Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 14.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193408146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340814
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-08
- Tag 1934-08-14
-
Monat
1934-08
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.08.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ls>i«r «N<1 IN att »einem Ge- krto. Mer si« in Ka- schloffen«! n war al» ie in jeder «ßte. kann», di« an so alt» hatten de ren ersah- wßmutter schon in allen Se- . „ ' mden. den Vogel abgeschoffen haben, der ich da schon enk« an die- Seburtrtag wende für alt« treu« gehen mit m-wetten »ton Ort- gnn vor« «n Jahr, besonder« Fräulein tanb, un- oar «oh! »Dir schon, teil ist, daß lieber De- irt so, weil aer großen mden und ulda packt a Mädchen den Zkühen dekn helfen der letzten ädchen wff- das flicken Hände ha be! Deren, und so der mzertdtrettion «nz Pvtner, dmvoerSch. den und h,t esdrn verW. ierbander d« die k«ck«n n ein halbes Gen Tones, wissen, wir uslcmbshüh- a dem sechs- ürd«, da« M bann. zanHsation er Kn«. Lies«! rsdner Bant- schicken. Die y um „einen „Empfänger' stbeamten In Empfängers se verlangte, rschungen der estellter «ar, em betreffen- hatte. verunglückt, raße— Ham- : umgenffen. lehirnerschüt- finden. t. Der «in- M in der aufregenden »en worden Neues aus aller Wett. — Der jüngste Sohn des Königs von Spanien tödlich verunglückt. Bei einem Kraftwagenunfall ist der jüngste Sohn des Königs von Spanien tödlich verunglückt. Die Infantin Beatrice fuhr mit ihrem Bruder Gonzalo im Kraftwagen von Villach nach Pörtschach. Bei Krumpen- darf traf sie auf der Straße einen anscheinend betrunkenen Radfahrer und versuchte, nach rechts auszubiogen. Dabek fuhr der Wagen gegen ein« Mauer. Gonzalo erlitt so schwere Verletzungen, daß er baA darauf starb. Der Rad fahrer hat zugegeben, daß er an dem Unfall die Schuw trägt. Gemeinderates wurde u. a. der Beschluß gefaßt, daß die Gemeinde Lauchhammer künftig für jede« 4. eheliche Kind und weitere eheliche Kinder die Ehrenpatenschaft übernimmt. Als Patenaeschenk soll für den neuen Erdenbürger ein Sparkassenbuch mit 100 Mark Einlage bei der Sparkasse hinterlegt werden. Riesa, 14. August. Durch Geistesgegenwart das Leben gerettet. An der Kreuzung der alten und neuen Straße in Seerhausen begegneten sich am Freitagnachmittag ein Mannheimer Lastzug und ein Motorradfahrer aus Riesa. Da an «in Ausweichen nicht mehr zu denken war, sprang der Kraftradfahrer von seiner Maschine, die im nächsten Augenblick von den Rädern des Lastzuges zermalmt wurde. Der Motorradfahrer mußt« mit einem komplizierten Ober schenkelbruch und Hautabschürfungen im Riesaer Kranken haus Aufnahme finden. Chemnitz, 14. August. Motorrad stößt mit zwei Rad fahrern zusammen. