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DerSSchjWeLrzMer tuns« — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de, Bezugspreisen Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten!, Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt -- Heimatkundliche Beilage -- Fra» und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Dmck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischostnverda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandegirokasse Bischofswerda Konto Sir. 64 Anzeigroprelsr Di« 40 rau» breit« einspaltig« Mllbneteewib Im TexUell di« 00 uuu breit« Millimeterzeil« Ä Rpf. ' nach de» gesetzlich vorgeschriebenen Lütz«». Mr da» Ar von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmte» kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Tageblatt firMWoßwerda Linzige Tageszeitung Im Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der SLchfisch« Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machung« der Äuüshauptmannschafh da» Hauptzollamt» und des Bo- itrtsschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt taa« Vezuasvrris für di« Z«tt «ine» du Haus halbmonatlich Mark 1.1L bei» Ak stell« wöchentlich «Bk- Einzelnummer , nummpe 1» Pfg.) Nr. 220 80. Jahrgang chen Volkes kaum vereinbar Ml sein, dah M Organisation des FAD. im Dienste der Donnerstag, den 20. Septentber 1034 Dchechoslowakei «ine heroorvaaende Rolle. Wahrend der Gckanke des FAD. im tschechischen Volke mit Ausnahme der marxistischen Truppen mit allen staatlichen Mitteln ge fördert wirb, beobachtet die tschechische Staatsverwaltung ähnliche, Bestrebungen im sudetendeutschen Gebiet (das in keiner wettaus größeren Not die Errichtung von Arbeits lagern noch viel nötiger hätte als die tschechischen Land- ftrlche) mit offenkundigem Argwohn und stellt ihnen fast unüberwindbare Hindernisse entgegen. Im tschechischen Gebiet sind vornehmlich in Prag und ist Theresienstadt tschechische Arbeitslager entstanden. Die Organisierung dieser Lager ist allerdings so mangelhaft, daß sie nahem sicher mit einem Fehlschlage enden müssen. So sind die Angehörigen des Prager Lagers daraus angewiesen, in Hren Privatwohnungen zu schlafen. Wie Fabrikarbeiter müssen sie sich dann bei Tagesbeginn an der Arbeitsstätte einfinden. Die von ihnen geleistete Arbeit ist nicht wie im Deutschen Reich, die auf kapitalistischem Wege überhaupt nicht durchgeführt werden kann (also z. B. Entwässerung von Mooren, Sümpfen und andere Landgewinnung, sondern Arbeit, die sehr wohl auf diesem Wege durchzusühren ist (Bau von Maatsstraßen!) und die man so den gelernten Arbeitern, die doch auch arbeitslos sind, einfach entzieht. Dieses Vorgehen würde von den marxistischen Gewerkschaf ten Mit schärfsten Protesten beantwortet. Die Arbeitslager werden lediglich als lohndrückende Einrichtungen hingestellt, die nur der nach Arbeit suchenden Bevölkerung Schwierig keiten machen. . ES fehlt cüso der sittliche Gehalt dieser tschechischen Ar- deitSbewegung überhaupt. Es scheint offenbar mit der Men talität des sich« ' -- - ' «ine Mrkllch . Idee einer Volksgemeinschaft entsteht. Dazu kommt, daß das demokratische Parteiwesen sich auch auf den Ar- beitsdienstoedanken zersetzend auswkrkt. So wird be richtet, daß in den Prager Arbeitslagern die Angehörigen bestimmter politischer Richtungen in eigene Arbeitszüge zu- sammengefäßt werden. Ursprünglich wollte man die Lager ohneiede politische Bindung organisieren. Später hat man die Mitglieder des „Sokols* (d. s. die tschechischen Turner), der tschechisch-christlichen Turnervereine (des sog. „Orels"), der sozialistischen Turnervereine (DTI.) und der tschechisch sozialistischen „Frethottswache* („Straz