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SL, SA^Reserv« I und S«.-R»ferv» U unter markigen An« sprachen le einen Kran- rüederlegten. Der Posaunenchor sMt» leise da» Lied vom guten Kameraden. Stach dem Te vet sangen die Anwesenden den 1. Ber» de» Horst-Wessel- Liedm. Sm anschließenden starkb«sucht«n Gottesdienst-legt« Herr Pfarrer Günther seiner eindrucksvollen Gedächtnis- predigt da» Btbelwort 8. Korinther, S—11 (die Göttlich« Traurigkett) zugrunde. Mit zu Herzen gehenden Worten gedachte er her Helden unsere» Weltkrieges, und derer, di« in den letzten Jahren im Kampfe um das Dritte Reich ihr Leben fürs Vaterland opferten. Gr führte der andächtigen Gemeinde da» Bild vom Heldendenkmal in Saarbrücken vor Augen; feftaemauort der Grund mit den hoch gen Himmel ragenden schlichten Säule». Festaemauert der Grund, da» ist unser Vaterland, die hochragenden schlichten Säulen ver- sinnbildlichen die Helden, und unsere Pflicht ist es nun, zwi schen di« Säulen zu bauen, damit chr« Opfer doch zum Siege führen. --- Den erhebenden Gottesdienst umrahmten Dar bietungen des Posaunen« und Gemischten Chores. Ahgfi «. L, 27. Febr. In der 282. Sitzung des Landw. Zweigvereins zu Uhvst a. T. konnten durch den Beauftrag ten des Kreisvauernführers nachstehende treue Dienstboten ausgezeichnet werden: 1. Der Kutscher Johann Traugott Kern fiir ISjährig« Dienstzeit bei dem Bauer Heinr. Schütze, Äiedlitz, mit der silbernen Nadel. 2. Die Großmagd Ilse Margarete Neumann, di« 8 Sabre bei dem Dauer Erwin Kmoch in Utzyft a. T. in Stellung ist, mit dem Ehren zeugnis. Die SlusMSichNeten wurden außerdem durch nam hafte Geschenke ihrer Dienstherrschaft erfreut. — Im Ar- Muß hieran hi«t Herr Dr. Paul, Bautzen, einen bemer kenswerten Dortvaa über da» Erdhofgesetz und die fetzige -Lage der Landwirtschaft. Dl« Sitzung .konnte sich eines aus gezeichneten Besuch«» ««freuen, «arm doch über 40 Mitglie der und Gäste amvchmd. Vemih-Thurnitz. 27. yedr. Die Heldengedächinisfeier wurde in unserem Ort» am Sonntag früh 8 Uhr in Form eines Feldgottesdimste» am Krie-gerehrenmal in würdiger und eindrucksvoller DGse begangen. Nachdem sich die Organisationen d« NSDAP, und die Ortsvereine mit ihren Fahnen und Wimpeln an Kmochs Gaschos gesammelt hat- ten, wurde geschlossen «ach dem Ehrenmal gezogen, wo sich bereits eine große Anzahl Einwohner eingefunden hatte. In seiner zu Hemm gehenden Predigt gedachte Herr Pfar rer Richtet, Schmölln, der fürs deutsche Volk und Va terland gefallenen feldgrauen und braunen Kämpfer. Mlt einer seltenen treuen Pflichterfüllung und Opfermut haben unsere feldgrauen Soldaten die deutsche Heimaterde vertei digt und chr Beste«, ihr HerHlut, gegeben. Desgleichen ge- dachte er auch der braunen Känwfer fürs Dritte Reich, die ür die Neuerstehung des Deutschen Reiches ihr Leben in Mstkoser Weise in di« Schanze geschlagen haben. „Sie tarben für uns, damit wir leben!* Und darum sei es auch unsere heiligste Wicht, dieser toten Heiden zu gedenken. Nach dem Gebet de» Geisüichen sang der Männergesangver- ein unter der Leitung des Herrn Kantor Kramer, Schmölln, ein echedendes Lied. Hieraus legten der Trupp- Mrerder SA. für die Formationen der NSDAP, und der Bereinssührer -es Kriegervereins für die Ortsvereine mit ehrenden Worten Kränze nieder. Die Gewehrvbteilung präsentierte, Fahnen und Wimpel senkten sich und die Hän de schoben sich MN Gvuße, währenddem die Schützenkapelle das Lieh vom guten Kameraden intoniert«. Mit dem Ge sang des' Deutschland- und Horst Wessel-Liedes wurde die ergreifende Feierstunde beendet. Unter Marschklängen zo gen d,e Verbände geschlossen nach dem Schulplatz, wo die Auflösung erfolgte. Schmölln, 27. Febr. Remlnlscere — Heldengedenkkag. Die Fahnen wehen auf halbmast, lang wallend am Turme die neue Kirchensahne. In der Ferne ertönt Marschmusik und kündet das Nahen der Vereine. Die SA.