Ursachen von Ascheverfestigungen 109 rung möglicherweise zu Kalksilikatschmelzen kommen würde und der Generator nicht durch Ascheverfestigung, sondern durch Schlackenklumpenbildung zum Stillstand kommen könnte. Ein an die Aschebelastung des Gaserzeugers, d. h. an das Produkt aus stündlichem Brikettdurchsatz und Aschegehalt, rhythmisch angepaßter Ascheaustrag ist die Hauptforderung, um einen möglichst stetigen Fluß der Asche zu sichern und ihr nicht mehr Ruhe zu gönnen, als sich aus der Art des Gaserzeugungsbetriebes not wendig ergibt. Es ist auch besser, einen schlechteren Ausbrand der Asche zuzulassen, als die Generatoren an der Gefahrengrenze der Ascheverfestigung zu betreiben. Der mit der Asche ausgetragene unverbrannte Koks wirkt dann als Verdünnungs mittel, wie auch die Versuche von Roth und Modde am Versuchsgenerator in Hirsch felde belegen. Wenn bei den Schwierigkeiten der Gaserzeugung im Winter 1961/62 die Hochlei stungsgaserzeuger besonders in Mitleidenschaft gezogen waren, so hat sich im dar auffolgenden Winter 1962/63 gezeigt, daß man bei sorgsamer Betriebsführung mit hohen Querschnittsbelastungen der Gaserzeuger fahren kann, wie durch eine per sönliche Mitteilung von Ludwig belegt wurde. Hochlastbetrieb bietet in der Tat günstige Voraussetzungen für eine kurze Verweilzeit der Asche im Gaserzeuger. Roth und Modde sind zu der gleichen Schlußfolgerung hinsichtlich der Versuche in Hirschfelde gekommen. Wenn die mit Knorpeln betriebenen Generatoren im Winter 1961/62 nicht ausfielen, so war dies nicht mit deren geringerer Belastung, sondern vielmehr durch die Beschickung mit Kohle, deren Asche mehr Verdün nungsmittel enthielt, zu erklären. Zementation ist zwar nicht die Ursache der Ascheverfestigungen, aber es kann eine beim Anfahren eintretende Kondensation von Dampf in der Asche zu örtlichen An sätzen durch hydraulische Bindung führen, wenn Ansatzflächen vorhanden sind. Auf diesen Ansätzen kann sich dann die Asche aufbauen und durch Karbonatbil dung verfestigt werden. Das Anheizverfahren muß hierauf Rücksicht nehmen. Es sind zwei neue Anheizverfahren in Böhlen entwickelt worden. Am Großgenerator 11 hat das PKM „Kohleverarbeitung“ das Anfahren mit Sand- statt Aschefüllung der Aschezone eingeführt, das sich bewährt hat. Im Gaswerk Böhlen wurde ebenfalls eine neue Anfahrmethode entwickelt, über die Ludwig in der Aussprache zu den Vorträgen etwa folgendes ausführte (gekürzt): „In Böhlen wurde bislang zum Anfahren Druckluft, die von wassergeschmierten Sauer stoffkompressoren geliefert wird und daher wasserdampfgesättigt ist, verwendet. Diese Luft wird durch die bis über den Rost aufgefüllte kalte Asche geführt, so daß ein Teil des Wasserdampfes kondensiert. Weitere Wasserabscheidungen treten ein, wenn nach Beginn des Einschleusens von Briketts der Anfahrluft Dampf zugesetzt wird. Nach dieser alten Methode wurden zum Anfahren 12 bis 20 Stunden benötigt. So lange Zeit verstrich, bis der Generator allmählich mit Vergasungsbriketts aufgefüllt war. Es war daher genügend Zeit vorhanden, um ein Zementieren der Asche zu ermöglichen. Durch diese Anbackungen wurde der Ascheaustragsraum um den Rost stark verengt, was den Ascheaustrag im anschließenden Betrieb behindert. Es kann dann zu Ascheverfesti gungen kommen, die sich auf den Anbackungen auf bauen und bewirken, daß der Gas-