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i' ! i MZklll -llklWMS ver Müey Ivmels. die am 18. Zutt in Gegen wart von IMOlX) Menschen durch den König ». England vorgenommen wurde. Der Tunnel, der Liverpool und Birkenhead unter dem Mersey-Fluh hindurch ver bindet, ist der grShke Unter wassertunnel der Welk. Er ist 3 km lang und 14 m breit. Die Kosten seines Baues, der 8 Jahre beansprucht hak, beliefen sich auf rund 5 Millionen Goldpsund. — Die Auf nahme hat den Augenblick unmittelbar vor der Er öffnung sestgehalten: Die in der Mitte des BildeS sichtbare Tunneleinfahrk ist noch geschloffen. 'M f! Neukirch (Lausitz) und Umgegend. — Ringenhain. 20. Juli. Schwerer Radsturz. Ein Fräulein aus Sohland, das sich vom Neukircher Schützen fest nach Sohland auf der Heimfahrt befand und dem ver mutlich während der Fahrt unwohl wurde, stürzte in der Nähe der Mühle Huste vom Rade und erlitt dabei ein« schwere Gehirnerschütterung. Ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, wurde die Bedauernswerte, nachdem Herr Dr. Flieger und Sanitäter vom Roten Kreuz aus Neukirch Vie erste Hilfe geleistet hatten, mit dem Neukircher Kranken auto In die Heilanstalt Callenberg gebracht. stehend Befehle zur Verteidigung gab, mit einem Pfeile nie- o erschießen. Die Besatzung aber verlor nicht den Mut, es gelang ihr, einen Boten zu den der Stadt verbündeten Wöhrdenern zu schicken, die bald mit starker Mannschaft an rückten. ' Diesem Ansturm von innen und außen vermochten dis Friesen nicht zu widerstehen; sie wurden geschlagen, Durelt und Herbert entkamen, alle übrigen sielen in Feindeshand und wurden zu Schiff gefesselt nach Bremen gebracht. Der gestrenge Rat machte ihnen folgenden Prozeß: Die Sachsen, so viele von ihnen nicht im Kerker, umgekommen waren, wurden, da sie den Bremern nicht gehuldigt hatten, gegen den Schwur künftiger Urfehde freigelassen, hie dreißig Frie sen, als eidbrüchige Rebellen und Seeräuber, lebendig ge rädert und ihre Köpfe zur Warnung .für andere Eidbrecher auf Pfähle gesteckt. Den beiden Häuptlingssöhnen aber, die aus ältestem Geschlechte stammten, widerfuhr die Gnade, sie sollten erst geköpft und dann gerädert werden. So standen also die beiden blonden Seeräuber, unge brochenen Mutes, vor dem Schafott. Und der Abgesandte des Rates fragte sie, weshalb sie ihren Eid gebrochen hät ten. Sie antworteten, befreundete Friesenhäuptlinge hät ten ihnen ihre Hilfe zugesagt, seien aber zu spät gekommen. So gab denn der Abgesandte des Rates den Befehl zur Hinrichtung. Der Kopf Diddes, des Aelteren, rollte in den Sand. Da schritt Gerold hinzu, nahm das Haupt des Bru ders auf und küßte es. Tiefe Bewegung ergriff die, die dem Gericht zusahen. Man brachte Gerold wieder in den Ker ker, und der Rat beriet, ob und unter welcher Bedingung man den getreuen Bruder begnadigen könnte. Man be schloß, ihm die Freiheit zu schenken, wenn er sich in der Stadt niederließe und mit einer Bremerin verheiratete. Man wollte ihm eine junge hübsche Frau aussuchen. Mit dieser, wie er meinte, frohen Kunde suchte ein Ratsherr den Friesen im Gefängnis auf. Gerold aber ent gegnete: „Ich bin ein edelfreyer Friese, mein Herkommen ist nicht danach, daß ich, bloß um mir das Leben zu erhal ten, eines Peltzers oder Schusters Tochter zur Frau nähme. Wollet Ihr mir das Leben gönnen, so wollte ich noch