wenn die übermütige Jugend Ihr Spiel mit dem raschelnden Laub treibt und die tollsten Sprünge in die aufgeworfenen Diät- lerhaufen vollführt, so ist es doch gerade der Herbst, von dem wir uns besonders ungern trennen. Auf den Winter folgt der Frühling. Scheidet der Lenz, dann winkt uns ein Sommer voll Wärme und Licht, und dieser wieder wird abgelöst durch den goldklaren Herbst mit seinem'leuchtenden Farbenspiel. Schließt aber -er Herbst seine Pforten, dann stehe» wir vor dem Winter. Während wir dem Blätterfall zusehen, entdecken wir der kalten Jatzreszeit untrügliche Vorboten: vereinzelte kahle, dürre Reste an Baum und Gestrüpp, und einen Himmel voll zerrissener, fliehender Wpll r . . . Gar manchmal im Leben, wenn uns herbstliche Gedan ken überfallen, wird unsere Seele zerrissen durch bange Zweifel, und in tiefster Mutlosigkeit schauen wir oft in die Zukunft. Jeder Hoffnung bar gehen wir unseren Weg weiter, und kein Sonnenstrahl will uns aus unserer Nieder geschlagenheit befreien. Bis eines Tages mitten in dieser Trostlosigkeit ein Tag anbricht, der so voll Licht und Schönheit ist, daß wir ge- bleydet die Augen schließen. Wie in starrer Winterkälte die Sonne blutrot aussteigt und der schneebedeckten Landschaft Leben und Wärme einhaucht, so großartig und erhaben wird in trüber Gleichförmigkeit unseres Lebens unversehens ein Gedanke geboren, dessen Gewalt wir uns nicht zu ent ziehe» vermögen, der uns innerlich wandelt und uns .aus Verzagtheit urplötzlich hinüberrettet in die Gefilde frohen Hoffens, und starker Zuversicht. —* Germanische Religion und Christentum. Am kom menden Sonntag, den 21. Oktober, nachmittags 4 Uhr, wird in der Bischofswerdaer Hauptkirche die erste Kirch ge meind evertre ter sch ul ung für Bischofswerda und Umgegend gehalten, zu der auch alle anderen Gemeinde glieder dringend ein geladen werden. Behandelt wird die auf weltanschaulichem Gebiete brennendste Frage der deut schen Gegenwart: „Germanische Religion und Christentum ". Als Redner ist gewonnen Herr Ober- kirchenrat Fröhlich vom Landeskirchenamt in Dresden. Tag und Stunde sind so gewählt, -aß weitesten Kreisen aus Stadt und Land der Besuch der hochwichtigen Veranstaltung möglich ist. Die Hauptkirche wird geheizt sein/' Dle Einlopf-Sammlung am vergangenen Sonntag hat im Ortsgruppenbereich Bischofswerda den ansehnlichen Betrag von RM. 841,68 gebracht. Davon entfallen auf die Stadt RM. 764,88, auf Belmsdorf RM. 19,75, Geißmanns dors mit Pickau RM. 20,15, Schönbrunn mit Kynitzsch RM. 37,20. 2n den Landgemeinden ist das Ergebnis noch keines wegs als befriedigend anzusehen und es darf wohl erwar tet werden, daß die nächste Eintopfgerichtsammlung eine größere Opferwilligkeit zeigt. ^-* Herr Dr. med. Werner verabschiedet sich. Mit einem herzlichen Lebewohl im heutigen Blatte verabschie den sich Herr Dr. Werner und Gattin von ihren Freun den und Bekannten in unserer Stadt und der Umgebung. Mit Herrn Dr. Werner scheidet ein tüchtiger Arzt, der seit 22 2ahren in unserer Stadt praktizierte, und großes Ver trauen in den weitesten Volkstroisen genoß. Erschütterte Gesundheit zwängen ihn, seine ausgedehnte hiesige Praxis aufzugeben. Er hatte (rst die Absicht, in seine fränkische Heimat überzusiedeln, zog es aber schließlich doch vor, in seiner Wahlheimat Sachsen zu verbleiben. In Dresden-N. hat er sich ein neues Heim gegründet, und di« besten Wünsche begleiten ihn und seine Gattin dorthin. Herr Dr. Werner, der