Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 08.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193402082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340208
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-02
- Tag 1934-02-08
-
Monat
1934-02
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.02.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r Verunglück, ne wurde der »ent-egeng,. nzen Familie iuck und sicht- Nit dem trau- adarbettereh«. Geist wahrer di« weitesten St. Michael, t auf reichen iluedruck, daß n Tode«, ifrau Malcher «Nh« nachge- »ken, sondern m und Kälte Wen Lasser chlammgrund achließen und die erlösende Een ließ- »worden, und > dt, Jugend, die selbst vor e drei Särge raut wurden. >r hat gerade em Schlamm fer gefordert. tadi. lstadt für die veiter kämp- ergebene Ge- s dieEhren- n Fallen ab- kein Freund sei. Wenn me, er habe a. Der ver- oen Strudel olche Sachen en. In der Leben; und kenn das ge- Führer« der kommen, Exportkrisr, ei noch nicht Nicht Linien »Mm Jahre t Abkom- M jetzt noch and an- ert tzi allein he Volk den stten willen, itkches VMk. schland habe tz überwun« in Volk wie kurzen An- sein Kom- lenommeves ng und den einmal die netten SA., -r stellt« zu- r. Die ihm ihn allem, e SA. wäre pn, ebenso, luß erklärte » kein« Ehr- . Vielleicht ieler zu an- » auch vom ut nicht als ig, aber nus angeht, ir «ns, son- rer gedachte tzten Atem- Steg Heil" irr Besichti- wurde den m mit Auf eier oorge- rnd. die große Sportver- echt buntes Völkerschaf. in Humor- er und hef- t den Dau Seeligstadt mwart «r- »rschulung den Paare slung zeig- Da wollte Deutsche Volksgenossen, zeichnet znm Dankopfer för die SA ! «araLümae» »ter Sekrveismzeii «k Adäto-Ar. isr (SA. der LSVAP., Stvrmdano n/). 20) »et »er vtadtvmf >a» »er SeAWstelle, Äntstäbter Str. 2 (SerrmanvM, in Stschosswerda, erbeten. Deutsche Volksgenoffen, denkt daran, was die SA. Br Such schon geopfert hat! Wir veröffentlichen im folgenden dl« dritte der im Deutschen dournalistenwettbewerb ,Mit Hitler in die Macht vom Preisgericht ausgewählten Arbeiten. Me» Nähere über die Bedingungen des mit dem Jounültstenwettbewerb verbundenen Leserwettbe- werb» finden unsere Leser in den vorhergehenden Nummern: Mit Hitler in die Macht. Ard.U 0. Hände und Heezen. Als der Baß der Lambertiglocken zum siebenten Male erdröhnte, bog Will Harmsen um die Ecke der Tystenalle«. Vom hastigen Lausen war er in Schweiß geraten. Dreckig wie er vor der Kohle stand, hatte er in der Waschkaue schnell die Kleider gewechselt, eM paarmal durch di« Lust gespuckt, und war oann in den regnerischen Herbstabend hinaus. Und kam verdammt Loch zu spät, denn kurz nach sechs Uhr hatte die SS. die Zugänge zur Ausstellungshalle abgeriegett. Bitten und Protestieren war umsonst. Die Front der schwarzen Leiber gab dem Stemmen einlaßbe- gehrender Menschen zwar nach, aber zerreißen ließ sie sich nicht. Der Kanzler, der zu den Frauen und Männern der Rote« Erde sprechen wollte, war schon durch „Aus", knurrte Harmsen, und am liebsten hätte er wie der Steiger Ntdden geflucht. Da stand er mit seinem Fahrschein ins Dritte Reich, und natürlich saust« ihm der Förderkorb hart an der Nase vorbei. So ein Deubelspech l Zu was war es gut, daß er