Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 09.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193410091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19341009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19341009
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-10
- Tag 1934-10-09
-
Monat
1934-10
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.10.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
. .... I und klappte ihr Buch zusammen, so daß die drei alten nur wieder Mr ein de« G«ß richtet, verkehri mild« ü LH Taawi Auto zu recht bei drei Doi I ab« jeiten schon einmal aueaetv hitnder Stadt, Mensche erlaubt mal ein 8 die war Meister si Stern au! der Taff lung kür daß si, i konnte. ihr« Lau süsse zur Summen kanten L unhezwir »ieder Entsetzen -«-t-H« am der spielte. Schiff-k« Ssterveich amt« -je merken, gesetztse hätte siä sie. Uyk al, «in t Ruh« und stillen lag schwer auf ihrer Seel«, sie daran dacht«, war es wohl sein könnte. Es säst eine Scheu in ihr, ibn danach zu fragen. Sie ging >nd her, räumt« alles zusammen und löschte di« Sam- die Hintertüren sich «in Herz und trat leise in des La- Der sah am Schreibtisch, über viel« >ße Papier« gebückt. Er sah auf, al« de» vommerschen Dörfchens Dehlingsdorf sorgt neuerding» ein Ziegenbock. Dies Wundertier, da« sechs Jahre alt ist. gibt nämlich Milch. E» lieft, - ' renz täglich sein regelmäßig! Bock, bei dem sich die Gtricha..._„.. Art herausgebildet haben, soll jetzt zur näheren Unter- suchuna einem wissenschaftlichen Institut übergeb« Nur schade, daß besagter Ziegenbock nicht regelre bler liefert. ; Pratabpur wurde seit Monaten «in , «ohner gegen die au» dem Urwald eindringenden Affen anderen b die Perle oder eine» sagen, dei Größe ha ihr der S Hand zrrs So al haben. 6 kel fallen, fier« Aunl der sei de sei der M auch den i Dem er den Ho ner Zunft Abgesandt raufte sich mehr noch Tag« den ihm der! Werkzeug sich selbst durch die zweifelte « Kopf. D«i ächzte^ und unter dem au», «o U ihm Helsen war auf 2 Augenblick schoß, bliel entschloßen in die We Drehbank Tand, Sax au» Jtaliei gen und p Vie Meist, bare Perle mal eben i schlug ein setz« dich neben mich! Ganz dicht. So. — Sieh, es ist dir nicht unbekannt, daß Frieden mit verschiedenen Hypotheken belastet ist. Davon ist mir nun ganz unerwartet di« größte heut« morgen gekündigt worben, „Zu wann?* fragte si« leis«. „Zu Johanni, Es war vierteljährige Kündigung gemacht. Aber es ist ganz ausgeschlossen, in diesen H jetzt neues Geld zu bekommen. Ich habe es schon «in versucht, da ich diese Sache kommen sah.* „Und der Gläubiger will sich nicht länger gedulden?* „Er kann es nicht. Er steht dicht vor dem Bankrott* „Und wie willst du nun in einem Vierteljahr dies« große Summ« beschaffen, Vater?* i . Der.alte Bracht hat sich zurückgelehnt kn seine« Stuhl. Seine Hände tasten zittenL über die grüne Tuch» platt« seines Schreibtisches. Dann faltet er sie zusammen -- «anz fest--ganz fest. ' „Wir müßen Frieden verkaufen, Eva-Maria. Es bleibt kein anderer Ausweg* Da» Mädchen hat den Kops tief gesenkt. Der Vater soll die Tränen nicht sehen, die ihr langsam und heiß kn dis Augen steigen. Sie weiß, daß es so ist, wie er sagt. Daß man machtlos ist gegen Verhältnisse, die man schon alle die Jahr« langsam, langsam kommen sah, wie sie über so viele Tausende in diesen Jahren kamen. Weil di« letzten