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Der Sächsische Erzähler I des Abends beigetragen, stattete Ehrenkamerad Strunz ab, am Schluß seiner Ausführungen ein dreimaliges Hurra auf den Grenadierverein ausbringend. Der Erlaß der Anordnung soll die Verhältnisse in der Abonnementswerbung, in -er zum Teil recht uner freuliche Zu st än de eingerissen waren, endgültig ord nen und alle Mißstände auf diesem Gebiete für dauernd be seitigen. Sie stellt in ihren Einzelheiten die den Verlagern, Verlagen und Zeitschriften-Buchhändlern und den Werdern auferlegten Pflichten eindeutig klar. Sie grenzt die Ver antwortlichkeiten bei Verstößen gegen die guten kaufmänni schen Sitten restlos klar und stellt in großen Zügen für die Durchführung der Werbung bestimmte Richtlinien aus. Was für die berufsmäßigen Werber angeordnet ist, gilt selbstverständlich auch für die Zeitungsboten. Es darf künftig nicht wieder Vorkommen, daß Austräger einer Zei tung zu Wettbewcrbszweckcn andere Zeitungen herab würdigen. Dienstag, den 27 Febrnar 1SS4 1. Beidlatt zn 49 Gesetzliche Neuordnung der Zeitungswerbung Gültig ab 1. Mürz. antworten. Er darf keinerlei unwahre Behauptungen auf stellen oder den an ihn gestellten Fragen ausweichen. Dem Werber ist untersagt, bei der Werbung andere Zeitungen oder im Wettbewerb stehende Unternehmun gen im Ansehen herabzusehen. Es ist ihm untersagt, zur Abbestellung eines anderen Blatte» auszufordern oder Abbestellungen zu sammeln. Dem Werber ist untersagt, in irgendeiner Hinsicht auf den zu werbenden Bezieher einen Zwang oder Druck auszuüben: insbesondere dürfen nicht irgendwelche Nachteile persönlicher, wirtschaftlicher, beruflicher oder sonstiger Art für den Nichtbezieher einer Zeitung oder Zeitschrift ange droht wenden. Richtung hin vorgesorgt. Schon aus dem Grunde nicht, um die Rede des Führers nicht zu verschlafen. Wohl keiner hätte es fertig gebracht, nach der gehörten Rede des Führers sich schlafen zu legen. Deshalb war die Stimmung von allem Anfang an so munter, wie man es nur von Amtswaltern der NSDAP, erwarten konnte. Vor allem aber hieß es, für das leibliche Wohl zu sorgen, denn mancher hat die Ange wohnheit, sobald er im Eisenbahnwagen sitzt, seine Zeit mit Essen aller möglicher Sachen zu vertreiben. Und wie war für das leibliche Wohl gesorgt? Für jeden war eine von den großen Lausitzer „Zeilensemmeln" bestimmt. Für jedes Stückchen Semmel stand eine besondere, gespendete Delika tesse am kalten Buffett des Ortsgruppenwagens bereit. Hier verteilte einer aus einer großen Büchse „Deutsch-Russischsn- Salat". Die Verteilung war so reichlich, -aß mancher die flache Hand als Teller mit benutzen mußte. Dort verteilte einer „Fische! mit Dunke"; ja, es kam sogar für jeden ein genau abgewogener kleiner kalter Aufschnitt zur Verteilung. — Für das Essen war also genügend gesorgt. Was gibt es für einen Neukircher zum Trinken- „Neu- kircher Korn!", der auch so reichlich floß, daß bald die richtige Stimmung da war. Außerdem war auch für die von ande ren Ortsgruppen Mitfahrenden reichlich gesorgt worden. Diese fröhliche, kameradschaftliche Stimmung hielt selbst verständlich an bis Chemnitz. . Standquartier: Die Kreisleitung Chemnitz hatte für ein freundliches und gutes Lokal gesorgt. Der Wirt als alter Parteigenosse setzte alles daran, joden zufriedenzu stellen. Der Andrang war aber so groß, -aß mancher ohne feinen Frühstiickskasfee zum Anmarsch zur „Gießerhalle" an treten mußte. Pünktlich war der Kreis Bautzen bei ab wechselndem „Marsch-Marsch" — unter guter Führung des Pg. Peschel in der „Gießerhalle" zwecks Vereidigung ongc- treten. Alles lauschte andächtig den Worten des stellver tretenden Führers, Pg. Rudolf Heß. Mit Begeisterung und innerer Ueberzeugung wurde die Hand zum Schwur er hoben. Wohl mancher wird dabei sich und