sich auch als lyrischer Dichter einen Namen gemacht hat, wird diese langjährigen Beziehungen zu unserem Blatte auf recht erhalten. —* Vas Gastspiel „Der Schwärmer" gestern abend im Schützenhaus war von etwa 700 Volksgenossen belucht. die- sich köstlich an den Darbietungen dieses politischen Kabaretts ergötzten. Die „Schwärmer"-Künstlerschaft geißelt in spöttisch humoristischer Weise alles, was nicht in den Zeitgeist des Dritten Reiches paßt. 2n dieser parodistischen politischen Schülungsart geht sie mit allen Sorten der unverbesser lichen Volksgenossen, die sich mit -em nationalsozialistiscben Zeitgeist noch nicht abzufinden vermögen, scharf in. Gericht. Besonders wendet sie sich auch gegen Li« „übernatil rale" Literatur sowie di« nationale Kitschware und reitet gegen „Semitchen" eine scharfe Attacke. Die Künstlerschaft mit ihrem witzigen Ansager. Poldi Harlanns, wurde durch wohlverdienten Beifall belohnt. Besonderen Beifall ernte ten die vier Comedian Harmonists für ihr« tonprächbig vor- getragenen Volkslieder. Wie ganz anders wirkte Loch dieser Born, echt deutschen Volksgutes, als der Schlagerkitsch, den die vier Künstler zum Vergleich vorher sangen. Starken Beifall erntete auch der Zauberkünstler Lisetti für seine verblüffenden Kunststückchen und Ienita Santas als „Mecker-HulÜa". Mit ihren drastischen Darbietungen wer den die „Schwärmer" bei ihren Gastspielen manchen Volksge nossen bekehren, und das ist ja auch schließlich der tiefer« Sinn. —* Rückkehr von Lindern au» Erholungsstätten. Die von der Reichsbabn-Bezirks-Fürsorge Dresden des Eisen bahnvereins Sachsen e. V. in Neckarsteinach bei Heidelberg untergebrachten Kinder kehren am 18. Oktober Zurück. —* Ansbrauchrfrist für Frachtbriefe alten Vordrucks. Dom Pressedienst der Reichsbahndirektion Dresden wird mitgeteilt: Die neuen Frachtbriefmuster für den inner deutschen. Verkehr werden erst mit dem Inkrafttretei, -er neuen EiseNbahn-Derkehrsordnung «ingeführt werden. Mit der Neuausgabe der Eisenbahn-Verkehrsordnung ist vor dem 1. Juli 1935 nicht zu rechnen. AlsdaNn wird für den Aufbrauch der noch vorhandenen, zur Zeit gültigen Fracht brief« eine Frist von sechs Monaten festgesetzt werden, so daß die nach dem jetzigen Muster hergestellten Fracktbrieie noch bis Ende nächsten Jahres verwendet checken dürfen. Das neue internationale Uebereinkommen über den Cisen- bahnfrachtverkehr, das neue Frachtbriefe für -en inter nationalen Verkehr vorsieht, wird, soweit sich setzt übersetzen läßt, vor dem 1. Juli 1935 nicht in Kräst triton. Mtt der Gewähmng einer Aufbrauchsfrist für die zur Zeit gültigen internationalen Frackstbriefe ist nicht zu rechnen. Es wird deshalb dringend empfohlen, Vorräte an solchen Fracht briefen nur noch für die Zeit bis zum 30. Juni 1935 zu be schaffen. Goldbach, 16. Oktober. Eine Riesenkärloffel erntete Herr Paul Böhme in seinem Garten. Pie normal gewachsene Kartoffel hatte ein Gewicht von fast 3 Pfund. An dem Stock befanden sich noch drei Kartoffeln, die zwar nicht ganz das Gewicht ihrer Riesenschwester erreichten, aber auch eine statt liche Größe hatten. Großharthau, 16. Okt. Au einer-rechte» §eiertzm-e hatte die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, di« Einwohner- chaft für Sonnabend, den 13. ds. Mts., eingeladen. Zu die- er waren erste Kräfte aus Dresden verpflichtet worden, die ich als Meister ihres Faches erwiesen und in künstlerisch voll endeter Weise wertvollste alte deutsche