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< rr, im : ersten Kampf- des alten Ver lässigste Helfer ferung; entspre- Nürnberg voll hen sollen, daß zeige sich, wie nen symbolisch bundenheit des ihrer selbst, da nahen Verhält- >. Dem»««die r Auudament für Neuheit schreit«, i um» all für de« auf jede Stimme e verringern sich and ist zur rs-efitzer. Verbandes der !. D., der Spit- , . Pg- Hötzel- rr gerichtet, in am 19. August so heißt es in inds Schicksal, i^reue und da- t des Reiches, mit Ja! sochzeikgast. »eitsfeier zu ast aus der sei» erstach ^Wimng deutscher »Nifüm. der vernlchtuno ««d«« SchmL I kristallklar dem «kr will Kllrrhest >lk. zeige Dich der »ie. gskampf. or Lutze, gab ;er Allgemeinen in der er sich l«, die zur Zeit sich. — Eia rn 2 Uhr ge- atkraftwagen hrbahn fuhr, Führer des rt. Er erlitt » zur Folge inneren Der-, rächt. vimmt durch Bad Echan- indes «men ssener Hafen in Richtung als Hitlers. ,te der Chef des ils zwischen dem rn braunen Ge fieder hergestellt nal ausgedrückt A.-Mann fühle. !S sein, die SA. hen Arbeit her- m der Führer sei, so betonte errückbarer Be- am Abstim- »en üblichen und eiche allgemein Chefs des Sta rb aber der Er- diesem Abstim- Linie stehen Nach der Einlieferung brach seine Mutter in der Wohnung bewußtlos zusammen und verstarb, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben. Penig, 16. August. Zn die Schneidemaschine geraten. Der Schlosserlehrling Börnchen aus Langenleuba-Nieder hain geriet am Dienstag mit der Hand in eine Gewinde- schneidemaschine. Da» linke Daumenglied wurde ihm glatt abgeschnitten. Außerdem erlitt der Bedauernswerte Würg mule im Nacken. Er mußte in ärztliche Behandlung ge bracht werden. Schwaikershelm, 16. August. Eine Familie nach dem Genuß von Pilzen erkrankt. Eine vierköpfige Familie aus Schwaikershelm ist nach dem Genuß von Pilzen erkrankt; alle Familienmitglieder mußten dem Leisniger Kranken- blms zugeführt werden. Man hofft, die Erkrankten am Le ven zu erhalten. Gin« Untersuchung der restlichen Pilze er gab, daß eine Verwechslung mit dem sehr giftigen Knollen blätterpilz die Vergiftung herbeigeführt hat. Werda«, 16. August. Der Schutzengel der Sinder. In dem bei Halle verunglückten Triebwagenzug befanden sich auch zwei Kinder aus Werdau und Lichtentanne. Die bei den Knaben waren einige Sekunden vor dem Zusammen stoß durch ihren Begleiter von der kurz danach eingedrück ten Plattform des vierten Wagens des Triebwagenzugs zu rückgerufen worden, so daß sie wie durch ein Wunder vor einem schweren Unglück bewahrt wurden. gerade diesen Beruf zu wählen. Ich begreife deinen Vater nicht." „Du vergißt, daß mein Vater nicht solch einträgliche Stellung hat, wie der Onkel. Ich muß arbeiten, und ich will es auch!" „Na ja — laßt man Kinder," warf Ortmann ein. „Wir wollen jetzt weiter. In zwei Stunden etwa sind wir im neuen Heim." Die Damen steigen ein, Herr Ortmann steuert. Die blaue, leichtgekräuselte Fläche des Sees liegt im Sonnen glanz vor den Fahrern, und die schneegekrönten Gipfel des Karwendel- und Wettersteingebirges rücken näher und näher. Aber von Nordwesten her schiebt sich eine Wolkenwand gegen die Sonne, blauschwarz mit bleigraüen Rändern. Direktor Ortmann schaut besorgt zurück und wendet sich dann im langsameren Fahren gegen die Damen. „Wir werden nicht nach Mittenwald kommen. Ich habe mich auf der Karte orientiert. Bei Krünn biegen wir ab, damit uns das Wetter nicht erwischt." Er gibt Gas, der Wagen fliegt jetzt aus schöner Wald straße dahin. Oft muß er ausweichen, denn Bauernwagen, hochbeladen mit duftendem Heu, gezogen von bedächtigen Ochsen, streben auch vor dem Wetter dem schützenden Dach zu. Mit