sein Tun in der kurzen Zeit überprüft haben. Keiner aber wird diese Minute in seinem Leben vergessen. Wie überall, so fiel auch bei dem Vorbeimarsch vor dem Neichsstatthalter Mutschmann der Kreis Bautzen durch seine gute Disziplin und „Zackigkeit" auf. Nicht vereinzelt hörte man aus dein Publikum sagen „die kommen aber zackig an" Der Präsident der Reichspressekammer, Amann, hat auf Grund der Durchführungsverordnung zum Reichskultur- kammergesek eine neue (dritte) Anordnung zur Befriedung der wirtschaftlichen Verhältnisse im deutschen Zeitungswesen erlassen. Im einzelnen wird u. a. bestimmt, daß die Werbung von Beziehern für Zeitungen und Zeitschriften durch Wer ber, die damit betraut sind, nach Listen oder bezirksweise oder von HauS zu Haus Bezugsbestellungen zu sammeln, nur unter gewissen Bedingungen erfolgen darf. Der Werber muß mit -ex Bezieherwerbung ausdrück lich von dom Verleger (oder Verlag) oder von einem Zeit- schriften-Buchhändler betraut sein, -er Mitglied des zustän digen Fachverbandes der Reichspressekammer ist. Die Be auftragenden sind der Reichspressekammer u. a. dafür ver antwortlich. Laß bei der Auswahl der Werber die Sorg falt eines ordentlichen Kaufmanns angewandt wird, daß Werher, die diese Tätigkeit neu aufnehmen, durch Untermei-, sung geschult und praktisch gründlich ausgebildet werden, daß jeder Werber lm Besitz des von der Reichspressekammer vorgeschriebenen Ausweise» ist, und daß die Tätigkeit und Zuverlässigkeit der Werber stän dig überwacht wird. Die Werber sind bei der Durchführung der Bezieher werbung verpflichtet, gewisse Richtlinien zu beachten. Die Werbung soll in höflicher, taktvoller Form erfolgen. Der Werber hat genauen Aufschluß über Preis, Verpflichtungs dauer und Kündigungsfristen zu geben. Der Werber muß all« an ihn gerichteten Fragen, die mit der Bezugsbestel lung Zusammenhängen, gewissenhaft und erschöpfend be- Nachrichten -es Standesamts Bischofswerda. 7. Woche. Geburten: Arno Claus, Rechtsbeistand, Bischofswerda, 1 Tochter. Aufgebote: Keine. Eheschließungen: Alfred Walter Steglich, Metallarbeiter, Bi schofswerda, mit Jda'Martha Joseph, Hausangestellte, Bischofs werda. Sterbefälle: Selma Bertha Grohmann geb. Räntzsch, Händlerin, 68 Jahre, Bischofswerda/Frankenthal. Hildegard Ursula Model, Bischofswerda, 7 Monate. Ernst Bernhard Wcnd- schuch, Rentenempfänger, .Bischofswerda, 46 Jahre. Ernst Theodor Schulz«, Landwirt, Geißmannsdorf, 83 Jahre. Airs Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda. 27. Februar. —* Arühjahrsbußlag. Der Mittwoch dieser Woche wird von der Landeskirche als Frühjahrsbußtaa gefeiert. Um wetten Kreisen den Besuch des Gottesdienstes möglich zu machen, wird wie bisher in Bischofswerda der Gottes dienst nachmittags S Uhr gehalten. An den Gottes- dienst schließt sich Abendmahlsseier an, —* Bel der gestrigen vertehrskonlrolle durch die Poli zei im Stadtgebiet wurde immer wieder festgestellt, daß die Verkehrsditziplin noch nicht in dem Maße beachtet wird, wie es erwünscht ist. Verschiedene Radfahrer fuhren auf dem Fußsteig bzw. ohne Licht und Rückstrahler. Bor allen: muß die Unsitte verschwinden, an den Straßenecken und am Denkmal aufsdem Markte he^umzustehen. —* Die VDA.-Kammlung am 23. Februar ergab in Bischofswerda den Betrag von RM. 307.52, in Rammenau RM. 50.80. Den Spendern für ihre Bereitwilligkeit und den Sammlern für ihre Mühewaltung herzlicher Dank. —* Arbelks-tenstfrelwlsttge werden wieder eingestellt. Die Sperrfrist für die Einstellung von Arbeitsfreiwilliqen in den Arbeitsdienst ist, wie von zuständiger Stelle Mitge- toilt wird, ab 25. Februar aufgehoben. Vom 26. Februar ab können wieder Bewerber eingestellt werden. —* Der Rriegerverein „Ehemalige Sachs. Grenadiere" Bischofswerda und Umgegend beging am Sonnabendabend in dem festlich mit den Fahnen des neuen Deutschlands geschmückten Saale des Fremdenhofes „Goldene Sonne" in schlichter aber würdiger Weise di« Feier seines 22. Stiftungs festes. Eingeleitet wurde der Abend mit dem schneidig ge spielten Parademarsch des Grenadier-Regts. 