vor Der Bruderkuß. Historische Skizze von Adolf Peter Paul. ' (Nachdruck verboten.) ' Elasts Störtebecker war schon tot; den hatten die Lübecker gefangen und hingerichtet. Aber immer noch machten die Ditalienbrüder, die friesischen Seeräuber, auch Likedeeler genannt, die Küsten unsicher und lagen mit ihren wehrhaf ten Schiffen vor den Mündungen von Ems, Weser und Elbe. ."Insbesondere litt der Handel von Bremen, der stol zen und freien Hansestadt: Die hatte in diesen Jahren ihren mächtigen Roland auf dem Marktplatze errichtet und das große Rathaus aus roten, gebrannten Steinen. Nur die seebeherrschenden Friesen bedrohten die Stadt; sie fingen die Schiffe weg. So beschloß der wohlfeile Rat unter dem Bürgermeister Johann Hemeling, an der Weser mündung eine feste Burg anzulegen, damit vor den See räubern Frieden sei; Friedeburg nannte man die mit zwei liefen Gräben umwehrte Feste, die etwa da stand, wo heute Atens liegt, bei Nordenham an der Unterweser. In diese Burg legten die Bremer eine starke Besatzung unter Füh rung eines streitbaren Ratmannes. ; Wer mit dem Dampfer, von Helgoland kommend, in die Wesermündung einführt, passiert den Hoheweg-Leucht- tvrm, der auf einer lang sich hinziehcnden Wattinsel steht. Auf dieser Wurfe saß damals, als sie noch höher aus dem Wasser ragte, ein hartes Friesengewächs, das Geschlecht der Onnecken. Sic waren freie Seefahrer, vielleicht auch See räuber; sie hätten zwar nach der Niederlage der Likedeeler mit. den anderen Friesen den Bremern Treue und Gehor sam geschworen; doch mißfiel ihnen, daß die städtischen Pfeffersäcke eine Feste im Gebiet des freien Friesenlandes unterhielten. Zwei junge Söhne des Geschlechts. Didde Didden und Gerold Didden, beschlossen, die verhaßte Burg zu "brechen. Sie warben ihre Verwandten Durelt und Her stert, dreißig andere freie Friesensöhne und zwanzig be freundete Sachsen an und zogen in Waffen und voll Kamp- feseifer vor die Friedeburg der Bremer. Das Glück schien ihnen hold zu sein, denn sie kannien den Ddfihlshaber der Burg, als er im offenen Fenster Gödlau, 20. Juli. Sellen« Ehrung. Der deutsche Ge- meinüetag stellt seit längerer Zeit Ehrenurkunden aus für Bürgermeister und Gemeindeälteste ländlicher Gemeinden, welche länger als 25 Jahre ihr Amt ausüben. Der Vor sitzende des Deutschen Gemeindetages, Oberbürgermeister Fiehler-München, hat diese Auszeichnung auch dem Bürger- meister Bauer Paul Mörbitz und dem Gemeindeältesten Bauer Emil Semmer in Gödlau verliehen für treue Pflichterfüllung zum Wohle von Gemeinde und Vaterland und mit den besten Wünschen für weiteres Schaffen. In der kürzlich abgehaltenen Sitzung der Gemeindeverordneten händigte Pg. Oberförster Naumann den beiden Jubilaren diese Ehrenurkunden mit ehrenden und dankenden Worten namens der Gemeinde aus mit dem Wunsche, daß beide noch recht lange ihre ihnen anvertrauten Aemter ausüben möchten, die der Gsmeindeälteste Semmer seit 37 Jahren und Bürgermeister Mörbitz 33 Jahre lang in uneigennützi ger Weise nur zum Besten der Gemeinde versehen haben. Diese Ehrung ist um so bemerkenswerter, als bisher nur 17 Bürgermeister und 2 Gsmeindeälteste mit den genannten Ehrenurkunden in Sachsen ausgezeichnet wurden. Elstra, 20. Juli. Ungeelgneker Spielplatz. Am Diens tagabend, als der 7-Uhr-Zug hier einfuhr, spielten zwei Kna ben, zwei- und