Ernten getrogen hatten — weil Steuern und Abgaben sd furchtbar drückten. Weil es eben,ein Jahr schwerster Katastrophen und härtester Heimsuchung war. Denn Gott wollte sein deutsches VÄk noch einmal rufen. Durch die Not. Lehrt Not nicht beten? - Der alte Bracht legt fein« zitternde Hand auf d.. tief gesenkten Scheitel seines Kindes. „Ich bin alt und werde bald tza droben «ine neue Hei mat finden. Aber für euch Kinder ist es mir weh. Daß ihr nun heimatlos werden sollt. Ihr seid so gar nicht geschaffen für die Stadt.* Eva-Maria reißt sich zusammen. „Wir find jung und' anpassungsfähig, Vater. Junge Bäume lassen sich leichter verpflanzen als alt«. Für dich ist «» viel, viel schlimmer. Du hast nie in einer Stadt gewohnt. Du bist hier geboren und groß geworden. Mutter ist hier begraben und deine Eltern. Friede» ist doch schon über zwei Jahrhunderte in der Brachtfchen Family. O, für dich wird e« sehr, seht hart sein!* Si« kann es nicht hindern, daß ihr jetzt die Tränen über die Backen laufen. Leisi sagt der alte Bracht, indes leine Augen das Kruzifix suchen, da» üb« seinem Schreibtisch hängt: „Wir haben hier kein« bleibende Statt, sondern dl« zukünftige suchen wir. Läß uns mutig und tapfer sein, mein Kind! E« ist das einzige, was wir jetzt tun können. Ich hoffe zu Gott, daß wir nach dem verkauf noch soviel übrig behalten werden, daß wir ganz bescheiden in einem kleinen Städtchen ivHnen können. Da ist es nicht so teuer.* Goa-Maria nickt, „Eine von yü» Schwestern bleibt dann bei dir und Tante Petrin«. Di« anderen müssen sich ein« Stell« suchen. Wir sind ja all« kräftig und gesund, da wird r« nicht schwer halten * « E« war lange nach Mitternacht, al» Vater und Tochter sich endlich trennten. Mit Ihrem kleinen, flatternden Licht geht Eva-Maria durch da, schlafend« Hau«. Ihr tut da» Herz so «eh —so w«h. Da» hat nun all«» Sparrn und Einschränldn genutzt? Uno die Last mit den Gästen — und all«», alle»! Hatte sie nicht da» Schwerst« auf sich nehm«» «0ll«n, nur um dem geliebten alten Vater dl« Hennat zu «rdasten? Damit er in Ruhe «inst Per sterben könnt«, wo er sein atm- ze« lang«, Leben gewirkt? Und nun MM» «r doch fort! Reue Heimat suchen mit «elßem Haar. V, wi« st« all« an Frieden hängen! Jeden Stein — jeden Fußpfad — jeden Graben kennt man. Und Fremde sollen nun schalten und «alt«n hier? Di« den Acker nicht so lieben können und den uralttn. verwilderten Garten! - (Fortsetzung folgt.) Haachchewtde-Loilett« mit musikalischer Unterhaltung und VUdvorführung. Li« Kleinen haben an -er Neuerung ihr« Helle Freude. Die Anlage ist von Harthaer Handwerkern angefertigt und al» Musterschutz angrmeldet worden. Leisnig, 9. vkt. Eine «lesenkartofsil. Bei per Kar toffelernte fand ein Landwirt eine Riesinkartoffel, die das stattlich« Gewicht von einem Pfund und SSV Gramm auf wies. Burgstädt. 9. Okt. Sie säten nicht und erntet« doch. Wie gemeldet, sind hier kürzlich ein 24jährigek vyrkersdor- fer und ein SOjähriger Chemnitzer Einwohner «egen z»Ll- reicher Diebstähle festgenommen werden. Der Vurkersdor- sir hat inzwischen zugegeben, haß er gemeinsam mit seinem Komplizen währen- der letzten Ernte vom Felde eines Göp» persdorfer Bauern zahlreiche Getreidepuppen gestohlen hab«. Diese wurden zu einer bereit» ermittelten Burkers- -orsir Hehlerfamilie gebracht, wo sie ausgedroschen wur den. Das „Ernteergebnis* — drei Zentner Welzen — ba den die Täter verkauft. Zwei weitere Personen haben sich der Mithilfe zum Diebstahl schuldig gemacht. Zwickau, S. vkt. Karpfenteich geplündert. In Seeling städt wurde vdn unbekannten Tätern da« Wasser eines Karpfenteiche» abaelaflen. Den Dieben sind dabei etwa 60 Karpfen in di« Hand« gefallen. Zwickau, 9. Okt. Sjährige» Kind tödlich überfahren. An der Kreuzung Nord- und Pestalozzistraße in Planitz wurde das fünfjährige Töchterchen des Einwohners Wal- kersdörfer tödlich überfahren. Da» Kind war hinter einem Pferdegeschirr Über die Straß« gelaufen und von einem Lastkraftwagen erfaßt worden. Wo gingen ihre törichten Gedanken beute abend nur spazieren? Und sie hatte den Speisezettel für morgen noch gar nicht fertig im Kopf. Dazu fremde Gäste im Hau», die recht ansprüchsvoll waren. Und ihr Blick flog hinüber zu den beiden Fräulein Rlndermus, die mit Ärnte Petrin« Karten spielend an einem Seitenttschchen saßen und sich laut und lebhaft stritten. Hopps onltete mit hochrotem Kopf über einer Broschüre. „Ueber Werdegang, Bedeutung und Ausstieg unserer deutschen Flugzeuge* Seit einiger Zeit interessierte sie sich so besonders dafür. Plötzlich aber gähnt« sie ziemlich herzhaft mit lautem Knall ihr Buch zusammen, so daß i Damen am Spieltisch erschrocken hochfuhren. „Ich bitte dich, Hopp-, was ist das nur flegelhaftes Benehmen!* - Und Tante Petrin« sah sehr ärgerlich au». „Ich habe so etwas von einem wohlerzogenen jungen Mädchen überhaupt nicht für Möglich gebaltenl* klagte Fräulein Eulalia Rindermus und preßte beide Zeigefinger gegen die Schlafen. Di« andere Schwester Rindermus sagt« kein Wort. Nur ein kalter, vernichtender Blick strafte Hopps. Doch Hopps war nicht so leicht einzuschüchtern. Mit einem Satz war sie bei Tante Pettine und schlang die Arme um ihren Hals. „Lieber, goldiger Petrus! Bitte verzeih' mir und mache nicht solch trauriges Mausigesicht! Ich hatte im Augen blick ganz vergessen, wer da noch alles hier herum saß. Und ich bin immer abend» so schrecklich müde, weißt du. Weil ich doch morgens so sehr früh herau» muß. Direkt mit Monis Hühnern zusammen, sage ich dir. Solch« Müdigkeit kennen ältere Damen ja gar nicht, die jeden Morgen His neun Uhr schlafen können* Sie warf einen kleinen Seitenblick auf di« beiden Frem den. Dann reckte sie sich und unterdrückte heldenhaft ein erneutes Gähnen. „So, ich gehe nun zu Bett. Sonst garan tiere ich für nichts, wenn mich erneut ein Gähnen über kommen sollte. Gute Nacht allerseits. Es ist auch bereits zehn Uhr.* . Sie zündete ihren Leuchter an, nahm ihr Flugzeugbuch unter den Arm und ging aus der Tür. Auf der Treppe hört« man sie noch singen. Da brachen auch di« anderen auf, und Eva war den alten Damen behilflich, ihren Kram zusam menzupacken. Moni kam aus Vaters Arbeitszimmer zurück. „Ich habe Väterchen eben noch „Gut« Nacht!* gesagt. Aber ich finde, er sieht so bekümmert au». Als ob er noch etwas auf -em Herzen hatte. Sprich -och noch einmal mit thm, Eva. Du kannst das am besten. Ich gehe nach oben.* Eva nickte. Es mußte schon etwas sehr Ernsthaft«, und Einschnei dendes sein, was Vater so au» seiner Ruh« und stillen Gleichheit bringen konnte. Und e» lag schwer auf ihrer Seel«, wenn si« daran dacht«, wa» e» wohl sein könnte. Es war fast eine Scheu in ihr, ibn danach zu fragen. Si« ging hin und her, räumt« alles zusammen und löscht« di« Lam pen. Sah nach, ob di« groß« Haustür und die Hintertüren abgeschlossen waren, wi« sie er j«d«n Abend tat. Endl ch faßte si« s' ' " " ' '' ' " " ter» Arbeitszimmer. Aktenstück« und groß, er Eva-Maria ein treten hörte. „Ich wußte, daß du noch zu mir kommen würdest, mein Kind. Ich hatte darauf gewartet.