Volltext Seite (XML)
Vor einer englischen Erklärung in derAbriistungssrage ? '» Daneben sollen auch die baltischen Staaten, die Sowjets und die Länder der Kleinen Entente auf der Tagesordnung ge- päischen Osten» vom Äospoms bi« zur Ostsee ln La» fron zösische Sicherheitssystem. Es wäre verfrüht, schm, jetzt Ver mutungen über Erfolg oder Mißerfolg dieser heftigen Lie beswerbungen anzustellen, da die praktischen Auswirkun gen sich bei der gegenwärtigen labilen Lage der internatio nalen Beziehungen von Tag zu Tag ändem können, auch darf angenommen werden/daß Marschall Pilsüdski dem ersten Grundsatz seiner/politischen Urberzeuguny, auch ^in !ann aus Aleukmß und Ilmyegend Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt - Heimatkundliche Beilage > Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Dmck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischoftiwerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirotasse Bischofswerda Konto Nr. 64 London, 25. April. (Eig. Funkmeldg.) ,Iaily Mail nah »Daily Expreß- berichten, die Mehrheit der britischen Minister sei der stSadigey Verzögerungen und Aufschübe in den Abrüfluugsbesprechungeu überdrüssig. Es köuue er wartet werdeu, daß biuueu kurzer Zelt iu diesem Zusam menhang «ine energische Erklärung erfolgen werde. MkleU MWwMWWklltUkll? Varl», 25. April. (Eig. Funkmeldg.) Der Londoner Berichterstatter des..New Hark Herold^ will in englischen Dlplomatenkrelsen eine gewisse Hoffuungsfreudlgkeit be züglich der Abrüstungsverhandlungen festgestellt haben. Man halte es nicht für ausgeschlossen, daß Frankreich, wenn es die Ueberzeuguug gewinne, daß der warschauer Besuch Varthou» kein unbedingter Erfolg für den französischen Standpunkt fei und daß die Kleine En tente sich nicht hundertprozentig für eine jedes Kompromiß ablehnende Politik elnsehe. sich lu der Frage der Deutsch land zu machenden Zugeständnisse willfähriger zeigen werde. Der Londoner Berichterstatter der „Lhikago Tribune- glaubt, daß England und Italien sich für die Ausarbeitung eines Abkommen» in Genf elusehen würden, das man Deutschland zur Abnahme unterbreiten könnte. Sollte Deutschland irgendwelche Aeaderungea daran vornehmen, dann würden auf Grund einer besonderen Klausel die übri ge« Mächte ihre Rüstungen entsprechend dem deutschen Rü- stungsstand erhöhen dürfen. Uor einer gemeinsamen englisch- amerikanifchen Stellungnahme;nr Sage im fernen Osten? dnb. Washington, 24. April. In amtlichen Kreisen wird inoffiziell zugegeben, daß die Regierung der Vereinigten Staaten mit dem Londoner Außenamt über eine gemein same Haltung geaenüber den Erklärungen, die Botschafter Saito dem .Washington Star- gegeben hat, Berhamdlun- n begonnen habe. Englands Änftage in Tokio, so wird sagt, sei durchaus im Sinne der Washingtoner Regierung halten. Dl« Verhandlungen zwischen Washington und —U« Fernostfrage halten an. Sie dürften je der Antwort Japans möglicherweise zu ' ,e beider Länder führen. Ein aever Ziaaozskandal in Frankreich? dnb. Paris, 25. April. Die Einlagen der in Schwierig keiten geratenen Genossenschaftsbank betragen nach einer Mitteilung des Ainanzministers 345 Millionen Fran«. Von diesem Betrage soll nur ein verhältnismäßig geringer Teil zu retten sein. Zn politischen Kreisen spricht man da von. daß die Untersuchung zur Aufdeckung «ne» unge heuren Skandal» führen dürfte, in dem viele Parlamen tarier verwickelt seien und vor allem, Figaro zufolge, viele Millioneneinlagen zur Finanzierung sozialistischer Kandi daturen bei den Kammerwahlen von 1932 gedient haben. Andere Beträge sollen auf Empfehlung linksstehender Vo- liliker in Zweifelhasten Unternehmungen angelegt worden sein. Muschanoff nach Budapest abgereist. Rom. 25. April. (Eig. Funkmeldg.) Der bulgarische Ministerpräsident Muschanoff ist in der Nacht zum Mittwoch nach Budapest abgereist. 