unheimlicher Schnelligkeit rückt die Wolkenwand herauf, schon fallen die ersten Tropfen, als Direktor Ort mann, von der Hauptstraße abbiegend, das Dorf Krünn durchquert. Der Himmel ist dunkel. Um die Spitzen und Grate des Gebirges wälzen sich Wolkenmassen, nebelgrau verhüllt ist der Weg, kaum daß man die entgegenkommen den Gefährte noch rechtzeitig sehen kann. Ein Blitz zerreißt die lastenden Wolkenballen, tief ral, lenüer Donner folgt. Und nun ist die Naturgewalt ent fesselt! Brausen und Krachen ohne Pause, — wie ein schnau bendes Ungetüm fährt der Sturm aus eigener Höhe, reißt Hagelschauer mit herab, der klirrend gegen die Schutzschei ben des Wagens schlägt. Herr Ortmann hält an mitten im Toben des Unwetters, er kann nicht weiter. Die verwöhnte Frau hält sich die Ohren zu und schluchzt wie ein Kind, Eva schmiegt sich verängstigt tief in die Kissen, nur Brünhilde sitzt aufrecht und schaut mit geweiteten Pupillen in den Aufruhr. Eine kurze Pause, — plötzlich Ruhe. Da ruft Frau Ortmann mit weinerlicher Stimme ihrem Gatten zu: „Fahre endlich weiter, Theodor! Ich vergehe vor Angst!" Der Mann nickt, der Motor springt an. Wohl beginnt noch einmal das Lärmen und Toben, doch nicht so schaurig wie erst. Der Wagen nimmt mäßiges Tempo, die ängst liche Frau tippt ihrem Gatten auf die Schulter: „Schneller! Schneller! Daß wir Heimkommen!" Er gibt Gas. Wohl ist ihm nicht gut zu Mute dabei, denn die glatte Straße, von der das Wasser nicht rasch ge nug abfließen kann, läßt die Bereifung nur schwer Boden fassen, so daß die Fortbewegung schon mehr ein Rutschen ist. Zudem wird der Nebel so dicht, daß — mitten am Nachmittag — die Scheinwerfer kaum einen Meter weit die Straße beleuchten. Doch vorwärts! — Vorwärts! Ein einziger Schrei aus drei weiblichen Kehlen! Hier die Schranke des Bahnübergangs, dort auf eingleisiger Strecke die elektrische Lokomotive! — Dicht vor dem Auto taucht sie auf, ein Ungetüm, das jedes Hindernis zer malmt! — Direktor Ortmann reißt den Wagen zurück, — die Bremsen kreischen mit eigentümlich grellem Ton, -er Motor stöhnt! Den Lärm des Unwetters übertönend, rasselt der Zug vorüber. Aber der Wagen kommt ins Schleudern bei dem jähen Anziehen der Bremsen, zur Seite rutscht er, — die Scheiben krachen, — die Insassen fliegen von ihren Sit zen hoch, stürzen gegen einander, fassen wieder Halt, wer- den noch einmal hoch gewo.fcn (Fortsetzung folgte Fortschritte bei der Neubildung WWen Sauerntums. Nachdem di« Sächsische Bauernsiedlung im Frühjahr das Rittergut Neusorgs bei Mittweida in Größe von 147 Hektar sowie das Rittergut Polkenberg bei Leisnig in Größe von 117 Hektar gekauft und auf beiden Gütern zu sammen zwanzig Bauern- und Arbeiterstellen ausgelegt hat, hat sie jetzt «ine Anzahl weiterer Güter übernommen. Im Vogtland ist dieser Tage der Abschluß über den Kauf des Rittergutes Coschütz in Größe von 177 Hektar von der Stadt Elster- berg getätigt worden. Hier werden sieben Bauernstellen in Große von 10 bis 25 Hektar ausgelegt. Eine Fläche von etwa 28 Hektar wird den umliegenden Kleinbauern zuge- tellt, so daß sie durch dieses Anliegerland zur Erbhofgröße gelangen. Des weiteren steht die Sächsische Bauernsiedlung er Lofchwitzer raftwaaenver- der Elbbrücke endgültig be- ! von 490 000 »on trägt die in Angriff ge- geführt wer- terer Arbeits zung widmete torbenen Hof- achruf. !lm Dienstag, »stück auf der rt und ergrif- später würde Die Diebe eine Scheibe . Durch An- miert. Beim r alter Mann dem gegeben, lausmdfach da» Glück erneut, wer sich jeden Tag lm Lebn dankbar seiner Gaben freut. 