* Sie legte den Arm um feine Schultern und strich ihm Über das grau« Haar. „Du hast schlechte Nachrichten bekom men, Vater? Ach, sag' mir alle», alle«. Du weißt ja, geteitter Schmerz ist halber Schmerz. Und ich möchte dir so gerne tragen helftn.* - Der alte Herr von Bracht nahm ihr« beiden Hände und sah sie an. Es war ein großer, tiefer Schmerz in seinem edlen Greisengesicht. „Ich danke dir, Eva-Marie. Ja, du sollst auch alle» er fahren. Ich bin euch Wahrheit und Offenheit schuldig. Ich will es kurz machen. Denn ich weiß, du bist mein starke» und tapferes Kind. Komm, nimm dir einen Stuhl und schafft. Er wurde von Hausbewohnern überrascht und er- griff^vleHlucht, tvirNte jedoch «lnaeholt u. der Polizei über- geben.uzerd.en,. Bon der Kriminalpolizei wird zur Zeit noch nachgeprüft, ob der Festgenommene noch mit anderen Ein brüchen in Verbindung steht. Pirna, Oktober. 2» die Abortgrube gefalle». Am Sonnabend fiel ein einjährige» Kino in Dohma in die Abortarybe. Man vermißte es erst etwa nach einer Stun de. Al» man da» Kind fand, war der Tod bereits einge treten. Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg. Lchylg, 9. Oktober. In der Revisto »»Verhandlung vom Herzschlag getroffen. Der ehemalig« Inhaber einer der größten Fischräuchereien und Fischkonservenfabriken Deutschland», der M Jahr« alle Kaufmann Johannes Lehr mann aus Altona, erlitt im Anschluß an «ine Revision»»«« Handlung vor dem 8. Strafsenat des Reichsgerichts, Inder ex leine Revision gegen ein Urteil des Landgericht« Altona persönlich begründet hatte, einen Herzschlag, der den sofor tigen Tod zur Folge hatte. Die Leiche wurde dem Institut für gerichtliche Medizin zugeführt. Borna (Bez. Leipzig), 9. Oktober. Gegeu wilde Aasa- nenjäger. Der kommissarische Kreisjägermeister, Revier förster Dost in Ebersbach, muß folgende Bekanntmachung erlassen: Mit Rücksicht auf die Landwirtschaft war davon abgesehen worden, hinsichtlich de» Fasanenabschufle» ein schränkende Bestimmungen zu erlassen. Nachdem jedoch zu erkennen ist, daß ein Teil der Reoierinhaber die erforder liche Selbstbeschränkung vermissen läßt und wahllos all« vorkommenden Fasanen abgefchoflen werden, sehe ich mich zu folgender Anordnung veranlaßt: Hähne und Hennen; die noch nicht voll erwachsen sind, dürfen nicht geschossen werden. Jeder Revierinhaber hat auf den Hahnenabschutz 33 Prozent Hennen frei. Für Reviere, in denen der Fass- neybestand die zulässige Grenze überschreitet, ordne ich im einzelnen einen stärkeren Abschuß an. Verstöße gegen vor stehende Anordnung, deren Dur<Whrung die Rinafiihrer überwachen werden, haben sofortiges Abschußverbot für die laufende Schußzeit zur Folge. i Herold (Erzgeb.), 8. Oktober. Eiserne Honett. Am nächsten Mittwoch kann der hiesige Einwohner Karl Trau gott Emmrich mit seiner Ehefrau die .