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PWllch dl KWMMGeWM MrüSrufsn. Man sollte we- nigstm» chrltch zimchm, daß dl« Fehler der Politiker un.: dl« LWmE-erMriUE«r zu Lasten de» Au»- lstttdr-Wir uKd füllte sich VM au^Wtslosmversuch schenken, da, deutsche Traneserproblem daemt zu erklären, daß Deutschland die AurlaNbrtrMt« falsch verwendet hab«. Deutschland könne sich darauf berufen, daß er sein« Aus» landranleihen unter dem Zwang der ver« fehlten Reparationssystem angenommen hob«. Bei den ausländischen Staaten entfalle dieses Argu ment. Deutschland war mit Auslondskapital nickst gedient; sollt« es Reparationen zahlen, so braucht« er Abnehmer für seine Waren, und dies« Abnehmer konnten in erster Linie die un e n t w i ck «lt« n Länder.sein. Dr. Schacht wies dann nach, daß Deutschland im Verlaufe von S Jahren (unter Berücksichtigung d«r Entwertung ausländischer Wäh rungen) 11 Milliarden RM., d. i. mehr al» seine gesamte «apolitische Verschultmna, abgetragen habe, und kennzeich nete die rigorosen Maßnahmen, di« Deutschland zur Er reichung dieser Zieles getroffen hatte. Heute ist Deutschland» Tranrferfähigkeit völlig erschöpft. Die Reparationen, die heute leider nicht mehr den Regie rungen, sondern gutgläubigen Privatleute:» geschuldet wer den, kann er nicht mehr au» eigener Kraft emulieren. Dm Beweis dafür, daß er sich hierbei um ein Weltproblem han delt, liefert die Entwicklung der Weltkrise seLst. Ihre un- Meure Verschärfung ist durch dm Abruf der Auslandsgelber aus Deutschland verursacht. Dl« Handelshemmnisse des Auslandes zeigen klar, daß die Weltwirtschaft «in Maß deutscher Ausfuhr, wie es die Ver zinsung und Abtragung der deutschen Verschuldung erfor derlich gemacht hätte, einfach nicht bei sich aufzunehmen vermochte bzw. wünschte. In dieser Unmöglichkeit liegt der Kernpunkt des deutschen Schuldenproblems. Unter solchen Umstanden ist es zwecklos und unsinnig, durch irgendwel chen Druck auf Deutschland Zahlungen erzwingen zu wol len. Die Rolle, die Deutschland im Welthandel (vielt, zeigt, daß «ine Beendigung der Weltkrise ohne Bereinigung der deutschen Auslandsver schuldung höchst unwahrscheinlich ist. Politische Gefahren für das Ausland. Dr. Schacht wandte sich auch gegen die Vorwürfe, daß Deutschland selbst nichts oder nicht genua beigetragen habe, um das Auslandsschuldenproblem zu lösen. Die „klassische Theorie", die Ermöglichung nämlich des Transfers durch entsprechenden Druck auf da» Preisniveau, sei der Schwere der allgemeinen Weltkrise heut« nicht mehr gewachsen. Die deutsche Deflationspolitik habe überdies die traurige Er fahrung machen müssen, daß sich die wirtschaftliche. Der- nunft der Welt in umgekehrter Richtung entwickelt habe. Da« Ausland habe nicht daran gedacht, die verbilligten deutschen Waren aufzunehmen. Dr. Schacht wies in die- sem Zusammenhang auch die Abwegigkeit des Vorschlages einer Devalvation nach Deutschland sei heut« gezwungen, mit aller Energie bi« Ausbeutung seiner einheimischen Rohstoffquellen zu betreiben; die Verwendung von Ersatz stoffen zu forderen und dergleichen. Cs habe wenig Wert, daß man uns Vorhalte, Deutschland schade sich damit selbst. Uns bleibe kein anderer Weg übrig, ober eine solche Ent wicklung könne die Weltwirtschaft nicht gleichgültig lasten. Grundfalsch sei es, das international« SchUldmproblem le diglich vom wirtschaftlichen Standpunkt zu betrachten. In Deutschland sei di« Gefahr der Bolschewisierung vom Na tionalsozialismus in letzter Stunde abgefangen worden. In vielen ausländischen Staaten gare es aber nicht unbedenk lich, Gesellschaftsfeinbliche Elemente, Verbrecher und Phantasten habe es zu allen Zeiten und in allen Ländern gegeben. An di« Oberfläche können sie nur dann dringen, wenn Wen die wirtschaftliche Not einen Zugang eröffnet. MäN habe im Ausland vielfach nicht daran geglaubt, daß Deutschland ernstlich vom Kommunismus bäroht war. stand inlich reli- Dau--. -I- noch 'änger so dAche aus g.n . 