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Montagabend auf der Schulstraße. Dort fuhr ein mit zwei Personen besetzte» Motorrad mit voller Wucht gegen eine Laterne, als es zwei in gleicher Richtung fahrenden Rad- fahrern, die plötzlich umkehrten, ausweichen wollte. - Der Motorradfahrer wurde leicht verletzt, während seine Mit fahrerin einen schweren Schädel- und Nasenbeinbruch er- litt. Beide wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Einer der zwei Radfahrer wurde zur Seite geschleudert und eben falls leicht verletzt. Hartha, 14. August. Jetzt wird Ernst gemacht! Da trotz aller Warnungen von zahlreichen Radfahrern immer wieder gegen die Verkehrsordnung verstoßen wird, hat die hiesige Polizei eine unvermutete Derkehrskontrolle der Radfahrer durchaeführt. Der größte Teil der Verkehrs sünder wurde sofort abgestraft. In besonders schweren Fällen wurden den Fahrern die Räder abgenommen und sichergestellt. Nach Bezahlung der Straf« erhalten die Rad- Leichtathletische Meisterschaften in Neukirch (Lausitz). Sehr gute Leistungen. Bel zahlreicher Beteiltgung wurden am vergangenen Sonntag die Leichtathletik-Kämpfe ausgetragen. Es war höchst interessant, mit welchem Schneid verschiedene Kämpfer ihre Aufgaben lösten. Sicher werden sich die Vereine, nachdem sie nun das einwand freie Material (Kugeln, Wurfkeulen usw.) besitzen, der Leicht athletik mehr widmen Schon in den frühen Morgenstunden stellten die Läufer zu 3000- (Jugend) und 5000- (Herren) Läufen. Start und Ziel war der Gasthof „Hosgericht" bei einmaliger Wendung bei 1500 bzw. 2500 Meter. Dis Ergebnisse der ersten Besten: Z000-Meler-Lauf für Jugend und Altherren: 1. Lehmann, Arndt (Sportklub) 10:51,3 Min.; 2- Stäglich, Willy (Sportklub) 10:57,2 Min.: S. Grase, Herbert (TV. Neukirch II) 13:7 Min. (alle Jugend). 1. Ttovack, Heini (Sportklub) 11:57 Min. (Alt- Herren). 5000-Meler-Lauf (hrrrenklafse): 1. Höntschel, Martin (TV. Neukirch ll) 17:28,4 Min., 2. henke, Rudi (Sportklub 17:35,8 Min.: 3. Domschke, Rudolf (TV. Neukirch a. H.) 19:54 Min. Außer Wertung lief tratningshalber noch Walter Heinrich vom TV. 1848 Bischofswerda 17:26,2 Min., also die beste Zeit. Bei den Läufen konnte man die natürliche Feststellung machen, daß regelmäßiges Training fehlt. 4mal loo-Meter-pende-Stasfel. Hierzu stellten der Sport klub und der Turnverein Neukirch a. H. je eine Mannschaft. Sie- fahrer ihr« Räder erst zurück, nachdem sie sich einer Prü fung über di« Berkehrsvorfchriften unterzogen haben. Zwickau, 14. August. Paten für das 14. Kind. Bei dem 14. Kind des Erbhofbauern Hölzel in Pählau bei Zroik- kau haben der Führer, der Reichsbauernführer Darrs und die sächsische Gaü-Frauenfchaftsleiterln Lotte Rühlemann die Patenschaft übernommen. Zwickau, 14. August. Rach 11/2 Jahre« kok aufgefunden. Am Sonnabend fand ein Maschinenschlosser aus Schnee» berg beim Pllzesuchen im Staatsforstrevier Hartmannsdorf in der Nähe von Llndenau-Griesbach in einem Dickicht ei« menschliches Skelett. In diesem wurden die Ueberreste der seit 17. Januar 1933 vermißt«» 23 Jahre alten Plätterin Dora Ilse Baither aus Neustädte! festgestellt. Die Ange» hörigen der Baither erkannten die vorgetegten Kleidung«» reste als die der Vermißten wieder. Di« Baither hatte sich seinerzeit aus der Wohnung ihres Bräutigams unter dem Vorgeben entfernt, daß sie zu ihrer Schwester nach Neu» städtel gehen wolle. Dart ist sie aber nicht sing«troffen. Alle Nachforschungen, die von «inem starken Aufgebot der Polizei, Gendarmerie- und Forstbeamten mit Unterstützung der SA. unk SS. vorgenommen worden waren, waren da mals erfolglos geblieben. ' ' Antwort: „Mit Hilfe des Polarsterns." Frag«: „Wie findet man den Stand des Polarsterns?" Antwort: „Mit Hilfe des Großen Bären." Ich: „Füsilier T, zeichnen Sie mal den Großen Bären an die Wandtafel!" Er tritt hinter mir an die Tafel. Ich frage inzwischen weiter. Eine Pause darf nicht eintreten. Daher noch ein paarmal: Frage — Antwort, Frage — Antwort. Denn die Füsiliere zeichnen langsam — und schön müssen doch auch bei der Besichtigung die Sternchen ausfallen! Mit einem Ohr horche ich dabei immer nach hinten, da mit ich merke, wenn der Füsilier mit seinem Sternbild fer tig ist. Und ich höre, wie «r malt: eins, zwei, drei Kreuz chen, noch mehr Kreuzchen, immer wieder Kreuzchen! Was ist denn das nur? DSr Große Bär darf doch nur sieben Kreuzchen haben? Vielleicht hat sich der Mann in der Aufregung verzeichnet und den ganzen Kram erst noch ein paarmal wieder ausgewischt? — Also weiter: Frage — Antwort, Frage — Antwort. Und hinter mir höre ich an der Wandtafel: Kreuzchen, Kreuzchen, nichts als Kreuzchen! Einzelne Füsiliere meiner Abteilung unterdrücken be reits mühsam ein Feixen. Ich merke, wie die Vorgesetzten hinter mir unruhig werden. Tuscheln und Füßescharren, Säbeltlappern. Mein Brigadekommandeur räuspert sich vernehmlich Das tut er immer, wenn er böse wird! Und der Füsilier malt weiter Kreuzchen! Kreuzchen, lauter Kreuzchen! Da muß was passiert sein! Und dabei bin ich der einzige, der noch nicht weiß, was los ist! geht es mir durch den Kopf, der plötzlich nicht mehr so recht mit will. Denn die „Ju gend" hatte bereits gestern abend im Kasino so eine Art Dorschußfeier auf die gelungene Besichtigung veranstaltet. Aber das hilft nichts. Weiter geht es: Frage — Antwort, Frage — Antwort, um die Aufmerksamkeit der Vorgesetzten von der infamen Wandtafel abzulenken! Nur keine Ver legenheitspause! Denn in ihr versinkt alles in Nichts, was an Gesamteindruck bisher gut war! Allmählich fühle ich, wie mich meine Sicherheit verläßt. Mein Frage- und Antwortspiel wird gleich erschöpft sein. Was dann? Ich fühle es, wie die allgemeine Unruhe hinter mir steigt. Die peinliche Kunstpause muß nun gleich kom men und damit eine Katastrophe für mich. Plötzlich erklingt die sonore Stimme unseres Komman dierenden: „Wenn das so weiter geht, malt der uns noch den ganzen zoologischen Garten an die Wandtafel." Dem Himmel sei Dank, Exzellenz hat mich unterbrochen. Ich kann Schluß machen mit der Fragerei! Ich drehe mich um, sehe Hindenburg an — er schmunzelt. Die Vorgesetzten — sie schmunzeln, ein frecher Adjutant hat sogar laut loege- lacht. Ich weiß jetzt, ich bin gerettet. Mein Blick fällt nun auch auf die Wandtafel. War sehe ich? — Hat der Füsilier mit einer Anzahl von Kreuzchen ger wurde der Sportklub mit der Staffel Döring—Richter—Pet sche!—Schlenkrich in der Zeit von 0:53,2 Min. Die Staffel de« Turnvereins mit Thonig—Herold—Riedel—Zieschs erzielt« «In« Zeit von 0:54,8 Min. Wellsprung: Herrenklasse 18—32 Jahre: Döring (Sportklub) 5,22 Meter, Richter, Alfr. (Sportklub) 4,92 Meter, Riedel, Erich (TV. Neukirch a. H.) 4,91 Meter, Zieschs (TV. Neukirch a. H.) 4,81 Meter, Petschel (Sportklub) 4,79 Meter, Thonig (TV. Neu- kirch a. H.) 4,57 Meter. Altherrenklasse: Hofmann (vereinslos) 4,52 Meter, Tlovack, Heini (Sportklub) 4,01 