dreijährig, auf dem Bahngleis an der Klo sterstraße. Da beide Knirpse trotz Lokomotivpfiff sich nicht entfernten, sah sich der Zugführer genötigt, den Zug zum Halten zu bringen und die beiden Störenfriede zu entfemen. Gersdors, 20. Juli. Ein tragischer Unfall ereignete sich am Dienstagnachmittag bei der Beerdigung einer 75jährigen Frau aus Möhrsdorf, die seit zwei Jahren das Augenlicht verloren hatte. Während der Einsegnung wurde der am Grabe stehende Kreuzträger, ein Knabe aus Möhrsdorf, un ter dem Einfluß der Sonnenglut von einem Unwohlsein be fallen, und er fiel mit dem Kruzifix ins Grab. Durch die sen Vorfall wurde auch einer Leichenbegleiterin unwohl. Beide mußten weggetragen werden, doch sind ernstere Fol gen nicht entstanden. Aus dem Meißner Hochland. Poleuz, 20. Juli. Glückliche Rettung. Nicht nur Kin der, auch junge Tiere scheinen manchmal ihren Schutzengel zu haben. Beim Tetreidemähen hörte ein Landwirt zu erst neben, sogleich aber vor und schließlich hinter sich kla gendes Wimmern. Dem ging er nach. Cs kam aus einer gebundenen Garbe. Rasch war sie ausgeschnitten, und er» löst sprang völlig unversehrt ein zitterndes Rehlein heraus^ das alsbald mit leichten Sätzen davoneilte. Es wär glück lich unter -en Messern hinweg u.'durch das Getriebe des Binders hindurchgekommen, sodann mit eingebunden und in der Garbe auf den Acker geworfen worden, ohne daß ihm ein Härchen gekrümmt worden war. Bald kam auch die Ricke und suchte nach dem Kitzchen. Neustadl, 20. Juli. Schlimme Folgen der Trockenheit. Großer Schaden ist den hiesigen Fischzüchtern durch die an haltende Trockenheit entstanden. Die im Stadtgebiet lie- genden Fischteiche mußten bis auf zwei vorzeitig abgefischt werden. Infolge der heißen Witterung waren beim Ab fischen große Verluste entstanden. Direkt katastrophale Verhältnisse herrschen infolge der großen Trockenheit auch in der Polenz. Die verschlammten Ufer sind auf weiten Strecken vertrocknet, und Nur in einem kleinen Rinnsal kommt noch etwas schmutziges Wasser. Die Wassermühlen können nur ganz beschränkt in ihren Betrieben Wasserkraft Auszug, um die Militärdienstbescheinigung oder Bescheini gung über Verwundungen und Kriegsgefangenschaft, oder utn den Rentenbescheid und dergleichen. Der Antragsteller kann sich Beweisstücke dieser Art, die sich im Besitz von Ver bänden, Behörden, Arbeitsstellen usw. befinden, aushändigen l-ssen. Wenn er keine Beweisstücke besitzt, dann ist dies zu vermerken. Schließlich muß der Antragsteller angeben, wann und bei welchem Truppenteil er gegebenenfalls ver- wundet wurde, bzw. in Kriegsgefangenschaft geriet und ob ex außerdem Orden oder Ehrenzeichen besitzt. Das Antragsformular, das für die Verleihung des Ehrenkxeuzes für Witwen und Eltern vorgesehen ist, enthält gleichfalls zwölf Fragen. Auch hier sind Familien- und Bor- yame, Geburtsdaten und Beruf, Wohnung und Staatsange hörigkeit zu beantworten. Dazu kommt bei Witwen die Frage, ob die Ehe mit dem Kriegsteilnehmer vor dem 1. Ja- nuar 1Ü1S geschlossen wurde. Ferner sind zu beantworten d.er Name des Kriegsteilnehmers, also bei Witwen des Ehe mannes, bei Eltern des Sohnes sowie der letzte militärische Dienstgrad des Kriegsteilnehmers und die Frage nach dem letzten Truppenteil, bei dem der Kriegsteilnehmer im Welt kriege Kriegsdienst geleistet hat. Hierbei wird die Frage nach