hier in der Näss« Herumschlich, daß ihm der Wind die Jack« durchpustete, wenn er den Mann nun doch nicht zu sehen bekamt An einer Saslaterne, die ihr trübes Geleucht in die Gegend streut«, »nachte er halt. Irgendwo aus dem Dunkel rumorte «in Lautsprecher. „Achtung, Achtung!" bellte ein« heisere Stimme, „der Reichskanzler hat das Wort!" Der Führer sprach. Will Harmsen hatte die Hände in -en Taschen seines fadenscheinigen Mantels vergraben, den Kragen hochge stellt und die blau« Schirmmütze tief über die Ohren ge zogen. „Immerhin etwa» fürs Geld", sagte er sich un mustert« aus verkniffenen Augen sein« Nachbarn, di« er um mehr al» Haupteslänge überragte. Link» neben ibm stand ein alter Mann. Will konnte senkrecht in den Kniff des ab getragenen Hutes niedersehen, in -em sich das Regenwaffer wie In einer Dachrinne sammelt«. Jetzt vernahm Harmsen die Stimme metallen über sich. „Was verlangen wir denn Großes von der Wett!", fagte sie schneidend durch« Dunkel. Und nach einer Pause, einsam und beherrscht „Arbeiten wollen wir!" Klatschend ichlug Harmsen -er Regm ins Gesicht. Aber Ihm wurde, w,rm. So sprechen ... Donnerwetter! Da konnte sich der " bmitt, der immer noch das Maul weit aufriß, glatt hinter Neues auS aller Welt. — Selbstmord de» Direktor» de» königlich-ungarischen Automobilklub». Aus Budapest meldet em Funkspruch: Der Direktor des königlich-ungarischen Automobilklubs, Edmund Deghv, hat sich vergiftet. In seinem Abschieds- brief gibt er al» Grund sein«» Selbstmordes an, daß er in folge hochgradiger Blutarmut sich dem Automobilsport nicht mehr widmen könne. Ohne Automobilsport bedeute ihm das Leben aber nichts. — Aawillentragödie in Lurhafen. Aus Tuxhafen mel det ein Funkspruch: Eine Familientragödie, die zwei Todes opfer forderte, hat sich am Mittwoch in Cuxhafen zugetra- gen. In seiner Wohnung erschoß der Kriminalkommissar Fritsch seine Frau und beging dann Selbstmord. Der Be amte dürfte die Tat wegen -er langjährigen Krankheit seiner Frau begangen haben. — Die Leiche seiner Frau im Kuhstall vergraben. — Aufklärung eine» Morde» nach 14 Zähren. Aus Grünberg (Schlesien) meldet ein Funkspruch: In Sidschin, Kreis Grünberg, ist der Landwirt Oskar Walter unter dem Ver dacht verhaftet worden, Anfang 1920 seine Frau kurz vor dem Eheschei-ungstermin ermordet zu haben. Der jetzt 65 Jahre alte Landwirt hatte damals angegeben, seine Frau habe ihn heimlich verlassen und sei wahrscheinlich nach Polen gegangen. Die Landjägerei nahm jetzt di« Nachforschungen wieder auf und veranlaßte mit Hilfe des Arbeitsdienstes Nachgrabungen im Kuhstall. Man fand tatsächlich in der Mitte des Stalles unter dem Dünger eswa eineinhalb Meter tief menschliche Knochenreste, die zweifellos von der Ermor deten stammen. Besonders belastend sind Zeugenaussagen, nach denen Anfang 1920 Schreie in der Scheune gehört worden sind. — Vater und Sohn al» Mldschüheu. In den frühen Morgenstunden des 12. 