8 , . heraus seine Ansichten ändern. ÄkkKegWKßW. ««den von all« Erschwerungen frelgeMl; r. di- da» scheu Schulden «erden göslrühen. Da beide W«W nicht oevkbar feien, wüste der praktisch «Sglfche weg in der Mitte liegen, und zwar in der .... aierungea der Gläubigerstaalen in «ine deutscher Warenlieferungen und die «noamger m em« Herabsetzung ihr« Schuldforderungeu einwillige«. Ein sol cher Mittelweg hätte noch vor zwei Jahren allein Erfolg versprochen. Heut« reiche er nicht «ehr au». Deutschland könne heule seinen Schulden dienst nur nut« einem vergrößerten welihandelsvolmom leisten, in do» « ab« uni« dem Druck de» internationalen Deflatiomprvzef- se» nicht hineinwachsea könne. L» ««de daher nicht» an der«, Wehs bleiben, al»ihm ein mehrjährige, Voll moral orivm znr Erholung zn gewähren. Gleichzeitig »verde man die Last d« Au,land,Verschuldung auf ein Maß zurück führen müssen, da, nach Ablauf d«, Moratorium, auf die Lauer getragen «ad« könne. Wenn eia internationale, Abkommen diese bei-« Voraussetzungen sicherste««, fo sei da» entscheidende Hemm- ni, sür «ne welthandesbelebung beseitigt. E, «erde sich dann von selbst ergeben, daß Deutschland diejenigen Waren kredite erhalte, die es ihm gestalt«, seine normale Kauf kraft auf dem Weltmarkt auozuüben. Solche VareakreMe liquidieren sich von selbst und sie war« von seh« die un entbehrliche Drücke im Warenaustausch der Völk«. Dr. Schacht richtete zum Schlsuß einen starken Fh>pell an die weltwirtschaftliche Vernunft. Es sei Deutschland» Pflicht, darauf hinzuweiien, daß led« verlorene Monat seine internationale Leistungsfähigkeit z«ang»läussg ver ringert, den Welthandel weiter schrumpf« läßt, die wett- krife verlängert und ihre Bereinigung erschwert. Fi-englisch- L«ss- , den Ausführungen pr. Schacht,. Dnb. Loudon, 30. August. Die Ausführungen Dr. Schachts auf der internationalen Konferenz der Agrarwis senschaft im Bad Eilsen über die deutsche Schuldenfrage wer den von der englischen Abendmesse sehr beachtet. Ganz be sonders hervorgehoben wird die Forderung Schachts, daß Deutschland em vollständiges Schuldenmorätorium für mehrere Jahre erhalten müsse, und daß die ausländischen Schuld« Deutschlands gleichzeitig auf eine Summe herab gesetzt werden mü^ n, die nach Ablauf des Moratoriums ständig von Deutschland getragen werden kann. „Deutsch land verlangt vollständiges Schuldenmoratorium" lautet die fettgedruckte Ueberschrift des „Evening Standard", während der „Star" seinen Bericht auf der-«Den .Seite un ter der Ueberschrift „Kühne neue Forderung Deutschlands" veröffentliW ? .. / Dir OppoKtjvn die Aufnahme der SomjeWnran Zn den USLKerdund. Dnb. London; 31. August. /Zu der Vteldung, daß mög licherweise die Schweiz, Oesterreich, Belälen; Holland, Kana da, der Irisch» VMeiflqat'irnd /einige- miWämerikanilche Staaten gegen' die Aufnahme SowjetrüßlwndS tn den Völ kerbund stimmen werden, bemerkt „Times", dxr Wide: gegen die Zulassung Sowjetrußländs werde chahrfch, in erheblichem Müße von d« Wüeigung gegpn die gionsfeiMiche-Pöllm der Sowjets beiWußt,' Schöne kleine Geschichten von einst Erzählt von Hans Bethge. Unmöglich. Ein Fremder, der nach Sparta kam, fragte einen Eingebore nen, wie man in Sparta einen Ehebrecher bestraft. „Man ivürde ihn dazu verurteilen, der Stadt einen Stier zu schenken, der so groß ist, daß er, auf der Höhe des Gebirge» wei dend, seinen Durst im Flusse Eurotas löschen kann." Der Fremde schüttelt den Kopf. „Wie ist es möglich, fragt er verwundert, „einen Stier von solcher Größe zu finden?" „Es wäre leichter, einen solchen Stier zu finden al« einen Ehebrecher in Sparta," war die Antwort. Ein Menschenfreund. Der Besitzer eine» schönen Hauses und Gartens auf