3. Lohmeyer. im Vogtland vor dem Abschluß des Rittergutes Sachsgrün. Dieses ausgesprochene Höhengut wird vor allem zweiten Söhnen von Gebirgsbauern Gelegenheit geben, sich hier ein« selbständige Bauernstelle zu erwerben. Ein Teil des Rit tergutes Schilbach im Vogtland wird der Anliegersiedlung zugeführt. Der Besitzer hat sich bereit erklärt, zur Hebung der dortigen notleidenden Bevölkerung vorläufig etwa 60 Hektar abzugeben. Es werden hier keine Neusiedlerstellen geschaffen, sondern die Flächen werden restlos den dortigen Kleinbauern zugeteilt. In der Lausitz hat die Sächsische Bauernsiedlung ihre Arbeiten ausgenom men, und zwar hat sie als erstes Objekt das Rittergut Oberherwigsdorf in Größe von rund 156 Hektar gekauft. Von der landwirtschaftlichen Nutzungsfläche werden sie ben Bauemstellen sowie zwei Landarbeiterstellen ausge legt. Ferner sind dieser Tage 200 Hektar von der Herrschaft Reibersdorf aus dem Wege der Osthilfeentschuldung an die Sächsische Bauernsiedlung abgetrennt worden. Die Fläch« liegt verstreut in den Gemeinden Friedersdorf, Reibersdorf, Sommerau und Oppelsdorf. In Oppelsdorf wird das ganze Gut in Größe von 125 Hektar übernommen. Es wer den «ine größere Stelle als Musterviehwirtschaft, ferner zwei Bauernstellen und eine größere Fläche als Anlieger land der notleidenden Bevölkerung zugeführt. Weiter wird in diesen Tagen das Rittergut Spitzkunnersdorf in Größe von rund 129 Hektar übernommen. Das Gut ist in einem ausgesprochen guten Zustand und hat für die Be siedlung große Bedeutung, da es ein Grenzgut ist. Es wer den sechs Bauernstellen und zwei Landarbeiterstellen aus gelegt. Des weiteren übernimmt in den nächsten Tagen die Sächsische Bauernsiedlung das Rittergut Kraußnitz bei Ortrand. Mit verschiedenen Besitzern steht die Sächsische Bauernsiedlung noch in Kaufverhandlungen. Zusammen fassend handelt es sich hierbei um eine Fläche von rund 1200 komsn SUS den vsvriscken Sergen von k?egins Sertkoiä al«» eie» vrkeberschutr del Hlkreck Vecktkolä, vrsunsänvsig ' (Nachdruck verboten.) 1. Kapitel. Wunderbar blau breitet sich -er Kochelsee in die blühen de Frühlingslandschaft, von drei Seiten mit waldigen Ber gen umgeben. Stark duft«n buntbeblumte Wiesen dem Schnitt entgegen, lichtgrün stehen -ie Tannen im Schmuck des Maiwuchses wie fröhliche Bräute. Am Eingang zu waldiger Schlucht, nicht weit vom gro ßen Werk am Kochelsee stauen sich Menschen und Ge- führte. Das Frühjahrsrennen auf der Strecke, die in un endlichen Windungen zur Paßhöhe hinanführt, steht vor dem Ablauf. Schwere und leichte Maschinen, Bergmaschi nen und Flachr«nner, auch Motorräder ringen um den Preis, der dieses Mal in barer Summe ausgezahlt werden soll. Wie ungeduldige Pferde schnaufen die Motore, leder umhüllt, in gespannter Haltung kauern die Fahrer, nach vorn geneigt, die Hände hart um Steuerrad oder Lenkstange gekrampft. Die Fahne senkt sich am Start. Eine Bergmaschine knattert empor und nimmt in sau sender Fahrt di« erste Steigung. Danach steht ein schmaler, silberglänzender Wagen zum Start bereu. Diele Medaillen, im Herrenfahren errungen, zieren den Kühler. Ein junger Mann hält kampfbereit die braunen, kraftvollen Fäuste um das Steuerrad gespannt, seine blauen Augen blitzen hell und scharf aus dem braunen Gesicht, der Mund ist fest geschlossen in äußerster Energie. Zwei Minuten! — Der silberne Wagen saust los wie ein Pfeil. Die erste Kurve — ein Aufblitzen — schon ist der Wagen am steilen Hang eine Stufe höher, — erscheint ge dankenschnell, wie ein silberner Strich weiter und weiter oben, einmal am steilen Hang, dann zwischen dem grünen Gezitter der Tannen. Fast holt er den Renner ein! Von oben rufen Zuschauer, die am schmalen Hang ein Plätzchen gefunden haben: „Unser Silberoogerl!" —. „Unser