Musik zu Gehör brach ten. Doris Wiilkler, Alt, Elsa Iäger-Ärnzmer, Violine, Hans Richter-Haaser, Klavier, und endlich Güsti Richter» sämtlich aus Dresden, füllten den Abend mit ihrer Künst und brach ten dadurch die von deutschen Meistern, wie Haase, Bach, Schubert, Schumann und Reger, geschaffenen Kostbarkeiten »en Erschienenen nahe. Die Darbietungen hinterließen er- ichtlich tiefen Eindruck, riefen stürmischen Beifall hervor und erzwangen Zugäben. Mt dem Abend wurde d«r Beweis er bracht, daß auch auf dem Lande Verständnis für echte, wahre Kunst besteht und Darbietungen darin dankbar ausgenom men werden. -- Ortsgruppenleiter Kölbel, der den Abend mit einigen begrüßenden Worten eröffnete, wobei er auch die mit diesem ersten Konzertabimd verfolgten Absich ten klarlegte, konnte zum Schluffe der Veranstaltung mit Be ¬ den, die freilich an manchen Stellen der herrschende Sturm wind arg zerzaust oder in Fetzen gerissen hatte, denn der Wind kann infolge der freien Lüge hiervon allen Seite» heran. Der starke, tagelange Regen hatte die Zugangs- und Siedlungswege in einen Morast von lehmiger Beschaffenheit mit großen Pfützen und Lachen verwandelt, dem man durch Legen von Brettern einigermaßen zu begegnen suchte. Wenn aber erst die Kipplories und Gleise vo» den Wegen ver schwunden und die Wege ausgebaut seist werden, und wen» , friedigung feststellen, daß Vkese ats wiHlgelungen bezeichnet > werden könne. UNter den Besuchern herrscht« ausnahmslos, die gleiche Meinung. Dankerfüllt äußerten viele den Wunsch., recht bald wieder einmal einen derartigen Abend geböten zu . erhallen. Großharthau, 16. Okt. Winkethilsswerk 1SZ4/Z5. Der ' vom 10. bis 12. Oktober durchgeführte Verkauf der Bern-, l steinabzoichen erbrachte RM. 62,86. und die Sammlung am ersten Eintopfsonntag RM. 115L5. Allen. Spendern herz lichsten Dank! Nachdem unser Führer Adolf Hitler bei Er- > öffnung des Winterhilfswerkes 1934/35 am 9. Oktober allen Volksgenossen ans Herz legt«, nach besten Kräften zum Ge lingen des großen Hilfswerkes beizutragen, glaubten wir, daß keiner zurückstetzen werde. Leider ergeben die Sammel listen, daß dieser Appell bei manchem Volksgenossen keine Beachtung fand. Besonders das kleine Opfer für das Bern- steinabzeichen glaubten bedauerlicherweise vi«l« Nicht aufbrin- gen zu können. Mancher muß sich von dem Opfergeist der ärmeren Volksgenossen beschämen lassen» Vie ihr Scherfleiu gern und freudig geben. Wir richten nochmals ast alle Ein wohner GroßharHaus di« Bitte» b«s dkn nächsten Sammlungen ihrer Pflicht den notleiden den Volksgenossen gegenüber nachzukom men. Helft unserem Führer im Kampf gegen Hunger und Kälte! Am kommenden SonnabeNd, 20. Oktober, findet in unserem Orte eine Klei Versammlung statt. Seht Eure Bestände durch, ob nicht das eine oder andere Klei dungsstück geeignet ist, din notleidenden Volksgenossen einen Schutz gegen die Winterkälte zü bieten. Legt die zugedach ten Spenden bereit. Hornsignole werden Äuh auf die Am kunft der Sammler aufmerksam machen. Allen Spendern schon im voraus herzlichsten Dank. Großröhrsdorf, 16. Oktober. Auszeichnung kreuoerdien- ler Feuerwehrleute. Im Anschluß an eine stattgefundene Uebung der Freiwilligen Feuerwehr konnten einige treuver- diente Feuerwehrleute eine würdige Ehrung erfahren Beisein der gesamten Wehr überreife in der Turnha! Dezernent, unseres städtischen Feuerlöschwesens, St Ha e de r, den Steigergruppenführern Martin S' und Max "" - " " ' und