soobodu") gesondert zusammengefaßt und für jede dieser Gliederungen eigene Arbeitszüge aufgestellt. Da sich aber zu wenig Arbeitswil lige meldeten, hat man sich gezwungen gesehen, auch für die Nichtorganisierten eigene Arbeitszüge zu errichten. Man rage-schau. * Lelchsaußenmiaister Freiherr voa Neurath hielt «mläßllch der Schlußsitzung de» Internationalen s große außenpolitische Rede, in d«r er al» Hauptziel . die militärische Gleichberechtigung und di« gerechte- Lösung Sam stag« bezeichnete. * Vie Pariser Zeitung „Inlraafigeant" verässtnlllcht eine Er klärung de» Stellvertreter, de, AÜHrer», Rudolf Heß, in welcher dieser zur -rage einer deutsch-stanzöslschen Verständigung Stel lung nimmt. Er bezeichnet «ine solche bei gutem willen auf beiden Seist« ast unbedingt mögllch. .* Vst großen Pariser Zeitungen bringe« au-fsihrllche Aus züge an, der Rede de» Relchäaußenminifler» vor dem Internatio nal«» Straßenkongretz. Die große Bedeutung, die man den AU,- tühnlageu beilegt, kommt schon au, ausführlichen Somrneatarea d« Berliner Haoab-Vertreter» und de, Verstner Vertreter, d«S „MqftN- zum Amdruck, die zwar nicht zustimmend laust«, aber die große Wirkung der Anaführvngen de» Reichmmßenminlfler, kennzeichnen. "' ' * Vst Rede de, Reickwaoßenminister, wird in der ganzen eng lischen Presst vielfach au»sührlich und au hervorragender Stelle veröffentlicht. Verschiedentlich wird die wegen der Saarstage mw- gestrpchene Warnung in den lleberschrifsta oder in den Texten her vorgehoben. * Auch die Neuyokker Plorgenbläkler bringen Amzllge au, der Lede Neurath». „New Park Time,- überschreibt sie „Friede, ^stückkehr und «üstunzstgklchheit ast HMwftvÜasche Penffch- Der Omstr Berichterstatter d«, „Petit Varlsien- glaubt mel- den z» können, daß man auf «tue wichtige luteraakiouäle Garan- tst dir österrttchischen lluabhängigkilt hinarbeile, dst z. V. der VSl- kerbund übernehmen käane. „ Der Geuse« verlchstrstätter de» „Petit Puristen- glaubt zu wissen, daß dst Saarstage auf der gegenwärtigen Tagung nicht mehr vor den völkerbnndaral kommen werd«, wahrscheinlich werde zur Behandlung der Saarabstimnnmg «ine außerordentliche Sitzung des Rate, lm November einberufea werden. * Sner Exchange-Meldung au, Genf zufolge, haben Varthon und Litwinow den Plan eine, gegenseitigen Beistandspakte, kei- vemveg, aufgegeben. * Vst der Führer der amerikanischen streikenden Textilarbei ter mltstilt» find etwa 100 (XX) Arbeiter der der Textilindustrie ver wandten Industrien ausgefordert worden, am Montag ebensall» in den Streik zu treten. An verschiedenen Stellen kam « wieder zu Zusammenstößen zwischen Streikenden und Polizei, die 13 Tode,- opstr forderten. *) Ausführliches an anderer Stelle. lichen Gesundung. Die deutsche Industrie ist gleichfalls auf dem Wege der Gesundung. Wir kennen keine imperialistischen Ziele. Mit anderen Worten: Unser Binnenmarkt, v. h. die deutsche Wirtschaft, soweit sie von uns-selbst abhangt, ist jetzt in Ordnung. Nicht in Ordnung ist freilich unser Außenmarkt, d. h. die deutsche Wirtschaft, soweit sie nicht von uns allein, sondern mit vom Auslands abhängt. Wir sind überzeugt, wir werden auch die Schwierigkeiten auf dem Gebiete des Außenmarktes überwinden. Gefähr lich könnten solche Schwierigkeiten nur werden, wenn man die Dinge gehen und treiben ließe. Wir haben die Behand lung dieser Fragen aber planmäßig in die Hand genom men. Wenn Volk und Regierung eines Landes ihre Kräfte in solchem Maße für die innere Neugestaltung «insetzen, wie das in Deutschland der Fall ist, dann wird dadurch di« Verfolgung aller Ziele imperialistischer Art nach außen von selbst ausgeschlossen. Dau Fundament, auf dem die