dem Lande kam unerwartet von der Reise zurück. Als er in seinen Garten eintrat, bemerkte er im Geäst «ine» Baumes «inen Mann, der dort Kastanien stahl. Kaum hatte er den Dieb gesehen, so kehrte er um, verließ den Garten wieder, machte einen Umweg über die Felder und trat durch «ine Hinterpforte in feine Besitzung ein. Das Hausmädchen fragte ihn erstaunt, warum er diesen ungewöhnlichen Umweg gemacht habe. „Ich sah vorn im Baum einen Mann, der Kastanien stahl," sagte der Herr mit einem Lächeln. „Wär« ich an ihm vorüber- gekommen, so hätte er leicht geschehen können, daß er vor Schreck hinunterstürzte und sich das Rückgrat brach. Sind ein paar Ka stanien es wert, daß sich «in Mensch zu Tod« fällt?" Et« Kämpfer. König Philipp von Mazedonien wurde, während er an der Hochzeitrstier seiner Tochter teilnahm, hinterrücks ermordet. Die Athener, die tn Philipp ihren ärgsten Feind erblickten, schwammen bei der Nachricht seines Todes in eitel' Glück. Ihr« Begeisterung ging so weit, daß manche dafür stimmten, dem Mör- der die Kömgrkrone auf» Haupt zu setzen. Da trat ein besonnener Bürger, der großes Ansehen genoß, auf dem Marktplatz hervor und sagte: „Wozu diese Freude beim Tode «ines Feindes, meine Mit bürger? Da, ist geschehen? Di« Armee, die uns bei EHSronea schlug, ist um einen einzigen Kämpfer ärmer geworden. Ist da ss viel?" Kürze. Die Spartaner liebten, wie man weiß, ein« lakonisch kurze Ausdrucksweise. Nicht» war ihnen verhaßter al» Geschwätzigkeit. Die Bewohner einer Insel im Aegätjchen Meer litten . Hun gersnot und schickten einen Abgesandten nach Sparta, um Hilf« zu erbitten. Der Mann hielt eine langatmige Rede. Al» er glücklich zu End« war, schickten Ihn die Spartaner ohne Hilf« nach Hau», indem sie sagten: „Dir hqben den Anfang Deiner Rede längst vergessen, und von ihrem Snd« -gben wir nicht» begriffen,,, ..... , Di« Inselbewohner suchten einen anderen. Bittsteller au» und legten ihm ans Herz, in seiner.Rede möglichst kurz und bündig zu ein, Der neue Abgesandte nahm «ine Rsiye letrer Mehlsäcke mit, iffnete einen davon in der Volksversammlung her Spartaner und agte nichts weiter als die Worte: „Er ist leer. Bitte, füllt ihn anl" Die Spartaner füllten den Sack sofort und alle anderen eben falls. Der Vorsitzende, sagt« zu dem glücklichen Inselbewohner: „Cs war nicht nötig, uns darauf hinzuweisen, baß dein« Säcke leer waren Wlr'hätten es auch so gesehen. Cs war nicht nötig, uns zu bitten, daß.wsr Deine.Säcke mit Mehl Men sollten. Wir hätten es auch so getan. Wenn Du einmal wiederkommst, sei we niger geschwätzigl". . -. . , .. .. . , - Schlagfertig. / s' - -' Ein Schöngeist von sehr bescheidener geistiger Verfassung ließ sich in alten Letten aus der Universität Wittenberg eistfchfieiben, um den Doktorgrad zu? erlangen. .Er machte sein Examen und war erstaunt darüber, Mit welcher Leichtigkeit er zum Doktor beför dert wurde, . ,. ... , . ' Der Uebermut juckte ihn. Er ging von neuem zum Rektor der Universität Midi sägte: „Herr Rektor,' La ich mich einmal in Witten berg aufhalte, möchte ich die Gelegenheit benutzen, auch mein Reit pferd zum, Doktor befördern zu lassen, und melde e» hiermit an." „Mein Lieber," entgegnete der Rektor freundlich, „ich bedaure sehr, Ihnen nicht dienen zu können; aber wir pflegen M» dem Tierreich niemals Pferde, sondern immer nur Estl züM Doktor zu befördern." ... Gottesgericht. Das sonderbarste Urteil, da« ieiyal» von einem Gericht ver kündet worden ist, sprach .der Staatsgerichtshof in.Pari» zu Anfang des siebzehnten Jahrhundert». ? > . Ein Dachdecker war artt die Höhe «ines Kirchturm» gestiegen, um da» Dach zu erneuern. Er hgtte da» Unglück, während der Ar beit abzustützen, und hatte dabei da« Glück, auf einen Strohdiemen zu fallen, so daß er mit einigen unbedeutenden Verstauchungen La- vonkam. i Aber während