Volltext Seite (XML)
10 Rammler, Lissner, Schmidt und Birthler Ascheverfestigungen kann diese Maßnahme offensichtlich keine entscheidende Ab hilfe bringen. Man hatte einige Zeit vor dem Leistungseinbruch die ßrikettfabrik, die die Ver gasungsbriketts erzeugt, von einem Gemisch aus Hauptflöz- und Oberflözkohle im Verhältnis von etwa 50 : 50 auf ausschließliche Verarbeitung von Hauptflözkohle umgestellt, weil die Hauptflözkohle eine größere Gasausbeute als die Oberflözkohle liefert, in der Hoffnung, somit für den Winterbetrieb die Gaswerksleistung hoch halten zu können. Es lag nahe, den Leistungseinbruch allein auf diesen Kohle wechsel zurückzuführen. Jedoch war auch bei Einsatz von ausschließlich aus Haupt flözkohle hergestellten Briketts die Gaserzeugung längere Zeit normal gewesen. Wäre die Entstehung der Ascheverfestigungen auf den Übergang zur ausschließ lichen Verarbeitung von Hauptflözkohlen zurückzuführen, so konnte es nur ein Teil der Strosse des Hauptflözes sein, dessen Kohle solche Erscheinungen hervor rief. Der Bagger hatte in der Zeit des stärksten Auftretens der Ascheverfestigungen im Bereich 300 bis 600 m der Strossenlänge gestanden. Man stellte nach dem Leistungseinbruch die Bekohlung der die Vergasungsbriketts liefernden Brikett- fabrik wieder auf das ursprüngliche Gemisch von Ober- und Hauptflözkohle um. Wenn, von einigen kleinen Ausfällen abgesehen, die Gaswerksleistung in der Folge zeit frei von Einbrüchen durch Ascheverfestigungen blieb, so war damit noch nicht geklärt, inwieweit hieran die Änderung der Kohlebeschaffenheit und sonstige Maß nahmen, insbesondere schärfere Betriebsüberwachung, beteiligt waren. Da die Ascheverfestigungen von besonderem Typ waren, die Ursachen und der Ansatzort ihrer Bildung völlig unklar waren, andererseits der durch sie bedingte Leistungseinbruch eines Gaswerks, das eine wesentliche Stütze der Gaserzeugung der DDR ist, gerade während des Winters für die Deckung des ohnehin schwer zu befriedigenden Gasbedarfs sehr schmerzlich war, so berief der Volkswirtschaftsrat eine sozialistische Arbeitsgemeinschaft zur Klärung dieser Fragen auf breiter Basis. Sie nahm eine Arbeitsgruppe, die ihre Tätigkeit sogleich nach dem Leistungs einbruch begonnen hatte, in sich auf. Die Kernfragen, die sich der sozialistischen Arbeitsgemeinschaft stellten, waren folgende: 1. Sind die Ascheverfestigungen durch Zementation infolge der hydraulischen Eigenschaften der Asche, durch Verkitten von feinen Teilchen mittels eines Bindemittels bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen oder durch Versintern bei erhöhten Temperaturen entstanden? 2. Welche besonderen Eigenschaften im Mineralbestand der Kohle und welche Einflüsse der Betriebsweise der Generatoren müssen vorliegen, um solche Asche verfestigungen zu erzeugen? 3. Gibt es Betriebslagen oder eine Koppelung von Fehlern in der Fahrweise der Generatoren, die die Entstehung der Ascheverfestigung besonders begünstigen oder überhaupt hervorrufen? Es war klar, daß man auf dem neuen Gebiet der Ascheschwierigkeiten in Druck vergasern Einblicke nur erringen würde, wenn man von verschiedenen Seiten an