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Der Sächsische LrzGter Nr. 102 8S. Jahrgang Tageblatt flirAWHwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der AmsthauptmqMsckaft, de» Kauptzollamt« und de» Be- jirksschulami» zu Bautzen sowie de« Ainanzamts und des Stadtrat» ,u Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits -estimmte Blatt LmHmchee «M Vischostwerda Ne. 444 ««- 4«. 4« Fall» höherer Lewaü — -ries oder ton/ btörüna de» Letriwe» her Zeitung oder der st-g« d",»«Ld»drr »ttnen Anspruch auf »efenmg «der Stachlleferuag der Fettung »der aufSUbtzWung de»Vezugeprelse» Donnerstag, den 3. Mai 1VS4 Ikukirch und Ikngegen- Unabhängige Zeitung für alle Ständ e in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten, Beilagen: Illustrierte» Sonntaaiblatt Heimatkundliche Beilage Fran und Keim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. In Bischostwerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. Iv21. Gemeindeoerbandsgtrotafs» Bischofswerda Konto Nr. S4 t44 aad SB. Anzetampreisr Di» 4S mm breit» Einspaltig» Mllltmetettetl« 8 Rpf. nstiaer legendwrlcher Sm Äxttell di» 00 w» breite MilllmeterzeUe »S gips. Kachlatz Bestrdenm-mimich- nach den gesetzlich vorgrschri»b»n«n kätzen. Für da» Erschein«« mit Lttferung oder von Anzeigen in bestimmt«« Nummern und an bestimmt«, Plötzen Ig de»vezug»prelse» keine Sewöhr. — Erfüllungsort Bischofswerda. pell« »ochenMch « Psg. Einzelnummer nummer 1ö Pfg.) Tagesschau. Liu» Anlaß de» nationalen Feiertag« haben zahlreiche fremd» »stastodmhwpier dem «eststpräfidenlm ihre Glückwünsche übersandt. 2m gesamten Ausland« Hal der glanzvolle Verlauf des 1 Mat Bewunderung hervorgerufen. * Für di« Aburteilung von Hochverrat und Landesverrat wird «in besondere» obere» Gericht in Gestalt eine» volk»gericht»hof«» geschaffen. Gleichzeitig »erd«, die Strafvorfchrifte« »erschürft. * Vie Reichspropogaudaleituua der NSVAV« Hal eine umfas, sende versamml«ug»propagaudaom«n mmeordnrk, di« sich st»be- sondere gegen die Miesmacher und Srltikaster richten wird. Ve- ginaend mit den erste» Maltogen bi» zum 20. Juul solle« Der. sammlungrn. Demonstroklonen und Kundgebungen da» Volk auf. rättcka. * Vie deutsche Poloule lu Änoobruck seierte am Dleuotag den Lag der nationalen Arbeit, während der Feier draugen pldhllch etwa 12 tz-imwehrlrute ln den Saal und drohte», die Bilder de» «elchapräfideate» und de» Reichskanzler, herunter,ureißen. Ja, AufrechterhqlMog der Ordnung mußte «in größere, pollzeikom. mando herbeigernfea »erde». Im Pariser Unruhevlerlel vurden Pommvniflen durch dl, Palhel daran gehindert, neue Barrikaden z« errichten. In Ver sailles überfielen Kommunisten Mitglleder der patriotische» Jugend. Nach dem diplomatischen Mitarbeiter de» „Lally Telegraph" sind Gerüchte, moaach dle britischen Minister sich mli der Auaarbrl- st«g aste» neue» Abrüstungsplam» befaffen, unzutreffend. Wie da» „Oeuvre" meldet, legt Borlhou nach wie vor großen Wert auf dle Mitarbeit Rußland». Sr habe am Mittwoch erneut den russischen GeschüftilrSger empfangen, um ihn darüber zu unter richten. wie flch nach dem Besuch in Vorschau diese Mitarbeit am besten gestalten könnte. *) Ausführliche» an anderer Stell«. -roße Sindrkilke vom neue« Deutschland. We polnischen Aorrrnalisten begeistert. Verls«. 