4. v. I. ging der Invalide Friedrich Derwig aus Elsen mit seinem Sohn Hans in das bei Pader born gelegene Idahöher Wäldchen wildern. Sie lauerten in der Nähe des Gutes Warte dem Wilde auf und kamen auch mehrere Male auf Rehe und Hasen zum Schuß. Der durch den Knall aufmerksam gewordene Cutspächter Meier rief telephonisch seinen Nachbarn Schlüter herbei. Sie konnten sehr rasch die Wilderer stellen, denen sie zuriefen: .Lande hoch, Gewehr weg!" Die Derwigs verschanzten sich jedoch hinter Bäumen. Als der Gutsbesitzer Schlüter auf den älteren Wilderer einen Schuß abgab, erhielt er im gleichen Augenblick selbst von dessen Sohn aus kaum 25 Meter Ent fernung einen Schrotschuß. Von 18 Schrotkörnern getroffen sank er zu Boden. Die nun flüchtenden Wilderer wurden am Glockenteich von einigen als Hilfspolizisten eingestellten SA-Männern angehalten. Es kam wiederum zur Schieße rei, in deren Verlauf ein SA.-Mann getroffen wurde. Schließlich tonnten die rabiaten Wilderer im Dickicht gefaßt werden. Vor dem Paderborner Schwurgericht behaupteten sie, in Notwehr gehandelt zu haben. Der Sohn hatte an geblich nicht auf den Gutsbesitzer, sondern auf dessen Ge- — ... wehrmündung gezielt, um seinen Vater „vor dem sicheren Tode zu retten". Das Gericht kam zu dem Ergebnis, daß die Schüsse in Tötungsabstcht auf die Verfolger abgegeben worden waren, um eine Ergreifung auf frischer Tat zu ver hindern. Derwig Vater erhielt am 28. S. 33 wegen gewerbs mäßigen Wilderns und unerlaubten Waffenführens fünf Jahre Gefängnis, während sein Sohn, der Schlosser Jo hannes Derwig wegen derselben Delikte in Tateinheit mit versuchtem Totschlag zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Außerdem wurde bei beiden aus fünfjährigen Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht er kannt. Ihren gegen dieses Urteil beim Reichsgericht be antragten Revisionen war insofern ein Erfolg beschieden, als das höchste Gericht die im Falle Schlüter bisher getrof fenen Feststellungen als unzureichend ansah. Das angefoch tene Urteil wurde daher in diesem Umfange aufgehoben und die Sache zu nochmaliger Verhandlung an die Vorinstanz zurückverwiesen. — Von zwei Hunden erwürgt. Unter tragischen Um ständen kam in der englischen Stadt Liverpool das drei jährige Töchterchen eines höheren Beamten ums Leben. Die kleine Doris wär mit den -beiden großen Hunden ihres Vaters auf die an die Villa grenzenden Felder hinausgelau fen, um zu spielen. Sie tollte lustig mit den beiden riesigen Doggen umher. Ein unglücklicher Zufall wollte es, daß einer der beiden Hunde spielerisch den Wollschal, den das Kind um den Hals trug, ergriff und daran zu reißen begann. Dem kleinen Mädchen machte dieses Spiel Spaß, es ließ sich von der Dogge ziehen und zerrte sich mit dem Tier herum. Doch plötzlich faßte auch der zweite Hund den Schal, er nahm das andere Ende in die Schnauze und wollte ebenfalls das lustige Spiel mitmachen. Jetzt merkte das Kind, daß es in Gefahr geriet zu ersticken, es versuchte heftig, sich zu be freien, jedoch ohne Erfolg. Die spielenden Hunde verstanden nicht, daß sie ihre kleine Herrin in höchste Gefahr brachten. Kurze Zeit später fanden die entsetzten Eltern das Kind tot auf, es war erwürgt worden. — Der Fluch des Diamanten. In Paris steht augen blicklich ein großer Diamant von herrlichem, weißblauem Feuer zum Verkauf, aber kein Käufer will sich finden. Dem wertvollen Kleinod soll nämlich eine unheilvolle Bedeutung anhaften. Es hat bisher jedem seiner Besitzer — und es hat schon oft den Eigentümer gewechselt — Unglück gebracht. Ein