überaus seltene Feier der Eisernen Hochzeit begehen. Der Jubelbräutigam ist 88, die Braut 87 Jahre alt. , Hartha, 9. Okt. Ein erfinderischer Friseur. Eine inter- effant« Neuerung hat ein hiesiger Friseurmeister in seinem Friseurlaüen aufgestellt. Es handelt sich um eine Kinder- — Eine AUmkowödte, die Mr Traßö-t« nwrd«. den Film-Atelier» von »arrandov bei PrSg wurden jetzt di« Aufnahmen zu einer Komödie gemacht, in der «in« Lmups- watze eine wichtige Rolle zu spielen hatte. Der Hauvtdar- steiler, ein bekannter FtlMkomiker, hatte nach d«M Manu- skript den versuch zu unternehm««, sein Beinkleid mit Hilfe det Dampfwalze zu bügeln. Dieser versuch hatte, so schrieb da» Manuskript vor, zu mißglücken; di« Dampfwalze sollte sich selbständig machen und in «in zu diesem Zweck von dpi Bühnenarbeitern nicht allzu fest hergesteve» «Restaurant* einbrechen, wo die Gäste in panischem Schrecken di« Flucht zu ergreifen hatten. Bei den Proben «ng all«» au«,, zeichnet, so daß niemand etwa» Böses ahnt«, al» der Ruf „Achtung, Aufnahme* ertönt«, vorschriftsmäßig brach die Dampfwalze in da» „Restaurant* «in,. vorschriftsmäßig flüchteten die „Gäste* in Heller Panik, aber einer blick sitzen, wurde von der Dampfwalze überrannt und zu 2Ä»e gequetscht. Dieser eine war ein «bemal» bekannter Thea termanager, der durch di« Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre au» der »ahn geworfen war und der nun nach fünf jähriger völliger Erwerbslosigkeit al- Statist zum ersten Male wieder etwas verdienen wollt«. Der Arzt außerte die Vermutung, daß eine plötzliche -erzattacke es dem Mann unmöglich gemacht hatte, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. — Heirakswat l» «»haitischen. In Plötzkau, einem anhaltlschen Ort, drängen sich die Heiratslustigen zum Standesamt. Längst ist der „Gemeindekasten*, in dem di« Aufgebote der zukünftigen Paare ausaehängt wrrdefl, zu klein geworden. Nun mußten die Gememoevater sich schwe ren Herzen, entschließen, «inen neuen, größeren Kasten an- fertigen zu lassen, um die Ueberftklle der Aufgebote unter- zubringen. Vivant svquvntv»! - — Der Ziegenbock al» Mlchlieferank. Für den Ruhm de» vommerschen Dörfchens Dehlingsdorf sorgt neuerding» ein Ziegenbock. Dies Wundertler, da« sechs Jahr» all ist, gibt nämlich Milch. Es liefert wie sekne weibliche Konkur renz täglich sein regelmäßiges Quantum. davon ab. Der Bock, bei dem sich die Strichanlasten auf diese merkwürdige Art herausgebildet haben, soll jetzt zur näheren Unter- '7.7 7"7 7'7' „ '>«n werden. e, daß besagter Ziegenbock nicht regelrechte» Vock- Affen erobern eine Skadk. In der indischen Stadt «-—>—heftiger Kampf der Ein- Neues aus aller Wett. — Zehn Gebäude eine» Dorf« vom Feuer zerstört. Aus Nordhausen wird gemeldet: In dem Beramannsdorf Craja brach am Sonntag während der Kirmesfeier in der Scheune eines Landwirts Feuer au», da» sich mit rasender Geschwindigkeit ousbrettete. Zunächst wurden sämtliche Wirtschaftsgebäude des Gehöfte», danach die Wohnhäuser und Stallungen der Nachvargrundstücke zerstört. Das Feuer sprana von hier au- auf drei weitere Anwesen über. Insgesamt sind der Feuersbrunst 10 Gebäuhe zum Opfer gefallen. Der' Brand sst wahrscheinlich auf Fahrlässigkeit zurückzuführen. Durch Wassermangel wurden di« Loschar- beiten stark gehemmt. Der Sachschaden ist sehr groß, doch konnten Menschen und Vieh in Sicherheit gebracht werden. würden gerettet, währ-nl jugendlii «» L-ni nialleb« wollte- betrat ei stia« SL entgeltli, -lest völ Raum. Kinde g Operatei in Dran ßttergessen und vergessen werdent Wer lange lebt ans Erden, , Der hat wohl diele Beiden, ' Zn lernen und zn leiden. , . Storm. Lopvrlgkt dv Karl