111 amerikanische Kriegsschiffe binnen 24 Stunden durch den Panama- Kanal geschleust. Panama. 25. April. Die Handelsschisfahrt durch den Panama-Kanal ist wegen der Flottenmanöver vorüber gehend gesperrt worden. 30 Schiffe', darunter der britische Kreuzer »Exeter-, warten auf die Beendigung der großen Hebung, die darin besteht, 111 amerikanische Kriegsschiffe binnen 24 Stunden durch den Kanal zu schleusen. Lin ame rikanischer Marineoffizier ist an Bord de» britischen Kren- zer» gekommen. Er hat die Manöverlage erläutert und wegen der Verzögerung um Entschuldigung gebeten. Gin Asyl Mr Trotzki auf einer englischen Kanalinsel? London, 25 .Avril. (Eig. Funkmeldg.) ,Mew» Ehro- nicke- will wissen, daß vor zwei Tagen ein Sendbote Leo Trotzki» au» Pari» ln London elngetroffen ist, um dle briti sche Regierung zu überreden, Trotzki einen Zufluchtsort aus einer der Inseln lm Aermelkanal zu gewähren. Dem Bla« zufolge kann damit gerechnet werden, daß einflußreiche Per- sönlichkeiten, darunter angeblich auch Llond George, Für sprache bei der Regierung für da» Gesuch einlegen werde. Eine englische Pressevertreterin in Wien verhaftet. London, 25. April. (Eig. Funkmeldg.) „News Chro- nicle- meldet aus Wien, daß seine Korrespondentin Frances Gunther am Montagabend mit 14 anderen Personen ohne Grund verhaktet worden sei. Sie seien jedoch alle nach drei Stunden wieder freigelassen worden. Dl« Verhaftung er folgte wahrend eines d«r sogenannten „freien Diskussions abende- de» Vizebürgermeisters von Wien, Dr. Winter. gen gehallen. Dl« T London über di« nach dem Ausfall einer öffentlichen Stellungnahme beider Länder führen. Inzwischen ist Botschafter Saito bemüht, die Erregung, dl- sein« Ausführungen in Washington hervorgerufen haben, zu dLiwken. Er erklärte, Japan plane weder «in Protekto rat in China, noch eine Verletzung des Neun-MSchte-Vertra- ge». Japan verlange jedoch, daß China seinersttt» nicht gegen den Grundsatz der Offenen Tür verstoße. Der Bot schafter meint offenbar hiermit den Boykott japanischer Waren in China. Botschafter Saito ist seit dem Bekanntwerden de» java- Nischen Manifestes nicht im Staat»d»art«m«nt gewesen. Letzteres stellt sich daher auf den Standpunkt, daß es ,offiziell- nicht» von der Angelegenheit wisse. erwogen, aber der italienische Staatssekretär Suvich, der augenblicklich in London weilt, dürfte seine Besprechungen mit den englischen Staatsmännern sowie mit dem deutschen und französischen Vertreter nur zu informatorischen Zwei ten geführt haben. Werden sich die Realpolitiker noch ein mal vor den französischen Wagen spannen lasten? Karthou und Keck in Krakau. Marschau, 25. April. (Eig. Funkmeldg.) Barthou und der polnische Außenminister Beck sind in Begleitung von Beamten des polnischen Außenministeriums, der französi schen Botschaft, sowie polnischer und französischer Journali sten kurz vor Mitternacht in Krakau eingetroffen. * Za der Pariser Presse ist der anfängliche Jubel über den angeblichen Erfolg Bar- thous in Warschau wieder verstummt. Man gibt zu, daß sich Pilsüdski in wesentlichen Punkten ausgeschwiegen habe. Das »Hournal- spricht von einer „historischen