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»um «»»druck, -ie «in« RWvrientttruna der chtn«fi EinckN NEUEU FlGHtMe VEEltA? Tokio. 19. September. (Lia. Funkmel-g.) Der Sriecher de« japanischen Außenministerium« hat «rklSrt. daß die Meldung, wonach die spanische Regierung den Abschluß eines neuen Kri«gr8chtung«vaktes zwischen Japan, Groß» britannien und den Bereinigten Staaten plan«, jeglicher Grundlagen entbehrten. Japan trete für einen neuen Flottenpakt ein, der in einer Abänderung oder einer Er» setzung -es Vertrages von Washington besehe. Die Streikiage in der amerrivmifche» GeUtttindRstrir. New york^ IS. September. (Eig. Fuykmeldg.) Während in Neuengland weitere Betriebe infolge de» Streik» der Textilarbeiter stillgelegt wurden^ wird aus den Südstaaten gemeldet, daß etwa zwei Drittel von annähernd 300000 Ar» vettern entweder überhaupt nicht streikten oder die Arbeit wieder aaknahmen. In Belmont (Nordkarolina) Machen sich etwa 400 Streikende am Dienstagabend! daran, ein« Fabrik mit Steinen zu bewerfen. Sie wurden von Ratio- durch «a- lonemnwe verletzt wyroen. . Rach Meldungen au« vachington besteht dl« Möglich, kett, dpt Rooieveu auf Grund eine, Berichte, de, Schlich, tungsausschufse« eingretfen werde. AmrrttBmKchr KorrientratiorrOLaser. Der hätte »«damit aerechnet, daß eines Lage» au die Amerikaner Aon-entraüonstager «inrichten würde,., vün ^erAußenÄtt < AAMMBNistVödO Mddck^ElckN Im holLSndifchen Parlament. DR«. Haag, 18. September. Bei der Eröffnung des neuen Sitzung,abschnltts -es Parlament, ereignete sich «in aufsehenerregender ZwlschenfaLAl» hie Königin im Ritter saal di« Verlesunaihrer Thronrede beendet hatte, erhob sich einer der ältesten Abgeordneten, um die Monarchin mit dem gebräuchlichen Rus: „E, lebe die Königin" zu ehken. Ehe noch di« übrigen Lmvesenden in dielen Ruf «instimmen konnten, hatte der au, Niederländisch-Jnülen stammende kommunistische Abgeordnete der zweiten Kammer, Ruftan Essend!, di« Worte „Weg mit der Königin" in den Saal geschrien. Aller Anwesenden bemächtigt« sich «in»' gxoße Erregung. Mehrere Kriminalbeamte stürzten sich so» fort auf den Kommunisten und warfen ihn zum Saal hin» au». Luch die beiden anderen kommunistischen Abgeord neten der zweiten Kammer wurden schleunigst au» dem Sa. l geführt. Di« übrigen Anwesenden stimmten begeistert in den Ruf: „Es lebe bi« Königin" ein und sangen daraus di« Nationalhymne. Auch.auf den Straßen mußte die Polizei an mehreren Stellen kommunistische Ansammlungen zerstreüen. In ihrer Thronrede hatte die Königin schweren Besorg nissen Ausdruck gegeben. Einleitend wurde betont, daß aUchHollaNd di« Folgen der geistigen und wirtschaftlichen Ktise Ms schwerer zu spüren bekomme. Die Entwicklung des Wirtschaftslebens in Holland wie in Niederländisch-Jn- dien gebe zu großen Besorgnissen Anlaß, die um so schwe rer wirken müßten, al» im Hinblick auf die Verhältnisse in denjenigen Ländern, mit denen Holland wirtschaftlich am engsten verbunden sei, noch weitere Schwierigkeiten zu be- fürchten seien. Welter wird in der Thronrede mit großer Besorgnis festgestellt, daß beinahe überall die Tendenz zur Verstärkung der militärischen Rüstungen wieder aufgelebt sei. Obwohl die niederländische Regierung ihr möglichstes zur Einschränkung dieser Bestrebungen tue, halte st« sich doch anderseits für verpflichtet, dieser Tendenz Rechnung zu tragen. Neuorientierung -er chinesischen Völkerbundspolitik. Schanghai, 19. September. (Eig. Funkmeldg.) Da» An sehen des Völkerbundes ist in China infolge der Verweige rung der Wiederwahl Chinas in den Völkerbundsrat stark gesunken. Diese Stimmung kommt auch in der chinesischen bei dem Konflikt um die Mandschurei