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rvphl vor 50 Jahren mehr als 5000 Quadratmeter Boden * nungen. 11. Sonstiges. Die Neuorganisation der deutschen Wirtschaft wurde in Angriff genommen. Der Reichewirlschasklminister bei seiner groben Ansprache. Unten link«: Philipp Kehler. Vor sitzender de« Reichsperdande« der deutschen elektrotechnischen Industrie, der zum Führer der Gesamt-Organi sation der gewerblichen Wirtschaft er nannt wurde. Tine grohe Rebe de« Reichswirkschastt- mlnifker« Dr. Schmitt vor Vertretern der Industrie, de« Handel«, de« Hand werk« und de« Reichsnährstände« leitet« den wirtschaftlichen FrühjahrS- feldzug «kn. D«r Minister verkündete die Schaffung der Grsamlorganlsation der gewerblichen Wlrlschaft und er nannte di« Führer dieser Organisation. Neues aus aller Welt. — Zwei Hinrichtungen in Neuruppin. Im Hof des Strafgefängnisses Nuruppin wurden am Mittwoch früh gegen 6 Uhr der Landarbeiter Otto Kuhrt und di» Land»! wirtsehefrau Frieda Schenk aus Grüneberg (Marl) durch' den Scharfrichter Gröbler aus Magdeburg hingerichtet. Kuhrt war wegen Mordes an dem Landwirt Schenk vom' Schwurgericht Neuruppin zum Tode verurteilt worden. Frau Schenk hatte mit dem Knecht ein Liebesverhältnis unterhalten und ihn zu dein Morde angestiftet. Am Abend des 21 .November 1932 hatte Kuhrt den Dienstherrn aus seiner Wohnung gelockt und ihn mit einem Jagdgewehr aus dem hinterhakt erschossen, als er durch die Hoftür trat. Aus -em Meißner Hochland. Schmiedefeld. 14. März. „Blut und Boden". ..Sieg des Glaubens". Zu einem ganz besonderen Ereignis wurde die Vorführung der beiden Tonfilme: „Blut und Boden" und „Sieg des Glaubens". Am Nachmittag besuchten die Bühlauer und Schmiedefelder Schulkinder die beiden Filme, abends sand die Veranstaltung für die Erwachsenen statt. Mit gespannter Aufmerksamkeit folgte man dem Schicksalsweg des biederen Bauerngeschlechtes, das von Haus und Hof vertrieben, in enger Dachwohnung dep Stadt kümmerlich dahinleben mußte. Wie deutlich wurde dann am Schluß die Wichtigkeit der Siedlung im Osten gezeigt, wo noch Raum für Tausende, Arbeitsmöglich keit und Gelegenheit zur eigenen Scholle für unsere deut schen Volksgenossen sind! Die gezeigten Bilder, ganz her ausgegriffen aus dem wirklichen Leben, hinterließen tief sten Eindruck. Darauf nahm man am gewaltigen Par tbitag in Nürnberg teil. Was sich hier den Augen und Ohren bot, läßt sich einfach nicht wiedergeben. So großartig, so imposant und so begeisternd waren diese Tage des vorigen Herbstes! Wer noch nicht mitgerissen wurde von der ursprünglichen Verehrung unseres Führers, wie ihm groß und klein, jung und alt zujubelt, hier wurde er's! Hier spürte er die Macht, die von Adolf Hitler, unserm V o l k s kanzler, ausströmt. Alles ist ihm zugetan, alles feiert ihn und alles gelobt ihm unverbrüchliche Treue! Das altertümliche Nürnberg war nicht wiederzuerkennen im Schmucke der. wehenden Fahnen und Tribünen! Von den Glockentürmen erklang cs zum Lobe Gottes, von hundert tausenden ging's wie ein Schwur zum Himmel und von un zähligen Musikkapellen und im Schritt der Braunhemden war's die geschlossene Einheit des ganzen deutschen Vater landes. Eine Kundgebung der Partei größten Maßes, künstlerisch für alle Millionen bis an die letzten Grenzen des Vaterlandes ausgenommen und zusammengestellt, so erlebte unser Ort. dieses machtvolle Bekenntnis zu Adolf Hitler. Und begeistert und im Innersteil berührt erklang dann, wie allerorten, bei