Produktive Abbauverfahren im westdeutschen und französischen Eisenerzbergbau Von WERNER GIMM, Freiberg Allgemeines über die Bedeutung des französischen und westdeutschen Eisenerzbergbaues Westdeutschland und Frankreich nehmen in der Roheisen- und Stahlproduktion seit einigen Jahrzehnten einen wichtigen Platz ein und stehen auch gegenwärtig nach den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion immer noch an 3. und 4. Stelle der Produktionsstatistik. Die Höhe der westdeutschen und fran zösischen Roheisenproduktion ist aus Tabelle 1 ersichtlich. Tabelle 1. Roheisenproduktion von Westdeutschland und Frankreich 1939 1961 10 3 t Welt produktion [%] 10 3 t Welt produktion [%] Westdeutschland 20 300 1 20 25431 9,6 Frankreich 7 455 7,2 14145 5,3 Beide Länder verfügen auch über sehr große Lagerstättenvorräte an Eisenerzen in der Größenordnung von einigen Milliarden t, die mengenmäßig eine volle Ver sorgung der Eisenhütten für lange Zeit gewährleisten könnten. Bezüglich der tat sächlichen Belieferung der Hüttenbetriebe durch die inländische Eisenerzförderung besteht jedoch ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Ländern. Der fran zösische Eisenerzbergbau hat stets den französischen Roherzbedarf vollständig gedeckt und darüber hinaus beträchtliche Mengen exportiert, auch in das Ruhr gebiet. Dagegen liefert der westdeutsche Eisenerzbergbau nur etwa Vi bis Vs des westdeutschen Roherzbedarfs. So stammten z. R. im Jahre 1955 ca. 25 % d er westdeutschen Roheisenproduktion aus inländischen Erzen ca. 45 % aus ausländischen Erzen ca. 30 % aus Schrott- und Kiesabbränden. 1 Zahlen von 1939 — Produktion Gesamtdeutschlands.