Zusammen kunft-. Der Marschall habe die Unveränderlichkeit des französisch-polnischen Bündnisses betont. Bartzou habe sich bemüht, dieses Bündnis zu „vervoll kommnen , was ihm auch geglückt sei. Auch über den Völ ¬ kerbund sei ausführlich gesprochen worden. Trotz der be kannten polnischen Abneigung gegen den Völkerbund habe Pilsüdski dem französischen Außenminister die Zusicherung gegeben, daß Polen auch in Zukunft die bisher mit allen Mächten gepflogene Zusammenarbeit an der Lösung der internationalen Fra gen fortsetzen werde. Das sei allerdings keine Anerkennung Genfs. Die nach Warschau entsandten französischen Bericht erstatter wollen schließlich noch wissen, daß Barthou auch das russisch-polnische Verhältnis angeschnitten habe, daß er dabei aber auf das hartnäckige Schweigen des Marschalls Pilsüdski gestoßen sei, der jeder weiteren Annäherung Polens an Rußland ablehnend gegen überstehe. Pilsüdski entwickelte seinem Besucher weiterhin eingehend die Beziehungen Polens zu seinen NaAmrlän- dern, wobei er aber das für Frankreich brennendste Pro blem, nämlich die Meinungsverschiedenheiten zwischen Polen und der Tschechoslowakei wiederum mit Schweigen übergangen haben soll. Dagegen habe sich Pilsüdski lange bei den deutsch-polnischen Bezie hungen aufgehallen. Er habe Barthou versichert, daß außer dem deu'sch-polnischen Vertrag keine geheimen Abmachun gen oder politische Vereinbarungen bestünden. DerSSHMLrMer Tageblatt firrIWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmannschaft, de« Hauptzollamt» und des Be- zirksschulamts -u Bautzen sowie de» Finanzamt» und de» Stadtrat» zu Btschof»«erda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Tagesschau. * Der Beauftragte für Abrüstuugiftagen, von Ribbentrop, erklärte tu einer Unterredung mit «ine« „Levter--Vertreter u. a., er vertrau« darauf, daß sich trotz vieler Schwierigkeiten der gesunde Menschenverstand schließlich, durchsetzen würde und daß mau zu einer dauernden Lösung des Abrüfinugsproblems kommen werde. * Englische Blätter berichten, die Mehrzahl der britischen M- nist«, sei der fläudigeu Verzögerungen und der «brüstuag-ver- handlungru überdrüssig «ud mau könne in Kürze mit einer neuen «neidischen Erklärung der englischen Regierung rechnen. * Der Zusammenbruch Auer Pariser Genossenschaftsbank wird voraiwflchMch zur Ansteckung ein« ungeheuren Skandal, führen, iu des viele Parlamentarier verwickelt flud. * „New, Lhronlcle- will wissen, daß Trotz« beabsichtige, die britische Regiernng um «tu Asyl auf einer englischen Kanalinsel zu bitte«. * Zu» Rahmen der amerikanischen Flottenmanöver wurden am Dienstag 111 Kriegsschiffe binnen 24 Stundeu durch deu Panamakanal geschleust. * 3« Maller»hansener Mordprozeß sprach da» Schwurgericht Schweinfurt heust vormittag 11,45 Ahr deu Angeklagten Liebig frei, da sich keine aUawlcheudeu Verdachtsmoment« ergeb«» hätten. * Sämtliche Unternehmer und llaternehmuugen de» deutschen Sraftfahrgewerbe» müsse« fist bst zum 15. Mai 1934 beim Relch»- verband des Krafffährgawerb« in MSucheu zur Aufnahme melden. -)Au»sührtiche»an anderer Stell». Vachon ans Men. Wer zieht dle Karre au» dem Dreck? Preisend mll sehr vielen schönen Reden ist Frankreichs Außenminister in der polnischen Hauptstadt eingetroffen, mit Reden von betonter Herzlichkeit ist er auch wieder abge fahren. Dasselbe Schauspiel dürst« sich in der tschechoslo wakischen Metropole wiederholen. Barthou wird aber, so- viel bis jetzt bekannt geworden ist, in Prag ein