Baterb Bischofswerda, 16. Oktober. Der zweite Abschnitt des BebauunKsplanes unserer Stadtrandsiedlung, welcher die Errichtung von nochmals zehn Doppelhäusern vorsah, ist beendet wotden: und' im Laufe der vergangenen Woche erfolgte der Einzug der Sied ler in ihr neuer Heim. Mit Wagen und Wägelchen, beladen mit Möbeln und allerlei sonstigem Hausrat, kamen diese mit Hilfe von Freunden und Bekannten aus ihren bisherigen Stadtwohnungen herausgezogen, so daß der Umzug ohne große Unkosten vor sich ging, und auch das Etnräumen und Einrichten der Wohnungen geschah mit vereinter Kraft. Denn oberstes Gebot der Siedler ist die Selbsthilfe und mit wenigen Mitteln auszukommen, da noch sehr viere Wünsche der Erfüllung harren, sei es mit der Innenausstattung und -Einrichtung der Häuschen, der Erstellunavon Umzäunun gen .Geräteschuppen usw. usw. Und der Garten, von dem man in vielen Fällen erst die Anfänge erkennen kann, möchte Loch im kommenden Frühjahre genau , so schön und zweck mäßig hergerichtet sein und farbenfreudig blühen und grü nen, wie die Gärten der zehn Doppelhäuser des ersten Bauabschnittes, über die sich jeder Besucher im vergangene» Sommer von ganzem Herzen freute. Dies alle- erfordert außer tatkräftiger Selbsthilfe finanzielle Aufwendungen, die bei den Siedlern nicht im Uebermaße vorhanden sind. Groß aber ist bei ihnen allen die Freude, wenn die ersten Erträg nisse im Garten sichtbare Gestalt annehmen uno die ersten Früchte von den soeben ein gepflanzten Obstbäumchen ge erntet werden können. Der Stolz der Besitzer wächst so dann mit dem Derbundensein von Blut und Boden auf der eigenen Scholle in dem rastlosen Bestreben, diese reckt schön und ertragreich zu gestalten, denn ihre Arbeit dient nicht nur ihnen, sondern in viel größerem Maße nöck ihren Kindern, die, der Enge der Stadtwohnungen entrückt, sich hier in reier Natur unter Licht, Luft und Sonne tummeln und kräftigen können. Fast jeder Siedler ist hier ein „Bauer im kleinen" und hält Hühner, Gänse, Kaninchen usw» in den angebauten Außen- oder Innenstallungen» die durch ihre Erzeugnisse zum Haushalt beisteuern oder spater einen fet ten Sonntags- und Feiertagsbraten liefern , »»erden und die er deshalb Mit ganz besonderer Liebe und'Sorgfalt betreut wiederum eine Annehmlichkeit mehr, welche ihm in den Stadtwohnungen bisher nicht möglich war auszuüben. Fast vor jedem der zehn Doppelhäuser war. ein« Girlande aus Reisig mit Blumen und einem Willkommgruß . zum Ein züge von lieben Freunden und Bekannten astgebracht wor- dazu auch der elektrische Anschluß vollzogen sein wird, dann wird auch unsere Stadtrandsiedlung.VaLraußenam vielae-, schlängelten Laufe der Wesenitz zu einem wahren Schmuck kästchen werden, in dem gesundes Wohnen, Wachsen und Gedeihen von groß und klein möglich ist. 2m nächsten Früh jahre schon wird dieser Teil der Siedlung: dann ein ganz an deres Aussehen zeigen wie jetzt, wo vor dem Eintritt des Winters nicht mehr viel zu machen ist und deshalb die äu ßeren Wünsche auf bessere Zeit zurückgestellt werden müssen. Dank des ungewöhnlich heißen und: langen Sornmerwetters konnten die Häuser innen richtig austrocknen, und auch die Bedachung war rechtzeitig fertiggestellt. Die ausführenden Firmen und nicht zuletzt der Freiwillige Arbeitsdienst haben ihr Möglichstes getan, um der Stadtrandsiedlung: zum vol len Gelingen zu verhelfen, über die auch Ortsfremde wieder holt ihre volle Anerkennung ausgesprochen haben.