Meter. Jugendklasse 15—18 Jahre: Stäglich (Sportklub) 4,44 Meter, Probst (TV. Neu kirch a. H.) 4,26 Meter, Beyer (TV. Neukirch II) 4,17 Meter. Knabenklasse: Wobst (Sportklub) 3,93 Meter, Beyer (TV. Neukirch a. H.) 3,85 Meter, Anton, Manfr. ^Sportklub) 3,61 Meter, Schle gel (Sportklub) 3,60 Meter, Kappler (TV. Neukirch II) 3,57 Meter, Hartmann (Sportklub) 3,55 Meter. Hochsprung: Herrenklasse: Schlenkrich 1,59 Meter, Döring (Sportklub) 1,44 Meter, Riedel C., Ziesche und Thonig (sämtl. TV. Neukirch a. H.) je 1,39 Meter. Altherrenklasse: Hofmann (vereinslos) und Rovack (Sportklub) je 1,25 Meter. Jugendklasse: Friese, Anton und Beyer (sämtl. Sportklub) je 1,25 Meter, Anders (Sportklub) 1,20 Meier. Knabenklasse: Hartmann (Sport klub) 1,25 Meter, Kühnel und Wobst (beide Sportklub) und Beyer (TV. Neukirch II) je 1,20 Meter. Kugelstoßen: Herrcnklasse: Döring (Sportklub) 8,74 Meter, Riedel E. (TB. Neukirch a. H.) 8,66 Meter, Ziesche (TV. Neu- kirch a. H.) 8,26 Meter, Lehnert W. (vereinslos) 8,01 Meter, eine Art jungen Teddy in Lebensgröße an die Tafel gemalt. Sehr schön. Mit Ohren und Schnauze und Pfötchen. Und Männchen macht er auch! Nur schade, daß dieses Monstrum einer Katze ähnlicher sah als einem Bären! Ich hatte in diesem Augenblick keine Zeit, darüber nach zudenken, wie es mir ergangen wäre, wenn jetzt an Stelle dieses Mannes ein anderer^ gestanden hätte, ohne Humor und von geringerem Verstehen für alle menschlichen Dings. Denn Hindenburg befahl die Beendigung des Unterrichts, und es folgte eine von der freundlichen Stimmung oe« Augenblicks getragene Kritik. Am Abend saß Exzellenz v. Hindenburg in unserem klei nen Kreise im Kasino. Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, daß ich dabei mancherlei Scherze meiner Altersgenossen über mich ergehen lassest mußte. Ueber «ins waren wir uns aber alle einig. Daß unser verehrter Kom mandierender heute nachmittag sein Bonmot wohl haupt sächlich deswegen gesprochen hatte, um den kleinen Leut nant aus seiner peinlichen, noch dazu unverschuldeten Ver legenheit zu retten. Denn es war inzwischen längst festge- stcllt worden, daß der Füsilier ausgerechnet an jenem Tage, als die Orientierung nach dem Großen Bären und Volar stern im Unterricht besprochen wurde, auf der Bataillons kammer Röcke hatte ausklopf«n müssen! Wir beschlossen also. Seiner Exzellenz in entsprechender Weise unseren Dank abzustatten. Kannten wir doch sein Verständnis für Witz und Humor! Ein Dichter hatte sich bald gefunden und ein Zeichner dazu. Binnen Kürze wurde ein Gedicht fabriziert, von dem mir heute nach über 25 Jahr«n leider nur noch der Anfang und das Ende erinnerlich sind. Es begann etwa: „Der Leutnant G-, der instruiert mit großer Vehemenz Vor uns'rem Kommandierenden, vor Seiner Exzellenz... dann folgte in ziemlich „dramatischer" Form die Schild rung der Hergänge, und das Kunstwerk endete mit Den Worten: „. . . und allen ward es schrecklich klar. Daß dieses nicht der Große Bär, Jedoch des Leutnants Kater war." Auf der Rückseite einer Speisekarte mit Hilfe eine bunten Bändchens, etwas Siegellacks und der Adlers«»« eines Zweimarkstücks entstand von zeichnerischer Hand au« dem Gedicht im Nu eine Art altertümlicher Urkunde, die' Exzellenz