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r»n TrLeb Nisse unser*« Virnarr Kreise« hinein-«woben wa ren. Run richtete -er stellvertr. Ortsgruppemeiter in län gerer Red« mahnende Worte an alle versammelten Partei genossen, jederzeit und wo es auch sei, zu kämpfen für un sere -roße Sache, für die nationalsozialistisch« Bewegung de« deutschen Volkes. Dann wird auch dereinst die NSDAP, das deutsche Volk selbst sein! Aber nur dann, wenn jeder Pg. Front macht gegen alles, was undeutsch ist, und wenn er sich täglich seine« Schwures bewußt ist! — Dann leben wir tatsächlich im Sinn« Horst Wessels, mit dessen Liede die Versammlung würdig ausklang. Heil Hitler! Itfchidach, S. März. In der Gemeinde verordnetensit- zuug, zu der der Gemeinderat und 8 Gemeindeverordnete erschienen, waren, wurde zunächst über die Schuldacheindek- kung verhwidelt. Die Gemeinde hat durch die Behörde ein zinslose« Darlehen erhalten, was in 10 Halbjahrsraten zu tilgen ist. Die Arbeiten müssen möglichst bald beendet sein. Di« Gemekndeverordneten geben zur Aufnahme des Dar lehen» ihre Genehmigung und übertragen die Arbeiten dem Dachdeckermeister Probst in Arnsdorf. Gleichzeitig soll die Blitzschutzanlage erneuert werden, was von der Firma Adler in Dresden ausgesührt werden soll. Infolge der Friedhofsvergrößerung macht sich eine Verlegung bzw. ein Neubau der Totenhalle nötig. Auch dazu ist eine Beihilfe unter denselben Bedingungen in Aussicht gestellt worden. Ein früherer Kostenanschlaa soll in Rücksicht auf die jetzigen Preise nachgeprüft, eine Zeichnung dazu angefertigt wer den. Der Bürgermeister wird das Weiter« veranlassen. Bon der Amtshauptmannschaft ist der Entwurf einer neuen Feuerlöschordnung eingoaangen, der im einzelnen vorgetra- gen und nach kurzer Besprechung angenommen wird. Der Führung der frelw. Feuerwehr untersteht eine Pflichtfeuer wehr, die alljährlich zu 4 Uebungen herangezogen wird. Durch den Luftschutzverband finden in Pirna Kurse mir Schulung von Führern statt. Der Bitte der deutschen Ju gendherbergen um einen Beitrag wird durch Bewilligung einer einmaligen Unterstützung entsprochen. — Die Eschen an den Grundstücken des Mühlenbesitzers Schneider und des Hausbesitzers Bürger sollen entfernt werden. Schneider will auf seinem Besitze die entsprechende Anzahl Apfelbäume setzen. Neustadt, 9. März. Lin saubere» Pärchen. Der hiesi gen Kriminalpolizei gelang es, einen Mann und eine Frau zu ermitteln, die in Preußen und zuletzt in der Bautzener Gegend gemeinsam Betrügereien begangen hatten. Wäh rend die Frau verhaftet werden konnte, gelang es dem Manne, zu flüchten. Er konnte später in Bautzen verhaftet werden. Das Paar, das überall unter falschem Namen auf trat, wird bereits seit mehreren Jahren steckbrieflich gesucht, sucht. Helme W m MmiWÄMe» Slmle! Nette MM »er rs.-MMWW Alle Ortsgruppen-Amtslettungen der RSB. nehmen Meldungen deutscher MSnner und Ar-ven entgegen. Kamenz, 9. März. Der erste Spatenstich zum Thing platz. Am Sonnabendnachmittag wird im Rahmen einer großangelegten Feier der erste Spatenstich zu dem für Ka menz geplanten Thingplatz getan werden. Reichsftatthalter Mutschmann hat sich bereit erklärt, den ersten Spatenstich auszuführen. Zahlreiche Vertreter von Reichs-, Staats- ünd anderen Behörden werden als Ehrengäste zugegen sein. Zu der Feier, bei der u. a. auch der Leiter der Lan desstelle Sachsen des Reichsministeriums für Volksaufklä rung und Propaganda sprechen wird, werden