im Kammerpfeilerbruchbau. Dieses Abbauverfahren und die regelmäßigen Lage- rungsverhäitnisse haben eine großzügige Abbaumechanisierung mit gleislosen Geräten ermöglicht. Die Kennziffern sind: Gesamtförderung ea. 6000 t/Tag Förderung aus einer Abbaueinheil (6 bis 8 Betriebspunkte) ca. 600—700 t/Scliicht Hauerleistung in der Gewinnung ca. 160 t/M. u. S. Abbauleistung ca. 60 t/M. u. S. Grubenleistung ca. 15 t/M. u. S. Zum Vergleich sei erwähnt, daß beim früheren Kammerpfeilerbruchbau mit Bohrhämmern und Schrappern die Abbauleistung nur bei ca. 10,3 l, die Gruben leistung bei ca. 6,5 t/M. u. S. lag. Geologie, Standfestigkeit Das Gebirge besteht aus einer Wechsellagerung von massigen, biegungssleifen Kalken, dünnbankigen Kalken und wenig festen Mergelkalken des Malm und Dogger (Abb. 2). Von den verschiedenen Erzhorizonten ist im Grubenfeld von Sancy in der Regel nur das „Graue Lager“ (minerali gris) bauwürdig- Das bis 6 m mächtige Flöz besteht aus erzreichen Bänken und erzarmen Kalkbänkcn. Erz und Neben gestein sind relativ standfest. Alle Strecken und Kammern werden durch Anker ausbau gesichert. Beim Rückbau der Pfeiler kann das Hangende zu Bruch ge worfen werden. Die Lagerungsverhältnisse sind fast söhlig und außerordentlich regelmäßig. Abbauverfahren Wegen der regelmäßigen Lagerstättenverhältnisse werden alle Strecken im Flöz aufgefahren. Strecken und Kammern haben die gleiche Breite von 4,5 m, ihre Flöhe entspricht der Flözmächtigkeit. Beim traditionellen Kammerpfeilerbruchbau im Minette-Distrikt wird eine Grube in zwei aufeinanderfolgenden Perioden abgebaul (Abb. .3): 1. Im Vorwärtsbau werden alle Strecken und Kammern bis zur Feldesgrenze aufgefahren. Zwischen den Kammern bleiben vorerst 12 m breite Pfeiler stehen. Dabei werden in etwa 20 bis 40 Jahren rund 30% der Lagerstätte abgebaut. 2. Im Rückbau werden die Pfeiler in 2 sich kreuzenden Richtungen mit 4,5 m breiten Durchhieben durchörtert. Die übriggebliebenen kurzen kleinen Pfeiler werden bis auf einen verlorenen Restpfeiler von 3 X 3 m Grundfläche ab geschält. Die verlorenen Restpfeiler werden im Zuge des Rückbaues zusam mengeschossen und dadurch das Hangende zu Bruch geworfen. Infolge des jahrzehntelangen OUcnhaltcns der Kammern trat gelegentlich eine übermäßige Zerklüftung der Pfeiler und des Hangenden ein. In einigen Fällen ereigneten sich in anderen Minette-Gruben auch Gebirgsschläge, deren Ursachen von Tincclin und Sinou [5] untersucht wurden. Ähnlich wie bei den Gebirgs schlägen im Werra-Revier handelt es sich um eine Wechselwirkung zwischen bicgungssleifcm Hangenden und sprödbruchempfindlichen Pfeilern [6],