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Der sächsische Erzähler : 24.05.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193405241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340524
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-05
- Tag 1934-05-24
-
Monat
1934-05
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.05.1934
- Autor
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Gim Ministr dnb. Ber der Botschaft Begleitung in straße ein. ü Auftrag hat, l Königs Alberi der Belgier zi 5>errn Reichs; Botschafter in 12,55 Uhr am sein Anlaß wn wehr Aufstelll dem Botschaft Antwerpen, de vinz Brabant, Guh de Baille mey. Graf Ei Bruder des O Guy de Baillet- Olympiakomite llntertichtsmin kal. belgischen Der Beschl Huk ist rechts Südwestafrik waltung der rung in ein akt -ar, auc waltungsgem nur um eine Durchführunc und dabei w leicht wird n Gefährlichkeit Mandatssbatu letzung der ? verantworten und nach d worden sin Nation« daß ihnen an den Eis In St. lichr Mitgl sängnis voi Gin Wien. Mittwochna kannten Ti bäude Kap werte. In wurden 23 mit Pinsel durchführen der kürzlich lassens Edu der Antrag gestellt. Athen. 23 drucksvollen. F chentums, nach preußische Mir Minister Kerrl, der Generaldir dem Direktor i Gesandten in 2 zurück. Die Bcvöll herzlichen Em> Gasten sogar de der antiken Ba rung von Pro archäologischen rornüttag cmp der griechischen ihnen gegenübci raklcr trage, n benutzen wolle, land kennenzule Ministerpri iah er selten e „Mischer Zaschismos!" Eine freimaurerfeindliche Bewegung in Frankreich. dnb. Paris, 24. Mai. (Drahtb.) In einem Pariser Versammlungslokal wurde Mittwoch abend eine Kundge bung der „Nationalen Antifreimaurerliga" abgehalten, die nach Zeitungsberichten von 15 000 Personen besucht war. Der Hauptredner war der wegen seiner Stavisky-Enthül- lungen bekannte Abgeordnete Henriot, der verlangte, man müsse die Freimaurerlogen auflösen, wenn man wieder auf sauberem Gelände an den Aufbau Herangehen wolle. Freiherr von Neurath beim Keichsprästdenten. Berlin, 24. Mai. (Eig. Funkmeldg.) Reichspräsident von Hindenburg empfing heute vormittag den Reichsmini- stcr des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, zum Vor trag. des London hat die gef« mig eine E« der südafrik hingehend o tung als füi Die d« nahmen an ment bei sei dadurch ihi Schlvieterinx ment aus glieder haki sammlung ei de, daß eine zige Lösung keilen sei ur Anion als fi Masarnk mit groster Mehrheit ;um dritten Mal MM Prüstdenten gewühlt. Prag, 24. Mai. (Eig. Funkmeldung.) Bei der am Donnerstag durch die tschechoslowakische Nationalversamm lung auf der Prager Burg vorgenommencn Wahl T. G. Mojaryks zum Präsidenten der Republik, wurden von 420 anwesenden Mitgliedern der Nationalversammlung, die sich aus 281 Abgeordneten und 139 Senatoren zusammcnsetzt, bereits im ersten Wahlgang 418 gültige Stimmen abge geben. 327 Stimmen lauteten auf den Namen T. G. Ma- saryk, 38 Stimmen lauteten auf den Kandidaten der Kom munisten, den Abgeordneten Cleinens Gottwald. Da bei der ersten Abstimmung für die Gültigkeit der Wahl die Drei- sünftelmehrheit der Stimmen aller Anwesenden erforderlich ist, erscheint Präsident T. G. Masaryk mit einer überwälti genden Mehrheit neuerdings zum Präsidenten der tschecho slowakischen Republik gewählt. Roosevelts Silberwährong. An sich bildet die Botschaft des Präsidenten Roosevelt über die neue Silbcrpolitik keine Ueberraschung. Es han delt sich ja nicht, nur darum, durch währungstechnische Maß nahmen aller Art die Wirtschaftspolitik des Präsidenten zu unterstützen, sondern auch darum, den zusämmengebrochenen Silberbergbaü der Union zu stützen oder rvieder aufzurichten. Wenn auch die Union schon seit zwölf Jahren nicht mehr das Land ist, das die größte Silbergewinnung der Erde auf zeigt, ein Ruhm, den es Jahrhunderte unumstritten für sich in Anspruch