Haserl!" — „Los, — los! — G'schwinü!" Sie rufen und klatschen in die Hände, und der Ruf pflanzt sich fort, der Jubel schwillt an, je höher -er silberne Renner kommt. Weiter empor geht es in blitzschneller Fahrt. Ganz kurz nimmt der Herrenfahrer die Kurven, blinkende Rad- sveichen kreisen haltlos in der Luft, fassen wieder Boden! ükiv da, — «in Hindernis! Einer ist gestürzt, -er Wagen liegt unterst zu oberst, — vorüber! — Ganz nahe knattert der Motorfahrer. Hasso von Reutt schaut nicht nach ihm, er härt nur! — Gas! — Er sieht auch nicht den steilen Abhang, den blauen, waldumsäumten See, lief, tief dort unten, den rauschenden Wildbach an der Wen- düng, — Gas! — Und noch ein« Wendung, noch eine, — -ie Paßböhe ist erreicht, der Rekord gebrochen: Eine Minute und fünfunddreißig Sekunden! — Jubel bricht los. Man schüttelt dem Sieger die Hände. Der Motorradfahrer ist liegen geblieben, er scheidet aus; wer noch kommt, kann den neuen Rekord nicht erreichen. Hasso von Reutt steigt aus dem Wagen, seine Hellen Augen lachen, die weißen Zähne blitzen. Von allen Seiten Glückwünsche, Händeschütteln. Seinem liebenswürdigen Wesen gönnen alle -en Sieg. Dann bricht er sich Bahn durch -ie Menge, die ihn umringt Biele Autos stehen da, Frem de, die den Ausgang des Rennen» abwarten wollten. El»- Äuf der Heimfahrt wurde er in Bad Schandau von der Gendarmerie verhaftet. . Sebnitz. 16. August. Im«»« mied« Kircheneinbrüch« la Rordböymen. Im benachbarten Niedereinsiedel (Böhmen) wurde am Hellen Tage ein dreister Kircheneinbruch verübt. Die Diebe zerschlugen die Türfüllung und zerstörten em Lisenaitter. Darauf raubten sie alle vier Opferkasten aus. Obgleich in den letzten Tagen in der Gegend vier Kirchen einbrecher hinter Schloß und Riegel gebracht wurden, netz- men die Diebstähle in Kirchen ihren Fortgang. Kipsdorf, 16. Auaust. Vürgermelsterwahl. Die Ge- veindeverordneten wählten den bisher bei der Ortskranken kasse Dippoldiswalde-Land tätigen Beamten Walter Sauer zum nichtberufsmähigen Bürgermeister. Aaaaberg. 16. August. Die Rauschenbachmühle wird Sauschule. Wie die Kreisleitung Obererzgebirge der NS DAP. mittellt, wird die Kreissührerschule Rauschenbach mühle zur Sauvorschule erhoben. Hohenstein Lrnstthal, 16. August. Einbrech« lm Lahahof. In der Dienstagnacht drangen Diebe im Bahn hofsgebäude ein und entwendeten aus einem Ausstellungs schrank mehrere Uhren und Wertsachen. Sie konnten un erkannt entkommen. Dahlen, 16. August. Tödlich verunglückl. Der Ivjäh- rige Arbeiter Arthur Streubel war am Dienstagvormittag in der Adolf-Hitlerstraße mit anderen Arbeitern damit be schäftigt, einen Eichen tamm von einem Fuhrwerk abzu laden. Plötzlich kam der junge Mann ins Stolpern und schlug so hart auf das Etraßenpflaster auf, daß die linke Schläfe eingedrückt wurde und der Tod auf der Stelle ein trat. Kirchberg, 16. August. 2m Skelnbruch verunglückl. In einem hiesigen Eteinvruche drohten hereinbrechende Ge steinsmassen, einen Steinarbeiter zu verschütten. Geistes gegenwärtig sprang dieser aus zehn Meter Höhe ab. Da bei brach «r sich mehrere Mittelfußknochen und wurde ins Stadtkvantenhau» «ingeliefert. Oberfrohua. 