-Formation von Schmölln und Tröbigau hatte unter Führung des Sturmführers Schwarzig vor der alten Schule Aufstellung genommen. Unter Glockengeläut und Orgelspiel erfolgte dtr feierliche Einzug in di« Kirche. Der Kirchenchor sang das „Selig" von Riyck und versetzte die zahlreichen Zuhörer durch den stimmungsvollen Gesang in die recht« weihevolle Andacht. Herr Pfarrer Richter legt« seiner Rede die Worte au» deck Matthäus-Evangelium zugrunde: „Wer nicht fein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mem nicht wen".. Dke Gefallenen rufen es uns zu: Wir haben unser Kreuz getragen. Darum grüßen wir di« toten Helden am Bolkstrauertag voller Liebe und Dank. Sie gaben chr Blut, sie opferten sich, damit die Heimat lebe. Ers chütternd klang es uns aus einem Briefe entgegen, den ein unger Student vor dem Sturme bei Langemarck schrieb: „Mit einem „Dein Wille geschehe", im Gedenken an Euch und das geliebte teure Vaterland werde ich aus dem Graben springen. Das Leben erscheint einem als etwas Herrliches. Und doch hat der Gedanke an den Tod nichts schreckhaftes. Eben, daß man dieses Leben wegzugeben jeden Augenblick bereit ist, da» ist e», was einem Menschen seinen inneren Wert gibt. Das ist-kein Hochmut, sondern Stolz, mit dem sich das »Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist" wohl vereinigen läßt". Aus diesen Abschkedszeilen des ge- fallenen Helden spricht da» Sterben aller Helden zu uns. Heiße Vaterlandsliebe und stärkstes Gottvertrauen erfüllte sie bei ihrem letzten Gang. Dieses herrliche, heldenhafte Ster ben muß uns ewig zu Dank« verpflichten und der Jugend zum höchsten Beispiele werden. Und seitdem Christus das Kreuz für uns aetraaen, gibt es kein ungetröstetes Leid mehr. So wird bas Reminlscere zu einer unendlich ernsten Mahnung für uns alle. Als das Vaterunser di« Weihe stunde beendete, erklang noch einmal leises Oraelspiel, das Lied vom guten Kameraden. Anschließend fand Kranznie derlegung am Ehrenmal statt. Herr Gturmführer Schwär- z i g sprach in markigen, packenden Worten zu den Zuhörern. Eine Mahnung ewigen Dankes und unversiegbarer Treue muß das Totenmal bleiben. Sie starben, damit wir leben. Die Fahnen senkten sich, die Musik spielte das Lied vom guten Kameraden und alles verharrte in ehrfurchtsvoller Stille. Mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied fand die eindrucksvolle Feier ihren Abschluß. Bautzen, 27. Februar. Von einem plötzlichen Tod ereilt wurde am Sonnabend früh ein bekannter Vertreter der Bautzener Geschäftswelt, Kaufmann Artur Schauseil. Er war nur zwei Tage infolge Srivpe bettlägerig gewesen und wollte Sonnabend seine Tätigkeit wieder aufnehmrn. , Beim Ankleiden wurde er von einem Herzschlag ereilt. Er war früher Mitglied der Industrie- und Handelskammer Zittau. Aus dem Meißner Hochland. Schwledefrid, 27.- Febr. Mrieaerverein. Ein äußerst wohlgelunaener Abend war das Stiftungsfest de» Krieger verein». Es wurde ein so reichhaltiges Programm geboten, daß die Stunden im Fluge vergingen. Mit einem flotten Marsch der Gottlöberschen Musikkapelle begann der festlich« Abend. Dann lenkten zwei vaterländische Gedichte auf die Ansprache des Bereinsfuhrers, Herrn Bürgermeister Paul Heber. In echter Kameradschaft soll der Kriegerverein ein« Stütze de» deutschen Vaterlandes sein! Die deutschen Tugenden zu pflegen, sei sein Ziel! Begeistert stimmte man das „Sieg Heil" und die Vers« d«r Nationalhymne an. Jetzt bot ein« Glngschar das „Äeihelied der schwarzen Frei schar von 1813", die „Märkische Heide" und „Regiment sein Straßen zieht". Dann