nehmen konnte, so steht es als Silberland noch immer an zweiter Stelle. Seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts betrug, die Silbergewinnung der Union zwei Millionen Kilogramm im Jahresdurchschnitt, was über den Krieg hinaus beibehalten wurde, denn noch 1923 konnte die Union 2,2 Millionen Kilogramm Silber auf den Markt werfen. Wie schwer die Silberkrise eingewirkt hat, geht daraus hervür, daß die Union 1932 die Silberge winnung auf 770 000 Kilogramm eingeschränkt hat. Von einer Silberkrise kann nicht nur seit dem Kriege, sondern muß schon seit vier Jahrzehnten geredet werden. Es war in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Silbergewinnung auf der ganzen Erde gewaltiaae- steigert wurde, so daß sie von nicht viel mehr als 2,5 Mil lionen Kilogramm im Jahre 1880 auf über 5 Millionen Kilogramm um, 1890 anwuchs. Zeitweilig ging in den fol genden Jahren diese Steigerung darüber hinaus, um schon 1913 über 6 Millionen Kilogramm zu erreichen, bis schließ lich das Jahr 1929 mit 7,6 Millionen Kilogramm die höchste Gewinnung brachte. Daß diese Steigerung nicht ohne Rück wirkung auf den Silberpreis bleiben konnte, leuchtet ein, trotzdem der Rang als Edelmetall, den das Silber bis vor wenigen Jahren behaupten konnte, an sich schon dazu bei trug, ein allzu starkes Abgleiten zu verhindern. Noch um die Jahrhundertwende lag der Silberpreis zeitweilig bei 90 Mark für das Kilogramm, um nach dem Kriege zunächst auf 75 Mark abzugleiten, bis Anfang 1933 mit 32 Mürk für das Kilogramm der Tiefstand erreicht wurde. Die Silber leute in der Union sind aber nicht ohne Einfluß, insbeson dere in der Demokratischen Partei, denn die Staaten, in denen die Silberbergwerke liegen, haben seit jeher zu den Hochburgen der Demokraten gehört. Das Silber isf-tat sächlich schon einmal die Lgsung bei einer Präsidentenwahl gewesen; denn 1896 hatten die Demokraten William I. Bryan mit der Plattform aufgestellt, das Silber auf. den Thron zu heben, d. h. als Währungsmittel zllzulassen. Bilden nämlich Gold und Silber die Metglldeckung bei der Notenbank, so bedeutet das technisch die Doppelwährung. Die Voraussetzung dafür ist, daß Gold und Silber in einem festen Wertverhältnis stehen müssen, denn es geht nicht an, daß das eine oder andere Währungsmetall heftig im Preise schwankt. Diesen Schwankungen ist das Gold nicht ausge setzt, denn seine Wertbeständigkeit ist nicht etwa dadurch be dingt, daß es als Währungsmetall weitaus bevorzugt wird» sondern vor allem dadurch, daß die Nachfrage größer ist als notwendig sei. Diese Vorstöße liegen natürlich ganz in der Richtung der bekannten französischen Bestrebungen. , vse darauf angestellten Nachforschungen haben erge. den, daß al» mutmaßliche Täter drei naturalisierte Fran zosen namens Regneri. Scherer und Mä» in Frage kom men die bisher zu den vertrautesten Mitarbeitern de» Herrn Roull'er gehörten und in den nächsten Tagen ihren Dienst in der französischen Armee antreten sollten. Al» Entgelt sür bisher treugeleistete Dienste hatten sich diese drei von Herrn Roull er 100 Francs und von dem Divisionär der Grube Maybach 200 Franc» geliehen, die sie aber in der Eile offenbar vergaßen, zurückzuerstatten. L» liegt also offensichtlich eine Unterschlagung durch bisherige Treuhän der der französischen Verwaltung selbst oder aber eine be absichtigte Provokation vor. Die „Saarbrücker Zeitung" versieht ihre Pariser Mel dungen über den Dokumentendiebstahl mit folgendem Nach wort: „Sind die Akten überhaupt gestohlen worden? Diese Frage ist nicht unberechtigt. Es gibt da eine andere Les art, und die ist nicht eben unwahrscheinlich. Braucht man einen neuen „Fall"? Der Eifer, mit dem sich die französische Presse der Angelegeicheit annimmt und sie politisch ausspielt, ist jedenfalls höchst verdächtig. Ob nun Diebstahl oder „Diebstahl" vorliegt?" Politische Kreise im