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Der Sächsische ErzSbler > — Tlevklrch (Lavsitz). «. Juli, wehe den Miesmachern!, unter Vielem Titel veranstaltete gestern abend die hiesige Ortsgruppe der NSDAP. «inen Mmabend, der aut besucht «ar. Nach Begrüßung durch den Ortsgruppemeiter, Pg. Bär. lief zunächst «in Beifilm, dem dann der Film „Weye den Miesmachern" folgt«. Der Film bracht« in seinem er» st«n Teil« Szenen au» den Zeiten d«, marxistischen Deutsch« land und zeigte dann im -weiten und dritten Teil« da» gigantische Ausbauwerk Adolf Hitler». Der Film wurde mit reichem Beifall aufgenommen. Ein dreifache» „Sieg Heil" auf den Führer und oer Gesang de» ersten Berse» de» Horst'wessel-Lled«, beschlossen den M>end. Folgen -er anhaltenden Trockenheit. V Dauben. 6. Juli. Trotz der vereinzelten Rrgensälle in den verflossenen Tagen besteht in vielen Orten des Bautzener Bezirks weiterhin «ine geradezu katastrophale Trockenheit. Biele Felder bieten mit ihren förmlich ausge brannten Stellen einen traurigen Anblick. Die Dämme der Kartoffelfelder sind staubtrocken, Rüben mußten - vielfach nachgepflanzt werden. Gerste und Hafer sind oft kaum 30 Zentimeter hoch In einigen Ortschaften macht die Be schaffung des für Biehwlrtschaft und Gewerbebetriebe er- forderlichen Wassers die größten Schwierigkeiten. Die Hausbrunnen geben täglich nur zwei bis drei Eimer Was ser. Teiche und Bachläufe sind eingetrocknet. Die Land wirte der Gemeinden Oberförstchen bei Göda, Bloa- schütz. Salzenforst, Burk usw. müssen eine halbe Stund« weit fahren, um da» unentbehrliche Wirtschaftswas ser heranzuholen. Der Gemeindeborn wird nur abends für kurz« Zeit freigegeben. Er ist im übrigen fest verschlossen. Am schwersten haben die Gemeinden zu leiden, die auf einem Sandhügel liegen. Verschiedentlich wird versucht, neue Wasseradern anzubohren. Bor 28 Jahren, im Juli 1S0S, hatte man sich dagegen über zu viele Niederschläge zu beklagen. Es regnete tagelang „Bindfaden", die Kirschen platzten auf und verfaulten auf den Bäumen, die Kartoffel furchen bildeten Schlammtümpel, di« Spree führte Hoch- wasser. Bor 78 Jahren, im Juli 188V, herrschte wiederum quälende Hitze und Trockenheit, die «in ganzes Vierteljahr hindurch anbtelt. Cs ereigneten sich zahlreiche Todesfälle in folge Hitzschlaa. Erkrankungen an Typhus und Brechdurch fall häuften sich. Trotzdem fiel die Ernte gut und reichlich aus. weil die Trockenheit erst im Juni eingesetzt hülle. Die Wasserarmut unserer Gegend datiert dagegen bereits aus dem Herbst vorigen Jahres. v. Bautzen. 6. Juli. Ein größere, Siedlungsprojekt soll» seitens Ver Stpdt noch iy diesem Jahve zur Ausführung kommen. Es handelt sich dahei davum, die inmitten der Tficht- «legen« sogen. Alt« Kasern« freizumachen, in die Nach Kriegsende Wohnungen eingebaut wurden. Jetzt wer den df« Raume -«nötigt, um dort das Finanzamt untorzu- chkingsN. Die Alte Kaserne wurde seinerzeit von dem be- rjihmfen Königs. Sächs. Hofbaumeister Gottfried Semper ssMob und Mt eine SehenswürdiakÄt Insofern dar, al»; «S per Baumeister verstanden hat, den ganzest-BM dem Aus Bischofswerda und Umgegend. visch»s,««da. 8. Juli. —* Ein Segelflugzeug über Bischofswerda konnte ge- stern nachmittag in der 6. Stund« beobachtet werden. Aller dings flog dieses nicht aus eigener Kraft, sondern wurde von einem Motorflieaer geschleppt, der mit seinem Anhäng sel in Richtung Bautzen wieder verschwand. —* Der