deutlich aezsigt. Der Ausschluß China, aus dem Rat beweise erneut da» Unver ständnis des Völkerbund«» für di« «trechtlgk.lt. Dennoch sei kein hinreichender Grund für einen Austritt China,' au« dem Völkerbund vorhanden. China müsse vielmehr all, Anstrengungen machen, um einen ständigen Ratsfltz zu erhalten. Die Schanghaier Zeitung „Shuinpuo" bemän» gelt die diplomatischen Vorbereitungen und di« falsche Poli tik de« großen Vertrauen, auf den Völkerbund, dessen Schwäche erneut bewiesen sei, China könne nur sein ver trauen auf dl« eigene Volkskraft bringen. Da» Blatt „Shihseinpao" erblickt in dem Au^ang der Abstimmung über den chinesischen Ratssttz einen Beweis für da, mangel» haste Verständnis de» Völkerbundes für die La« im Yeirnen Osten. Schärfst« Kritik übt auch die Zeitung der Koumin» lang, „Mingpao". > . würdenl Staatsfeinde stich die strei- , die sich von handgreiflich zu werden.' Müßte nicht jetzt di« ameritänisch« Dresse vor Empörung ihr« Fassung vettieren, müßt« st« nicht «in« At tacke nach d«r anderen retten? L«nn wenn sie konsequent sein würde, dann wäre es ihre Pflicht, hie amerikanisch« Regierung und die Lundesbehörden genau so scharf anzu- areifen, wie sie uns angriff, als wir jene Konzentrations lager schufen, ist die wlr die Element« steckten, von denen feststand, daß sie die erste Gelegenheit benutzen würden, Um revolutionäre Verschwörungen mrzuzetteln und den natio nalen Wiederaufbau zu stören. Mr haben noch sehr güttn Erinnerung, wie man uns beschimpfte^ was Man uns alle, naMagte, welche Greuellügen venreitet wurden uNd wie gehässig die gegen uns gerichteten Angriffe waren Von Uoberlegung, wenigsten» von einem Versuch, unsere Hand lungsweise zu verstehen, war niemals etwa» zu verspüren. Und jetzt sehen die Amerikaner plötzlich mit Schrecken, daß sich aus dem TeMarbeiterstxeik etwa» entwickeln könnt«, was der Allgemeinheit gerade nW förderlich sein wyrde, was bet uns schon bestand, aber mit dem Siege Adolf Hit lers unverzüglich überwunden wurde. Mögen sie ihre Kon- zeNtrattonslager einrichten, uns ist das ziemlich gleichgültig. Die breiten Massen de» französischen Botte», dar läßt sich nicht bestreiten, stehen nach wie vor im Banne jener Propaganda, die von der Rüstungsindustrie gespeist wird und di« immer wieder das Gespenst der deutschen Revqnche an die WaNd malt, üm zu verändern, daß dl« Aufträge an Tank», Flugzeugen und Kanonen spärlicher «inlaufen. Ader auf der anderen Seit« der Grenzpfähle albt es doch diele Männer, die den Krieg kennen gekernt Haven und die unter der KriedWakelt Europas leidem Ein Pariser Blatt hüt nun diese Manner nacheinander zu Worte kommen kdssery E» haben sich verschieden« Persönlichkeiten gemeldet, die Verständigung predigten. So forderte der Abgeordnete Goy, der den Krieg am «igenen Leibe zu spüren bekam, eine direkte deutsch-französische Aussprache, selbst wenn sie «inen negativen Verlauf nehmen sollte. Er ist nicht der erste, der sich für einen derartigen ^Unmittelbaren Derständi- gungsversuch «insetzt, er wird «ich nicht cher lttzte sein. Aber alle diese Anstrengungen sinh und bleibey vergeblich, wenn nicht in> Frankreich ein Stkmmungsumschwuna eintntt. Mx verlangen nicht, daß man uns um den Hal» fällt, wir kön nen aber mit Recht fordern, daß man un» Mit weniger Miß trauen gegenüber tritt und den Beteuerungen des Kanzlers, daß-ihm nichts fern« liege, als Unfrieden zu stiften, Glau ben schenkt. Wie kann man selbst für sich Vertrauen in An- spruch nehmen, wenn man das gleiche der Gegenseite ver sagt? Wir dynk«n dem Aba. Goy, voü dem wir wissen, daß er «in hundertprozentiger Franzose ist und niemals etwas unternehmen wtrd.