ergriff Herr Pfarrer Kleeberg da» Dort. In groß angelegter Rede feierte er Deutschlands Führer, der unser Volk vor dem Zerfall rettete, unseren Volkskanzler Adolf Hitler! Nur seiner Verbundenheit mit allen Schichten de» Volkes, nur seiner Aufopferung u. seiner Genialität ist es zu verdanken, daß wir wieder ein einiges DeuffMand sind, das im Begriffe steht, sich zur Höhe zu wen den. Möge Gott diesen wahren Führer schützen und seg nen! Nochmals erklang Vers 1 des Deutschlandliedes durch den festlich geschmückten Saal und reicher Beifall dankte dem Festredner! Jetzt kamen heitere Sachen zur Darbie tung, die in ihrer trefflichen Art jmig und alt erfreuten, eine Soloszene: „Der Theaterdirektor und der Militär schwank: „Der Leutnantsbursche in Vertretung." Nach kur zer Pause wurden drei treu« Kameraden vom Stellvertre ter des Vereinsführers, Herrn Martin Heber, für 25jäh- rige Mitgliedschaft im Verein geehrt: Pfarrer K leeberg, Hermann Schi« ritz und Otto Üehnig. Bewegt dank ten sie für die ihnen verliehen« Auszeichnung! Nun sang wiederum die Singschar ihre flotten Lieder: „Volk ans Ge wehr!", „Lustig ist s Matrosenleben" und die „Fuhrleute". Darauf ging s mit einer mundartlichen Soloszene „Die Bim melbahn^' und mit dem weit und breit gesungenem Liede: „Im Wald, im grünen Walde, da steht ein Försterhaus" zu lustigen „Knüttäversen über den und jenen* und zu einem weiteren Miütärschwank „Der Kompagniebefehl", der wie der erste äußersten Beifall emtete! Cs wurde flott und mit Humor gespielt und jede Rolle lag in der richtigen Hand! Man kam aus dem Lachen nicht heraus. Mit herzlichen Worten dankt«, am Schluss« des reichhaltigen Programms angekommen, der Cbrenvorsitzende Herr Hermann Nitz- s che allen, die so selbstlos zum Gelingen des schönen Stif tungsfestes beigetragen hatten. Aus dem Beifall, aus der gehobenen Stimmung und Laune ging auch deutlich her vor, daß alle Darbietungen aut angesprochen hatten und daß jeder vergnügt und fröhlich war. Kein Wunder, daß sich diese „Stimmung" auch auf den Festball übertrug, der den Abend nun abschloß und zu -em die schwungvolle Ka pelle ihr Beltes beitrug, wie st« auch schon durch ihre treff lichen Märsche und Konzertstücke -zwischen den einzelnen Programm-Nummern, die ein Ansager meldete, erfreut hatte. Die „Smnmung" hob sich zusehends, und die ange- fohrenen „Kanonen" kündeten schließlich den letzten, die heimgingen, daß es wirklich schön gewesen sein mußte. Und so war's auch: S o ein „Mmtärball" war lange nicht mehr. WkliMsW-SihW ill Wtzrn. In der Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshaupt manschast Bautzen am Montag, die Amtshauptmann Dr. Sievert nckch längerer Krankheit als erste wieder leitete, wurde zunächst wieder eine Uebersicht über den Stand der Erwerbslosigkeit im Bautzener Bezirk gegeben. Die Zif fern der letzten Monate lauten: am Alu Kru Wohlu Gesamt 15. November 1933 508 1654 3569 5731 31. Dezember 1254 2033 4070 7357 15. Januar 1934 1530 2024 4077 7624 15. Februar 1185 1876 3647 6708 Seit 31. Dezember beträgt der Rückgang der eingetre ten ist, insgesamt 8,8 Prozent, seit dem Höchststand im Januar 1933 aber in der Alu 54,4, in der Kru 49,3, in der Wohliu 52,7 und insgesamt 52,1 Prozent. Es ist zu erwar ten, daß.nach dem infolge der Witterung zwangsläufigen Ansteigen der Zahl ink Dezember der Rückgang nun weiter anhalten wird. Die Landesmittel zur Erleichterung der Wohlfahrts- lasten, 11. Rate, betragen 29 500 RM., wovon die Stadt Bischofswerda 1997,91 RM. erhält. Der Bezirksausschuß war mit der Unteroerteilung einverstanden, die Stadt Bi schofswerda hat-jedoch gegen den dabei verwendeten Schlüs sel Einspruch erhoben, über den noch nicht entschieden ist. An