Belchsbpüd der Kleingärtner und Sleinsiedler. dem rund eine Million Mtglieder angehören, wird am 18. Juli zum erstenmal in einer geschlossenen Kundgebung an die Oeffentlichkeit treten. Im Mittelpunkt dieses großen Werbetages, der in allen Teilen Deutschlands Massenkund gebungen und Sommerfeste der Kleingärtner und Kleinsied ler vorsiebt, steht eine Kundgebung auf dem Tempelhoser Feld Berlin, wo der Reichskommissar für das Siedlungs wesen, Staatskommissar Pg, Feder, und der Führer des Retchsbundes, Pa. Dr. Kammler, Ansprachen halten wer den» Auch der Rundfunk hat sich in den Dienst der großen Aufgabe gestellt und wird die Neven auf alle deutschen Sen- 'der übertragen. Im Gast Sachsen finden diese Massenkund gebungen der Kleingärtner und Klemsiedler in sämtlichen Städten statt, unter anderem in Dresden auf der Jllgen- Kampfbahn und in Leipzig am BölkerschlachtdeNkmül. —* Awlngerlotterie. Zur Wetterführung der Er- Neuerungsarbeiten am Dresdner Zwinger ist Vie 18. Zwin- gerlottene aufgelegt worden, deren Ziehung am 6. und 7. August stattfindet. Lose zu 1 Mark sind bei allen Kollek teuren erhältlich. Seißmannsdolch 6. Juli. Die Zieaenschau in Kirschau wurde auch vom Geißmannsdorfer Ziegenzuchtverein mit drei Tieren beschickt. Der Bäck empfing ven ersten Staats- preis, Vie Ziege von Rovert Wagner den zweiten Staats preis und Vie Ziege von Ernst Fickert einen zweiten Preis. Das ist ein Ansporn zu weiterem Vovwärtsstreben. „Still stehn nimmer, vorwärts immer!", das war von jeher der Leitspruch für unsere Viehzüchter. Bothnaußlltz. 6. Juli. Mehr Derkehrsditzlplin! Ein Berkehrsunsall ereignete sich gestern abend gegen Uhr an der Haltestelle der Staatlichen Krastwagenlini« am Gasthof „Zum Elefanten* Rothnaußlitz. Eine Frau au« Cannewitz Halle ven Staatlichen Omnibus, aus Bautzen kommend; verlassen und wollte die Straße überqueren. In diesem Augenblick wurde die Frau von einem vovüberfah- renden.Kraftradsahrer geltreift und auf die Straße gewor fen. Die Frau erlitt glücklicherweise nur unbedeutend« BNetzungen. Sie konnte sich ahne Hilfe nach Haus« be geben. , - - ' - --- - Freitag, de« 6 I«li 1SS4 einbezogenen alten Wendischen Turm anzupassen. Die Siedlung umfaßt <0 Stevlerstellen und soll bi» zum 1. Ok- tober d. I. bezugsfertig sein. Ferner wird von den Linke- Hofmann-Buschwerken «in Grundstück zur Erweiterung vor sogen. Herrenteichsiedlung anaekauft. Zum «u»bau der Bautzener Wasserversorgung sollen in dem Borgrlände de» MöNchswalder Borge» südlich der Stadt bei Preuschwitz weiter« Brunnen g«graben werden. Omnibus fährt in Straßengraben. — . Verletzte. Alschbach, 6. Juli. Lin schwerer Verkehrsuafall ereig nete sich am Donnerstag, 8.30 Uhr nachmittags, an der be rüchtigten Straßenkreuzung Dresden—Bischofswerda, Fisch- bach—Stolpen beim Chausseehause an der Dautzner Land straße, woselbst sich bereits eine gange Reihe von Derkehrsun- sällen «reignet haben. Ein der Firma Erich Bonacker, Herne in Westfalen, gehöriger und vollbesetzter großer, mo derner Reiseautobus mit Anhänger IX 24 008, der von Waldenburg in Schles. wöchentlich Dienstags und Donners tags bis nach Aachen verkehrt, wollte, aus Richtung Bischofs werda kommend, die betreffende Straßenkreuzung passieren, als gleichfalls von Stolpen herkommend und in Richtung Dresden fahrend ein kleiner Wagen ebenfalls die Kreuzung passierte. Um nun einen Zusammenstoß zu vermeiden, lenkt« der Autobus etwas nach