französischer Abenteurer namens Jean-Joseph Taver- nier hat den blauen Diamanten im 17. Jahrhundert aus dem Tempel des Gottes Rama Sita gestohlen. Tavernier wurde kurze Zeit darauf von einem Tiger zerrissen. Der Diamant kam nach abenteuerlichem Schicksal nach Europa. Ludwig XIV. kaufte ihn von Madame de Montefpan, die kurze Zeit, nachdem sie Besitzerin des Steins geworden war, tödlich er krankte. Dann ging er in die Hände Fouauets über, der 24 Stunden, nachdem er sich zum ersten Mal anläßlich eines großen Empfangs damit schmückte, gefangen genommen wurde. Auch die unglückliche Marie Antoinette hat den blauen Diamanten besessen. Seitdem kam der Stein in rascher Folge aus einer Hand in die andere. Fast alle seine Besitzer wurden ermordet oder starben sonst eines unnatür lichen Todes, darunter auch Lord Hope, Prinz Poniatowsky, die berühmte Tänzerin Ladue und der Sultan htbdul Hamid. Der letzte Besitzer, der Milliardär MacLean, ließ sich wegen des blauen Diamanten von seiner Frau scheiden, weil er dem Stein die Schuld an dem plötzlichen Tode seines einzigen Sohnes gab. Aber auch die frühere Gattin Mac Leans wollte den unheilbringenden Diamanten nicht behalten, sie stellte ihn jetzt zum Verkauf. Es wird aber wahrscheinlich nichts übrig bleiben, als den Stein einem Museum zu über geben, denn wenn man auch alle Geschichten um den Stein skeptisch beurteilt, so findet sich doch kein Käufer. — Die schöne Welt — nach 27 Jahren Blindheit. „Die Bäume, die Blumen, die Farben, mein Zuhaus, meine Freunde — es ist alles zu schön, um wahr zu sein!" Spre chen wir auch voll so dankbaren Jubels über all das Schöne, das wir täglich sehen können? Wohl kaum, denn wie sehr lassen wir uns vom Alltäglichen betäuben. Aber der Mu siker Watson von Newcastle denkt darüber anders. Nach 27 Jahren beinahe völliger Blindheit, so berichten die L. N. N. aus London, hat er in diesen Tagen das Augenlicht wieder erlangt. Als Watson zwei Jahre alt war, trübte sich im Anschluß an eine Maserninfektion die Hornhaut seiner beiden Augen so stark, daß er nichts mehr als einen schwa chen Schimmer sehen konnte. In dieser Finsternis lebte er für 27 lange Jahre. Vor einigen Wochen entschloß sich nun der Augenarzt Thomas aus Eardifs, in der Königlichen Londoner Augenklinik zwei Operationen vorzunehmen, bei denen Watson jeweils klare Hornhäute eines blinden Mannes und einer blinden Frau an Stelle der kranken Hornhaut übertragen bekam. Die beiden Blinden hatten sich zu diesem Opfer bereit erklärt, ohne Mr. Watson zu kennen. Wenn sie mit der eigenen klaren Hornhaut auch nichts verloren, so haben sie sich doch immerhin einem Frem den zuliebe einer schweren Operatipn unterzogen. Mr. Watsons Freude über die Wiedergewinnung des Augen lichts ist nur dadurch getrübt, daß er den beiden hilfsbereiten Menschen nicht selbst danken kann, da man. in England bei solchen Fällen, wie z. B. auch bei Blutübertragungen, grundsätzlich nie die Namen der Opferwilligen nennt. Die Mutter des wieder Sehendgewordenen erzählt: „Unsere Wiedervereinigung nach der ersten Operation war ein dra matisches Ereignis in unser beider Leben. Wir vergasten beide Tränen der Freude, denn zum erstenmal konnte er feststellen, wie seine Eltern, Geschwister und