von den Polen eingehandeltes Zugeständnis im Teschener Minder heitenkonflikt, von dem während der Borbereitungszeit der Reift soviel die Rede war, nicht vorzeigen können. In Warschau wird allerdings — vielleicht unter französischer Einwirkung — erklärt, daß eine solche Vermittlungsaktion auch gar nicht mehr nötig sek, da bereits vor dem Eintreffen Barthou» die Verhandlungen zwischen den beiden Nächbar- ländern begonnen hätten und M einem befriedigenden Er gebnis auch ohne fremde Hilfe gebracht werden könnten. Wie dem auch sei — Hauptthema der Warschauer Gespräche scheint nach den zwar reichlichen aber wenig konkreten Mit teilungen der Prelle das Abrüstungsproblem geworden zu sein, für besten Lösung im französisch-chauvinistischen Sinne der polnische „Freuno- unbedingt gewonnen werden soll. Daneben sollen auch die baltischen Staaten, die Sowjets und die Länder der Kleinen Entente auf der Tagesordnung ge- standtn haben, d. h. allo die Einbeziehung des ganzen euro päischen Ostens vom Bosporus bi» zur Ostsee in da» fran- "sische Sicherheitssystem. Es wäre verfrüht, schm, jetzt Ver- ltungen über Erfolg oder Mißerfolg dieser heftigen Lie- nverbunaen anzustellen, da die praktischen Äuswtrkun- ge dtr internatto- nalen Beziehungen von Tag zu Lag anoem rönnen, auch im Verhältnis Frankreichs zu Polen. Denn als festttehend darf angenommen werden, daß Marschall Pilsüdski dem ersten Grundsatz feinet politischen ueberzeugung « diesen Tagen treu geblieben ist: Handlungsfrtthei allen Seiten. Leichtere» Spiel wird der alte Mai ... Paris sicher bei Dr. Benesch haben, besten an Hörigkeit grenzende Gesolgschastskfue schon stets das zuverlässigste Element der französischen EintreisungspÄitik gewesen ist. Einen billigen Erfolg konnte die Pariser Advokatendiploma tie auch in Genf einheimsen, wohin der den französischen Wünschen immer s^r geneigte Präsident der Abrüstungs konferenz, Henderson, das Prästlnum für den 29. Mai «n- benrfen hat. Da am selben Tage der Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz, in dem alle Nationen vertreten sind und den deshalb die Franzosen zu einer großen gemein samen Attacke gegen Deutschland mißbrauchen möchten, zu sammentreten soll, ist der Tagung des Präsidiums nur ein rein formaler Charakter zuzumellen. Daß vorher durch direkten Meinungsaustausch zwischen den Regierungen ein wesentlicher Forllchritt erzielt werden könnte, ist bei der unversöhnlich«, Haltung Frankreichs leider nicht anzuneh- men. In London und Rom ist man denn auch einstweilen ratlos, wie man die Karre, auf der dicht gedrängt die fran zösischen Generalstäbler hocken, aus dem Dreck ziehen will. In den Zeitungen werden zwar die verschftdensten Pläne Erschttnua^welser Täglich mit Au»nahm» der Sonn- und Feier- tag». Bezvgeprei, für ost Jett «tu« halbe» Monats: Fr« ln» -au» halbmonatlich Mark 1.1kh bei» Ab holen st der Seschäfst- ftell« wöchentlich « Pfg. Einzelnummer IS Pfg. (Sonnabend- nummer 1v Pfg.) Fernsprecher Am» vlschoftwerda Rr. «4« und 445. 5m Falle höherer Bemalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» vetrtebe, der Zeitung oder der Beförderungseinrich- tun»«» — hat der Bezieh« keinen Anspruch aut Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreis Anzeigenpreis: Die 46 mm breite einspaltige Millimeterzetle 8 Rpf. Im Textteil die VO mm breite Millimeterzeile LS Rpf. Nachlas nach den gesetzlich oorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda, Slr.W Mittwoch, den 25. April 1934 89. Jahrgang