links und geriet dabei durch die Gewalt des nachdrückenden Anhängers in den linksseiti gen, etwa 2 Meter tiefen Straßengraben. Der Anhänger legte sich dabei auf die Seite, während der Triebwagen ganz umfiel und ziemliche Beschädigungen erlitt. Leider wurden dabei 21 Fahrgäste, Männer, Frauen und Kinder aus Gel senkirchen, Essen und Umgebung stammend, an Kopf und Beinen durch Glassplitter ufw. vorletzt, von denen fünf ins Stolpener Krankenhaus gebracht werden muhten, wäh rend die Leichtverletzten durch Mannschaften der Freiw. Sa nitätskolonne vom „Roten Kreuz", Stolpen, an Ort und Stelle sachgemäß behandelt und auf die angrenzenden Fel- Ser gelegt wurden. Die Gendarmerie und di« Freiwillige Feuerwehr Fischbach sowie die Stolpener Sanitätskolonne und die Unfallkommission waren sofort zur Stelle und lei steten Hilfe und Absperrdienste, damit der starke Verkehr nicht aufgohalten wurde. Zur Flottmachung der Fahrzeu ge wurde däe Dresdner Berufsfeuerwehr herbeigerufen. Der Unfall hatte im Nu zahlreiche Zuschauer aus den umliegen den Dörfern angezogen, auch hielten vor und hinter dar Unfallftelle zahlreiche Kraftfahrzeug«. Di« Reisenden wa ren gegen Unfall versichert. Die Leichtverletzten und dl« übrigen Fahrtteilnehmer — etwa 80 an vor Zahl — wurden mittels zweier Omni busse der KBG. nach Dresden gebracht, wo sie über Nacht Quartier sanden. Bei den Verunglückten handelt es sich teils um Schlesier, teils um Westfalen. Der Omnibus ge hört einem Unternehmen in Herne in Westfalen, Vas regsl- Fmnkenfahrt. Line Wavderung der oberprima der Deutschen Oberschule Bischofswerda vom 22.—30. Mal 1934. 8. Montag, den 28. Mai: Nürnberg. Schon frühzeitig schickte die Morgensonne ihre Hellen Strahlen durch di« offenen Fenster unseres Schlafsaal«» und forderte uns auf, die Sehenswürdigkeiten der zweitgrößten Stadt Bayerns zu besuchen. Nach der allgemeinen „Mor gengymnastik" brachen wir auf. Unser erstes Ziel war die St. Lorenzktrche, dis größte und schönste, in gotisch gebautem Stile. Um 1287 waren Fassade und Mittelschiff, um 1400 der südliche Turm vollendet. U«ber dem reich mit Skulpturen geschmückten Hauptportal befindet sich ein großes Rofenfenster von S m Durchmesser, worüber sich ein hübscher Giebel in leichter Ausführung erhebt. Die beiden Türme haben eine Höhe von 77 m. Das Inner« der Kirche macht wegen der stilge rechten Durchführung «inen erhebenden Eindruck. Das be deutendste Kunstwerk ist das von Han» Imhoff gestiftet«, von Adam Kraft, dem „Steinmetzen" (1480—1609) ge fertigte Sakraments Häuschen. Es ist die reichste und bedeutsamste Arbeit des großen Meister», an dem er von 14SS—98 seine unübertroffen« Kunst ausübte. Getra gen von den lebensgroßen knienden Figuren Adam Kraft» und seiner 2 Gesellen, erhebt sich das Werk 20 w hoch in mannigfacher Verschlingung von Aesten und Blumen wie ein wahres Pflanzengebäude. Dazwischen sind verschieden« Darstellungen aus der Leidensgeschichte Christi. Dieses überwältigende Werk schließt mtt einer spiralförmig ge krümmten Spitze ab. Zwischen Chor und Schiff befindet sich der in Holz ae» schnitzte, freischwebende „Englische Gruß" de« Bild schnitzers B«N Stoß (1480—1533), «ine Stiftung von Anton Tücher. Die Heilige Jungfrau, von einem künstlerisch geschnitzten Rosenkranz umgeben, vernimmt die Botschaft des Engels. Gott Bater sieht von oben auf die Auserwähl» hernieder. Neben zahlreichen Altären, von denen besonders der mit der