die Abteilun gen der SA., des Arbeitsdienstes, der Hitlerjugend, der NSBO., die Kamenzer Innungen usw. aufmarschieren. Neschwitz, 9. März. Der Neschwitzer Dlehmarkt. Bei dem Märzviehmarkt kamen zum Auftrieb 138 Stück Rinder, 9ö Stück Ferkel und 27 Läufer. Die Preise bewegten sich bei Rindern von 180 bi« 400 Mark, bei Ferkeln von 11 bi« 17 Mark und bei Läufern von 2ö bis SS Mark für das Stück. Trotz des starken Marktbesuchs war der Geschäfts gang bei Rindern langsam, bei Ferkeln und Läufern mittet. Auf dem Rindermarkt blieb ein mäßiger Ueberstand. Am Anfang der Zrühjahrsoffenslve in der ArbeilsWachl. Erfreuliche Vorzeichen! Vom Arbeitsamt Bautzen wird uns geschrieben: Zufolge der günstigen Winterwitterung nahm die Ar beitslosigkeit im Monat Februar beträchtlich ab, was sich vor allen Dingen in den Außenberufen zeigte. Einen besonderen Anteil an dieser Aufwärtsbewegung haben die Arboitsbeschafsungsmaßnahmen der Reichsregierung (In standsetzungsarbeiten, Herstellung von Kleinpflastersteinen im Reinhardt-Programm u. a.). Im Bezirke des Arbeits amtes Bautzen wurden am 28. 2. 1934 allein 2038 Arbeiter bei Not tandsarbeiten beschäftigt. Somit ist die bisherige Höchstbeschäftigtenziffer erreicht. Im Bezirke des Arbeitsamtes Bautzen zeigt sich die Besserung im Arbeitsangebot besonders deutlich durch fol gende Ziffern: Am 28. 2. 1933 gezählte Arbeitslose 23280 am 1. 2. 1934 gezählte Arbeitslose 12 748 am 28. 2. 1934 gezählte Arbeitslose 11183 Auch die Zahl der Kurzarbeiter hat sich erheblich vermin dert, woraus auf eine gewisse weitere Belebung zu schlie ßen ist. In der Landwirtschaft besteht ein außerordent licher Bedarf und zugleich auch Mangel an landwirtschaft lichen Arbeitskräften. Es ist kaum glaubhaft und doch Töt sache, daß ein ganz Teil Stellen trotz der großen Arbeits losenziffer mit passenden Kräften einfach nicht besetzt wer den kann. Noch fassen es nur verhältnismäßig wenige, daß der Bauernstand die Grundlage des Dritten Reiches bilden und daß eine tiefere Verbundenheit von Blut und Boden Gestalt gewinnen soll. Hier liegen noch Zukunftsmöglich keiten, die in zäher und freudiger Zusammenarbeit er schöpft werden müssen. Jedenfalls braucht das Land noch Kräfte, so daß Burschen und Mädel zur Zeit immer in der Landwirtschaft untergebracht werden können. Allerdings müssen die Anforderungen der landwirtschaftlichen Kreise an eben diese Kräfte den Umständen der Zeit entsprechend etwas niedriger gestellt werden. Hat doch der Bauer bzw. Landwirt selbst das größt« Interesse and der Heranbildung und Anlernung eines tüchtigen Nachwuchses von Grund auf. Dabei ist vor allem noch darauf hinzuweisen, daß ge rade die Einstellung von Osterburschen und Ostermädchen und deren ordentliche Ausbildung eine besondere Ehren pflicht und der Mühewaltung wert ist. — Für Unter- und Lehrmelker und Mädchen mit Melkkenntnissen ist sofortige Unterbringungsmöglichkeit vorhanden. — Unverständlich in diesem Zusammenhang ist aber, daß industrielle Unter nehmungen noch hellte vereinzelt Leute, die früher in der Landwirtschaft tätig waren, ohne ausdrückliche Genehmi gung des Arbeitsamtes einstellen. Dadurch werden unter Umständen alle Maßnahmen der Regierung und der ver schiedensten Stellen zur Unterbringung aller Arbeitslosen an der richtigen Stelle durchkreuzt bzw. direkt sabo tiert. Ueber dadurch auftretende Schwierigkeiten darf sich dann kein Betriebssichrer wundern. Die Granitstein-Jndustrie des Bezirkes