Reichsmitteln für denselben Zweck hat der Bezirk-für Februar 72957Z4 RM. erkalten, wovon nach Abzug des Krisenfünftels die Stadt Bischofswerda 11014 RM. zu er halten hat, so daß für Bezirk und Gemeinden 56764,75 RM. verbleiben. Das Gemeindedrittel wird vom Bezirks verband berechnet, während der Betrag für die Delegations gemeinde Bischofswerda, der günstiger ist als früher, vom Ministerium bestimmt worden ist. Was aus den Reichs und Lande »Mitteln im nächsten Jahre wird, so fügte Amts hauptmann Dr. Sievert hinzu, ist noch völlig unklar. Es ist zu hoffen, -aß die Lasten der Bezirk«, wenn sie sich auch weiter verringern werden, doch auch künftig genügend be rücksichtigt werden. Ueber das Arbeitsboschaffungsprogramm 1934 wurde dem Bezirksausschuß ein« Zusammenstellung vorgelegt, di« bereits den Besprechungen mit Staatskommissar Haase in der vergangenen Woche als Grundlage gedient hatte, und eine Uebersicht über die in den Jahren 1927 bis 1932 voll endeten Arbeitsboschaffungsmaßnahmen (8 168 000 RM.), über die gegenwärtig in Gang befindlichen Arbeiten (5 483 000 RM., 677 000 Tagewerke) und über di« geplan ten Maßnahmen enthielt (5792000 RM., 825000 Tage- werke). Der Bezirksausschuß nahm Kenntnis davon. Er stimmte danach dem 30. Nachtrag zur Gemeinde steuer-Ordnung für Sohland (Feuerschutzsteuer), -em Nach trag zum Statut des Fleischbeschaubezirks Meschwitz und dem Ortsgesetz über die Umgehungsentschädigung der Be zirkshebamme im 18. Bezirk (Bolgern) zu. Auf die Schank erlaubnisgesuche wurde bei Oswald Thomas, Weifa, die Erweiterung auf den Garten befürwortet, bei Karl Schramm, Pielitz, di« Uebertragung genehmigt, an Hulda verw. Roßner, Sohland, di« Stellvertreter-Erlaubnis erteilt, der Dielentanz jedoch mangels Bedürfnisse» abgelchnt, und bei Max Schneider, Baschütz, für di« Ausdehnung auf den Saalanbau die Ausnahmobewilligung befürwortet. — Bei den Grundstücksabtrennungen wurden abgesehen von einem Falle in Niedsrmalschwitz kein« Einwendungen erhoben. Die Bezirksurmage ist in der beantragten Höhe vom Kreisausschuß genehmigt worden. Ihre Kürzung für dieses Jahr würde, wie Ämtshauvtmann Dr. Sievert ausführte, erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Für da« kommende Etatjahr hofft man sie jedoch weiter beträchtlich senken zu können. Der Haushaltplan soll im März verabschiedet wer. den. Sein« Aufstellung ist außerordentlich schwierig, da noch nicht zu übersehen ist, welche Einnahmen und woher sie dem Bezirksverband zur Verfügung stehen werden. Zum Schluß der öffentlichen Sitzung bat Bürgermeister Ahollinger, Sohland, an dm üandesverckehrsverband her- anzutreten, und um Berücksichtigung unseres Grenzlandes bei den Urlauber- und Wochenendzügm der NS.-Gomein- schast Kraft durch Freude zu ersuchen. Amtshauptmann Dr. Sievert sagt« entsprechende Schritte zu. Preisausschreiben des Ortsgruppen führers von Kittinger für Vie SA - Männer Sachfens. Für die besten Aufsätze aus der Feder sächsischer SA.« Männer über das Thema „Die SA. in den Märztagen 1933" werden folgende Preise verteilt: 1. Preis 200 RM., 2 .Preis 100 RM., 3. Preis 50 RM. Mit Preisen ausgezeichnete und andere gute Aufsätze werden in der Presse veröffentlicht. Die Arbeiten sollen 80 Schreibmaschinenzeiten nicht überschreiten. Termin: 8. März 1934. Einsendungen sind an die Obergruppe IV (Dresden), Dresden-A. 1, Parkstrabe 6, zu richten mit dem Vermerk auf dem Umschlag: Preisausschreiben. Aenderung -es Gesetzes über die Steuer- und Gebührenfreiheit von Wohnungsbauten. Durch Gesetz vom 23. Februar ist das sächsische Gesetz über Steuer- und Gebührenfreiheit von Wohnungsbauten in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. Juli 1932 in 8 1 Abs. 1 Satz 1 dahin