Reich und im Saargebiet hatten es jedenfalls nicht nötig, neues Material über die franzö sischen Domanialschulen beizubringen, über die man ja satt sam Bescheid weiß. Der estnische Außenminister bei Pilsudski. Warschau, 24. Mai. Der in Warschau weilende est nische Außenminister Sejamma ist am Mittwoch von Mar schall Pilsudski empfangen worden. Der einstündlgen Un terredung wohnte auch Außenminister Beck bei. Staatsprä sident Mosiki gab zu Ehren der estnischen Gäste ein Essen, an dem die Mitglieder der polnischen Regierung sowie füh- rcndc Persönlichkeiten des politischen und parlamentari schen Lebens teilnahmen. das Angebot. Für die Union ist das Schicksal des Silber bergbaues schon mit Rücksicht darauf, daß erhebliche Kapi talien darin angelegt sind, nicht gleichgültig. Das ist die wichtigste Erklärung dafür, daß Präsident Roosevelt von Beginn seiner Präsidentschaft an nach Mitteln und Wegen gesucht hat, um den Silberpreis zu heben. Diese Hebung soll zunächst einmal erreichen, daß die Silbergewinnung wieder steigt, was aber nur möglich ist, wenn das Silber international Preise erzielt, die seine Gewinnung lohnen. Daß die Erhebung des Silbers zum Range des Währungs metalls eine Preissteigerung herbeiführen kann, ist an und für sich wahrscheinlich, aber nicht unbedingt sicher. Diese Sicherheit wäre nur zu erreichen, wenn es dem Präsidenten gelänge, das Silber international als Währungsmetall wie der einzusetzen. Die Aussichten dafür sind nicht groß. Seit dem Kriege ist auch die Erfahrung gemacht worden, daß die Metalldek kung für eine Währung zwar gut und nützlich ist, daß es auch gewiß nicht schadet, über einen großen Goldhort zu ver fügen, aber die Sicherheit der Währung an sich ist dadurch nicht bedingt. Daß ein großer Goldhort, daß sogar die Ver fügung über ein Drittel des gesamten Goldvorrates der Erde nicht verhindern kann, daß ein großer Staat von einer Wirtschaftskrise ohnegleichen heimgesucht wird, das hat vor allem die Union selbst erleben müssen. Roosevelt will denn auch recht vorsichtig vorgehen, denn er schlägt vor, zunächst nur ein Viertel Silber in die Währungsdeck« «inzufügen, so daß, nach wie vor, drei Viertel Gold den Rest der Wäh rungsdecke bilden müssen. Der Zweck der Uebung ist offen bar, der Sitbergewinnung in der Union wieder einen ange messenen Preis zu sichern, gleichzeitig aber auch Vorsorge zu treffen, daß selbst nach einer Befestigung des Dollars die Selbstkosten der Wirtschaft in der Union durch währungs technische Maßnahmen gesenkt werden. Das soll die Wie- derzülässung des Silbers als Währustgsmetall erreichen, wörap sich nichts ändert dadurch, daß der Silberpreis aus 50 Cent je Unze festgesetzt wird. Zu diesem Preis kaust der Staat Silber auf; aber er kann zu diesem Preis nicht unbegrenzte Mengen aufhäufen, auch dann nicht, wenn die gesetzlich bestimmte Silberdeckung erreicht ist, Die' Gefallt liegt also darin, daß sehr viel Silber auf dem Markt schwimmt, denn die Bergwerke werden kein Bedenken tra gen, die Silbergewinnung zu steigern, um me Verluste von Jahrzehnten einigermaßen wieder hereinzubringen. Aber die Wirkung nach außen ist eine wesentlich andere, denn die Union wird auch in Zukunft mit einem WLhrungsdumping arbeiten können. Noch fast 8 Millionen Arbeitslose in den Uereinigten Staaten. Neuyork, 24. Mai. (Eig. Funkmeldg!) Der „National Industrial Conference Board" schätzt die Zahl der Arbeits losen in den Vereinigten Staaten für den Monat Apr - auf 7 907 000. Dies bedeutet einen Rückgang von 114 Ovo gegenüber dem Vormonat und eine Abnahme um 5 290 vm oder 40,1 Prozent gegenüber dem März des vorigen Ion- res, wo die Arbeitslosigkeit ihr« höchste Ziffer erreicht hatte. Uor weiteren Müklenfchliestungen in Frankreich. dnb. Paris, 24. Mai. (Drahtb.) Auch die Mühlcnbe- triebc der Gironde-Gegend drohen in einem Telegramm an den Landwirtschaftsminister