ist voll beschäftigt und für Spezialkräfte zum Teil noch immer aufnahmefähig. In der Textil-Industrie haben die gröberen Betriebe zur Zeit mehr unter saisonmäßigen Schwankungen zu leiden als die mittleren und kleinen Betriebe, die teil weise gut beschäftigt sind. Am stärksten zeigt sich die Abnahme der Arbeitslosig keit im Baugewerb e. Wurden Ende Januar noch ISIS Arbeitslose im Bezirke gezählt, so waren es Ende Februar nur noch 880 (Ende Februar 1933 dagegen 2S31). Diese außerordentSche Verringerung sst vor «Um Lingen auf di« Inangriffnahme von Invandsetzüngsarbeiten (Arbeitsbe- jchaffungsvrogramm) zurückzuführen, wodurch besonders Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Mater und Ofensetzer Ar- beit erhielten. Trotz wechselnder Witterung und verschie- dener Frostperioden und Schneefälle ist die Bautätigkeit er- heblich gestiegen. Die Auswirkungen zeigen sich, wenn auch in geringerem Umfange, ebenfalls in der Berufsgruppe Ungelernt« Arbeiter. Das Gastwirtsgewerbe sucht laufend tüchtige Hausmädchen mit Kochkenntnissen. Besonderer Mangel an Hausmädchen (vor allem mit guten Zeugnissen) besteht in der Hauswirtschaft. Ts sind offene Stellen in ein- fachen bis vornehmsten Haushaltungen am Orte und aus- wärt» vorhanden. Stellensuchenden Hausmädchen kann nur angelegentlichst angeraten werden, sich immer sofort an das Arbeitsamt zu wenden. Die Unterbringung von Angestellten begegnet immer gewissen Schwierigkeiten. Die beste Vermittwngs- möglichkeit besteht jetzt für Diefbautechniker und Poliere. Spezialkräfte konnten durch den Reichsausgleich verschie dentlich vermittelt werden. Im ganzen gesehen aber kann nur festaestellt werden: Der Grund zur Krühjahrsoffensive gegen die Arbeitslosig keit ist gelegt. Mit fester Gewißheit der kommenden wette ren Besserung können alle Arbeitgeber bzw. Betriebsführer ihre letzten Bedenken fallen lassen und müssen sofort und zielbewußt den weiteren Aufbau ins Auge fassen. Eines aber wird mehr denn je erforderlich: Jede offene Stelle rechtzeitig dem Arbeitsamt melden! Nur so kann ein planmäßiger Abbau der Arbeitslosigkeit er reicht werden, und das Ziel der Vereinbarungen der Ober sten SA.-Führung, Reichsleitung der NSDAP, und Reichs anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung wird zur Wirklichkeit. Dazu kommt das andere: Jede Aufnahme von Arbeit sofort dem Arbeitsamt anzetgeat Dadurch lassen sich viele Schwierigkeiten und mancher Aerger sowohl für den Arbeiter wie auch für den Betriebs führer vermaiden So wirb und muß in gemeinsamer Arbeit der Angriff gelingen! Bezirks-Feuerwehr-Verband der Amtshauptmann schaft Bautzen. Bei der Hauptleutetagung am Sonntag, 18. März, im Gasthof „Drei Linden" in Bautzen, 9 Uhrr Vorstandssitzung; 10 Uhr: Hauptleutetagung, liegt folgende Tagesordnung vor: 1. Eingänge und Mitteilungen. 2. Berichte der Bc- zirksvertveter. 3. Bericht über die Landesausschuhsitzung. 4. Luftschutz. 5. Verbandstag in Radibor. 6. Allgemeines. 