Bedeutung des französischen und westdeutschen Eisenerzbergbaues 9 tigen Revieren Lothringen, Salzgitter, Peine und süddeutscher Doggererzbezirk be schränken, die ich auf einigen Studienreisen in den Jahren 1959 bis 1961 kennen lernen konnte. Abbauverfahren in Erzlagern mittlerer Mächtigkeit in flacher Lagerung Flachgelagerte Erzlager mittlerer Mächtigkeit sind der vorherrschende Lager stättentyp der Doggererzreviere Minette und Süddeutschland. Ähnliche Lager stätten kommen auch in Norddeutschland vor. Beispiel Strebbruchbau der Grube Karl in Geislingen (Württemberg) Allgemeines und Kennziffern Der Stollenbetrieb der Grube Karl ist z. Z. die einzige noch betriebene Eisen erzgrube in Württemberg. Der Abbau erfolgt ausschließlich durch Strebbruchbau mit Stahlausbau und Panzerförderer. Die wichtigsten Kennziffern sind: Streblänge Abbaufortschritt (Gassenbreite) Förderung je Abbau Gesamtförderung Hauerleistung Grubenleistung 80 m ca. 1,12 m/Tag ca. 500—600 t/Tag ca. 1400 t/Tag ca. 19 t/M. u. S. ca. 6—7 t/M. u. S. Geologie, Standfestigkeit Das 1,6 bis 3,3 m mächtige Flöz hat — abgesehen von einigen kleinen Verwer fungen — eine regelmäßige Lagerung mit 2 bis 3° Einfallen. Das verhältnismäßig feste Flöz liegt im Dogger ß etwa 80 m unterhalb des Malm, der lokal verkarstet und wasserführend ist. Das Flöz ist in sandflaserige Tone mit je etwa 12 m Mäch tigkeit im Liegenden und Hangenden eingebettet. Diese Tone lassen sich trolz der nur geringen Teufe von ca. 50 bis 150 m gut längs einer geraden Front zu Bruch werfen. Haupthangendes ist ein demgegenüber festerer, 4 bis 5 m mächtiger Sandstein, der sich beim Anhauen eines neuen Strebes erst nach etwa 20 m Abbau fortschritt abzusenken beginnt. Abbau verfahren Infolge der ähnlichen Gebirgsverhältnisse wird der Strebbruchbau in Geislingen (Abb. 1) ähnlich wie im Steinkohlenbergbau in streichender Abbaurichtung mit Stahlausbau (streichender Kappenausbau, Klemmlaststempel GHHS3 mit 40 t Nennlast, GIIH Treibzapfengelenkkappen TZG 120) und rückbarem Panzerför derer geführt. Abweichend von der Abbildung werden gelegentlich an der Bruch kante jeweils 2 Reihenstempel gesetzt. Die Gewinnung erfolgt durch Bohrarbeil mit elektrischen Handdrehbohrmaschinen und Schießarbeit. Die Einbrüche werden fächerförmig, die dazwischen liegenden Vorsprünge durch stoßparallele Löcher abgebohrt. Vor dem Schießen wird der Panzerförderer mit 0,5 m langen Stahl platten abgedeckt und an der vordersten Stempelreihe eine ca. 60 cm hohe senk rechte Schießmatte aus Drahtgewebe oder Gummiband befestigt, welche das beim Schießen anfallende Erz auffängt. Nach dem Schießen können etwa 60% des