ältesten erhaltenen Darstellung der Stadt Nürnberg gezierte .Hrellsche Altar hervorzuheben ist, schmin ken noch einzigartige Glasgemälde an den 11 Chor fenstern die st reiche Schätze bergende protestantische Kirch«. Nachdem wir nun diesen machtvollen Ausdruck diese» gewaltigen Baues in uns ausgenommen hatten, verließen wir durch das skulvturenreiche Westportal diese wuchtige Kirche, um weitere berühmte Stätten zu besichtigen, Am Tugendbrunnen vorbei gelangten wir zu- nächst auf den Adolf-Hitler-Platz, wo der Führer zum Par teitage 1933 den gewaltigen Borbeimarsch abgenommen hat. Hier herrschte reges Markttreiben. Schnell wurden einige Einkäufe besorgt; denn allzuviel Zeit hatten wir nicht. Auf diesem riesigen Platze steht gegenüber der Frauenkirche der wie «in gotische» Türmchen auf ragende Schön« Brunnen. Liese 20 Meter hohe Stetyvyrymioe schmücken zahlreiche Statuen. In dem um gebenden Gitter ist ein kunstvoll einaeschmiedeter goldner Ring, den die auf Wanderschaft befindlichen Handwerksbur- schen zu drehen bflegen. Gleichzeitig soll auch das Berüh ren desselben Glück bringen. Selbstverständlich mußten auch wir als ,Handwerkrbursihen" unser „Glück probieren". We sich diese» nun bei den einzelnen auswirken wird, das soll hie Zukunft zeigen-—Hoffentlich noch in unserer Schul- Darauf besuchten wir die Gebaldu »kirche. Dieser Bau weist verschiedene Stile auf: der Westchor romanischen, das Mittelschiff den Uebergangsstil, der Ostchor rein goti schen Stil. Das Innere ist reich an Kunstschätzen aller Art. Den Hauptschmuck bildet da» Meisterwerk Peter Bischer», dasSebalousgpab.da» schönste und reichste Denkmal deutscher Gießkunst. Das Ganze stellt einen Tempel dar, der sich über dem mit Gold und Silber verzierten Sarg des Heiligen erhebt. Den Sarg umgeben die 12 Apostel; über ihnen befinden sich 12 kleinere Figuren von Kirchenvätern und Propheten. Da» Ganze krönt das Christurkino mit der Weltkugel. Ohne Zweifel wollte der Meister zur Darstel lung bringen, wie alles Leben auf Erden dem Heilande Als wir auch dieses herrliche Bauwerk bewundert bat ten^ traten wir durch die sogenannt« Brauttüre auf den Rathausxlatz. Bon hier führte uns der Weg zum Wahr zeichen Nürnbergs: nur Burg. Diese alte Reichsfeste be stand schon vor 1080; angeblich von Kaiser Konrad II. ge gründet. Im inneren Burghöfe steht eine alte Linde, welche von'der Kaiserin Kunigunde im Jahre 1020 gepflanzt wor den sein soll. Bon der sogenannten Freiung hatten wir einen herrlichen Ueberblick über die von den zahllosen Fabrikschlo ten der Neustadt umgebenen Altstadt. Im ältesten Bau werke Nürnberg», dem fünfeckigen Turme, besuchten wir die Folterkammer. Hier konnten wir die Folterwerk zeuge aus dem Mittelalter „bewundern". Ich will keine einzelnen Instrumente beschreiben (Fallbeile, Daumen schrauben, Sliederzangen u. ä. grauenerregende Werk zeuge); denn es könnten doch einige „schwache Seelen", die den Bericht lesen, in eine mehr oder weniger heftige Ohn macht fallen! Im Obergeschoß des Turme», von dem man einen einzigartigen Rundblick über die Stadt mit ihren rot gedeckten Lächern und unzähligen Türmen hat, befindet sich ein kleine« Stadtmuseum. Besonder» erwähnenswert sind neben alten Trachten der weltbekannte Nürnberger Trichter mit einer Länge von S Meter und die von Peter Henlein erfundene Taschenuhr, das „Nürnberger Ci". Ueberrascht standen wir vor einem kleinen Kerker, in dem an schwere