8. Mai. Die in Berlin anwesende politische Journalistengruppe besichtigte am Montag zunächst die gro ßen Atelier» der „Tobis* und der ,Zofa^ in Johannisthal. Die polnischen Journalisten hatten dort Gelegenheit, mehrere Filme im Entstehen zu sehen, u. a. Luis Trenkers „Son- nenwende". Am Nachmittag wurde den polnischen Journa listen im „Capitol" der Hans-Westmar-Film vorgeführt. Die polnischen Journalisten sind, wie sie selbst sagen, mit großer Antipathie in die Vorstellung gegangen und außerordentlich angenehm enttäuscht worden. Sie glaubten, «inen reinen Propagandafilm vorgeführt zu bekommen, und sahen dann einen Film, der bei ihnen einen großen Eindruck hinterließ. Der Nationalfeiertag de» deutschen Volke», der 1. Mal. gab den polnischen Journalisten so recht ein Bild vom wese« und Sein d«, neuen Deutschlands. Schon dstMorgen- kundgebuaa lm Lustgarten, ast hunderttcusende von Zungen und Madel» dem Führer Immer wieder zujubelten «ad Ihm Ihr gläubige, Vertrauen uud ihre heiße Liebe zeig te«. gab ihnen eia Bild von dem, was da, neue Deutschland bedeutet. Mittag» trugen sich einige der Herren In der Reichskanzlei in das vesuchsbuch ein. Dana nahm die pol nische Journalisteogruppe an der Kundgebung der Reich »- kutturkammer ln der Staastoper teil, „wir waren wirklich innerlich begeistert von der Rede von Dr. Soebbest", äußerte einer der Herren. Am Nachmittag waren dle Herren auf der Tribüne s'.f -em Tempelhofer Felde. Eine große Ueberraschung für sie war es, daß st« die während der Mittagspause entwickelten Aufnahmen von der Kundgebung im Lustgarten bereits um ö Uhr mit dem Streckenflugzeug nach Warschau schicken konnten, so -aß dle Bilder am späten Abend bereist in den Warschauer Zeitungen erscheinen konnten. Der Flug war gstlchgeltig der er^te Postflug zwischen Berlin und Warschau überhaupt. Das imposant« Bild, da» sich dtn Lässt« von der Tribüne de- Tempelhofer Felde, auf da» weite, menschenübersäst Feld bot, vervollständigte den über wältigenden Eindruck, den der nationale Feiertag de» fried- fertigen deutschen Volke» von 1V34 au»übte. „Eine Armee -«» Friedens", äußerte einer der Herren. Hamburg. 2. Mai. Am Mittwochmiltag trafen die pol nischen Journalisten in Hamburg ein und besichtigten mit großem Interesse den Hafen sowie die Hamburger Sehen»- würdigstit«n. Lei einem Empfang an Lor- Le» Dampfers „Deutschland" hielt -er Hauptfchriftleiter Dunin» Keplicz pom Illustrierten Krakauer Kurier «ine glän zende deutsch« Rede und führst aus: Ast wir gestern durch die festlich geschmückten Straßen Berlin» suhren und auf dem Tempelhofer Feld eine großartige Kundgebung von Millionen Deutschen sehen konnten, da erregt» unter den zahlreichen über ost Straßen der Reiche Hauptstadt gespann ten Inschriften «in« unsere besondere Aufmerksamkettr «Ähret dle Hand, die Schwielen hat. Wir brachten die» kr Verbindung mit einem bekannten Wort, da» unser MarschÄl Pilfudski in die polnische Nation gewor fen hat, ast er sagte: „Die Zeiten des Wettstreites von Eisen und Blut sind vonlber. Nun kommen di« Zetten de» Wet t- streite« der Arbeit." Wir glauben, «ln bessere» Ver stehen zwischen den Völkern ast dadurch, daß man die gegenseitig« Arbeit kennen und achten lernt, ist wohl nicht möglich. Der Redner wünschte der „Deutschland" chie glückliche Reise. Diese Reise werde nicht nur das Schiff „Deutschland" betreffen, sondern auch da» Lan d Deutschland, das, so hoffe er, in einem siche- ren Hafen glücklich landen werde. Kermrrrdernde Anerkennung fürAdolf Kttler. Verlln, 2. Mai. Bei einem Empfang zu Ehren der süd slawischen Journalisten bracht« Vizekanzler v. Papen «inen Trinkspruch aüf den König von Südslawien aus und