60 Reinhard Korn zeug verwendet worden. In Zukunft wird außer der Turmfüllung zunehmend Glas mit Kugelschliff verwendet werden. Für die Brom-flüssig-Kühlschlangen und Rohrleitungen wird es bereits eingesetzt. Fahrweise Die zu entbromende Lauge wird nach einwandfreier Klärung in konstanter Menge und Temperatur eingesetzt. Durch entsprechenden Stapelraum soll ein gleich mäßiger Bromgehalt eingehalten werden. Chlor wird in großen Stapeltanks unter Druck verflüssigt gelagert, der Druck be trägt bei 20°C 6,6 atm. Das Chlor verdampft, wird durch Rotamesser gemessen und im Turm unten eingeleitet. Die Menge wird nach der Dichte des Sauerwassers - gemessen mittels Spindel in der Scheideflasche - eingestellt. Durch Bildung von Chlorbrom, das sich im Sauerwasser löst, steigt mit dem Chlorüberschuß die Dichte des Sauerwassers an, zugleich verschiebt sich die Farbe des Sauerwassers von rot nach gelb. Dadurch kann man die Chlorzugabe nach der Dichte [41] oder der Farbe des Sauerwassers [42] fahren (Tabelle 2). Tabelle 2 Dichte des Sauerwassers Chlorgehalt des Rohbroms [%] 1,023 0 1,029 2 1,034 4 1,039 6 Die Dampfzugabe erfolgt zweckmäßig nach dem Druck im Turm. Er wird etwa in Turmmitte durch ein U-Rohr-Manometer gemessen und soll 50 bis 100 mm Wassersäule betragen. Die Dampfzugabe kann auch nach der Temperatur der Bromdämpfe (80 bis 85°C) eingestellt werden. Die Zugabe des Chlors in Form von Chlorwasser [93] ist im allgemeinen nicht zu empfehlen. Leistungsdaten Die Lauge kann bis auf einen Bromgehalt von 0,05 bis 0,2 g/l entbromt werden. Der spezifische Chlorverbrauch beträgt theoretisch 0,44 kg/kg Brom; praktisch je nach dem Bromgehalt und der Beschaffenheit der eingeführten Lauge 0,52 bis 0,70 kg/kg Brom. Der Überschuß geht d.urch Hydrolyse und durch Oxydation von Ammonium- und organischen Verbindungen in der Lauge verloren. Die Durchsatzleistung eines Turmes der oben beschriebenen Größe beträgt 30 bis 40 m 3 /h. Die Entbromung ist u. a. vom Laugendurchsatz abhängig. Bei anschließendem Abstoß der Lauge (z. B. bei Carnallitendlauge) ist eine vollständige Entbromung anzustreben. Steht genügend Lauge zur Verfügung (z.B. bei Verwendung von