deutsche Regierung ruht, ist nicht so beschaffen, daß sie, um ihre Macht im Innern zu stabilisieren, zu den Mitteln einer Erfolgpolitik nach außen hin greifen müßte. Bel einemRegime, das, wie dasdeutsche, die Wurzel seines Bestandes im tiefsten Grunde de» Volks willens hat und haben muß, steht eiy solcher Weg völlig außer Betracht. Auf unserem Programm stehen im Grunde nur zwei Punkte, in denen wir mit positiven Forderungen an die anderen Regierungen herantreten und auf deren Erfüllung wir bestehen müssen. Jene beiden Punkte sind: Di« Forderung, in der Frage der militärischen Rüstungen al, gleichberechtigte, Laub behandelt i« werden, und sodann die Forderung, dl« bevorstehende Regelan, bnchaa«fraH« so darchgo- begründete die Maßnahme, daß nur die vier angeführten Organisationen zunächst für die Arbeitslager hevangezoaen wurden, damit, saß man nur sogenannte „staatserhaltenoe* Tschechen in den Arbeitsdienst aufnehmen wolle. Diese Ein stellung hat natürlich den moralischen und den erzieherischen Wert des FAD. völlig zerstört. Dazu kommt noch, daß die Mitglieder des FAD. keine einheitliche Tracht tragen und daher auch keine innerliche Haltung gewinnen. Die große erzieherische Wirkung, die in der gleichmäßigen Behandlung aller Arbeitswilligen liegt, ging vollkommen verloren. In den sudetendeutschen Gebieten hat der Arbeitslager gedanke «ine weitaus größere seelische Bereitschaft gefun den. Dort hindert wieder der Argwohn der Tschechen die Entwicklung dieser Bewegung andauernd. Die Tschechen vermuten in der Organisation des sudetendeutschen FAD. die Ausbreitung „hitleristischer" Organisationen, die sie mit allen Mitteln zu unterdrücken für nötig halten. Selbst das Arbeitslager der deutschen Hochschüler in Prag — Lhotka, das zum Bau eines Sportplatzes eingerichtet wurde, hatte mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. In den sude tendeutschen Gebieten, in denen eine maßlose Arbeitslosig keit herrscht, die zum Teil größer ist als sie jemals in den schlimmsten Krisengebieten des Deutschen Reiches war, konn ten die Arbeitslager überhaupt nicht in Betrieb genommen werden. Seitens des Staates wird diese sudetendeutsche Arboitslagerbewegung nicht nur nicht gefördert (woran die Siwetendeutschen ja schon zur Genüge gewöhnt wären), son dern im Gegenteil in jeder nur möglichen Weise gehindert. Lediglich einzelne deutsche Städte unterstützen von sich aus die Lager; sie sind aber infolge ihrer trostlosen finan ziellen Verhältnisse kaum imstande, die Errichtung groß zügiger Arbeitslager durchzuführen. Zusammenfassend kann gesagt weichen, daß in der Tsche choslowakei sowohl die politischen Verhältnisse im tschechi schen Volk, als auch der nationale Argwohn der Tschechen den Deutschen gegenüber die Verwirklichung des Ärbetts- dienstgedankens hinderlich im Wege stehen. Da der tsche chische Staat auch eine straffe Durchorganisation des FAD/ offenbar aus Scheu vor allzu starker Nachahmung des deut schen Musters nicht für wünschenswert halt, dürste der Ar beitsdienst hier keine Zukunft haben. Das ist insbesondere mit Rücksicht auf die schwierigen wirtschaftlichen Verhältniffe der Sudetendeutschen außerordentlich bedauerlich, da gerade dort ohne durchgreifende Hilfe von feiten des Staates und ohne Anwendung aller Kampfesmethoden gegen die Ar beitslosigkeit in absehbarer Zeit eine Besserung der Wirt schaftslage nicht erreichbar ist. „Tschechische ArbeilsbalMone". Von***. Die Idee des Freiwilligen Arbeitsdienstes, der seit der nationalsozialistischen Revolution unter Führung des Staatssekretärs Oberst Hier! «ine in aller Welt beach tete Formatton geworden ist, wirkt vor allem in den Nach barstaaten des Reiches