100. Hierauf brachte ein aus guten Kräften des Militärgesangvereins be stehendes Doppelquartett unter Leitung des Herrn Kantor Hillmann 2 Lieder: „Wo mag eswohl am schönsten sein" und „Frühling am Rhein" recht vorzüglich zu Gehör, wofür den wiederum in uneigennütziger Weise in den Dienst des Vereins gestellten Sängern reicher Beifall zuteil wurde. Namens des Vereins entbot nunmehr Ehrenkamerad Bereinssührer Oberlehrer i. R. Carl Strunz den in statt licher Zahl erschienenen Kameraden und deren Angehörigen sowie auch Gästen eines: herzlichen Wilskommgruß. In einem kurzen Rückblick auf die 22 Jahre des Bestehens des Grenadiervereins gedachte der BereiNsführer vor allem der im Laufe der Jahre zur großen Armee abgerufenen treuen Vereinskameraden, namentlich der im Weltkriege ge fallenen Helden Md der ich. abaelaufenen Vereinsjahre aus der Mitte des Mereins geschiedenen, treuen Kameraden August Greth Md Emil Anders: ihnen allen einen in warmen Watten gehaltenen Nachruf widmend. Die An wesenden ehrten das. Andenken dieser unvergeßlich bleiben den Getreuen durch Erheben von den Plätzen, während die Musik das Lied vöm guten Kameraden spielte. In seinen weiteren Ausfühpungen. hob der Vereinsführer mit Bezug auf das neue Deutschland die restlose Verbundenheit des Grenadiervereins zur heutigen nationalen Regierung her vor, zugleich aüfdstgoftbegnadeten Führer: Reichspräsi dent und Volkskanzler, em dreimaliges Sieg-Heil ausbrin gend, dem der 1. Vets des Deutschland- und Horst-Wessel- Liedes folgte. Nachdem die fleißig 'aufspielende Kapelle den Parademarsch des Grenadier-Regts. 101 mit Schneid zum Vortrag gebracht hatte und die Sänger wiederum mit zwei prächtig dargebotenen Liedern: „Am Brunnen vor dem Tore" und „Jagdlied" aufaewartet, versetzten zwei ausgezeichnet dargebotene humoristtsche Ausführungen: „Ein Spaziergang" und „Der liebehungrige Rekrut" alle Anwesenden in die richtige Feststimmung. Stürmischen Beifall erntete Kamerad Häse mit zwei humoristischen Vorträgen: „Der Berichterstatter einer Zeitung" und „Ee Sachse ist immer dabei". Nunmehr wurde wieder fleißig das Tanzbein geschwungen, denn Punkt 12 Uhr müßte infolge des Volkstrauertages der Tanz sein Ende fin den. Den Dank an alle, die zu dem so guten Gelingen Neickkch (Lausitz) und Umgegend. Mrk W -1« - M W WM! Befehl der Ortsgruppenleitung! — Stel len 1 Uhr Nachts aller nach Chemnitz fahrenden 32 Amtswal ter vor dem Braunen Gasthaus „Hotel zur Goldnen Kröne", zur Abfahrt mit Sonderzug Nr. 75 ab Bischofswerda 2L0 Uhr nachts. — Wie immer, hat die Ortsgruppenleitung es verstanden, den Dienst durch Pflege der Kameradschaft so einzurichten, daß er Freude machte. — Die Zufahrt nach Bischofswerda erfolgte mit einem Staatsomnibus, welcher durch die Gesellschaftsfahrt mit den Ortsgruppen Ringen- hain und Steinigtwolmsdorf tatsächlich gepfropft voll war. Alle waren schon lange vor der Zeit angetreten — vielleicht — um sich einen schönen Platz zu sichern. Wer nun aber glaubte, durch Schnelligkeit einen schönen Platz erhaschen zu können, war im Irrtum. Die an Jahren älte ren Kameraden konnten zuerst einsteigen und sich den schön sten Platz aussuchen. Mancher mußte also sein „angewärm tes" Plätzchen vinbüßen. — Trotzdem der in Chemnitz zu er wartende ununterbrochene Dienst einige Stunden Schlaf hätte notwendig erscheinen lassen, hatte keiner nach dieser 2S Seemeilen, fskkt vtzfeitb. 8ie ist also in voller psbrtl Kein Wunclsr. Diese fsbel- bstts Oigsrette begeistert alle. 2'/- pfg. nur ist ibr Preis. IM 6olcl uncl obne IVlunclstüelc ist sie überall ru baden.