sein Heim wirk lich aussehen. Als er zum erstenmal die See sah, lief er stundenlang am Strand entlang, weil er sich an diesem wundervollen Naturanblick nicht satt sehen konnte." Diese schöne Geschichte hat aber noch ein besonderes .Lappv End": Mr. Watson wird in einigen Wochen seine Pflegerin aus dem Hospital heiraten. Das erste weibliche Wesen, da» er nach so langer Blindheit sehen konnte, hat auf ihn einen tiefen Eindruck gemacht und er will nun diesen glückhaften Zustand verewigen. verkriechen. War ja auch man nur so'n Spricht! Was hatte er neulich im Pütt gemeckert? Schlimmer als der Zar wäre Hitler, den Krieg wolle er. Und was Krieg ist. . ., na das brauchte Harmsen ums Verrecken keiner er zählen!! Als habe die Stimme um die heimlichen Einwände -es Mannes unter der Laterne gewußt, ertönte sie wieder Licht vor seinen. Ohren. „Wir Frontsoldaten haben die Schrecken -es Krieges erlebt ... Ein Wahnsinn, an Krieg auch nur zu denken . . .!" Will Harmsen nickte schwerfäl lig. Langsam begann er sich -er Führung dieser Stimme anzuvertrauen, -ie da aus dem Dunkel zu ihm herüber- hämmerte. . „Ja!", rief er, als er von Hetzern und Volks oerrätern hörte, und er schrie es so laut, daß die Umstehen den die Gesichter zu ihm hoben und der Alt« mit der Regen traufe am Filz einen ganzen Schub Wasser auf seinen Hin termann entleerte. „Verzeihung", sagte er demütig, aber da war schon wieder die Stimme und um sie her ein unbe schreibliches Brausen, als lärmten hundert Sirenen zugleich über den Himmel. Und plötzlich brach das Stimmengewirr aus dem unsichtbaren Apparat auf den pechschwarzen Platz in die vielen tausend Menschen ein. Im Augenblick war die Straße erhellt. Ein Auto hupte. Schutzpolizei im Tschako, Sturmriemen verhängt, ein, zwei, drei, vier Rei hen hintereinander. Und wieder Hupensignal. Vorsichtig wuchteten ein paar Reifen heran. Hinter der Windschutz scheibe hochaufgerichtet «ine Gestalt im Hellen Trenchcoat, ohne Hut, ein Schnitt dunklen Haares wehte in die linke Stirn. Große ernste Augen. Will Harmsen starrte durch Regenschleier in ein Gesicht nahe vor dem seinen. Jetzt hob der Führer die Hand, beugte sich halb aus dem offenen Wagen. Und da riß der Hauer Will Harmsen die Fauste aus den Taschen und reckt« sie der schmalen Hand entgegen, -ie sich sekundenlang in sie hineinlegte. Und andere Htznde tasteten sich aus dem Men schenstrom, und alle fanden sie den Führer, der ihrer nicht müde wurde. Harmsens Nachhauseweg unter den Sternen des Herbst- hiMmels, die den Nachtregenschleier -urch-rangen, war «in Heimfinden aus Irrtum und Zweifel. Vieles ging ihm durch den Kopf, und sein Herz war bewegt. Große for dernde Augen sah er vor sich, fühlte die warme vertrauende Hand. Langsam zog er die Fäuste aus dem Mantel. Unter einer Laterne hielt er den Schritt an. Zum erstenmal war Liebe und Achtung in seinem Blick, ein Verstummen ohne Haß und Bitterkeit, als er die Riste und Schwielen betrach tete. Diese Hande . . . dacht« er. Haben keine Arbeit ge scheut, packten die Karre so hart wie den Kohlenmeißel. Spielten mit dem Buben, drückten dem Vater die Augen zu. Wie lang« war das her! Wurden verführt, aber blieben, was sie waren: rauh und rechtschaffen! Und nun hatte der Führer sie ergriffen. So