^was nicht mit'der Ehre Frankreichs vkk- einbar ist, für seinen energischen Vorstoß. Uns bleibt nur die Hoffnung, däß seine Gefolgschaft rasch anwächst Und stark genug ist, diejenigen beiseite m Weben, die sich einer Ver ständigung hindernd in den Weg stellen. MSikmrsMüu wrem >«r mir de« erst«« Preis »«»»«,«lch»et »»»di, ist »»« d«« Bildhauer Sro- WA« sy»dölh«fle Sestal, « »«, >.« »arr^lsoziaiistisch«» Gedanke«» trögt. Mer Kampf »m Aatarttis. Drel Forschergesellschafken lm Südpolargebiek. — Fest land oder Inselgruppen unter Eis? Von Günther Exlenbeck. In Kürze wird von London aus die Britische Graham- Lanü-Ex-editiön unter Führung von I. Rymill aufbrechen, um zu versuchen, den dichten Schleier, der noch immer das eisbä>eckte Gebiet am Südpol umhüllt, ein wenig weiter zu heben. Damit ist die Zahl derartiger Forschungsgelellschaf- ten auf drei gestiegen, denn bereits arbeiten zwei amerika nische Expeditionen in diesen unwirtlichen Gegenden, die -es Admirals Byrd und eine andere unter dem bekannten Flieger Lincoln Ellsworth. Ungeachtet der großen Fort schritte, welche die Südpolarforichung im Laufe der letzten drei oder vier Jahrzehnte gemacht hat, bleiben sa noch ver schiedene äußerst wichtige Fragen zu klären. Fragen, die in enger Verbindung mit dem geologischen Aufbau unserer Erde, zumindesten mit der Struktur der Erdrinde stehen und die zuverlässig beantwortet zu sehen jedem Erdkundigen und Geologen am Herzen liegen muß. Daß der Südpol von Land umgeben ist, wurde bereit» vor Ablauf des neunzehnten Jahrhunderts als zweifellos sestgestellt, und zahlreiche tüchtige Forscher, von denen ein nicht geringer Teil seinen Forscherdrang mit dem Leben be zahlen mußte, haben unsere Kenntnis de« Südvolargebiet» seither stark gefördert. So wissen wir heute, daß Antarktis, wie man das Land um den Südpol zu nennen sich gewöhnt hat, in den zum Atlantischen und Indischen Ozean stoßenden Teilen aus einer sich weit über den Meeresspiegel erheben den, mit Eis bedeckten Hochfläche aus Urgestein besteht, wäh rend sich In den dem Stillen Ozean benachbarten Tellen stark gefaltete, verhältnismäßig jung« Felsgrsteine befinden. Da» Problem, da, die Wissenschaft bis heute noch nicht zu lösen vermochte, liegt nun darin, diese beiden io völlig ver schieden gearteten Äesteinsarten in Zusammenhang zu brin gest. Die Struktur oe» Hochlande» enttvricht sehr genau -en afrikanischen und westaustralischen Hochflächen, wäh rend di« Faltengebirge hinsichtlich Alter und Zusammenset zung außerordentlich den Ketten der südamerikanischen An den ähneln. Während wir nun die Küsten von Antarktt» bi» auf gering« Teil« kennen, sind «» doch gerade diese Teile, di« dem Forscher die härtesten Rüffe zu knacken aufgeben; denn sie liegen gerade dort, wo die beiden so verschieden ge arteten Landmaffen entweder zusammenoßen oder viel leicht auch durch eine stets gefrorene Wasserstraße getrennt sind. Es handelt sich also mit anderen Worten darum» zu er» forschen, ob das Südpolargebiet au» zwei großen Festland gebieten besteht, deren größeres sich von der Weddell-See quer hinüber zum Bictoria-Lan- in -er Ryß-See erstreckt, während das kleinere, vielleicht vielfach unter Wasser lie gend und zu zahlreichen Inseln aufgebrochen, sich in einem weitgedehnten Archipel von Graham-Land — dessen Archi pelcharakter inzwischen feststeht — durch Alexander-Land nach Eduard VH.