be tonte bst Neuordnung der wirtschaftlichen Fragen zur Siche rung des europäischen Friedens. Für bst südslawischen Journalisten erwiderte Chefredak teur Horvat au» Agram mit einem Triukspruch auf de« Reichspräsidenten uud den Führer. Er schilderst in beredten Worten den tlefen Eindruck, den dst Feier auf dem Tempelhofer Feld auf die südslawischen Journalisten ge macht habe. Die südslawische» Journalisten seien sich durch aus bewußt, daß der Führer nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa kämpfe, und daß hier auf allen Front« erfolgreich gekämpft werde. Allerdings bandest es sich hier um -st Front der Arbeit, und Arbeit be deutet den Frieden. Voll tiefer Bewunderung sei fesizn- stelleu gewesen, daß es in Deutschland gelungen sei. den ne» venzerreißenden stampf zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern zu Überwinden, und es habe alle wie «In Wunder augemustt, daß beide Hand lu Hand flch zu dem großen Volksfest am 1. Mai zusammengefunden hätten. Die, sei eine großartige Leistung, die man nur bewundern könne. SkMWrttMMlUküWMM. dnb. Parst, 2. Mai. Der Tag der nationalen Arbeit findet in der Pariser Presse starke Beachtung. Die Sonder berichterstatter der großen Pariser Blätter berichten jn stql- tenlangen Artikeln über den Massenaufmarsch in Tempelhof. der alles in den Schatten stelle, was man in Deutschland in dieser Beziehung bisher erlebt habe. Die Blätter unterstrei chen die vorzüglicheDisziplin und Ordnung, die trotz des Aufgebotes von 2 Millionen Menschen in kei nem Augenblick nachgelassen hat, und bezeichnen den Verlauf der Feier ast einen großen Erfolg des Führers. Journal" schreibt u. a„ daß es nur in Deutschland mög lich sei, die Massen mit solcher Leichtigkeit zu mobilisieren. Die Ausländer, die an der Feier teilnahmen, hätten von ihr einen unauslöschbaren Eindruck mitgenommen. Es sei «ine grandiose Kundgebung gewesen, -et der die Ideen des Vaterlandes und der Arbeit sich gepaart hätten. Es stehe außer Zweifel, daß der Nationalsozialismus die dem Arbeiter gebührende Achtung wesentlich ver stärkt habe. Da» Hakenkreuz habe am 1. Mal einen großen Erfolg davougestagen. Der Sonderberichterstatter des „Matin" unterstreicht ebenfalls die vorzügliche Organisierung und Ordnung. Diese Ordnung sei eines der hauptsächlichsten Er gebnisse, die die nationalsozialistische Regierung zu ver buchen habe, und das sei unbedingt ein sehr schöner Erfolg. Von den Ausführungen des Führers müsse man seine Gedankengänge über den Kommunismus besonder» hervorheben I Es seien die besten Stellen seiner Rede. „Echo de Paris" sagt, das Fest der nationalen Arbeit sei gleichzeitig das Fe st des Führers gewesen. Es stehe außer Zweifel, daß die Herzen der ganzen deutschen Jugend ihm gehörten. Zu unterstreichen sei die Tatsache, daß in den endlosen Reihen, die sich auf dem Tempelhofer Feld nebeneinander gliederten, der Arbeiter neben dem Angestellten, der Bauer neben dem Schauspieler und der Handarbeiter neben dem Kopfarbeiter stand. Alle Herzen schlugen für die Einheit und schlugen noch höher, als der Führer in erstaun licher Frische und Jugend erschien. Nicht eine Wolke habe sich am Himmel gezeigt, als ob das persönliche Prestige de» Füh rers und die Begeisterung der Massen sie vertrieben hätten. Berlin, S. Mat. (Eig. Funkmeldg.) Dle RSst. meldet: Dle Relchspropagandalelkung der NSDAP, hat lm Anschluß an die gewaltigen Demonstrationen des 1. Mal. an dem flch noch klarer ast lm Vorjahre dle