Art, Ort und Zeit gestellt. Schließlich ist zu erklären, wann und wo der Kriegsteilnehmer gefallen bzw. an den Folgen der Verwundung oder in Gefangenschaft gestorben ist, bzw. seit wann er verschollen ist. Zum Nachweis der Richtig keit der Antworten sind Beweisstücke, soweit vorhanden, bei zufügen, und zwar das Gedenkblatt, der standesamtliche Re gisterauszug, sofern er den Kriegstod klar ersichtlich macht, Vie Todesurkunde, Auszug aus der Verlustliste, Rentenbe scheid usw. Bei den Eltern ist im allgemeinen der Vater, falls dieser verstorben, die Mutter antragsberechtigt. . Schmölln, 20. Juli. Nachrichten des Standesamtes. Geburten: 10. Juni dem Handlungsgeh. Curt Erich Wolf in Demitz-Thumitz ein Sohn, am 24. Juni der Näherin Elisa beth Roblick in Demitz-Thumitz ein Sohn, am 24. Juni dem Steinaxbeiter Gerhard Arthur Werner in Tröbigau eine Töchter, am 26. Juni dem Landwirt Max Kurt Meißner in Demitz-Thumitz ein Sohn, am 30. Juni dem Obermelker Max Alfred Möse in Demitz-Thumitz ein Sohn. — Eheschlie ßungen: Am 21. Juni der Steinmetz Ernst Hermann Probst aus Demitz-Thumitz mit Clara Lina Marks aus Demitz-Thumitz; am 23. Juni der Glasarbeiter Rudolf Ernst Wendschuh aus Bischofswerda mit Martha Gertrud Rodig aus Schmölln. — Todesfälle: Am 20. Juni der Steinarbei ter Friedrich Richard Diesold in Demitz-Thumitz, 53 Jahre alt; am 25. Juni Hans Paul, Sohn der Näherin Roblick in Demitz-Thumitz, eine Stunde alt; am 27. Juni der Badean staltsbesitzer Friedrich Ernst Teich in Demitz-Thumitz, 70 Jahre alt. Gas au» Kloaken-Schlamm. Line höchst originelle lechniicke Ersindnng wird zur Zett In Dänemark angewendet: Man gewinnt GaS aus Kloaken-Schlamm! 3n aller Stille hatte der technische Stab del Kopenhagener Magist rats «in Projekt ouegeardeite», nm di» Beschmutzung des Oere- sandet und der Bucht von Kjöge durch die KloakenauSttlitte zu llnterbtnden. Diel« Abläuse verumeinigten das ganze Bade- wasser, und daß dieser Umstand dem Touristenverkehr nicht gerade gänstiä war, dLr te degreittich sein. Man hat nun an der Küste «Ine Reihe kolossaler Baff nS gebaut, in welche das Kloaken wasser aus den großen Hauptleitungen gelenkt wird. Die Oder- fläche dieser Schiammboffins wird n»n mit einem Schaum über deckt, der auf chemischem Wege gewonnen wird und absolut ver hindert, daß Sauerstoff au» der Luit hinzukommt und gleichzeitig üble Gerüche ousstiömen. Dadurch ruft man mit der Zeit im Kioal-en-Schlamm einen Vergalungsprozeß hervor und ge winnt auf diese Art ein Eas, da« sogar noch bessere Brennqualiiät besitzt al« daS gewöhnliche Kochgas. Es Ist den Magistratsinge- nleuien geglückt, «Ire walchinelle Anlage zu erbauen, die es mö l>ch macht, das wrrlvolle Basprodukt anzusammeln, und gani in der Nähe der Kloakenieinigungsanlage baut man nun ein neues Gaswerk, daS weder Kohle noch sonst etwas benötigt. Vermutlich wird das neue Gas durch die städtischen Gaswerke in Umlauf gebracht. Die neue Erfindung hat außerdem den erheblichen Dar teil. daß di« Ldiigdleibendrn Ablallstoffe, dl« als Dünger für die Landwirlschost verwertet werden, i Icht riechen, w daß i'.e über das ganz« Land transportiert und verkauft werden können. ' Sonnen-Untergang ein Rinneken voll Gulden dafür erstat ten." Mehr sagte er nicht. Wiederum beriet der Rat über dos Schicksal des Ge fangenen und sein stolzes Angebot. Einige