7. Verlesen der Niederschrift. Nach der Tagung wird um 12 Uhr der Gasprüfraum der Technischen Nothilfe, Bautzen, besichtigt. Keine Gerüchte verbreiten! Zwickau, 9. März. Das Amtsgericht verurteilte die Ehefrau eines Brauereiarbeiters wegen Verbreitung un wahrer Gerüchte und Weitergabe von Greuelmärchen zu sechs Wochen Gefängnis. Ihre hiergegen eingelegte Be rufung blieb erfolglos. In Schutzhaft genommen. Lommatzsch, 9. Marz. Am Dienstagabend wurde der Arbeiter Max Müller wogen Ausstellung unwahrer Be hauptungen über die SA. in Schutzhast genommen uich dem Amtsgerichtsgefängnis Wgestihrt. Sebnitz', 9. März. Wegen Verächtlichmachung der Reichsregierung wurde ein hiesiger Einwohner dem Schutz- Haftlager Hohnstein zugeführt. japanische Gastlichkeit. Erlebnisse Sven Hedins. Mit zu den. bekanntesten Büchern von Sven Hedin gehört die Beschreibung seiner Asien-Reise „Bon Pol zu Pol." Wir entnehmen dem Buch, von dein jetzt die SS. neu bearbeitete Auflage bei F. A. Brockhaus in Leipzig herausgekommen ist, den nachstehenden Abschnitt, in dem der berühmte Forscher seine Erlebnisse vor 25 Jahren bei seinem ersten Besuch in Japan schildert. >i Dampfboot brachte mich nach der lebhaften, t-etrieb- ,^en Handelsstadt Kobe. Ein Dutzend höflicher, liebens würdiger Japaner nahm mich schon an der Landungsbrücke in Empfang, um mir die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen. Da es mittlerweile Abend geworden war, geleite ten mich meine japanischen Freunde zu einem Hotel, unter dessen Dach ich meine erste Nacht auf Nippons Erde zubrin gen sollte. Am Eingang empfing uns der Wirt in einem Anzug, der einem Weiberrock und einem dünnen Mantel mit kurzen, weiten Aermeln glich Zwei kleine Dienerin nen zogen mir die Schuhe aus und schoben meine Füße in Pantoffel hinein. Dann stiegen wir eine schmale Holztrep pe hinauf und schritten durch einen Korridor, dessen Holz boden blank poliert war. Vor einer Schiebetür ließ ich die Pantoffel stehen und trat auf Strümpfen ein. Reinlich keit ist das erste Gebot in einem japanischen Hause; es wäre unerhört, wollte man mit demselben Schuhzeug, das eben noch mit dem Staub und Schmutz der Straße in Berüh rung war, sein Zimmer betreten. Lin« ganze Reihe kleine Zimmer stand mir zur Ver fügung, richtige Puppenstuben, so klein und fein und nied lich. Die einzelnen Räume waren durch Wäirde aus Pa pier oder aus ganz dünnem Holz getrennt und ließen sich teilweise so auseinanderschieben, daß ein« Verbindung zwi schen den Zimmern hergestellt werden konnte. An der Wand hingen Schilder mit Denksprüchen und kernigen, sinnvollen Worten, die mit den gleichen seltsamen Schrift- 'ügen beschrieben waren, wie ich sie schon in China kennen- '»lernt hatte. An einer Wand hing ein „Kakemono", ein mglicher Papierstreifen, auf dem mit Wasserfarben Blu- >?n genullt waten; darunter stand auf einem kleinen ge ¬ schnitzten Holzschemel ein Zwergbaum, der kaum zwei Fuß in der Höhe maß. Es war ein Kirschbaum, ein wirklicher, lebender Baum, der künstlich am Weiterwachsen gehindert worden war und vielleicht schon 20 Jahre so stand. Er glich einem gewöhnlichen Kirschbaum in allem. Nur war er so klein, als gehöre er in das Land der Liliputaner. Auf Len Fußböden lagen Reisstrohmatten, eine jede war drei Meter lang und «in Meter breit und mit schwar zen Kanten umnäht. Baut man ein Haus in Japan, so be rechnet man die Fußbodenfläche der Zimmer stets nach einer bestimmten Anzahl Matten; man spricht daher von einer Sechsmattenstube oder Achtmattenstube. Ost sind die Zimmer so klein, daß drei, ja sogar nur zwei Matten schon genügen, den Fußboden zu bedecken. Wir ließen uns mit gekreuzten Beinen oder auf den Fersen hockend auf kleine, viereckige Kissen, die einzigen vorhandenen Möbel, nieder, und ein junges Mädchen trat auf Strümpfen herein, um in die Mitte unseres Kreises ein Kohlenbecken zu stellen. Eine andere Zimmerheizung kennt man hier nicht. Es sieht aus wie ein