Gemeinschaft aller ehrlich Schaffenden dokumentiert hat. eine umsaffende Der- sammlnngspropagandaaktlon angeordnet, dle sich insbesondere gegen dle Miesmacher und Kri- tlkaster, gegen -le Gerüchtemacher uud Nichtskönner, gegen Saboteure und Hetzer richten wird, die Immer noch glauben, -le klare Aufbauarbeit de» Natlonalsozialstmus stären zu können. Beginnend mit den ersten Maitagen bst zum SO. Juni sollen Versammlungen, Demonstrationen und Kundgebungen gleich einem Trommelfeuer das Volk aufrük- teln gegen diese Landplage, die ein für allemal verschwinden muß. Nach den la Kampfzeiten geübten Methoden werden die Versammlungen alle» erfassen bst ins letzte Dorf hinein, mit jeder Woche in ihrem Tempo stärker, in der Unerbittlich keit -er Forderungen härter, an Durchschlagskraft uud Er folgen aller bisher durchgeführtea Aktionen in den Schatten stelle«-. Vokk-gett-t für Volksfeinde. Todesstrafe für Uerrttler. dnb. verlln, 2. Mai. Im Reichrgesetzblatt wird ietzt dar Gesetz zur Aenderung von Vorschriften de» Strafrecht» und der Strafverfahren« vom 24. April 1VS4 veröffentlicht, über da» schon kurz vor Ostern Mitteilungen gemacht worden sind. Da» Gesetz dient dem Zwecke, dl« Strafvorschriften argen Hochverrat und Landesverrat, die in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen verstreut sind, übersichtlich zusammenzu fassen und noch wirksamer zu gestalten. Da» vergangen« Großer Propagandafeldzug gegen Miesmacher. Jahr hatte auf diesem Gebiete bereits diejenigen gesetzllchen Aenderungen eingeleitet, die dem Erstarken des Staastae- dankens und der Wertung entsprechen, die im neuen Reich schwere Vergehen gegen die Volksgemeinschaft finden. Au» diesem Gesichtspunkt waren insbesondere durch zwei Verord nungen vom 28. Februar und durch Gesetze vom 28. Mat und 13. Oktober 1933 die Strafdrohungen erhöht und für schwere Staatsverbrechen auch die Todesstrafe angedroht worden. « Da» neue Gesetz spricht es noch deutlicher aus, daß der jenige. der seinem Volke die Treue bricht, und den Bestaub der Volksgemeinschaft durch Verrat gefährdet, fein Lebe« verwirkt. Gleichzeitig mit der Neuregelung der Strastorschrift«» . werden die Bestimmungen über das Verfahren in Hochver rats» und Landesverratssachen neu gefaßt. Dabei wird «in« Schwierigkeit beseitigt, di« sich bisher daraus ergab, daß da» Reichsgericht nach den früheren Vorschriften zwei völlig ver schiedene Aufgaben in sich vereinigen mußte, nämlich die de» Hüter» der Rechtseinheit durch seine Tätigkeit al» höchstes Revisionsgericht und die eines erstinstanzlich urteilenden Ge richtshofes für die Staatsverbrechen. Beide Aufgaben hatten nur wenige Berührungspunkte. Sie werden deshalb künf tig zwei verschiedenen Gerichtshöfen zugewiesen. Für dle bisher dem Reichsgericht obliegend» erstinstanz liche Tätigkeit, die Aburteilung von Hochverrat und Hmcke»- verrat, wird ein besonderes obere» Gericht in Gestalt eine» Bolkrgerichtshofe» geschaffen, und das Reichsgericht wird ganz seiner der Findung und der Fortbildung de« Reichsrechts dienenden Aufgabe ast Re visionsgericht zurückgegeben. Der Volkgerichtrhof wird trist mit juristisch gebildete» Richtern und teils mit solchen Mitgliedern be etzt, di« über besonder« Erfahrungen auf dem Gebiete der Abwehr staats feindlicher Angriffe verfügen. Seine Mitglieder «erden vom Reichskanzstr auf Vorschlag de» Reichsminister» -er Justiz ernannt. Der Zeitpunkt, zu dem der neu« Bolk-gerichtW Zusammentritt, wird noch brkanntgegrben wach«.