de« Sturze» war «in Arbeiter, der sich in. hal ber Höhe, de» Turmes beschäftigte, mitgerissen worden: - dieser Mann verfehlte den Strohdiemen und brach sich auf platter Erde das Genick. Der Bruder des Getöteten erhob Anklage gegen den „Möttztr" und verlangte Bestrafung und die Zahlung einer ansehnllchen Summe an die unmündigen Kinder de» Verunglückten. Da» Gericht war in einer schwierigen Lage. Ls sah ein, daß e» dem Ankläger irgendein« Genügtuung verschaffen mußt«. An derseits konnte e» sich nicht entschließen, einen Mann zu bestrafen, dessen einzige» Vergehen darin bestand, einen Unglllcksfoll gehabt zu haben. Es entschied also: Der Ankläger selbst soll auf die Höh« des Turme« steigen. Er fall sich auf den Dachdecker niedtrfallen lasten, der sich diesmal auf Halver Höhe aufzustellen hat. Sott wird ent- scheiden, -. . ? . Dex SMgsxM.LichtMM Lixchturm Mporg,stiegen. , Ollem aus Jeder, der reffe kenne, Ran möge worden sei. e« MH am , «für «ine «ln. Er fordert Sbtt stlmzösische Still fiikMM- '' Verständigung nüt dem neuen Deutscbla tm Sinne de» ihtpell» de» Mhmr» -ln» l der Saar Seae dar- statu» quo entscheide, ständigen Keim and und Frank- ^^Mmchk, und die Auf den etwaigen Einwand, dann wolle also Frankreich Hitler erlcmben, sein Prestige zu stärken, antworte er, Mon- tagnon, dieser Einwand spiele gar keine Roll», wenn der Fried« dabei gewinne, denn mindesten» in diesem Punkte bringe Hitler die Ansicht belckche de» gesackten deut- schm Volkes zum Ausdruck. Er, Montagnon, glaube, dah Hitler den Frieden wolle, denn da» liege in feinem Intereste. Mit Voraussagen, di« di« Festigkeit des Hitlerregimesan- zweifelten, müsse man vorsichtig sein. Man müsse vor al" dem Urteil der politischen Flüchtling« Deutschland mißtrauisch geamü' ' ' den Einfluß der deutschen Flüchmng werde dm Wert diese» Einfluss«» b daran denken, was alles Wer Hitler Er, Montagnon, glaube Echt, daß ein Mann ohne so große persönlich« Eigenschaften feinckls so hoch hätte aufsteigen können. Männer solcher Art reiften au» «ad wüchse« «ft Ihrem GesHäck» - Die Kunst de» Regieren» lerne man beim Reaserm. Hiürrr Bewegung behack ihre Kraft. Abgeottckser Montagnon zählt dann der Reihe nach oll« anderen Regierungsformen auf (Hohenzollern, Demokratie nach Art Brüning» usw.), die alle unwahrscheinlich seien, und warnt di« Leute, die auf wirtschaftliche Schwierigkeiten Deutschland» hofften, denn mit Revolten spielen heiße mit dem Feuer spülen. Has deutsche Volk würde Frankreich für das Elend verantwort lich nmchen. Deutschland brauche hsute ein festes Regime. Der Friede al» solcher verdien« ein Opfer. Deshälb sej er, Montagnon, für eine Aussprache Mit Hitler und für «ine Antwort auf seinen Aufruf. Nor dem KeprP ein« MstfchM Warschau, 31. (Eig. FunkmüdgZ lember werden so L y«. Hafm Gdingen aulausm, «n dm polnisch« Krieg» schiffe in Sowsekmßlaud zu erwidern. Da» russisch« Ge- schwader wird sich au» dem Linienschiff „Marat" sowie au» dm Zerstörern „Kalinin" und „walo-eM" zupmunmset- zm. Der Aufmkhalk in «dingen soll fünf Tage hauen- in, daß sich di« BevSlkerung da dann da» Saaraebiet z de» Hasse» zwischen Z reich «erden würde. Flugzeughalle in Karlsruhe avgevrannt. Karlsruhe, 31. August. Freitag früh gegen 1 Uhr brach ln der dem Deutschen Lustsportvervand gehörigen Flug zeughalle auf dem Karlsruher Flugplatz Feuer au«, dem die Halle zum Opfer fiel. Die BrMursache ist noch nicht festgestellt. , wurde, bel den großen Hebungen der französischen Luftflotte, di« jetzt bei und über Pott, veranstaltet wurden, erprobt. Der Appa rat fängt di« Schallwellen de« Motorenaeräuschr, htronnahender Flugzeug« auf Und verstärkt sie derart, daß man aus Tonart, -höhe und -stinke nicht nur di« Entfernung und dl« ckckähirNde Z-HI. sondern auch die Motore — also die RatfüNalltät — der so ge meldeten Flugzeug« "kennen kann.