v. Hindenburg vom ältesten Leutnant de« Batail lons in feierlicher Form mit einer kleinen scherzhaften An sprache überreicht wurde. Und wir konnten zu unserer Ge nugtuung feststellen, daß wir mit dieser Art des Dankes bei ihm das Richtige getroffen hatten. Denn er ließ di« Urkun de sofort an der ganzen Tafelrunde zur Unterschrift herum gehen, verlangte einen Umschlag von genügender Größe und sandte sie am Reichen Abend an leine Gattin na<^ Magdeburg. Der „Große Bär". Eine Hindenburg-Erinnerung von F. Guthke. Im Jahre 1908, als Hindenburg Korpskommandant in Magdeburg war, stand unser Bataillon innerhalb s«in«s Be fehlsbereichs in Merseburg, einem damals noch friedlichen, kleinen Provinzstädtchen ohne Industrie. Einmal im Jahr, etwa Anfang März, pflegt« Hinden burg für.einige Tage zu uns zu kommen. Die Besichtigung seines Merseburger Bataillons verursachte natürlich bei unserem Kommandeur und seinen vier Häuptlingen jedes mal große Aufregung. Es wimmelte in diesen Tagen in Merseburg von rot«n und himbeerfarbenen .Hosen", da bis hinauf zum Divisionskommandeur aus Halle „Alles" zu erscheinen pflegte. Wir jungen Leutnants sahen dem Besuch Exzellenz v. Hindenburgs, der nach dem endlosen Trubel der Besichti- guNgsvorbereitungen gleich bei seiner Ankunft durch seine überragende Riesengestalt mit ihren ruhigen Bewegungen, durch seine maßvollen Kritiken und seinen wohlwollenden Humor Ruhe unter der Menschheit verbreitete, stets mit wirklicher Freude entgegen. Das Kompanie-Exerzieren hatte gerade erst angefan gen, und besichtigungsfertig geschlossene Verbände für Ge ländeübungen gab es in dieser Jahreszeit noch nicht. So blieb es beim kleinen Exerzierdienst, Dienstunterricht, Tur nen und Fechten. Und dabei konnte schließlich nicht viel „passieren . E« gab für uns aber jedesmal ein oder zwei betriebsame, fröhliche Abende in unserer sonst so stillen, kleinen Tafelrunde im Kasino, da der Kommandierende stet« ein Freund von Geselligkeit im Kameradenkreise war. — — Am zweiten Tage der Besichtigung hatte ich in jenem Jahre al« älterer Leutnant der Kompanie nachmittags di« «Patrouillenführer" im theoretischen Unterricht vorzufüh- ren. Im Exerzierbaus entwickelte sich dabei das jedem alten Soldaten bei solchen Gelegenheiten übliche wohlbekannte Bild. Vor mir stand, in zwei Gliedern angetreten, die Mann- Ichaft, die »Intelligenz der Kompanie. Hinter mir, mit der Front zur Abteilung, befand sich eine schwarze Schul tafel mit Schwamm und Kreide. Hinter mir standen aber auch v. Hindenburg, dazu eine Unzahl von Vorgesetzten. Nach Bekanntgabe de» Themas durch Seine Exzellenz hatte Ich schulmäßig abzufragen, meine Leute hatten zu antwor ten. Alle« klappte vorzüglich. Schlag auf Schlag ging es, vom rechten Flügel nach link», kurz, knapp, militärisch: Frage — Antwort, Frage — Antwort. Mir schien, man war befriedigt. Gegen Schluß kam die Orientierung zur Nachtzeit im Gelände daran. Dazu meine Frage: „Wie findet der Patrouillenführer die Nordrichtung in der Nacht?" war, hat sich in der Nacht -um Sonntag in seiner Zelle im Polizeipräsidium durch Erhängen entleibt. Einige Stun de« vorher war ihm noch trotz hartnäckigen Leugnen« ein Einbruch in «in Geschäft in der Hauptstraße nachgewlesen wardett. Dresden. 