der wehenden Fahne das geheiligte Lied des Dritten Reiches! Nerrkirch (LauM und Umgegend. Neukirch (Lausitz), 14. März. Die Lvangelisalionsvor- lrSge, die bisher im Vereinshause stattgefunden haben, werden, da sich der Vereinshapssaal als zu klein erwiesen hat, ab heute Mittwoch, abends 8 Uhr, in der geheizten Kirche abgehalten. Neukirch (Lausitz), 14. März. 90. Geburtstag. Am heu tigen Mittwoch ist es dem allgemein geschätzten Einwohner, dem früheren Gastwirt Herrn Karl Berthold (jetzt Wehrbrückenschänke), vergönnt, in voller Rüstigkeit im Kreise seiner lieben Kinder und Freunde seinen 90. Ge burtstag zu feierü. herr BerthoD liest noch ohne Brille jeden Tag seine Zeitung und spielt jeden Sonnabend im Kkib noch einen Doppelkopf. Möge ihm noch ein langer Lebensabend in Gesundheit beschieden sein. . Vehrsdorf. 14. März. Versammlung der NSKOV., Ortsgruppe Vehrsdorf. Der Obmann Kamerad Max Augst begrüßte die Erschienenen. Er teilte mit, daß als Vertrauensmann der Ortsgruppe Kamerad Walter Richter bestellt worden ist. Kenntnis gegeben wurde von den er folgten Bemühungen, den Film „Stoßtrupp. 1917" in Wehrsdorf spielen zu lassen. Eine Grenzlandtagung in Kirschau soll geschlossen besucht werden. Sodann hielt Kam. Max Sachs« einen Vortrag über Rasse, Erbanlagen und Volkstum. Für die. Kriegsgräberfürsorge wird eine jähr liche Umlage von 2X10 L gutgeheißen. Kamerad Jere mias fand Interesse durch das Vorlesen eines Reiiearti- kels, der den Besuch deutscher Kriegergräber beschreibt. Nach dem Sieg Heil auf die Führer Deutschlands war die Versammlung abgeschlossen. Bautzen. 14. März. Alterlumsfunde in Bautzen. Auf dem Schießberge nördlich von Bautzen wirb zur Zeit eine neue Schießbahn hergestellt, die ein seit langem bekanntes vorchristliches Gräberfeld durchschneidet. Es ist ein Fried hof, der in die Zeit von 800 bis 400 vor Christi Geburt ge hört. Hunderte von Gräbern sind vor 50 Jahren hier aus gegraben worden, ihre Mtertünrer wurden nach wechselvol- ' len Schicksalen in das städtische Museum übernommen. Ob untersucht wurden, zeigte doch der Beginn der jetzigen Gra- dungrordeiten, daß noch manches Neue hier zu finden ist Das Absuchen der Feldfläche ergab eine große Anzahl Billendorfer Scherben, die zerpflügt und verstreut umher lagen. Sogar ein ganzes Gefäß lag oben in der Acker- ikrume, zahlreiche Knochenroste und Scherben zeigten an, daß hier erst vor kurzer Zeit ein Grab zerstört worden ist. Dieses konnte nun gerettet und in den Plan eingemessen werden. In der Baugrube des Schiebhauses kamen mittel alterliche Scherben aus der Zeit um 1200 zutage. Ferner tonnten viele Feuersteinabschlage aufgehoben werden. An die Kriegszeiten von 1813 erinnern ein Flintstein und ein Piftolenstein. Sämtliche Funde werden in gesetzlich vorgs- fchniebener Weise gesichert. Bautzen. 14. März. Die Sladlverordneten wählten in einer Sitzung, der zum ersten Male der Führer der SA.- Brigade 133, Oberführer Unterstab, als höchster SA.-Füh- rer am Orte beiwohnte, an Stelle zweier ausgcschiedener Fraktionskollegen di« Stadtverordneten Smarsly und Matthes zu Stadträten. Sie stimmten dann einer Herab setzung der Verpflegungssätze im Krankenhaus von 7.25 auf7.— RM. und für mehr als siebentägigen Aufenthalt von 7.— auf 6.