die Schließung ihrer Unterneh mungen an, denn die gegenwärtigen Getreideabstimmungen und Getreidegcsetze seien völlig undurchführbar. Die Müh lenbesitzer der Gironde-Gegend werden ab 1. Juni sämtliche Getreidekäufe einstellen und dem Präfekten ihre Mühlen zur Verfügung stellen. Das Urteil eines englischen Parlamen tariers über Kitler und das neue Deutschland. dnb. London, 24. Mai. (Drahtb.) Das konservative Un- terhausmitglied Oberstleutnant Sir Arnold Wilson sprach Mittwoch abend in einem Rundfunkvortrag über seine bei einem Besuch in Deutschland erhaltenen Eindrücke. Ueber Hitler, von dem er empfangen worden sei, sagte er, er per sönlich glaube, daß Hitler und das deutsche Volk der Sache des Friedens aufrichtig ergeben seien, allerdings nicht auf Kosten ihrer nationalen Selbstachtung. Kein Staatsmann, den er je kennengelernt habe, sei ihm als eine zielbewußtere und machtvollere Persönlichkeit erschienen. Es gebe im neuen Deutschland Dinge, die England gut tun würde, zu prüfen, anzunehmcn und auf englische Verhältnisse anzupas- fen. Die Schärfe, mit der die neue Rassenpolitik auf die Ju den anaewendet werde, bringe für einige Leute große Leiden mit sich. Aber dies werde nach seiner Ueberzcugung oor- übergehen. Der Bürgerkrieg sei in Deutschland dadurch ver mieden worden, daß die kommunistischen Führer in Konzen trationslagern untergebracht worden seien. In England sollten sich die Anhänger von Sir Stafford Cripps (Sozialist) und Sir Oswald.Mosley (Faschist) die Vorgänge in Deutsch land als Warnung dienen lassen. 50 Jahre müßten ver gehen, bevor sich ein Urteil über die Politik Hitlers bilden lasse. Er zweifle nicht daran, daß das Urteil günstig ausfallen werde. Frauenfeld Ist der zweite österreichische Gauleiter, der sich - durch die Flucht den Vollfuhhäschern entzogen E m PEm. befreit worden. Er langte damals nach abenteuerlicher Flucht, bei der er durch einen Knieschutz verletzt wurde, in Deutschland an. Frauenfeld halte in der letzten Zeil außer ordentlich viel durchzumachen. Er wurde von den österrei- chischen Behörden immer und immer wieder verfolgt, über wacht, ins Gefängnis eingesperrt. 2m Konzentrationslager erkrankte er bekanntlich schwer an der Ruhr. Er wurde dann wieder unter scharfe Polizeiaufsicht gestellt. Trotzdem ist es ihm jetzt gelungen, über die deutsch« Grenze zu kom men. Dollfust* Pergeltungsmastnahme. Wien, 23. Mai. Wie der Politische Korrespondent m't- teilt, ist als Vergeltung für die Flucht Frauenfelds eine Reihe nationalsozialistischer Führer verhaftet worden. Erzherzog Eugen in Wien eingetroffen Wien, 24. Mai. (Eig. Funkmeld.) ver über 70 Jahre alle Erzherzog Lugen, Vetter des Kaisers Franz Joseph, ist nach ISjährigem Aufenthalt in Basel Donnerstag vormittag in Wien eingetroffen. Der ursprüngliche Plan, nach dem in Feldkirch, Innsbruck und Salzburg Begrühungsfelerlich- keilen der Landeshauptleute und Bischöfe und der legilimi- stischen Verbände statlsinden sollten, war auf den besonderen Wunsch der Regierung aufgegeben worden. Am das Ein treffen des Erzherzog» möglichst geheim zu hallen, wurde vor einigen Tagen halbamtlich die Nachricht verbreitet, datz die Abreise des Erzherzog» vorläufig verschoben worden sei. Vie Nachricht von dem Eintreffen de» Erzherzogs war erst in den Abendstunden des Mittwoch bekannt geworden. Auf dem Westbahnhof hatte sich Donnerstag vormittag der Heeresmi- nister Fürst Schönburg-Hartenstein mit mehreren Offizieren zum Empfang eingefunden. Auch die Legitimisten hallen ihre Anhänger zum Empfang aufgeboten. Erzherzog Eugen begab sich unmittelbar vom Bahnhof in das Hous des Deut schen Ordens. Nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Wien wird der Erzherzog sodann endgültig im Ordenshaus des Deutschen Ordens in Gumpoldskirchen in der Umgebung von Wien Wohnung nehmen. SMMlslW rMWkWk« in SeslllM. Wien, 23. Mai. In