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56 Reinhard Korn Tabelle 1. Bromgehalte der geförderten Kalirohsalze Betrieb Bromgehalt [%] Kalikombinat „Werra“, Merkers, Objekt „Emst Thälmann“ Hartsalz 0,057 Mischsalz 0,135 Objekt „Einheit“ 0,056 Objekt „Marx-Engels“ 0,089 KW „Karl Liebknecht“, Bleicherode 0,09 KW „Glückauf“, Sondershausen 0,08 KW „Karl Marx“, Sollstedt 0,083 KW „Thomas Müntzer“, Bischofferode 0,085 KW Volkenroda 0,046 KW „Heinrich Rau“, Roßleben 0,06 KW „Deutschland“, Teutschenthal 0,203 KW „Friedenshall“, Bemburg 0,20 KW Staßfurt 0,25 Das Brom ist in den Kalirohsalzen hauptsächlich als Brom-Camallit KCl • MgBr 2 • 6 H 2 O, ferner als Kaliumbromid und Natriumbromid enthalten. Beim Löseprozeß geht das Brom zu einem großen Teil in Lösung und reichert sich so in der Mutterlauge oder in der eingedampften Carnallitendlauge an. Für die Bromgewinnung in der Kaliindustrie benutzt man als Ausgangsmaterial: In Hartsalzbetrieben Löselauge mit l,Obis 2,0g/lBrom. Man hat dabei den Vorteil, daß die Lauge nicht vorgewärmt werden braucht und die entsprechenden Dampf kosten wegfallen. Die Lauge wird aus dem Lösehaus nach den Vorwärmern be zogen und nach Entbromung und Neutralisation den Löseapparaten zugeführt. Der spezifische Verbrauch an Chlor und Neutralisationsmitteln liegt höher. In Carnallitwerken Carnallitendlauge mit einem Bromgehalt von 2,0 bis 3,5 g/l. Hierbei wird eine höhere Produktion pro Bromturm erzielt. Der spezifische Ver brauch an Chlor und Neutralisationsmitteln ist geringer, die Dampfkosten für die Vorwärmung der Lauge sind hoch. Die technische Gewinnung [2] bis [27] Die technische Gewinnung erfolgt heute nur durch Umsetzung des in wäßrigen Lösungen enthaltenen Bromids mit Chlor zu Brom 2 Br' + Cl 2 -> Br 2 + 2C1- Das in Freiheit gesetzte Brom wird mit Wasserdampf (Heiß-Entbromungs- Verfahren nach Kubierschky) oder mit Luft (Kalt-Entbromungs-Verfahren der Dow Chemical Co.) ausgeblasen. In der deutschen Kaliindustrie wendet man jetzt nur das Heiß-Entbromungs-Verfahren an. Das Heiß-Entbromungs-Verfahren wurde nach Vorarbeiten von A. Frank [28] bis [31] von K. Kubierschky entwickelt [5], [32] bis [35]. Der Prozeß wurde