hatte er sie ergriffen. Will Harmsen mußte seine Hande falten, ob «r wollte oder nicht, und mit einem guten stillen Lächeln trug er sie heim. «in« Gwpv« au« Holland -et-en, daß sie nicht nur Blumen zwiebeln «ehen und Käse «Wacken kann, sondern auch tan ze«, und da» natürlich in -ohpanttnen. Eine Tanztvuppe au» Amerika »«tat» ihr« Tanzkunst. Doch nicht bloß Tänze wurden oorgeführt, auch Akrobaten au» Marokko zeigten ihr« Künste und ernteten reichen Beifall. Aber nicht nur in fremden Ländern betreibt man Körperschulung, das tut man bet un» auch. Die» zeigt« eine Gruppe „Sachsen mädel" in anmutigen Freiübungen. Die letzte Vorführung, japanisch» Gaukler, hatte «» mehr auf dl« Lachmuskeln d«r Zuschauer ab-esehen und «» gelang ihnen auch, die Lach muskeln einmal ganz gehörig in Bewegung zu bringen. Der Turn- und Sportverein kann mit diesem Abend voll zufrieden sein. Turner und Turnerinnen haben gezeigt, daß sie auch,in anderem Anzug da« ihre leisten. — Daß der Saas zum Erdrücken voll «ar. zeigt, daß die Vorführungen unserer Turner von der Bevölkerung voll und ganz gewür digt werden. Schmiedefeld, S. Febr. Die hiesige Frauenschast veran staltete für ihre Mitglieder am vergangenen Dienstag einen wohlgelungenen bunten Abend, der im Zeichen, des Fa sching» stand. Zahlreiche Mitglieder waren in wunderschö nen allen Trachten erschienen, di« viel Beifall fanden. Nach dem gemeinsamen Eingangslied und einem hübschen Ge dicht auf die FraueNschaft, vorgetragen von der Verfasserin, Frau Böru«r, wechselten bei gemeinsamer Kaffeetafel heitere Lieder und Vorträge ab, und lange blieb man in fröhlichster Stimmung zusammen. Mit dem Freundschafts lied und einem.dreifachen „Sieg Heil" auf den Führer fand der Abend seinen Abschluß. — Die erst vor drei Wochen gegründete Frauenschaft konnte drei neue Mitglieder be grüßen und zählt nun bereit» 36 Mitglieder. Man darf wohl hoffen, daß es recht bald gelingen möge, trotz mancher Gegenströmungen, alle Frauen hier zu vereinen und auf- bauend« Arbeit tm Sinne de« „Dritten Reiches" zu leisten. Stolpen. 8. Febr. Bezirksausschuß. In der Sitzung des Bezirksausschustes der Amtshauptmannschaft Pirna wurde bei -er Frage der Zuteilung weiterer Reichzuschüste für In- standfetzungsarbetten in Höhe von 200000 Mark festgestellt, daß -er Bezirk von der Gewährung von Reichrzuschüssen bisher in außerordentlich starkem Maße Gebrauch gemacht habe. Es sei für 4 Millionen Mark Arbeit beschafft worden, das sind rund 470000 Tagewerke. > Bezüglich -er welkeren Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hat die Amtshauptmann schaft in einer Eingabe an -le zuständigen Stellen auf die verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten im Bezirk, den Bau des Staubeckens, den Talsperrenbau, Straßenbauten usw. hin gewiesen. Gtaatskonrnnstar Haase wird demnächst nach Pir na kommen, um die vorgeschlagenen Bauvorhaben in Augenschein zu nehmen. Ferner erklärte sich der Bezirks ausschuß mit der Uebernahme des vollen Fürsorgeaufwan des für solche Deutsche einverstanden, -ie aus der Tscheche» slowatei ausgewiesen »Urdin Und im hiesigen Bezrrk Aufenchalt nehmen. Wettbewerb für die Leser aller deutsch«» Zeltungen:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)