geändert worden, daß von der je weils zu entrichtenden Grundsteuer und der etwa an ihre Stelle tretenden Steuer befreit sind: a) Wohnungsbauten, die in der Zeit vom 1. Januar 1924 bis 28. Februar 1926 bezugsfertig geworden sind, auf die Zeit vom 1. Oktober 1927 bis zum 31. März 1935, d) Wohnungsbauten, die in der Zeit vom 1. März 1926 bis zum 14. Januar 1927 be zugsfertig geworden sind, auf die Zeit bis zum 31. März 1935, o) Wohnungsbauten, die in der Zeit vom 15. Januar 1927 bis zum 31. März 1931 bezugsfertig geworden sind, aüf acht Jahre. Im übrigen wird di? Geltungsdauer des genannten Gesetzes verlängert. eien» Landgericht Bautzen. In der Berufungssache wegen übler Nachrede, über die wir vor einigen Tagen berichteten, war der Beruf des Angeklagten nicht richtig angegeben. Der Angeklagte war der Steinarbeiter August Knecht, Kamenzer Straße, der Prioattläger, der die An klage wegen übler Nachrede erhoben hatte, der Glaspacker Gustav Knecht, beide von hier. Schwurgericht Bautzen. (Nachdruck verboten.) Bautzen, 24. Februar. Zwei Anklagen wegen Zeugenmeineids kamen durch das Schwurgericht zur Entscheidung. Die erste Verhandlung richtete sich gegen die 33 Jahr« alte Arbeiterschefrau L. Hartwig geb. Ritter aus Baut zen. Sie hatte, wie sie zugab, mit einem anderen Manne ein Verhältnis gehabt. Als ihr Mann eine von ihm auf Grund dieser Tatsache am 22. Januar 1932 eingereichte Ehe scheidungsklage im April 1932 infolge Aussöhnung wieder zurückgenommen hatte, war von ihm später die Ehelichkeit eines von seiner Frau am 1. Juli 1932 geborenen Knaben bei dem Landgericht Bautzen angefochten worden mit dem Erfolg, daß der Knabe als nicht ehelich anerkannt worden war. Während dieses Anfechtungsprozesses war die Hartwig vom Landgericht als Zeugin eidlich vernommen worden und hatte, wie sich heute ergab, zweifellos bewußt eine unrichtige Aussage über ihre Beziehungen zu ihrem Geliebten erstattet. Sie wurde zu der Mindeststrafe von 1 Jahre Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust sowie dauernder Eidesunfähigkeit verurteilt. Da aber durch den Sachverständigen, Regierungsmedizinalrat Dr. med. Krahl- Bautzen. bei der Hartwig eine erhebliche Geistesschwäche fest gestellt worden war, machte das Gericht von diesem in neuen gesetzlichen Bestimmungen ausgedrückten Strafmilderungs- arund Gebrauch. Die an sich verwirkte ordentliche Mindest strafe von 1 Jahr Zuchthaus wurde auf -4 Monat« Zucht haus ermäßigt und in 6 Monate Gefängnis umgewandelt. Im zweiten Falle war der wiederholt vorbestrafte 45 Jahre alte Arbeiter Paul Emil Müller aus Bautzen be schuldigt, in einem Wohnungsräumungsprozeß seines Hauswirts, des Ofensetzmeisters Schlecht in Bautzen, gegen dessen Mieter, den Bauarbeiter Ernst Pietsch, vor dem Landgericht als Berufungsinstanz wissentlich ein falsches Zeugnis mit dem Eide bekräftigt zu haben. In der Räu mungsklage war neben anderen Gründen geltend gemacht worden, Frau Pietsch lösche fortgesetzt die Lampe au», die von Müller zur Beleuchtung der Hausflur des Grundstücks Hohengasse 9 aufgestellt worden sei. Die Klage Schlechts war vom Amtsgericht Bautzen zurückgewiesen worden. Schlecht hatte Berufung eingelegt und auf seinen Antrag hin war Müller vom Landgericht am 9. Februar 1932 als Zeuge vernommen worden. Er hatte ausgesagt, er vermute, daß die Lampe von Angehörigen des Pietsch ausgelöscht worden sei. Er habe einmal beobachtet, daß diese Lampe innerhalb einer Viertelstunde ausgelöscht worden sei, in welcher je mand von der Familie Pietsch vorübergegangen sei. — Das sollte unwahr gewesen sein. — Nach der Vernehmung des Angeklagten und einiger Zeugen hielt das Gericht den Schuldbeweis nicht für geführt und sprach Müller kostenlos