Ketten geschmiedet der verwegenste Raubritter de» Mittel alter», Cppelin von Gelungen, schmachtet. Dieser soll mtt einem kühnen Sprunge über die Mauerbrüstung des Burg- grabens entkommen sein, die noch heute die Hufabdrücke seine» Streitrobe» trägt. Hohnlachend rief er den versam melten Patriziern und hohen Ratsherren folgende Worte zu: ,LK Nürnberger hängen keinen, sie hatten ihn denn zu- vorl" Noch ganz benommen von dem Anblick der grauen-' erregenden Marterwerkzeuge, verlassen wir die Burg durch da» dem Eingang gegenüberliegende Tor und gelangen über einen kleinen Hof auf die Rückseite der alten Feste, werfen einen Blick auf die reizvollen Ausbauten am fünfeckigen Turm und wenden uns Lurch mittelalterliche Gäßchen dem Albrecht-Dürer-Haus zu. Dieser gotische Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert zeigt uns in seinem Inneren alte Mö bel und Geräte, sowie zahlreiche Nachbildungen und einige Originale Dürerscher Werke. Hier konnten wir die unüber troffene Kunst des großen Meisters erst richtig erfassen! Nun wollten wir noch zur rechten Zeit in das weltbe kannte Germanische Museum. Der Weg führte uns am beliebten „Bratwurstglöck'le" vorbei — ich betone vor bei! Nachdem uns am „Gänsemännchenbrun nen", der einen Bauer darstellt, der zwei wasserspeiende Gänse unter den Armen trägt, von zwei kleinen Nürnber ger Jungen «in aufklärendes Gedicht über die Bedeutung dieses Standbildes vorgetragen worden war, gelangten wir schließlich am Museum an. An der Kasse fand jedoch erst ein kleines Intermezzo über den Eintrittspreis statt*). Das Museum selbst, welche» 1852 gegründet wurde, bietet in seinen überaus reichen und vielseitigen Sammlungen eine vollständige Uebersicht über den Entwicklungsgang der deut schen Kultur- und Kunstgeschichte. Es befindet sich in dem ehemaligen Kartäuserkloster mit Kirche und Kreuzgang, in den man zunächst eintritt. Dieser enthält Abgüsse von alten Grabdenkmalen. In den äußerst zahlreichen Sälen findet man die verschiedensten Zeugen aus allen Gebieten der Kunst und Wissenschaft vor. So z. B. kirchliche Gerätschaf ten, häusliche Altertümer, Folter- und Strafwerkzeuge; ferner wissenschaftliche Instrumente, Karten usw. Nach dem dreistündigen Besuche des Germanischen Museums füllten wir in der „Bahnhofsklause" die nötigen Kalorien auf und überblickten dann während einer beschau lichen Stunde in der Jugendherberge noch einmal die Fülle des Erlebten, einig mit dem Dichter, der da spricht: „Wenn einer Deutschland kennen und Deutschland lieben soll, wird man ihm Nürnberg nennen, der edlen Künste voll; dich, nimmer noch veraltet, du alte, deutsche Stadt, wo Dürers Kunst gewaltet, Hans Sachs gesungen hat! E. Steglich. *) Leider muß auch bei dieser Fahrt über «inen zu hohen Ein trittspreis für Schüler geklagt werden: im Germanischen Museum wurde vom Schüler 1 verlangt. Erst nach Verhandlung mit der Direktion wurde der Preis auf 80 mit der ausdrücklichen Bemerkung herabgesetzt, daß «in Führer gestellt werd«. Leider muß um der Besserung der Verhältnisse willen der Wahrheit ge mäß festgestellt werden, daß diese Führung bet der Unwissenheit des „Führers" keine Führung war. Keine Frage konnte beant- wartet werden. Die Sammlung;» aus der germanischen Frühzeit waren uns gar nicht gezriat worden, so daß wir am Schluß der „Führung" erst auf die Besichtigung dieser Abteilung, die uns am messt«» interessiert«, dringen mußten. Dr. H.