14. August, Kontoreinbruch. In der Nacht zum Sonnabend wurde in da» Kontor einer Firma an der Faltend rücke eingebrochen. Die Diebe wuchteten eine Hin tertür auf und erbeuteten außer einem Betrag Bargeld «inen grauen Gabardlnemantel und einen Posten Brief marten. Lreadan. 14. August. Eine Schleifmaschine gestohlen. Lu« dem verkschuppen einer Zementwarenfirma in der Oppellvvrstadt entwendeten Diebe in der Nacht zum Sonn tag eine mehrere Zentner schwere Schleifmaschine mit 3 PS.»L«nzinmotor. Offenbar ist die Maschine auf «inem Handwagen weggeschafft worden. 1,14. August. Selbstmord ein« tl Zähre alten Jnnerhalb kurzer Zelt ist in Großschönau der dritte Fall von Freitod zu verzeichnen. Am Sonntag machte der 81 Jahr« alt« Rentenempfänger August Vogt «ährend der vorübergehenden Abwesenheit seiner Frau sei nem Leben freiwillig ein Ende. Die in letzter Zeit bei ihm ftUestellte Schwermut hatte den Greis in den Tod ge- Pirna, 14. August. Skeluwürfe auf einen Lisenbahnzug. Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Pirna wurde abends ein von Bad Schandau kommender Zug mit Steinen be worfen. Es entstand glücklicherweise nur Sachschaden. Die Relchsbahndirektion Dresden hat für die Ermittlung der Täter eine Belohnung von 200 Mark ausgesetzt. Sebald, 14. August. Ein Pilz für zwei Familien. In der diesjährigen Pihzeit wurden zwar sch' " " «nden Sachsens recht stattliche Pilze gefui dürft« aber ein Sebnitzer Gastwirt abgesch am Gpitzberg «inen Herrenpilz mit einem Gewicht von 4sH Pfund fand. Der Pilz reichte bequem für zwei Familien. Sebnitz, 14. August. Dem Gallen in den Tod gefolgt. Ihre« Ehemann nach vier Wochen in den Tod gefolgt ist hier die 7S Jahre alt« Einwohnerin Frau N. Die Greisin konnte die Einsamkeit nicht überwinden und starb aus Kummer über den Verlust ihres Ehegatten, mit dem sie über SO Jahre Freud und Leid geteilt hatte. Wilsdruff, 14. August. AM dem Rade tödlich verun glückt. Am Sonnabendmittag wurde der Maurerpolier Schneider aus Klipphausen neben seinem Fahrrade lie gend besinnungslos aufgefunden. Der Verunglückte mußte mit einem schweren Schädelbruch dem Meißner Stadt- krankenhcülse zugeführt werden, wo er am Sonntag seinen Verletzungen erlag, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Waldheim, 14. August. Er trieb es zu bunt. Die hiesige Polizei machte einen Holzdieb ausfindig, der sich nicht damit begnügte, Holz im Walde aufzulesen, sondern gleich acht bis zehn Meter hohe Bäume umsägte und nach Hause schleppte. Bärenstein, 14. August. Eine ganze Familie durch Pilze vergiftet. In Oberbärenstein sind sämtliche Mitglie der einer Familie und ein weiterer Hausbewohner nach dem Genuß «ine« Pilzaerlchts erkrankt. Der Vater liegt besonders schwer darnieder. LWeiMi«, 14. August. Ein Auchs stiehlt ro Hühner. In Löivenyain wurde «in Bauer durch einen Fuchs schwer geschädigt. Der Räuber stahl aus dem Geflügelbestand etwa 20 Hühner. Er konnte noch nicht erlegt werden. Lauchhammer, 14. August. Gemeiiche übernimmt Ehrenpatenschaft vom 4. Sind ab. In der letzten Sitzung des l« auf Sie -e» sich erschrocken arm sein Gla, Zehn Minuten , Lage vergin- xekutionskom. an, dem ich je
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)