einer amtlichen Mitteilung wirk zum ersten Male von amtlicher Seite zugegeben, daß es sich bei dem Sprengstoffanschlag, durch den, wie gemeldet, in der Nacht zum 20. Mai in Braunau das Transformatoren haus und der Reservewasserturm der Stadt schwer beschü- digt wurden, um einen Anschlag kommunistischer Partei- Länger handelt. Hierzu ist zu bemerken, datz es sich hierbei um den schwersten Sprengstoffanschlaa der letzten Zeit han delt, der zu einer schweren Sachbeschädigung führte. Ls besteht in politischen Kreisen die weit verbreitete Annah me, datz die welle der Sprengslosfanschläge, die jetzt in ganz Oesterreich feslzuslellen ist, auf ein von langer Hand vorbereitete» Vorgehen kommunistischer Terrokgruppen zu- rückgeführt werden mutz. Entgegen Len Verlautbarungen, nach denen 70 .Na tionalsozialisten in den letzten Tagen als Geiseln verhaftet aschistische Bewegung" entdeckt haben, die sich bereits auf ünfzigtausend Personen erstrecke. Das sich an diese Feststel- una anschließende Lamento des Bolschewistenblattes gehört elbstverständlich dazu, denn einmal ist alles, was irgendwie national abgestempelt ist, in den Augen der Moskauer Fa schismus und zum anderen müssen die „bedauernswerten jü dischen Proletarier" in Palästina in Schutz genommen iver- den. Die Aufregung über die bei den Juden in Palästina zutage tretende nationale Strömung ist natürlich gemacht. Denn in Wirklichkeit denken die Bolschewisten gar nicht daran, sich ernsthaft gegen den „jüdischen Faschismus" zu wenden, sind sie doch mit dem Judentum verbrüdert und verschwägert und hat doch der Jude in der Sowjetunion tausend Mal mehr zu sagen als der Russe selbst. Daß nun die Juden immer mehr in Palästina zusammenströmen, scheint doch gewissen Regierungskrcisen in Moskau nicht zu gefallen. Rußland besitzt ein eigenes Palästina am Amurbogen. Hier ist die autonome Judenrepublik Biro-Bidshan vor einiger Zeit ge gründet worden, deren natürliche Reichtümer ein anderes Moskauer Blatt in allen Farben zu schildern sucht. Aber da bei entschlüpft doch das Geständnis, daß man dieses Kon kurrenzunternehmen zu Palästina aus ganz bestimmten Gründen ausgerechnet unter den Mündungen der japani schen Geschütze aufgezogen hat. Kommt es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, dann wird die jüdische Republik Kampfgebiet, dann müßten alle Juden zum Boykott gegen Japan aufrufen, das „jüdisches Heimatland" vernichte. So sieht also die eine Seite der Freundschaft der Moskauer Grö ßen zum Judentum aus, das man sich zum Verbündeten ma chen will und auch sehr oft schon gemacht hat. Dieselben Ju den beschimpft man dann zur Abwechslung wieder einmal als „Faschisten", was aber hüben und drüben nicht allzu tragisch genommen wird. Denn beide Teile wissen schon ihre Vorteile in Sicherheit zu bringen. Jüdischer Generalstreik in Palästina. dnb. Jerusalem, 23. Mai. In ganz Palästina sind am heutigen Mittwoch die Juden zum Protest gegen die Ein wanderungsbeschränkungen, die die Regierung verfügt hat, in den Generalstreik getreten. Der Streik dehnt sich auch auf die Verkehrsmittel aus. Jerusalem, 23. Mai. Bei dem im ganzen Lande durch geführten siebcnstündigen Proteststreik der Juden gegen die Beschränkung der Einwanderung ist es verschiedentlich zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, in deren Ver lauf 40 Personen verletzt wurden. Auch in Jerusalem haben sich einige Zwischenfälle dieser Art ereignet. Skl gMM Mm SlllllM MesW i« WMeii eiWliM. Berlin, 23. Mai. Der aus Oesterreich geflohene natio nalsozialistische Gauleiter von Wien, Frauenfeld, ist am Mittwochmorgen nach einer abenteuerlichen Flucht von drei Tagen, deren Einzelheiten geheimgehalten werden, wohlbehalten in München eingetroffen. In feiner Beglei tung befand sich auch sein Stellvertreter, Gauinspektor Neumann.
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