Blumentopf aus dickem Metall und wird zum größten Teil mit feiner, wei ßer Asche gefüllt. Die Dienerin häufte aus der Asche einen Kegel, dem Gipfel des Fujijama vergleichbar, und umgab ihn mit glühenden Holzkohlen. . Statt einer Feuerzange benutzte sie dabei zwei schmale, eiserne Stäbchen. Nachdem wir in englischer Sprache miteinander geplau dert hatten, war die Zeit zum Schlafengehen gekommen. Bettstellen hat man in Japan nicht; das Bett wird einfach auf den Fußbodenmatten gerichtet- Man pflegt hierzu lande einen Gast mit Aufmerksamkeiten und Liebenswür digkeiten zu überhäufen, ihm jede Mühe zu ersparen, jeder seiner Wünsche ist schon erfüllt, ehe er ihn ausgesprochen hat. Ich wußte das, war aber doch nicht wenig verdutzt, als zwei junge Japanerinnen mich zu entkleiden begannen, mich in einen weiten, gesteppten Nachtrock von knisternder Seide hüllten und nach vollbrachter Arbeit lautlos durch eine Schiebetür verschwanden. Ebenso lautlos kamen sie am nächsten Morgen wieder, um mich mit warmem Wasser zu waschen, mich anzuziehen und dann ins Nebenzimmer zu führen, wo meine Freunde meiner harrten. Alle Bedienung und Aufwartung ist im Lande der aus gehenden Sonne Sache der Frauen. Sie tragen die kleid samen, geschmackvollen und bunten, dicht anliegenden Ge wänder ihrer Heimat, die Kimonos; der Hals bleibt frei; die Schultern deckt ein Schal mit vorn überinanderfallenben Enden, ein breiter Zeuggürtel umschließt den Körper ober halb der Hüsten, und im Rücken sitzt eine große, kissenähn- liche Schleife. Das Haar ist rabenschwarz, glänzend glatt gekämmt und i» Schleifen ausigesteckt, die wie aus Wen- Holz geschnitzt erscheinen. Stets sind die Japanerinnen rein, fein und niedlich; man würde vergeblich nach einem Staubkörnchen auf ihrem seidenen Besatz suchen. Wenn sie nicht bisweilen in sich Hineinkicherton, könnte Man glauben, sie seien Wachs- oder Porzellanpuppen. Mit trippelnden Schritten bewogen sie sich über die Matten hin, sirch höflich, liebenswürdig und sehr anmutig. Man behandelt sie wie Prinzessinnen, mit dem größten Takt und der gchtzten Rück sicht, das heischt die Sitte des Landes; und sie verrichten gewissenhaft ihre Arbeit und sind dabei stets heiter, zufrie den und freundliche Wir setzten uns wieder auf unser« Kiffen nieder, um zu frühstücken. Die Dienerinnen trugen kleine, rotlackierte Tische herein, die nicht größer und nicht höher waren als Schemel. Jeder Gast erhielt sein eigenes Tischlein, und auf jedem standen fünf Obertassen, Untertassen und Schüffetzhen aus Porzellan und lackiertem Holz, alle mit einem Deckel zugedeckt, der einer Uvtertasse glich Ls gab rohe und ge kocht« Fische, verschieden zubereitet, Eierkuen, Makkaroni, Krebssuppe mit Spargel und noch allerlei ausgesirche Lek- kerbiflen. Als ich die fünf ersten Gerichte gekostet hatte, wurde ein neuer Tisch mit neuen Speisen gebrach. Mrd ein großes Gastmahl gegeben, so kann solch ein „Tischein deck' dich" vier- oder fünfmal wechseln, ehe das Essen zu Ende ist. Man ißt in Japan mit zwei Stäbchen aus Holz oder Elfenbein, die nicht langer sind al« ein Federhalter, trinkt Hellen, schwachen Tee ohne Zucker und Sahne und mach sich das Essen mit einer Art schwachem Reisbranntwein, der Sake heißt, leichter verdaulich. Sobald eine Schale dampfenden, einfach m Wasser abgekochten Reisbrei« aus getragen wir-, ist di« Mahlzeit zu End«, lche man fort geht, werden noch Näpfe zum Spulen der Hande herum-«- 'reich. , :.' z