stimmten für seine Freilassung gegen Lösegelo, aber ein älterer Ratsvet- wandter, dessen Wort in hohem Ansehen stand, warnte; der Kuß des Bruders Mundes würde so leicht nicht vergessen und doch wohl nach Jahren an der guten Stadt gerochen werden. Daher lehnte der Rat die Auslösung Gerolds ab; sein Haupt fiel unter dem Schwert des Nachrichters. So ist es geschehen im Herbst des Jahres 1418. E» steht geschrieben in einem 1699 nicdergelegten Manuskript des Äktuarii Judici Criminalis F. Stöver. Ein Denkmal des trotzigen Gerold Didden ist noch heute im Dom zu Bremen zu sehen. hin sichtbarem Feuerschein ging am Mittwoch gegen 11 Uhr abends die Scheune der Wirtschaft des Lauem und Bürger- meistere Kraske in Dubrauk« in Flammen auf. Der Brand fand in den Erntevorräten reiche Nahrung und griff schnell auf sämtliche anderen Gebäude des Anwesens über. Es ver- brannten da« Wohnhaus des Gute« mit angebautem Kuh- stall, di« Scheune mit einem Schuppen und das Stallgebäu- de mit einem Anbau. Sämtliche Gebäude waren in Fach- werkbau aufgeführt. In der Scheune wurden sämtliche Maschinen und Gerät« mit vernichtet, außerdem die eben eingebrachte Ernte von 12 Scheffeln Roggen und gegen 250 Zentner Heu. Ein Teil des Mobiliars des Wohnhauses fiel ebenfalls den Flammen zum Opfer. Das Großvieh konnte gerettet ulerden, ein Teil des Geflügels kam in den Mam men um. Ws Branduvsache nimmt man einen Motordefekt an der Dreschmaschine an. Offenbar ist ein Funken au, einer schadhaften Stelle der elektrischen Anlage in das Ge treide übergesvrungen. Die schnell herbeigeeilten Feuerweh ren konnten Lpschmaßnahmen nur in geringem Umfange ergreifen. Durch dl« ««chattende Trockenheit war im Dorf« kein Wasser verfügbar, so daß man nur durch eine etwa 200 Meter lange Schlauchleitung zu einem Teiche Wasser geben konnte. Zum Glück blieben die Nachbaranwesen von dem Brande unberührt. Das Großfeuer in Dubrauk« war selbst von Bautzen aus zu sehen. v. Rauhen. 20. Juli. Dke Schwierigkeiten der Land wirtschaft infolge der anhaltenden Hitze und Dürre werden immer größer. Cs fehlt sowohl an frischem Grünfutter wie an dem nötigen Wirtschaftswasser. Diele Landwirt« sehen sich infolgedessen genötigt, ihren Viehbestand zu verringern. Die Wiesen und Kleebrachen sind völlig ausgedörrt. Beson ders zu leiden hat die Heidegeaend Nördlich von Bautzen. Hier sind fast alle Quellen und Borne versiegt. Gräben und Bache sind ausgetrvcknet. Verschiedentlich mußt« das Vieh von den Weiden genommen werden, da kein grünes Hülm- lein mehr vorhanden war. Der Heidewald ist pkasseldürr, das Laub fällt von den Bäumen. Das Wild tritt vorzeitig aus den Büschen heraus und sucht nach Wasser. Gegen v Uhr abends fahren überall auf den Dörfern die Wasserwa gen zur Spree und sonstigen noch vorhandenen Wasserläu, fen, um Wasser für die Wirtschaft zu holen. Das Zelten der Bautzener Jungenschaft im Rittergutswalde von Baruch stößt insofern auf Schwierigkeiten, als man das erforder liche Wasser kilometerweit herzuholen muß. Di« ersten Druschevgebnisse zeigen, daß die Roggenernte wider Erwarten gut ausgefallen ist. Der Hafer ist dagegen infolge -es Futtermangels vielfach gleich mit dem Halm verfüttert worden. Zu allem Ueberfluß häufen sich noch die Kartoffeldiebstähle. Die Landwirte sehen sich deshalb genötigt, wieder einen Flurschutz einzusetzen.