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Technische Herstellung von Brom 69 für Brom rein von der Rohstoffseite gesehen zu ermitteln, muß man die Brom bilanzen der Betriebe auf stellen. Man erhält zusammenfassend dann folgendes Bild: In den Hartsalzbetrieben des Südharz-Gebietes werden mit dem Rückstand 30%, mit dem Schlamm 10 % der Brommenge, hauptsächlich als ungelöstes NaBr im Steinsalz, Rest in der anhaftenden Lauge, ausgeführt. Etwa 30 bis 35 % der ein geführten Brommenge können gewonnen werden; der Rest wird ausgeführt im Laugenabstoß und vor allem in den Fertigprodukten. Ähnlich liegen die Verhältnisse in den Hartsalzbetrieben des Kalikombinats „Werra“. Der Bromgehalt ist etwas geringer als im Südharz. Durch den Rück stand werden etwa 20%, durch den Schlamm etwa 7% ausgeführt; auch hier können etwa 30 bis 35% der eingeführten Brommenge gewonnen werden. Der Rest wird wie oben ausgeführt. Wesentlich anders liegen die Verhältnisse in den Carnallitwerken in Mitteldeutsch land. Hier werden nur etwa 10% durch Rückstand und Schlamm und 10 bis 15 % durch KDS ausgeführt, gewonnen werden können maximal 60 bis 70 % der eingeführten Brommenge. Insgesamt ergibt sich aus den Brombilanzen der Werke nach dem Stand von 1962 (der im wesentlichen jetzt noch gilt), daß rein von der Rohstoffseite her gesehen die Möglichkeit besteht, die Bromproduktion der DDR von jetzt rund 2900 t/a mit rentablen Mitteln auf 4500 bis 5000 t/a und unter Ausnutzung aller Möglichkeiten auf 6000 t/a Brom zu steigern. Da in einigen Werken (z. B. U-Bach) die Menge und der MgCl 2 -Gehalt des verarbeiteten Rohsalzes laufend gestiegen sind, erhöht sich insgesamt die Produktionsmöglichkeit für Brom. Literatur [1] Rörnpp: Chemie-Lexikon. Stuttgart 1962, 5. Aufl., S. 618. [2] Ullmanns Enzyclopädie d. Techn. Chemie. 4. Band. München 1953, 3. Aufl., S. 727—742. [3] Autenrieth, H.: in Winnacker-Küchler: Chem. Technologie. Anorg. I. München 1958, S. 509—513. [4] Gnielin: Bd. 7, 8. Aufl., S. 34. [5] Kubierschky: in Wohlgemuth, L. M., Monographien über chem.-techn. Fabrikations methoden. Bd. 3, Halle 1907, S. 60—72. [6] Mitreiter, R.: in Wohlgemuth, L. M., Monographien über chem.-techn. Fabri kationsmethoden. Bd 20. Halle 1910. [7] Michels, W., u. Przibylla, C.: in Fischer, F.: Chem. Technologie in Einzeldar stellungen. Leipzig 1916, S. 220—230. [8] Chem. Zeitg. 45 (1921) S. 1089. [9] Bräuer, A., u. d’Ans, I.: Fortschritte in der anorg.-chem. Industrie. Bd. 1. Berlin 1921, S. 341—363. [10] Hüttner, H.: Z. f. angew. Chemie. (1922) S. 431—433. [11] Imperial Institute, The mineral industry of the British Empire and foreign countries. London 1928. [12] Maruenne, P. : Chim. Ind. 21 (1929) S. 1305. [13] Walter, I., u. Horst, C.: Bl. Soc. Fulh. 97 (1931). S 29. [14] Kaltenbach, M.: Chim. Ind. 25 (1931) S. 543. 5 a’