16. August. Erwischter Hühnermörder. In der Nacht zum Sonntag waren in einer Geflügelzüchte rei Wischen Oberfrohna und Mittelfrohna elf Hühner ge tötet woroen. Man stellte eine Falle auf, in der sich in der Nacht zum Dienstag der blutgierige Räuber fing. Es war «kn 45 Zentimeter langer Steinmarder- Waldenburg, 16. Auaust. Tragischer Todesfall. We gen einer Blinddarmentzündung war in Langenberg der Einwohner Bogel in das Krankenhaus eingeliefert worden. heimische, die den Sieger begrüßen wollen mit Juchzer und Hüteschwenken. Ist er doch ein Kind ihrer Wälder, ein fri scher Bursche, den alle mögen, weil er ohne Stolz und Ueberhebung einer der ihren ist. Die Menge verläuft sich, die Paßstraße wird wieder rei. Hasso von Reutt bat seinen Wagen hinabgelenkt nach Irfeld, das lieblich am Ufer des tiefen, blauen Walchensees ich hinschmiegt. Dort in dem großen Fremdenhof hat er 1nt«rkunft genommen. Er kleidet sich um, vertauscht Lederdreß mit Kniehosen, Wadenstrümpfen und Janker, und setzt das grüne Jagd hütchen, an dem ein weißer Adlerflaum prangt, keck auf das blonde Haar. So kleidet er sich am liebsten, wenn er draußen in -en geliebten Bergen herumstreift, zur Besteigung eines schwer zugänglichen Felsens oder zur Jagd in seinem Revier. Auf der Terrasse, die in den glitzernden See hinaus greift, sitzt der junge Sieger, nun umgeben von Freunden und Sportgenossen. Tiroler Wein funkelt in den Gläsern, Lachen klingt, gewagte Scherze. Sie sind alle Gäste des glücklichen Siegers, der es vergessen hat, daß er mit der ge wonnenen Summe seine dringendsten Schulden hatte be zahlen wollen. Seine ganze Kraft und Energie hat er dar an gesetzt und es gewußt, daß ihm der Preis zuteil würde, — doch jetzt, genießerisch und leichtlebig, gibt er sich nur dem Augenblick hin, der ihn, den Sieger, in Len Mittel punkt des Interesses stellt. — An «inem der nächsten Tische gruppieren sich Leute aus München. Mit dem eigenen Wagen sind sie gekommen, um das Rennen mit anzusehen oder vielmehr um sagen za können, sie seien dabei gewesen: Direktor Ortmann mit Frau und Tochter sowie einer Nichte aus Berlin. Der ele gante neue Wagen parkt abseits, doch Frau Ortmann ist be müht, auch so ihre Zugehörigkeit zur wohlhabenden Gesell schaft merken zu lassen. Sie führt das große Wort mit lauter, aufdringlicher Stimme, der Gatte lehnt im Sessel, lächelt nachsichtig und wirft hier und da ein Wort mit ein, mehr zur Tochter ge richtet, die lieblich, wie ein eben erblühtes Röschen, ihre kindlichen Bemerkungen ins Gespräch gibt. „Wir werden oft hierher an den See fahren, wenn du wieder in München bist," sagt Frau Ortmann zu ihrem Gatten gewendet. „Doch nun bin ich begierig, das Land haus zu sehen, das du mir so geheimnisvoll zum Geburts tag geschenkt hast. Da werde ich wohl einiges zu verändern und verbessern finden, denn du weißt, mein Geschmack ist exklusiv und stimmt nicht immer mit deiner derberen Rich tung überein." Direktor Ortmann lacht behaglich. Er weiß, daß er die anspruchsvolle Gattin mit den immer mißtrauisch spähen den Augen für einige Wochen los ist. Als seine Frau mn Reden einhält, tätschelt er ihre Rechte, -ie befehlshaberisch im Schmucke eines großen Brillanten auf dem Tische liegt. „Ob der Architekt, den ich zu Rate gezogen, dir zu Dank gearbeitet hat, kann ich allerdings nicht beurteilen. Wir werden ja sehen, und ihr Mädels dürft wohl auch stau nen. Brünhilde hat gewiß in ihrem dumpfen Berlin keine Ahnung von geschmackvoller Pracht und denkt wohl kaum an Lebensgenuß an ihren Operationstischen beim Sezieren von Leichen." Frau Ortmann hält die Hände an die Ohren. „Hör auf, Theodor! Mich schaudert, wenn .ich daran denk«. Wie konntest du auch solch gräßlichen Beruf wählen, Brünhilde? Ich würde das bei Eva nie erlauben." Die Nichte wendet ihr Gesicht der Sprecherin zu, zum ersten Mal nimmt sie an dem Her und Hin teil, es ist, als kehre ihr Geist aus anderen Regionen zurück, bevor sie ant wortet: „Warst du noch nie krank, daß du nicht den Besuch des Arztes als Wohltat empfunden hättest?" Frau Ortmann wird ganz eifrig. „Aber natürlich! Daß man einen Arzt nötig hat, ist jeWserWntzlich, Deshalb braucht «ine jung« Dame nicht