— RM. zu in der Hoffnung, daß sich die Belegzifser in dec städtischen Krankenanstalt im Laufe des Jahres durch Zunahme der bei den Krankenkassen Ver sicherten erhöht und daß eine Abwanderung vermieden wird. Das Kollegium genehmigte weiter eine Abmachung mit den Landständen über die Kosten für den Ausbau der .Parkstraße und eine Ratsvorlage über den Austausch von drei Grundstücken im Anschluß an das Vorstadt-Siede- lungsgelände am Herrenteich. Aus diese Weise wird zur Vorbereitung weiterer Siodelungsvorhaben Land für etwa 90 SiMerstellen zu je 1000 Quadratmetern gewonnen. Der Beschleusung und Asphaltierung der Thronberg-Straße und deren weiteren Ausbau mit einem Kostenaufwand von 80000 Mark wurde zugestimmt. Braune Bauernmesse in Bautzen. Die Kreisbauernschaften' Bautzen und Kamenz werden sich mit einer großen Sonderschau im großen Zelt vor der Turnhalle an der Braunen Messe beteiligen, deren Eröff nung am 21. März stattfindet. Es wird eine sehr umfas sende Schau der gesamten Landwirtschaft unserer Kreise geboten. Ganz besonders wird die Abteilung „Bauerntum der Oberlausitz in kultureller Beziehung" das Interesse aller Besucher haben. Bflan-en und Tiere unserer Heimat. Auch die Festtag« kämen in den Zeichnungen zu ihrem Recht. Fenier dienten als Vorbilder die Märchen- und Sagenwelt und die Pla kettent des Winterhilfswerkes sowie das Abzeichen der nationalen Regierung, die in bunter Farbenpracht und in Klebearheiten ausgeführt waren. — Die Kirchturmuhr ist nach erfolgter Reparatur wieder im Gange. Putzkau, 14. März. Pfarrereinweisung. Das Pfarr amt in Putzkau wird nun endlich wieder besetzt, worüber im ganzen Orte lebhafte Freude herrscht. Am Sonntag, 18. Februar 1934, hielt Herr Pfarrer Ka u^b e äus Eppendorf bei Flöha seine Gastpredigt und wurde in der darauffol genden Kirchenvorstandssitzung einstimmig zum Pfarrer von Putzkau gewählt. Die feierliche Einweisung des neuen Ortsgeistlichen findet im Bormittagsgottesdienst des Sonn tags Ju-ica, 18. März, statt. Herr Pfarrer Kaube war zunächst Pfarrer in Treuen i. B. und ging dann 1928 nach Eppendorf als 1. Geistlicher. Möge Gottes reichster Segen auf ihm, seiner Familie und seiner Wirksamkeit in unserer Kirchgemeinde ruhen! , Tagesordnung. der öffentlichen Sitzung: 1. Mitteilungen. 2. Vorbereitung der Wahl der Ver trauenspersonen zu den Ausschüssen für die Schöffen- und Geschworenenwahlen. 3. Schlüsselmäßiger Lastenausgleich für das Jahr 1933. 4. Rechnungslegung der Kasse des Be- zirksverbandes auf das Jahr 1932/33. 5. Haushaltpläne auf das Jahr 1934/35 n) des Bezirksverbandes, b) des Pflege heims Bautzen-Seidau, v) des Kinderheims Rattwitz, (nebst Stellenplan). 6. Landesmittel zur Erleichterung der Wohl- fahrtslasten. 7. Knappe, Johann, in Camina, Schanksache. 8. Lischke, Ernst, in Teichnitz, Schanksache. 9. Gotische, Karl, in Niedergurig, Schanksache. 10. Trundstücksabtren- "" - — «, Kriegszustand über Estland. Blick auf Tellinn (R«oal), di« Hauptstadt von Estland. Im Vordergrund: D«r Bahnhof, unten link«: Recht«an»alk Sirk, der Führer der Freiheit«- kümpfer. Unten recht«: General Laidoner, der zum Oderdef«hl«hader der est nischen Truppen mit un beschrankt«» Vollmachten ernannt wurde. Der «filändlsche Minister- rat hat für die Dauer von 6 Monaten den Krieg«- zufland über da« ganze Land verhüng». Der Kampf der Regier»», wendet sich legen di« Frelheittkämp. r, di. faschistisch ein gestellt Pad. i-s Pulsnitz, 14. März SSugerlaguug. Am Sonntag trat uiden ist. die neue Gruppe Pulsnitz im Kreis Bautzen de» Sächsischen l und Deutschen Sängerbundes zum ersten Male zusammen. Gruppenführer Haufe-Großröhrsdorf konnte als Ver treter der Stadt Bürgermeister Dr. Jurgeleit