-Land und Marl« Byrd-Land im Osten der Roß-See hinzieht. verläuft nun zwischen diesen beiden Gebieten eine Straße vom unerforschten Südwesten der Weddell-See nach dem südöstlichen Teil der Roß-Se«? Di« Frage hat sich bisher nicht beantworten lassen, da der Süüwesten der Weddell-See und di« an den Stillen Ozean stoßenden Teile von Antarktis jedem Schiff den Au- gang verwehrten. Die Küstenlinien, auf di« man hier trifft, sind dauemd mit schwerstem Packeis gesäumt, durch da» kein Fahrzeug hindurchgudringen vermag. In der We-dell-Se» dürste diese Anhäufung von Packei» auf bestitstmt« Strö mungen zurückzuführen sein, die da» Eis au» dem offenen Meer« nach hier zusammentragen uNd ausstapeln. Die „Scotia" in den Jahren 1902 und 1908, die „Deutschland" 1912 sowie die „Endurance" 1918 scheiterten sämtlich in ihren Versuchen, an diese Küste selbst vorzudringen. Auch vom Süden des Stillen Ozean» her haben verschieden« Schisse Vorstöße gewagt, ohne indessen Etfolg zu haben. Die Möglichkeit ist nicht von der Hand zu weisen, daß ver schiedene Inseln, zu denen Eduard Vll.-Land, Marie-Byrd- Land und Scott-Land gehören mögen, da» Packe!» an sei nem Platze festhalten. Man will diesem Rätsel de, Südpolargebiet» nun von den beiden Enden dieser vermuteten Wasserstraße au» zu Leibe gehen. Die Teilnehmer der Expedition Byrd» pla nen, von ihrem Standlager an der Roß-See au» nach Sü den und Südosten zu fliegen, um endgültig festzuftrllen, wa» dort liegt, wo vor etwa zwei Jahrzehnten Amundsen in großer Entfernung feste» Land gesehen zu haben glaubt«, eine Beobachtung, di« Mkrding», wie man heute annehmen darf, auf einem Irrtum beruhte. Zwischen SeoU-Lan- im Norden und der Königin-MaUÜ-Kette im Süden kann mög licherweise der Ausgang einer gefrorenen Wasserstraße lie gen, in der das Eis durch die große Roh-Earriere festgehal ten wich, die bekanntlich den ständig unter Eis liegenden südlichen Teil der Roß-See bildet. Der von Graham-Land ausgehende Angriff -er Englän der dürfte indessen bedeutsamere Entdeckungen in Aussicht stellen. Ihr Führer Rymill plant sein Winterlager an der Westseite von Graham-Land aufzuschlagen, soweit südlich, wie das Eis es nur zuläßt, und von dort mit Hundeschlit ten vorzustoßen, nachdem der einzuschlagenke Weg zuvor mit einem Flugzeug erkundet ist. Man will westlich -er Weddell-See bis zur 1912 von unserem Landsmann Filch- ner entdeckten Wilhelm- oder FIlchner-Kette Vordringen, wo der bekannte Teil der Küste aufhört. Im folgenden Sommer, 198S/37, soll es dann mit Schlitten weiter west- wärt, gehen. Man verspricht sich von diesem kühnen Zugi wertvolle Bereicherungen unsere» Wissens, selbst wenn die Hauptverteilung von Wässer und Lan- inzwischen durch -ie Ellsworthschen Flüge im wesentlichen geklärt sein sollte. Ellsworth plant noch im November diese» Jahres von -er Walfänger-Station Dec«ption-J»land nördlich Graham- Land di« gleichen Küstenstrecken abzufliegen, um schließlsch Byrds Standlager an der Roß-See zu erreichen. Das Be deutet einen ununterbrochenen Flug von 4000 bi, 4800 Klio- Meter Länge. Wenn er auch di« großen Züge de» Lande offen legt, so steht er an Bedeutung der englischen Expedi tion doch insofern nach, al» diese Mit ihren Schlitten die so wichtigen wissenschaftlichen Einzelheiten besser zu sammeln vermag. Rymill» Expedition^ die zwei Jahr« in der Ant- arktt» zu bleiben gedenkt. hofft auch für die Wetteraestaltung um den Südpol interessante meteorologisch« Tatsachen zu ermitteln. Da» Unternehmen Rymill» unterscheidet sich in einigen wichtigen Punkten von anderen bdeutenden Eü-polar-Expr- ditionen der letzten Zeit. Die Verwendung «ine» Flugzeug» stellt für Polarreisen heute keine Neuerung mehr dar,-a» Zurückgreifen auf Hunde für da» Ziehen von Schlitt«» be deutet ab«r eine Rückkehr zu — wie man allgemein glaubte — längst v«rgeflen«n Methoden, die indessen alle mechani schen Fortschritt« siegreich überdauerten. Der Erfolg wird a zeigen, ob Hundeschlitten oder Flugzeug sich im Kamps um da» Südpolargebiet al» überlegen erweisen werde«-