Ascheprobleme bei der Vergasung unter besonderer Berücksichtigung der Druckvergasung Von Erich Rammler und Anton Lissner, Freiberg, Reinhardt Schmidt und Richard Birthler, Böhlen Mit dem Verhalten und der Wandlung der Mineralstoffe bei der Verfeuerung der Kohle, der Beschaffenheit und Zusammensetzung der Ansinterungen an Heiz flächen sowie der Verkettung der Ursachen bei ihrer Bildung beschäftigt sich ein fast täglich anwachsendes Schrifttum. In der Tat ist nach Rosin [1] die Entwick lung der Kohlenstaubfeuerung ein dauernder Kampf um die Herrschaft über die Kohleasche gewesen. Auffällig sticht dagegen der verhältnismäßig geringe Bestand von Arbeiten über das Verhalten der Mineralbestandteile der Kohle bei der Vergasung ab. Wenn man Überlegungen über die Gründe dieser Diskrepanz anstellt, stößt man zunächst dar auf, daß die Vergasungstechnik neben der stark aufstrebenden Feuerungstechnik lange Zeit ein verhältnismäßig bescheidenes Dasein führte. Als mit der Entwicklung der Kohlenstaubfeuerung und der dadurch hervorgerufenen Leistungssteigerung der Rostfeuerungen das „Ascheproblem in der Feuerung“ — das ist der Titel eines von Rosin [2] im Jahre 1930 gehaltenen Vortrages — sich abzuzeichnen begann, war die Vergasungstechnik im wesentlichen noch auf die Schwachgaserzeugung in Fest- und Drehrostgeneratoren beschränkt, und der Winkler-Generator hatte erst seine erste Phase hinter sich. Die spezifische Schachtbelastung der Schwachgas generatoren war traditionsgemäß ausgesprochen niedrig. Nachdem man in der Frühzeit der Entwicklung bei der Vergasung mit trockener oder nahezu trockener Luft Schwierigkeiten durch ungewollte Verflüssigung der Mineralbestandteile be kommen hatte, fand man im Zusatz von Wasserdampf zur Vergasungsluft bald ein Mittel, das nicht nur den Heizwert des Gases und den Vergasungswirkungsgrad er höhte, sondern auch die Vergasungstemperatur senkte und es damit ermöglichte, die Neigung der Vergasungsrückstände zur Verschlackung zu bändigen. Es gelang damit, auch für Vergasungsstoffe mit ungünstigem Ascheschmelzverhalten die Verschlackung der Vergasungsrückstände in solchen Grenzen zu halten, daß mit Hilfe einer tragbaren Stocharbeit und mit Hilfe brechend wirkender Rostkonstruk tionen bei den niedrigen spezifischen Schachtbelastungen ein störungsfreier Ver gasungsbetrieb erzielt wurde. Als man in dem Bestreben, die Stocharbeit bei Aschen mit niedrigem Schmelzpunkt noch einzuschränken, den Dampfzusatz zur Ver-