und Ortsgruv- penleiter der NSDAP. Tzschupke begrüßen.' Gegen 700 Sängerinnen und Sänger waren erschienen. In zwei Ab teilungen sang die Gruppe zum ersten Male unter ihrem Gruppenchormeister Kantor Hoppe-Pulsnitz. Die Ehrung treuer Sänger und die Wimpelweihe einiger Fah nen übernahm Kreisführer Wels, der von den Sängern stürmisch begrüßt wurde. Bald wird die neue Gruppe sich im Kreise Bautzen heimisch fühlen und am Kamenzer Sän gerfest das erste Mal geschlossen teilnehmen. . Kamenz, 14. März. Kamenzer Kriegerverein ehrk 97 verelnsjubilare. Der Kriegerverein I Kamenz und Unig. hatte mit seinem diesjährigen Stiftungsfest die Ehrung von 97 Vereinsjubilaren, die dem Verein seit 25 und mehr Iah ven angehören, verbunden. Fast jeder dritte Mann aus dem Kreise der Mitglieder konnte mit einer Auszeichnung bedacht werden. eien* Landgericht Bautzen. (Nachdruck verboten.) Bautzen, 12. März. Drei Säcke mit je 125 bl» 30 Pfund Gerste gestohlen hatte nach seinem Geständnis der vorbestrafte 26 Jahre alte Arbeiter Walter Kohlsche aus Bretnig im No vember 1933 dem dort wohnhaften Landwirt Rodig, dem er beim Dreschen geholfen hatte. Von der Beute hatte er je einen Sack dem Arbeiter Heinrich Gärtner und dem Schuhmacher Martin Icntzsch gegeben. Das alles wollte er getan haben, weil Rodig zu niedrige Arbeitslöhne gezahlt habe. Das Amtsgericht Pulsnitz be legte für diese strafbare Selbsthilfe Kohlsche mit 9 Monaten Ge fängnis, Gärtner und Jentzsch wegen Hehlerei mit je 15 RM. Geldstrafe an Stelle an sich verwirkter 3 Tage Gefängnis. Nur Kohlsche hatte Berufung eingelegt. Seine Strafe wurde auf 4 Mo nat« Gefängnis herabgesetzt. , „Pech" gehabt hatte der 37 Jahre alte Blumenhändler Friedrich Wilhelm Pech aus Görlitz, als er am 23. August 19Z3 seinen' Lieferwagen auf der Staatsstraße Zittau—Görlitz heimwärts ge steuert hatte. Wegen vorgcnommcncr Ausbesserungen war in Leuba nur die Hälfte der Fahrbahn der Straße dem Verkehr frei gegeben. Ohne Warnungsjignalc abzugeben, hatte Pech in lang samer Geschwindigkeit diese Teilstrecke passiert, wo gerade mehrere Arbeiter mit dem Transport eines schweren Teerfasscs beschäftigt gewesen waren. Der Lieferwagen hatte den Arbeiter Bruno Berndt gestreift, der mit einem Bein unter ein Rad gekommen war. Das Amtsgericht in Ostritz hatte Pech wegen Unterlassung von Warnungssignalen und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 30 RM. oder 6 Tagen Gefängnis verurteilt. Die von ihm und der Staatsanwaltschaft eingelegten Berufungen wurden als unbegründet verworfen. Bautzen, 13. März. Gegen die Reichsversicherungrordnung verstoßen hatte der frühere Blumenexportgeschäftsinhaber Fried- drich Max Katz er aus Neustadt Sa. Nachdem über sein Vermögen der Konkurs eröffnet worden war, hatte cs sich er- geben, daß er in öcr Zeit vom 20. September 1927 bis Ende Mai 1930 von den seinen Arbeitern vom Lohne rechnerisch abgc- zogencn Beiträgen für die Kranken- und Invaliditätsversicherung 554 RM. nicht an die zuständige Kasse abgeführt hatte. Das Amtsgericht in Neustadt l-otte ihm eine Geldstrafe von 100 RM. auferlegt. In der Bcrufungsvcrhandlung vor der kleinen Straf kammer wurde festgestellt, daß Kötzers Verfehlung auf wirt- chastliche Notlage zurückzusührcn war. Infolgedessen kamen auf einen Strasfall die Bestimmungen der Amnestie vom 20. 12. 1932 n Anwendung und das Verfahre» gegen ihn wurde unter Ueber- nahmc der Kosten auf die Staatskasse eingestellt, wodurch seine Strafe in Wegfall kam.