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Chlor in der anorganischen Chemie und Metallurgie 9 Tabelle 1. Schmelz- und Siedepunkte einiger Chloride (nach steigenden Siedepunkten geordnet) Schmelzpunkt 1 <'l Siedepunkt [°C] SiCl, — 70 58 GeCl, — 50 84 SnCl 4 - 33 115 AsCI 3 — 16 130 TiCl, — 25 137 A1C1, 178 subl. GaCl, 78 200 SbCl 3 73 220 MoC1 5 194 268 UC1 S 179 277 HgCI 2 277 304 Fe s Cl. 307 319 WC1, 284 337 BiCl 3 230 441 BeCl 2 410 . 492 ZnCl, 326 732 PbCl 2 498 954 CdCl 3 568 960 CoCl 2 740 1025 LiCl 614 1382 MgCl 2 714 1418 NaCl 801 1465 AgCl 455 1564 CuCl 430 1690 BaCl 2 960 1830 CaCl 2 782 (2000) Von den metallischen Elementen (hier nicht vollständig aufgeführt) weisen die Chlo ride von Al, Ti, V, Fe, Ga, Ge, As, Se, Zr, Nb, Mo, Sn, Hf, Ta, W, Re, Os, Pt, Hg, Pb, Bi und U Siedepunkte unter 350 °C auf. Wenn auch die Chloride von Kupfer und Silber erst bei Temperaturen über 1500 °C sieden, so ist ihr Dampfdruck bei Temperaturen um 1000 bis 1200 °C, bei denen - wie später beschrieben - technische Chlorierungsprozesse durchgeführt werden, ausreichend hoch. Auf die Frage, ob eine Reaktion überhaupt ablaufen kann, gibt der Wert von A G eine Antwort. Ist dieser Wert negativ, läuft die Reaktion ab, ist er positiv, läßt sich der Reaktionsablauf nicht ohne weiteres durchführen. Für einige Chlorierungsreaktionen sind die A G-Werte in der Tabelle 2 wiedergegeben [3] [4]. Reaktionen mit negativem A G, wie die Chlorierung von Eisen-, Kupfer-, Blei- und Zinkoxid, laufen von links nach rechts ab. Dagegen läßt sich die direkte Chlorierung