stark und richtunggebend auf deren Maßnahmen zur Bekämpfung der Erwerbslosigkeit ein. Während besonder» in den sogenannten „demokratischen" Staaten der deutsche FAD. dauernd als militärische Oraani- sation Verdächtigt worden ist und als eine Tarnung milita- rtstischer Bestrebungen hingestellt wurde, scheint man jetzt in «ilyeuren Staaten den sittlichen Begriff des Arbeitsdienstes wenigsten» teilweise zu begreifen. Bezeichnenderweise sind Ansätze zu einer Nachahmung de» FAD. zunächst in der Tschechoslowakischen Republik in größerem Ausmaß festzustellen. Das ist besonders deshalb bemerkenswert, weil gerade in diesem Staate Angehörige de» reichsdeutschen FAD. vielfach al» staatsfeindlich« Ele mente abgeurtetlt worden sind, wenngleich sie eindeutig nachweisen konnten, daß der FAD. keineswegs «in« militä risch« oder gar «in« gegen fremd« Staaten gerichtete For- Matton ist. Die Erwerbslosigkeit, die aber auch in anderen Ländern ein fast unlösbare» Problem darstellt, zwingt dies« Länder alle jene Maßnahmen nachzuahmen, die da» Deut- sch« Reich in umstergültiaer Weise bereits angewendet hat, um der verheerenden Wirkungen der Arbeitslosigkeit Herr zu werden. 1 In der Tschechoslowakei herrscht besonders in den deut- sKen Gebieten und auch in einigen größeren tschechischen Städten ebenfalls «ine außerordentlich große und seit Jah- <«n dauernde Erwerbslosigkeit. Trotz der insbesondere von den Marxismen gegen die Idee des Arbeitsdienste» vorae- brächten Einwendungen ist es in der letzten Zelt zur Er- rickfung von Arbeitsdienstlagern gekommen. Aber auch in dieftr Frage spielt die nationale Zusammensetzung der Deutschlands außenpolitische Ziele. Eine Uede des Reichsau^enministers. — Schluß mit den Ungerechtigkeiten der Nerganyenheit Berlin, 20. September. Der Relchsaußenmlaister Frei herr von Neurath hielt anläßlich der Schlußsitzung de» Internationalen Straßenkongresse» am Mtkwochnachmit- lag in der Kroll-Oper «ine große außenpolitische Rede. In dieser Rede hat der Reichsaußenminister erklärt, daß die deutsche Regierung, fern von jedem imperialistischen Stre ben «ach außen, nur die Erringung zweier Ziele erstrebt, die nicht» weiter al» die Schließung offener Wunden am deutschen Poll»- und Staatskörper bedeuten. Da» eine ist die Forderung nach Gleichberechtigung, die nicht voa neuen Vorleistungen und Garantien abhängig gemacht werden darf, v« andere ist die Forderung nach Lösung der Saarfrage. wie sie den Vertrag»bestimmunge« uao dem Gebot politischer Vernunft entspricht. Der Reiche- außenmlnister führte u. a. au»: Die Reichsregieruna bat e» lebhaft begrüßt, daß der 7. Internationale Straßenkongreß in Deutschland stattge- künden hat und daß daran soviele hervorragende Persön lichkeiten au» den wichtigsten europäischen und außereuro päischen Ländern teilgenommen haben. In der Lage, in der sich Deutschland heute befindet, haben wir ein besonde re» Interesse daran, daß urteilsfähige Persönlichkeiten, Vie, wie Sie, gewohnt und gewillt sind, den Blick auf Reali täten zu richten, zu uns kommen und sich an Ort und Stelle ein unmittelbare» Bild von den allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Zuständen in unserem Lande machen. Wir glauben, ein gute» Recht zu haben, zum Beweis der Richtig keit der Politik unserer Staatsführung auf die bi» he r t- gen Erfolge der nationalsozialistischen Regierung hinzuweisen. Niemand kann an der ein fach«» Tatsache drehen und deuteln, daß rund äX Mi l - tionen Arbeitslose nach jahrelanger Arbeitslosig keit wieder an ihre Arbeitsplätze gebracht worden sind. Die deutsche Landwirtschaft befindet sich ganz offensicht lich nach schwerer Krisenzeit auf dem Wege der wirtschaft-