Köhler L Lo., Berlin-Zehlendorf. ^1. Fortsetzung.» (Nachdruck verboten.) In den Lüften war ein Rauschen — wi« hundertfaches Flügelschlagen. Und oft ein Schrei — ein Dogelruf — ein Pfiff. Da» waren tausend und abertausend Wanderer, die «ne ewige Sehnsucht Heimtrug über Meere und Länder, dem fernen Norden zu, ob auch der Süden noch so schön un verlockend gewesen. Und Monika mußte an das alte Lied von Julius Sturm denken: . , -. Mit dem Bogel sind geflogen - - - i Seine Kinder übers Meer. Als sie sich satt gesehen an all der Schönheit da draußen, ging Moni langsam nach unten zu den anderen. Cs be fremdete sie, daß der Vater nicht mit im Wohnzimmer war. . „Er hat drüben noch zu arbeiten*, sagte Eva auf ihr« Frage. Aber sie sah bedrückt dabei aus. Denn sie wußte, daß der Vater heute mit der Post einen 'unangenehmen Brief bekommen hatte. Was darin stand, ahnte sie nicht, aber sie hatte gesehen, -aß der Baler jäh zusammenzuckte und sehr blaß geworden war. Und das wollte viel sagen bei dem alten Herrn von Bracht, der sonst immer so be herrscht und ruhig war. Eva hatte ihrem Vater nachgehen und ihn fragen wollen. AWr sie scheute sich davor. Wenn es nötig war, würde er sie schon selber rufen und ihr alles Men„ Nun fehlte er ihnen hier im Wohnzimmer, wo sein Sessel mit den Zeitungen leer stand und auf ihn wartete. Wieder und wieder sah Eva nach der Uhr. Und es über kam sie «ine große Unruhe. Sie saß tief über ihre Näh arbeit gebeugt, aber ihre Gedanken waren weit fort. Moni hatte auch so lange oben gesessen, was sonst gar nicht ihre Art war. Sie war überhaupt -en ganzen Tag so se.ab wesend un- wie in tiefen Gedanken. Eva sah verstohlen zu der Schwester hinüber, die zerstreut nach einer der Zeitun gen griff, aber doch nicht richtig zu lesen schien. Wo war -a- heute nur mit ihren Menschen hier in Frieden? Nun» sie würden alle schon mit ihren Nöten zu Eva kommen. Das war immer so gewesen. Denn war nicht Eva nach dem frühen Tod der Mutter Mittelpunkt und Rat geber im ganzen Haus« geworden? Kamen sie nicht all«, groß und klein, mit ihren Nöten immer zu Eva-Mcria? Darpm hatte sie auch schon in jungen Jahren so etwa» Ge setzte», Mütterliches, voll Rat und Liebe für einen jeden — voll Bergessen für sich selbst. Das war es auch gewesen, rpas Hubert Eschen so sehr zu ihr hingezogen hatte. Was neue Wärme uyd neuen Inhalt in sein leeres, freudloses Dasein gebracht hatte. Hubert Eschen! Eva-Maria ließ die Hände mit der Arbeit in den Schoß sinken. Ihre Augen waren in weiten Fernen. Wo mochte Hubert sein? . Sie hatte nie wieder etwas von ihm gehört. Ob er von seiner großen Reise heimgekehrt war? Ob er niederge kämpft hatte, was ihn noch unsichtbar mit der geliebten Braut verband? Ob er Grit jetzt näher gekommen war, die einst sein Weib werden sollte? Ein« unbestimmte Scheu hatte Eva-Maria bi« jetzt im mer davon zurückgehallen, Job Ingelheim nach dem anderen zu fragen. Und Job kätt« sicher von ihm berichten können. Das Mädchen fuhr erschrocken zusammen, al» es sich auf so weiten, unfruchtbaren Gedankenwegen ertavpt«. Wie kam si« nur dazu? Hatte sie nicht ein'n Riegel geschoben vor alles Gewesen«?,Hatte sie nicht nur noch dazu sein füx die Ihrigen? Die sie so nötig brauchten? Sie sah ihre Hände an. Di« waren rauh und hart geworden von der täglichen Arbeit in Hau» und Küche.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)